Dienstag, 3. März 2015

Vierjahreszeitenmix

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Jahreszeiten täglich wechseln. Schneefall am Abend unserer Ankunft, Herbststimmung beim Survival Run am Sonntag, gestern gar Sturm und Hagel, und heute dann Vorfrühling.
So jedenfalls präsentiert sich der morgendliche Blick aus dem Fenster.
Das Thermometer versucht zwar noch eins draufzusetzen und Sommer vorzugaukeln, doch windgeschützt an der Laube befestigt und dabei schön im Sonnenlicht, da ist eine 20-Grad-Anzeige keine Kunst.

Allerdings sind meine Zweifel so sehr auch nicht angebracht. Als ich zu einem kurzen Lauf mit Intervallen aufbreche merke ich rasch, dass ich etwas zu warm angezogen bin. Gottseidank aber, immer wenn ich meine Jacke ausziehen will, kommt doch immer wieder ein kalter Windhauch über die noch teilweise schneebedeckten Felder und die Jacke bleibt an.



Die Hänge im Sonnenlicht haben bereits
ihr grünes Kleid angelegt und lassen den Frühling erahnen,
während eher schattige Passagen sich noch winterlich präsentieren.

Ich laufe mich 2 km warm und starte dann zu den ersten 1000m mit Vorgabe 5:30 Min/km. Das stellt keine große Schwierigkeit dar, nur gegen Ende komme ich durch die leicht ansteigende Passage etwas ins Schnaufen.
Danach laufe ich auf einem halbwegs flachen Plateau meine restliche Strecke.











Unterwegs grüßen diese 3 hölzernen Gesellen. Hätte ich auch gern vor meiner Haustür. Aber ich fürchte, in unserer Gegend wären die bald weg
:-(












Als ich auf dem Rückweg an dieser Stelle wieder vorbeikomme, sitzen etwa beim linken Strommast 2 Hunde. Ein kleiner rundlicher Dackelmix und ein dicker rundlicher Retrievermix. Wie Pat und Patachon hocken sie da und schauen in die Gegend. "Ach wie süüüüß" denke ich gerade und will rasch ein Foto machen. Doch das scheint nicht auf Gegenliebe zu stoßen, denn flugs entscheidet sich der kleine Pat, eine Kostprobe seiner Sprinter- und Bellqualitäten zu geben. Ich nehme gerade noch seine langen Schlappohren im FahrtLaufwind hinter ihm herflatternd wahr, als auch schon meine Reflexe einsetzen: Stehenbleiben, wegschauen, kalter Schauer den Rücken hinab und fluchen, dass ich keine Hundeleckerli dabei habe. Aus dem Augenwinkel sehe ich den kleinen Kugelblitz knapp vor meinen Beinen halten. Etwas behäbiger hat sich inzwischen auch Patachon in Gang gesetzt, Tempo aufgenommen und kommt rasch näher. Ich schicke innerlich ein Stoßgebet zum Himmel. Doch beide haben anscheinend keine bösen Absichten. Patachon gibt eine andere Kostprobe, nämlich eine physikalische zur Trägheit von Masse. Er entscheidet sich zu spät, abzubremsen und schafft es dann nicht mehr ganz, stolpert gegen meine Beine. Dann trollen sich die beiden Gesellen.

Eine andere tierische Begegnung konnte ich hingegen fotografisch festhalten:

An diesem Pfau in seinem viel zu kleinen Gehege laufe ich seit Jahren vorbei und jedesmal tut er mir Leid...






Doch heute scheint auch er Frühlingsgefühle zu haben und zeigt sich von seiner besten Seite:



Ich spüre zwar noch ein wenig den langen Lauf vom Sonntag in den Beinen, aber insgesamt läuft es gut.

Ca. 8 Grad, 8,3 km, 53:03, (6:24 Min/km), HF 142, darin 3x1000m in 5:20-5:30 Min/km

15 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    deine Hundestory ist ja köstlich! Ich stelle mir gerade vor,was sich der zweite wohl gedacht haben muss, wie er gegen deine Beine gerumst ist! :D "Verflixt, wieso läuft die nicht davon? Jetzt hab ich doch extra meinen Kumpel vorgeschickt, damit er ihr Beine macht und jetzt das! Autsch!!"
    Zum Wetter sag ich gar nix, so ist es bei uns nämlich auch... nur habe ich heute die Sonne über- und den kalten Wind unterschätzt!
    Die Intervalle hast du super hingekriegt! Ich werde mir in den nächsten Wochen auch wieder einen Trainingsplan raussuchen, für die Vorbereitung zu meinem nächsten HM... :)

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    1. Liebe Doris,
      ja die beiden Hunde waren auf ihre Art lustig, nachdem ich meine Schrecksekunde hinter mir hatte...
      Wann und wo steht denn für Dich ein HM an? Ich habe das Gefühl der Plan zeigt Wirkung, das motiviert.
      Liebe Grße
      Elke

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  2. Gut, dass Du die Slapstick-Nummer von Pat und Patachon unbeschadet überstanden hast.

    20° wäre schon etwas krass, aber irgendwie auch schöööön :-)) Trotzdem sehen die Bilder vom Schnee immer noch toll anzusehen.

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Hallo Volker,
      das Thermometer ist nicht das zuverlässigste, aber feühlt war es durchaus schon warm. Schnee im Urlaub ist immer schön ... :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,

    die Schweiz scheint ja für Läufer mit Hundephobie nicht ganz geeignet zu sein. Ok, ich setzte mal voraus, das Leute ihre Hunde nur dann frei laufen lassen, wenn sie wissen, dass sie nicht beißen. Aber drauf verlassen würd ich mich ja nicht. Meine Reflexe wären wahrscheinlich "laut schreien" gewesen - gut, dass Du so cool bleibst.

    Und wieder hübsche Bilder - das ist echt schön in Eurer 2. Heimat.

    Gruß
    Anja

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    1. Liebe Anja,
      also diese Stelle da war bisher hundefreie Zone, aber man lernt eben nie aus. Ich denke, in ländlichen und bäuerlichen Gegenden sind Hof- oder Hütehunde ja an sich nicht ungewöhnlich. Aber die Methode stehenbleiben und wegschauen hilft anscheinend wirklich ganz gut.
      Jaaaa, wir haben es ganz gut hier ... :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Ohja, der Mix aus den Jahreszeiten kann ich auch nur zu gut nachvollziehen. Sturm, Sonne, Regen, morgesn Kratzen, mittags im T-Shirt spazieren: Zur Zeit ist alles geboten. Und wenn ich dann laufen gehen bin ich zu warm angezogen. Noch ist der Winter nicht aus meinem Kopf verschwunden :)

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    1. Hallo Markus,
      Ja, derzeit sind es ziemliche Kapriolen. Aber das wird, das wird...
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Aus deinen Bildern wird klar, warum man in Deutschland schöne Gegenden "Schweiz" nennt, z.B. Sächsische Schweiz, Fränkische Schweiz.

    Ich glaube, der große Hase ist zu schwer zum Klauen ;-)

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    1. Irgendeiner hat die Schweizen mal gezählt, war eine ganze Menge, mehr als man meint.
      Stimmt, der Hase ist aus einem massiven Stamm gearbeitet. Vielleicht wage ich es ja mal...
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Winter ... immer noch! Schön. Und trotzdem brauch ich ihn nicht mehr. Die Hundegeschichte ist ja skurril, aber auch nicht ungefährlich. ZZum Glück bist du nicht auf die Nase gefallen.

    Liebe Grüße,
    Anne

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    1. Hallo Anne,
      derzeit ist es noch mal "Genuss-Winter", wenn wir wieder zu Hause sind, will ich aber auch Frühling!
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Ich liebe dein Nturimpressionen .
    Und btw: Hier oben im Norden kommts mir fast noch schlimmer vor,
    Es ist schlimmer als ich jemals den April empfand.
    Da hilft nur eines: Abhauen (mit Laufschuhen natürlich) .
    LG von Birki

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    1. ... Sorry, die blöde iPhonetastatur ... NATUR - Impressionen sollte da eigentlich stehen

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    2. Liebe Birki,
      ich hatte es schon richtig vermutet, "Natur" ;-) Der März macht tatsächlich einem April alle Ehre. Mal sehen, was letzterer uns dann bringt. Wenn man es einfach so genießen kann, ist es ja noch schön. Und laufend bzw. skifahrend umso mehr.
      Liebe Grüße
      Elke

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