Sonntag, 29. Januar 2017

Orientierungspunkte

Schon am Morgen beim Gang zum Bäcker spüre ich die angenehme Luft, nur noch 4° und gefühlt nicht so feucht wie zuvor. Da freut man sich doch auf den langen Lauf der Woche!

Ich hatte bei der Fahrt zur Tierärztin einen Feldweg gesehen, der mich doch mal interessiert. Allerdings kann ich ihn nicht ganz in meiner "Landkarte im Kopf" einbauen. Was weniger mit meiner Ortsunkenntnis zu tun hat, als vielmehr mit den Veränderungen, die hier der Tagebau so mit sich bringt.
Aber ich bin nicht allein mit meinem kleinen Orientierungsproblem, auch Google Maps kommt manchmal nicht mehr ganz mit in unserer Region.

Quelle: Google Maps
Da fahren Autos schonmal ins Leere. Die von rechts kommende neue A4 wird nach links noch nicht fortgesetzt.










Quelle: Google Maps

Der Ort Etzweiler wird immer noch angezeigt, obwohl das Satellitenbild erkennbar dessen Nichtexistenz dokumentiert.
Etwa 2006 verschwand der Ort von der Oberfläche, seine 1000 Bewohner wurden zuvor umgesiedelt.






Quelle: Google Maps
Schienen führen ins Nirgendwo. Tatsächlich wurde die vom oberen Bildrand kommende Kohlebahnlinie auf die nach unten rechts führende Trasse verschwenkt. Die nach links unten führende Strecke existiert nicht mehr.






Quelle: Google Maps

Die in der oberen und linken Bildhälfte erkennbare Abbaukante hat sich inzwischen deutlich weiter nach rechts unten vorangearbeitet. Wald, Kiesgrube, Gehöfte sind längst verschwunden. Die geschwungene dunkle Linie der alten Kohlebahn stellt aktuell ungefähr die Abbaukante dar.





Schlussendlich fügt sich der neu erkundete Feldweg gut in meine "virtuelle Landkarte" ein.

Auf dem Weg dorthin passiere ich jedoch zuerst noch ein Haus im Nachbarort, das kürzlich von einem Bus gerammt wurde. Was gar nicht so heftig aussieht, führt jedoch seit längerem zu einer Vollsperrung der Durchgangsstraße und Wohnverbot für die Besitzer, denn das Haus soll akut einsturzgefährdet sein.

Dann entdecke ich dann einen künstlich angelegten kleinen See, aus Naturschutzgründen umzäunt, doch mit Beobachtungspunkten ausgestattet.
Natürlich mache ich auch hier Fotos und ich kann diese auch im Apparat zur Kontrolle aufrufen.

Ein Stück weiter ein seltsames Etwas, das aus der Ferne irgendwie nach Wegekreuz, Kunstobjekt oder Technikdingsda aussieht. Spannend!
Doch beim Versuch, dies festzuhalten bahnt sich Frust an. Nichts geht mehr mit Fotografieren, die Kamera erkennt ihre Speicherkarte nicht mehr.
Alles Herumgefummele nützt nichts, die Diva bockt.

So gibt es leider ebenfalls kein Bild vom Aussichtspunkt an der Tagebaukante, wo mir inzwischen der aufgefrischte Wind ganz gut um die Ohren pfeift.

Auch kein Bild gibt es von einem Gleitschirmflieger, der sich auf einem Feld mit seinem Schirm abmüht. Ob er hier starten will (Geht das überhaupt im Flachland?) oder gelandet ist (Aber warum stellt er den Schirm dann immer wieder neu in den Wind?) entzieht sich meiner Kenntnis.
Daheim stellt sich auch noch heraus, dass bis auf das erste  Bild mit den Pferden alle anderen plötzlich nicht mehr existent sind.
Um das Maß vollzumachen, funktioniert die bockende Diva daheim dann tadellos.
Na das darf mir aber nicht öfter vorkommen!

Konnte ich die ersten ca. 8 km ganz gut ohne Gegenwind laufen, so muss ich die nächsten 8 mit einer ziemlich nervigen Portion davon zurückzulegen. Doch ich habe es mir so eingeteilt, dass ich wenigstens das letzte Stück dann von hinten Unterstützung erhalte. Tut auch gut, denn es kommen über 2,5 Laufstunden zusammen. Wobei ich immer noch nicht langsam genug bin (Vorgabe: 7:54 Min/km).  Zu meinem Erstaunen bekomme ich bei den am Ende geforderten 3 Steigerungsläufen wahrhaftig noch Zeiten von unter 4 Min/km hin. Ok, sind jeweils nur 100-m-Abschnitte, da gelingt das den müden Beinen.

7°, 21,4 km, 2:32:30 (7:07 Min/km), HF 128

Samstag, 28. Januar 2017

Beobachtungen


Für den gemächlichen 8-km-Lauf am Donnerstag konnte ich erneut die Homeofficemittagspause nutzen. Zwar lacht die Sonne, doch dazu pfeift mir der Wind um die mützenbedeckten Ohren, schlüpft unter die Brille und bringt die Augen zum Tränen.

Marquardt-Pläne sind teils "garniert" mit Zusatzaufgaben. Donnerstag waren es Laufkraftübungen.

U.a. sollen Bordsteinkantensprünge absolviert werden. Die brachten mich bisher zur Verzweiflung. Es will mir kein Rhythmus gelingen, spätestens nach 3 Hopsern bin ich zu weit weg von der Kante, komme aus dem Gleichgewicht, muss neu ansetzen. Kann doch nicht wahr sein, ich bin doch kein Bewegungsdepp!
Suche ich mir also eine ganz stille Ecke im Gewerbegebiet und starte einen neuen Versuch.




Zufällig gucke ich mal nicht auf meine Füße, sondern ein Stück weiter in das vor mir liegende Feld. Und schwupps, wie von Zauberhand läuft es plötzlich wie am Schnürchen! Hops und hops und hops und hops ... es fluppt wie's Seilchenspringen.
Die 3 x 30 Sprünge absolviere ich locker!
Dass es wahrhaftig nur daran gelegen haben soll, wohin man schaut? Ich sehe schon mit Interesse den nächsten Ausführungen entgegen.

Nun muss es nur noch mit dem Seitstützhampelmann (Link) auch so klappen. Da gebe ich bisher nur ein Bild des Jammerns ab. Wo halt keine Muskeln sind, können sie auch nix reißen...


Der für den Freitagnachmittag geplante längere Lauf muss umdisponiert werden. Die Katze scheint ein Zahnproblem zu haben, das sie am Fressen hindert, und so gehts ungeplant ab zur Tierärztin. Auf dem Rückweg ist die Katze um 2 Zähne und einen Entzündungsherd im Mäulchen erleichtert, mein Portemonnaie gut geleert und der Nachmittag weit fortgeschritten.
So ersetze ich die eigentlich geplante weite Strecke über Feld, die dann in die Dunkelheit geführt hätte, durch 2-km-Ründchen gleich hinter unserem Wohnviertel.
Die 7 eintönigen Runden grenzen an Selbstkasteiung, wo ich doch so gern beim Laufen um mich herum schaue. Wenigstens bewege ich mich in der Rush-Hour der Gassigänger und es gibt diverse Vier- und Zweibeiner zu beobachten. Am besten gefällt mir ein wunderschöner groß gewachsener amerikanischer Schäferhund in seinem strahlend weißen Fell. Das Herrchen hingegen ist mir weniger symapthisch, als ich vorbeilaufe, sagt er laut zu seinem Hund "Wir geben ihr 100 m  Vorsprung."
Der größte Vierbeiner auf der Strecke ist ein Pferd, das von einer jungen Frau spazieren geführt wird. Es scheint nervös und bei meinem Herannahen bleibt sie stehen, fasst es eng und redet beruhigend auf das Tier ein. Leider bleibt sie mittig auf dem Weg, das gibt beim Vorbeilaufen auch nicht gerade ein gutes Gefühl.
Ein anderer Jogger in gelb scheint eine ähnliche Trainingsstrategie zu verfolgen wie ich, allerdings in Gegenrichtung. Auch er rennt Runde um Runde um den "Pudding" und wir begegnen uns regelmäßig an fast den gleichen Stellen.
Einmal treffen wir genau bei einer Gassigängerin mit ihrem Golden Retriever zusammen. Der Hund kann seine Freude kaum fassen, gleich 2 solcher Bewegungsobjekte vor sich zu haben. Er entscheidet sich, den Gelben von hinten spielerisch anzuspringen, was die Halterin zu einem Lachausbruch veranlasst.  Ich finde das weniger spaßig, auch wenn der andere Läufer nicht zu Fall kam.

Es ist schon fast ganz dunkel, als ich das Training mit den vorgegebenen 3 kurzen Steigerungsläufen abschließe. Noch so ein Element, das ich bisher nicht kannte. Tut gut, am Ende eines dahingetrotteten Laufs nochmal kurz Vollgas zu geben.
Am besten aber tut es, ins warme Haus zu kommen und ein großes Glas Radler zu trinken!

Do:
0°, 8 km, 53:31 (6:41 Min/km), HF 142

Fr:
2°, 14 km, 1:34:28 (6:44 Min/km), HF 139

Dienstag, 24. Januar 2017

Schweizer Post


Da wünschten wir uns vergeblich "Weiße Weihnacht" in den Bergen.
Und nun?
Holt einen das weiße Zeug daheim ein. Am Morgen liegt eine fluffig-pudrige Schicht allüberall. Lässt sich mit der Schneeschaufel ruckzuck wegschieben. Doch im Laufe des Morgens setzt schon wieder Schwund ein.

Wegen Homeoffice kann ich dann die Mittagspause für den nächsten Trainingslauf (kurzer Tempodauerlauf) in diesem etwas ungewohnten Ambiente nutzen.

Der Eindruck des Weges hier täuscht etwas. Wo Weißes liegt, ist es immer noch zu wenig für Yaktrax, die also weiter auf ihren ersten Einsatz warten müssen. Es ist aber immer noch genug, um jeden Schritt bewusst und vorsichtig aufzusetzen, es könnte sich ja nach den tagelangen Minusgraden durchaus Eis gebildet haben. Hat es dann aber doch nicht und ich komme ganz gut zurecht.
Wozu aber auch die Schuhwahl beiträgt, grobes Profil ist heute angesagt.










Die geforderten 5:59 Min/km bekomme ich halbwegs hin, auch wenn es anstrengend ist. Fast wäre ich geneigt zu sagen, die 2:22 langsam gelaufenen Stunden vom Sonntag waren da easier...
Auf alle Fälle könnte das Wetter kaum kontrastreicher sein. Heute ist mittags bereits eine Stimmung wie zur Dämmerung.

Da tut es gut, die Gedanken schonmal Richtung Frühling zu schicken. In den Mai beispielsweise. Als Teilnehmer der vorangegangenen 10 Meilen von Bern (www.gpbern.ch) erhält man automatisch eine nette Einladung mit Teilnehmerheft und vorbereitetem Zahlschein zugesandt. Ok, unter ökologischen Aspekten, denen ich sonst immer Beachtung schenke, ist das etwas kritisch zu sehen. Aber nett ist es schon.
Vor allem ist man ja auf das immer wieder sorgfältig ausgesuchte Teilnehmergeschenk neugierig. Mit den Jahren kam da schon eine fast komplette Ausrüstung zusammen: Kurze Laufshorts, Kurzarmshirt, Langarmshirt, Socken, Badehandtuch, Rucksack (nicht nur so ein Beutel mit Schnüren!) - ja, Bern hat zwar seinen Preis, aber sie bieten auch etwas dafür. Im Mai jedenfalls erwarten uns Laufhandschuhe, wie ich nun erfahre! Prima, kann ich gut gebrauchen.

Sonntag, 22. Januar 2017

Grenzenlose Langsamkeit

Heute der letzte Lauf der ersten Trainingswoche nach Plan. Bei Marquardt sind es deren ja 16 Wochen, während ich bisher nach Steffny immer nur 10 hatte. Beide sehen zumeist 4 Läufe pro Woche vor. Aber überraschend ist der heutige lange: 18 km in 7:54 (in Worten SIEBENvierundfünfzig) Minuten pro km. Eine echte Herausforderung, mein gemütliches Tempo liegt normalerweise bei 6:30 bis 6:40 Min/km.
Eine solche Art der Konzentration aufs Tempo, nämlich so langsam wie möglich, ist mir völlig neu. Sinn des Ganzen ist es, den Fettstoffwechsel zu trainieren. So ist mein Grübelstoff am Anfang, ob ich die 18 km als Ziel nehmen soll, oder einen Lauf über die vorgegebenen 2:22 Std. Mit solcherlei Überlegungen im Kopf zockele ich los in Richtung Marienfeld und Papsthügel.

Zwar lacht die Sonne, dies aber bei kalten -3°. Da tut es gut, das Gesicht vorsorglich mit Fettcreme einzuschmieren, macht die Kälte erträglicher.

Ich schiebe einen Abstecher zum Boisdorfer See ein, der zumindest am Ufer gut gefroren ist. Aber optisch scheint er auch bis zur Mitte zu zu sein. Sonst hört man hier vielerlei Schwimmvögelgeschnatter. Doch heute ist es still.







Dafür fallen mir an einem Kohlfeld ein Stück weiter viele große, dicke, weiße Vögel auf. Nahe heran komme ich nicht.
An meiner "Ferndiagnose" Hausgänse zweifle ich ein wenig, irgendwie sehen die zu groß aus...






Daheim ein wenig an den Bildern herumprobiert, siehe da, Schwäne. Schon ein seltsamer Anblick. Aber was wollen sie machen, wenn ihr See zugefroren ist. Da nimmt Schwan wohl auch ein rheinisches "Kappes-"Feld.

Inzwischen habe ich mich mit dem Langsamlauf angefreundet. Die 7:54 erreiche ich zwar nicht , aber gelegentlich erscheint sogar mal eine 7:05 im Display meiner Laufuhr. Zudem gönne ich mir hier und da einen Gehabschnitt. Ich merke, dass das heute deutlich kräftesparender ist als die bisher gewohnten Läufe um die 6:40 Min/km.
Überhaupt, ein Lauf bei dem man weiß, man kann so langsam machen, wie man will, und ist immer noch zu schnell - Wahnsinn. Nur der Kopf meldet hier und da Bedenken: Ist ja sehr deutlich langsamer, als das geplante Marathon-Tempo, wo soll das hinführen? Nun, das sehe ich dann in 15 Wochen...

Im Moment führt es dahin, dass ich ganz viel Muße habe, nach rechts und links zu schauen. Zum Beispiel, welche schönen und zarten Gebilde der Frost kreiert hat.










Auf einem Entwässerungskanal entdecke ich sehr geometrische Eisformen.









Und an anderer Stelle des Kanals ist zu sehen, dass unter dem Eis kein Wasser mehr ist, sondern ein Hohlraum.
Interessant.








An einer der Erklärstationen in diesem großen Areal hängt sogar ein Zeckenwarnblatt. Tja, für mich zu spät. Aber Spaziergänger sind auch nicht die Zielgruppe, sondern Hundebesitzer. Jedenfalls wird nur erklärt, worauf man bei seinem Vierbeiner achten soll.

Kam mir am Anfang das geforderte Pensum mal wieder arg lang vor, so ist die Zeit inzwischen schnell verflogen. Bald schon habe ich mehr als eine Stunde auf der Uhr und meine Entscheidung ist klar: die 2:22 Stunden sind das Ziel, dann eben mit mehr km.

Einmal sehe ich recht nah auf einem kleinen Baum einen Raubvogel (Mäusebussard?) sitzen. Das wäre ein schönes Fotomotiv, doch viel zu schnell spannt er die Flügel und hebt sich majestätisch in die Lüfte.
Oder ob er wegen meines Outfits die Flucht ergriff? Bei der Kälte habe ich mir nach langer Zeit wieder einmal meine Überzieh-Knickerbocker aus dem Schrank gegriffen. Sehen, ähm, finde ich, gewöhnungsbedürftig aus. Halten aber perfekt warm und tragen sich sehr leicht. Der Zwecke heiligt die Mittel 😏.

Die letzte halbe Stunde fordert mir ein wenig mehr Einsatz ab, die Beine sind leicht müde, aber das ist nur marginal. Am Ende gibts noch einen Steigerungslauf über 100 m, noch so eine Spezialität bei Marquardt. Erstaunlicherweise geht das sogar ganz flüssig.
Schlussendlich komme ich locker daheim an. Kaffee und Kuchen können doch magisch anziehen....

-3°, 2:22:01, 19,6 km, 7:15 Min/km, HF 133


Mittwoch, 18. Januar 2017

Lange Schatten

Die Ereignisse des Jahres werfen ihre Schatten voraus.
Für den Frühjahrsmarathon soll es nochmals nach Prag gehen. Es hat sich ergeben, dass Sportsfreunde dorthin möchten und so ergab sich der Plan einer gemeinsamen Laufreise. Meine Teilnahme 2016 verlief zwar mit Freude, im Ergebnis aber nicht ganz nach Wunsch. Auch mein eidgenössischer Ehemann war nicht ganz zufrieden.
Ergo: Zwei offene Rechnungen, und wer hat schon gerne "Schulden"...?


Als Neuerung in der Vorbereitung ist uns nach Abwechslung, wir orientieren uns beide an Marquardt-Trainingsplänen, und die laufen über 16 Wochen. Diese Woche geht es los. Für mich mit einem kleinen Tempodauerlauf über 6 km. Ich kann ein wenig früher die Arbeit beenden und nutze das Sonnenlicht eines knackig kalten Januartages.


Die Kälte lässt sich an Pfützenresten erkennen, die wie Glasscherben am Wegesrand liegen.
Doch sobald ich erst einmal das erste Frösteln an der Haustür hinter mir gelassen habe, läuft es ganz gut. Zwar noch nicht so spritzig wie noch vor 3 Wochen, aber seither gabs ja einen kleinen Infekt zu verdauen.
Ich bin es für heute zufrieden.

Weitere Schatten wirft unser Herbstmarathon, Berlin, voraus. Wie die Gazetten heute vermelden, soll wohl genau an diesem Tage die Bundestagswahl stattfinden. Und huch, pardauz, sapperlot stellen die jeweils Verantwortlichen fest, dass das eventuell kollidieren könnte, ist doch das Zielgelände genau vor dem Reichstagsgebäude. Man darf gespannt sein, was man daraus machen wird. Für mich sage ich mir, das passt. Die Ergebnisse werden ab 18 Uhr verkündet, und ich habe vor, deutlich früher im Ziel zu sein. Aber für alle Fälle ist es gut zu wissen, dass die Hotelbuchung noch veränderbar ist. Doch ich hoffe, die Schatten der Wahl reichen nicht so weit.

Sonntag, 15. Januar 2017

Puheimer Staffellauf 2017

Nach einem kleinen Testlauf am Samstag, der schon besser ausfiel als 3 Tage zuvor, entschied ich mich, bei unserer leicht traditionsverdächtigen Teilnahmeserie beim Pulheimer Staffelauf dabei zu sein. Allerdings nicht wie sonst über einen 10-km-Abschnitt, sondern nur über 5 km (In Pulheim sind die Teilstrecken 7,2-5-10-5-10-5 km), und das mit angezogener Bremse.
So gehts durch frostwinterweiße Landschaft zum Start- und Zielgelände.

Uns ist im Vorfeld klar, dass es keine neue Bestzeit geben wird, eher das Gegenteil. Denn ich bin nicht die einzige "Angeschlagene". Teils leicht fehlendes Trainingspensum. Zudem kräftiger Wind und schnatterige 0-2 Grad.

Unsere erste Läuferin Heidrun, die hier einmal mustergültigen Mittelfußaufsatz präsentiert.







Übergabe an Doris.




Gleich nach dem Lauf ist Einmummeln angesagt.











Vera, die dritte Läuferin. Wohlweißlich mit Mütze und Handschuhen.











Nächste Übergabe, Barbara ist an der Reihe.






Zwar (leider) kein Mitglied unseres Teams, aber süß ist er dennoch:


Übergabe Barbara an Chris, ...













... der in seiner 10-er-Runde wie zuvor Vera einmal an Start/Ziel vorbeikommt, bevor er dann den Stab an mich übergeben kann.

Als letzte zu laufen, wobei wir schon ziemlich weit hinten liegen und ich auch nicht in Sprints investieren will, hat eigene Qualitäten. Überwiegend bin ich völlig allein auf der Strecke. Ein ganzes Wohngebiet für mich und dabei noch von einigen Streckenposten bewacht!



Bald gehts hinaus, schnurgerade mit Schrägwind von vorne ins Feld. Mein Puls ist viel zu hoch, mein Tempo auch, obwohl mich niemand zieht oder drängelt. Aber irgendwie bringt das die Wettkampfsituation so mit sich. Oder vielleicht der steigende Appetit auf Kuchen, ist ja schon 14 Uhr vorbei.



Da hinten, an den Alleebäumen entlang geht es gleich auch noch für mich. Doch zunächst laufe ich auf eine junge Frau auf, ebenfalls Schlussläuferin ihrer Staffel. Ich arbeite mich heran und auf einer sanften Steigung passiere ich sie ohne Gegenwehr. Ha, einen Platz gutgemacht!
Dabei bleibt es dann auch, mangels Gegner und mangels eigener Energie. Ich drehe mich lieber nicht nach hinten um, ob da nicht eventuell laufstarke Schlussläufer nahen. 
Es naht nichts. Ist auch gut so, denn trotz inzwischen 6'er-Schnitt fühle ich mich matt. Da ist der Anblick eines frisch überfahrenen Hasen neben der Bundesstraße, dessen Augen mich traurig anschauen, auch nicht gerade zuträglich. Doch schon naht wieder der Ortsrand, ab da sind es nur noch einige 100 Meter. Weiter bin ich allein auf weiter Flur, allerdings lassen die Posten schon wieder Anlieger-Autos auf die Strecke. Und eine Oma wartet genau den Moment ab, als ich auf der sonst völlig leeren Straße meinem Ziel entgegenstrebe, um sich dann knüppelhart den Vortritt bei der Straßenquerung zu nehmen.

Aber egal, schlussendlich komme ich an und werde von den übrigen im Team schon erwartet. Bin ich froh, dass ich nur 5 km hatte heute...

Die Bestzeit des letzten Jahres war erklärbar nicht zu knacken. Aber Spaß hatten wir, das ist was zählt. Und wir haben immerhin noch über ein Dutzend gemischte Staffeln hinter uns gelassen. 😁














Mittwoch, 11. Januar 2017

Flach gelegt

Man kann sich ja viele Souvenirs aus dem Urlaub mitbringen, auch solche, die man eigentlich nicht möchte. Bazillen zum Beispiel. So lief die Nase an Neujahr recht kräftig und blieb dann das einzige, was seither lief.
Der restliche Körper hingegen verlangte nach flacher Bettung in der Horizontalen, schön warm zugedeckt. Nix ging mehr.
Mittwochs ging Aufstehen und ich begab mich zum Arzt, der mir den Rest der Woche "frei" gab.
Ich hoffte darauf, mich so gut auskurieren zu können, doch daraus wurde nichts.
Sonntags ging es wieder weniger gut, doch ich startete einen Arbeitsversuch am Montag. Welch grandios blöde Idee, das saugte mir die gerade aufkeimende frische Energie gleich wieder ab. Also wieder daheim geblieben.
Heute ein erster zaghafter Laufversuch, könnte man auch Flucht vom Sofa nennen.
Nun ja, den Beinen gefiel es und die Bewegung machte Spaß. Doch ansonsten fühlte ich mich schon nach einem km wie sonst beim Endspurt in einem 10-km-Lauf. Nach schlappen 3 km im Schlurftempo ziehe ich enttäuscht meine Laufschuhe wieder aus. Hat keinen Zweck.

Das kommt aber auch gerade zur Unzeit, denn Sonntag stünde eigentlich unser jährliches Januar-Staffelmarathonevent an. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, teilzunehmen.
Aber manches muss man halt nehmen, wie es kommt. Wenn danach die nächsten Monate wenigstens Ruhe wäre vor solchen Dingen, dann wäre es ja noch zu verkraften.