Freitag, 6. Juni 2014

Rheinischer Backofen und normannischer Strand

Der Sommer ist da! Während ich noch heute Mittag mit meiner Friseurin gemeinsam Vorfreude auf das als sehr sommerlich angekündigte Pfingstwochenende austausche, ändert sich zumindest meine Meinung ziemlich rasch, als ich dann am späten Nachmittag zu einer Runde aufbreche. Anfangs reicht noch der gut spürbare Wind zur Kühlung, doch schon bald fühle ich mich wie in einem Backofen, die 25 Grad potenzieren sich subjektiv geradezu.

Aber ich will das jetzt so! Schließlich steht in 8 Tagen der Ahrathon an, den wir als Damenstaffel zu dritt starten werden. Und da will man ja trainiert sein! Wenn es so weitergeht, haben wir gute Chancen irgendwann einmal zu den amtlich  bestätigten und womöglich ehrennadelverzierten Dauergästen zu gehören, denn seit der Erstaustragung 2012 haben wir keinen Lauf ausgelassen ;-) Dem profilierten Gelände und der besonderen Verpflegungsposten (Nach dem Medoc-Prinzip, wer Wasser nimmt, ist selber schuld ;-) ) gemäß liegt unsere letztjährige Zeit bei einer nicht näher erwähnenswerten Größenordnung, doch der Spaß am Lauf steht dort eindeutig in Vordergrund. In diesem Jahr gibt es neben den Kostümprämierungen noch einen "Stöckel-Stelzen-Flossenlauf", was immer das auch sein wird.

Gern verliere ich mich bei etwas längeren Läufen, und heute besonders zur Ablenkung von der Hitze, in irgendwelchen Gedanken. Kurz vor dem Loslaufen sah ich zufällig Bilder der Feierlichkeiten am Strand der Normandie zur Landung der alliierten Truppen 1944. Das erinnert mich an einige schöne Aufenthalte dort, u.a. in einem netten kleinen Hotel am Omaha-Beach. So rekapituliere ich die noch im Kopf vorhandenen Urlaubsbilder, die netten Begegnungen mit den Menschen dort, das Essen (lassen wir französisches Frühstück einmal außen vor). Wenn ich die Augen schließe, lässt der Wind fast die Illusion entstehen, ich sei dort, es fehlt nur das Meeresrauschen und die salzige Seeluft. Rasch daheim im Dateiendschungel geforscht und einige schöne Impressionen gefunden, kleiner Gruß an die Nachbarn im Westen:









Ach wie gern läge ich nun dort am Strand...!
Unglaublich sich vorzustellen, was dort vor 70 Jahren ablief. 7 Jahrzehnte - das mag langlang zurück liegen. Doch wenn ich mir vergegenwärtige, dass ich gerade einmal 16 Jahre danach geboren bin, und 16 Jahre ungefähr der Zeitraum ist, den ich in meinem heutigen Job bin, dann erhält dieser Zeitraum plötzlich eine ganz andere Perspektive. Es gibt übrigens noch viele Bunker und andere Kriegsbauwerke dort zu sehen, die einen schaudern lassen können.

Mit meinem Lauf heute bin ich trotz der Bedingungen sehr zufrieden. Und dem Lauf am Dienstag gingen immerhin 8 Stunden schweißtreibender Gartenarbeit voraus.


Lauf heute:
26 Grad, 12 km, 1:17:22, (6:26 Min/km), Puls 134

Dienstag:
22 Grad, 5 km, 31:42, (6:25 Min/km), Puls 140

14 Kommentare:

  1. Mögen die Feierlichkeiten den anwesenden Staatenlenkern eine Mahnung sein, in Bezug auf die Ukraine-Krise nicht wieder auf solch dumme Gedanken zu kommen...

    Frohe Pfingsten, liebe Elke
    Volker

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    1. Ach Volker, was können wir nur tun, damit dieser Wunsch in Erfüllung geht???
      Dir auch schöne Pfingsten!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Ich war dort noch nie aber die Fotos zeigen eine wunderbare Gegend und das mit einer wahrhaft guten und schrecklichen Geschichte. Das Schlüpfen in andere Gedanken und in ganze Gedankenreisen empfinde ich beim Laufen ja auch immer als so erholsam. Wunderbar.

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    1. Es IST eine ganz wunderbare Gegend! vor allem, wenn man nicht den großen Massenrummel sucht, sondern Ruhe. Du würdest Deinen Fotoapparat micht weglegen können... ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    das Phänomen der sich potenzierenden Temperaturen durfte ich gestern auch erleben! ;)
    Aber während eines Hitzelaufs ans Meer zu denken, ist natürlich eine super Sache - da kühlt man zumindest mental wieder ab!
    Schönes Pfingstwochenende!

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    1. Liebe Doris,
      ja bei diesen Temperaturen lässt man nichts unversucht... und wenn es nur 1/2 Grad bringt...;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. moin Elke,
    da kommt Urlaubsvorfreude auf - in nur wenigen Wochen geht es bei mir los in die Normandie :) Glückwunsch auch noch zu deiner neuen 10km-Bestzeit! Ich habe es gelesen, aber noch nicht kommentiert.
    Schöne Grüße, Eva

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    1. Hallo Eva,
      danke. Schön, wieder einmal von Dir zu lesen.
      Oooooh, NEID! Du fährst in die Normandie?! Wie schön! Wohin geht es denn?
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Hallo Elke
    Unvorstellbar, welches berühmte, in die Geschichtsbücher eingegangene Inferno sich in dieser traumhaft scheinenden Landschaft abgespielt hat. Gut wenn das Ereignis bis heute Respekt einflösst.
    Dass dir die Erinnerung an den malerischen Küstenstreifen dein Hitzetraining erleichtert hat, kann ich mir gut vorstellen. Du bist ja sicher in Gedanken tief eingetaucht in die kühlende Meeresbrise!
    Liebe Grüsse
    Marianne

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    1. Hallo Marianne,
      ja, wenn man an diesen wunderbaren Stränden steht, kann man es sich kaum vorstellen. Seien wir froh, dass wir in friedvollen Zeiten leben (Ihr zumindest ja schon länger als wir).
      Ein Glück, dass wenigstens etwas Brise war, sonst wäre es schon sehr arg.
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Das Hitze-Problem hatte ich heute auch. Aber man will sich ja nicht beschweren, wenn der Sommer endlich mal kommt… Ja, die Normandie… schwärm… Es gibt auch einen Haufen Kriegsgeschichte gar nicht so weit weg: In Lothringen kann man noch viel von der Maginot-Linie sehen. Schauder! Aber wichtig, es sich mal zwischendurch vor Augen zu führen, wie gut es uns geht.

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    1. ...und dann wäre auch noch der Westwall in der Eifel ... und noch mehr Hinterlassenschaften. Ja, uns gehts wirklich gut, da wollen wir über das bißchen Wärme nicht klagen ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Herrliche Strandbilder - auch wenn der Anlass ein bedrückender ist. Da wird mir in der Hitze gleich ein bisschen frischer. :-)

    Liebe Grüße,
    Anne (die morgen gaanz früh läuft, um den Backofen zu vermeiden)

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    1. Hallo Anne,
      nun ja, sehen wir es positiv: Die Wurzeln des Anlasses sind bedrückend, doch seitdem haben viele etwas gelernt daraus. Ich fand es positiv, dass mir schon vor Jahren Einheimische sagten, es sei höchste Zeit, dass bei diesen Feiern auch Deutschland mit vertreten sei.
      Viel Spaß bei Deinem Morgensport!
      Liebe Grüße
      Elke

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