Donnerstag, 14. Mai 2015

Verlockungen der Berge

Nach dem GP Bern mit seinen 10 wunderbaren Meilen gönnen wir uns eine Woche Frühlingsferien.
Petrus ist uns gewogen und verwöhnt uns mit fast schon zu warmem Wetter.
Irgendwie komisch, wenn man nach strammem Marathontraining plötzlich "frei" hat und laufen nach Laune angesagt ist.





Heute ist es erfreulich angenehm, bestes Laufwetter, also auf auf die Hausrunde, die sich locker und mit erstaunlich niedrigem Puls nehmen lässt!



Irgendwie ergibt sich das Thema "laufend shoppen"...

Allerdings noch nicht an diesem "Hoflädeli" für Wurst und Geräuchertes, dessen kleine Eingangstür ein "Mutz" (Bär) bewacht.





Bald folgt der Kirchhügel des Nachbarortes, heute schaffe ich ihn laufend! :-)











Oben links vor der Kirche eine 24/24 Stunden geöffnete Verkaufsinstallation. Hier gibt es immer nette Deko-Kreationen aus Beton. Bei Interesse hinterlässt man den angegebenen Preis im "Kässeli", dem an einem Faden über dem Tisch hängenden Sparschweinchen. (Die Hühner sind unverkäuflich)





Für das leibliche Wohl gibts ein Stück weiter Käse, Konfitüren, Wurst und Sirup.












Das Bäre-Lädeli ist leider schon seit Jahren geschlossen. Es scheint eine Art Bäckerei mit Gemischtwarenhandlung gewesen zu sein.
Aber wer shoppen will, käme auch hier zum Zuge .....










... denn das ganze Anwesen steht zum Verkauf. Wer den siebenstelligen Betrag aufbringt, hätte hinterher ein paar Schönheitsreparaturen zu erledigen, dafür aber ein sehr "urchiges" Gehöft.










Gefährlich wirds dann eine Ecke weiter...! Hier hat ein neuer Selbstbedienungsstand eröffnet, wunderbare Tonarbeiten werden angeboten. Gleiches Prinzip: Käufer hinterlassen ihren Obolus im "Kässeli". Sogar Verpackungsmaterial liegt bereit. Hier ist nun doch eine längere Laufpause notwendig, um die Ware gebührend zu begutachten...
Einerseits kann ich der Verlockung widerstehen, denn Geld habe ich keins dabei. Andererseits ist der Weg per Auto hierher doch sehr kurz und damit zugleich eine komfortable Transportmöglichkeit gegeben.

Doch bevor ich mich dieser Versuchung ergebe, erst noch ein wenig Eintauchen in die wunderbare Bergfrühlingslandschaft! Gäbe es Geruchs-Internet wären die Bilder garniert mit wunderbaren Duftwolken aus frisch gemähtem Gras, Wiesenblumen, frischer Bergluft und hier und da ein wenig Gülle

Es gibt sogar Kühe, die ihre Hörner behalten dürfen.














Andere Verlockungen hatten wir vorgestern. Eine Bergtour auf First und Faulhorn war geplant. Steigt man in Grindelwald bei 27 Grad in die Gondel, kann man sich nicht vorstellen, dass die kleinen Schneeflecken da oben sich doch als extrem hinderlich erweisen. Jedenfalls ist der letzte Teil des Wegs bis zum Faulhorn noch schneebedeckt und ich gebe ein Stück unterhalb des Gipfels den Kampf gegen die weiße Masse entnervt auf. Denn der Schnee ist trügerisch. Mal kann man seine Schritte halbwegs gut setzen, mal sackt man unvermittelt bis zum Knie ein. Ein Fehltritt verschafft mir das "Vergnügen", bis zur Taille im Schnee zu verschwinden. Wobei das pappige Weiß sich verdichtet und die Selbstbefreiung ziemlich schwierig gestaltet.
Mein eidgenössischer Ehemann hingegen lässt sich und seine Berggene von solchen Widrigkeiten eher anstacheln: Er arbeitet sich durch bis ganz oben. Worauf er dann aber mit patschnassen Schuhen und Socken zu Tale muss... Überraschenderweise finden wir sogar Frösche - oder sind's Kröten?- in dieser Höhe. Wie die auf 2000 m und höher überleben? Eine Gämse können wir auch in der Bergeinsamkeit auf ihrem Streifzug beobachten, leider zu weit entfernt fürs Foto.
Ab hier nur gucken, nicht lesen:












20 Grad, 11,2 km, 1:11:26, (6:22 Min/km), HF 128

23 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    wow, so viele schöne Eindrücke! Da habt ihr ja eine super Woche erwischt! :D
    Ich glaube übrigens, dass es ein Grasfrosch ist... im Doppelpack unterwegs, also am Weg zum ablaichen! :D

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    1. Liebe Doris,
      ich hatte auf Deine Expertise zur Froschartenbestimmung schon gehofft... danke! Ja, die Tage hier waren bisher wunderbar!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Optimale Regeneration, würde ich sagen! Beneidenswert!

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    1. Würde ich auch sagen, danke Dir! Doch sicher kommst Du auch mal wieder in schöne Gefilde, vielleicht sogar wieder mit Bärenglöckchen...?
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Das ist doch mal eine Shoppingmelie nach meinem Gusto - nicht überfüllt, nicht garniert mit knallbunten Werbeplakaten und Billigshops und vor allem menschenleer ;)
    Und auch die Landschaftsbilder sind grandios - ich schwelge. Danke dafür!

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    1. Hallo Daniela,
      stimmt, man kann in völliger Ruhe das Sortiment betrachten. Und gut ist es auch noch.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Doris,

    als Frau, die nicht gerne shopt, würde ich an den Läden aber gerne vorbei laufen. Ich find solche Stände klasse - gibts in Canada ganz oft auch mit Marmelade, Honig etc. oder in Schottland hab ichs gesehen, wo man Eier und Käse kaufen kann. Funktioniert eben nur in ganz abgelegenen Gegenden, wo sich eher weniger Leute rumtreiben, die kein Gewissen haben.

    Die Bilder sind wieder eine Augenweide, was für eine tolle Gegend.

    Gruß
    Anja

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    1. Liebe Anja,
      ich denke eigentlich auch, dss es nur in ruhigeren Gegenden funktioniert, aber Lizzy beschreibt sowas ja auch aus München. Wie auch immer, ich finde das prima. Und die Landschaft hier ja auch....
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. ach, das lese ich ja jetzt erst, dass Anja Großstädtern Ehrlichkeit (zumindest ausreichend für den Erhalt von Selbstzahlsystemen ;) nicht zutraut.
      Ich gestehe: als ich nach München zog, dachte ich zunächst, die Zeitungen, die Selbstbedienkästen aufstellen, wären eben auf den Ertrag aus Zeitungsverkäufen gar nicht angewiesen sondern finanzieren sich eben aus Werbung etc.
      Aber dann traf ich immer häufiger auch auf andere Selbstbedien- und per-Einwurf-Zahlsysteme: bei Blumen, Kürbissen - aber in Randortschaften, die direkt an München anschließen auch - ähnlich wie in der Schweiz auf den Bildern von Elke zu sehen - aufgebaute Produktstände mit Ernteerträgen etc.
      Immer wieder mal dachte (und denke) ich, dass das bestimmt nicht mehr von langer Dauer ist - aber es hält sich hartnäckig. Ich bin da übrigens auch (ehrliche) Kundin. Sicher wird der eine oder andre mal schummeln - aber in Summe rentiert es sich dann wohl.
      Vielleicht liegt das mit daran, dass hier in München so viele Zugezogene wohnen und es einen hohen Ausländeranteil hat (ich glaube zwischen 20-25% aktuell) - da kommen dann ausreichend auch ehrliche Naturen zusammen ;o)
      Nee, mal im Ernst - ich weiß nicht, wie das kommt. Aber tatsächlich wird hier im Vergleich zu dem, was ich bei Aufenthalten im Norden wahrnehme, nur sehr wenig randaliert, kaputt gemacht und scheinbar auch wenig gestohlen. Im organisierten Bereich wohl schon (auch weniger als in vergleichbaren Großstädten) aber Selbstpflückfelder sprechen eindeutig mehr den Privatmensch an - der hier entweder tendenziell ehrlicher ist oder aber dem schlicht diese Ehrlichkeit auch zugetraut wird. Wer weiß denn schon, ob das nicht auch in Köln, Wuppertal oder Düsseldorf funktionieren würde ...

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    3. Also ich habe da ja ähnliche Gedanken wie Anja. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir in München durchaus auffällt, dass es dort sauberer ist, oder man sich in der U-Bahn auch sicher fühlt, als zB in Köln oder Frankfurt. Evtl. ist es eine Mentalitätsfrage nach Bevölkerungsgruppen...? Mh, interessant...
      Liebe Grüße
      Elke

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    4. Vielleicht liegt's ja auch schlicht daran, dass diejenigen, die zum Klauen und Randalieren neigen, viel zu faul und an Landschaft desinteressiert sind als dass sie sich die 500m vom nächsten S-Bahnhof in die ländliche Umgebung begeben würden. Mal abgesehen davon, dass sie dazu erstmal wissen müssten, dass es dort solche Felder gibt ;)

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  5. Elke... ich weiß, dass ich hier bei Elke bin... tssss.

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  6. Da guck' ich doch gerne! und bekomme umgehend Bergsehnsucht ...

    Das Selbstzahlerprinzip gibt's hier in München ja auch noch an diversen Ecken. Nicht nur die "Zeitungskasterl". Bei mir direkt neben der Haustür z. B. in Form von Blumenfeldern und großen (allerdings betonierten und sehr gut gesicherten ;) Kassentonnen, in die der Selbstpflückobulus zu werfen ist. Muss wohl funktionieren - die Felder gibt es, seit ich hier wohne jedes Jahr wieder.

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    1. Hallo Lizzy,
      erstaunlich, dass das in einer Großstadt funktioniert. Ich glaube, in meiner Gegend wäre recht bald Ware und Geld weg...
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Liebe Elke
    Aaahhh und Ooohhh - deine Bilder. Da möchte man gleich eintauchen in die bunten Berglblumenwiesen und mitkraxeln entlang der türkisblauen Schmelzwasserseen :-)
    Schön habt ihrs im Oberland!
    Du weckst natürlich wieder mal mein Naturforscherherz - laut Verbreitungs-Hinweis (bis 2'600 müM) im "froschnetz" könnte es sich bei den gesichteten verliebten Hüpfern um Grasfrösche handeln ;-)
    http://www.froschnetz.ch/arten/grasfrosch.htm
    Liebe Grüsse
    Marianne

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    1. Liebe Marianne,
      ja Eure Berge sind einfach immer wieder faszinierend! Ein Glück, dass wir öfter die Gelegenheit haben!
      Danke für den Froschidentifizierungsservice! Ich denke, das passt dann, denn Doris hatte auch schon in dieser Richtung getippt.
      Liebe Grüße
      Elke

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  8. Immer wieder neiderweckend, Eure Aufenthalte in der schönen Schweiz. Und selbst dem Schnee kann ich so etwas abgewinnen. Man muß ja nicht gleich bis zur Taille drinstecken ;-))

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      ja, wir genießen es auch, trotz des hyperteuren Franken. Oben auf dem Berg war es im Gegensatz zur Temperatur im Tal wirklich angenehm. Man durfte dem Schnee nur nicht zu nahe kommen... Heute ist es umgekehrt. Der Schnee kommt uns nahe, weißgepudert auf 850 m Höhe vorm Häuschen, im Mai!
      Liebe Grüße
      Elke

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  9. Was für herrliche Bilder! Ich glaub, dort will ich auch mal Urlaub machen!

    P.S. "laufen nach Laune" - mach ich grundsätzlich. Geiles Gefühl! :-)

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    1. Lieber Eddy,
      ja mach ruhig, die nehmen hier gern Touristen! Genau, "Launelaufen", das ist wirklich was!
      Liebe Grüße
      Elke

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  10. Hallo Elke,

    einkaufen gehen beim Laufen - an und für sich eine schöne Idee, nur stelle ich mir dass etwas schwierig vor z.B. mit der Betonkunst unter dem Arm noch weiter zu laufen. Vielleicht solltest du doch später besser noch mal vorbeiradeln mit Anhänger..

    Ansonsten - ja wieder unglaublich schön dort in den Bergen. Geniesse die Tage!

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    1. Liebe Roni,
      stimmt, der praktische Aspekt ist beim laufen&kaufen nicht zu verachten. Aber man kann so schonmal eine Vorauswahl treffen und hinterher in wenigen Minuten per Auto wiederkommen und die Einkäufe tätigen :-)
      Ach ja, wir habens genossen, leider ist unsere Zeit morgen schon wieder herum :-(
      Liebe Grüße
      Elke

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