Sonntag, 13. September 2020

Feldstudien

Der Herbst nähert sich mit großen Schritten. Und der wiederum zu warme und zu trockene Sommer spielt ihm in die Karten.
Überall raschelt Laub auf dem Boden.



Und manche Felder sehen eher trostlos aus, weil wie hier dem Mais das gehörige Wachstum einfach nicht gelingen wollte.


Freitag laufe ich eine genüssliche Stunde. Samstag rächt sich, dass ich wohl wieder zu wenig getrunken habe und ich quäle mich herum. Immerhin "erstürme" ich den Postberg des Nachbarstadtteils, der mir knappe 40 Höhenmeter Aufstieg am Stück erlaubt 😅
Heute wollte ich eigentlich endlich wieder ellipieren, doch den Reifen fehlt die Luft und mir gelingt es nicht, diesen mit der Handpumpe adäquat zu erhöhen. Dummerweise ist der Cheftechniker des Hauses nicht zugegen. Also umrüsten auf wieder laufen.

Eine erste Beobachtung nach 1,5 km. Eine Familie tummelt sich auf einem abgeernteten Feld und sammelt Zwiebeln, die die Maschine liegengelassen hat. Seltsamer Anblick. Erinnert mich an frühere Besuche in der Ex-DDR, wo ich ähnliches öfter sah. Ich weiß nicht, wie ich es werten soll. Einerseits finde ich die Verschwendung von Lebensmitteln nicht gut und wahrscheinlich würde sich niemand mehr um die Zwiebeln kümmern. Andererseits, sich einfach so selbstbedienen, sehe ich auch kritisch. Denn das greift immer mehr um sich. Dem Hühnerhalter wurden schon Hennen von der Wiese gestohlen, immer wieder greifen auch Leute am noch wachsenden Mais Kolben ab. 
Aber vielleicht haben sie ja vorher den Landwirt angefragt... Und der Mais ist ja nur zu Dekozwecken und überhaupt was macht schon ein Kolben bei so einem großen Feld...

Dann führt mich der Weg an einer Pferdekoppel vorbei. Gerade scharrt eines der Rösser mit dem Huf und die Staubwolke würde schön die Trockenheit zeigen. Aber bis ich die Kamera startklar habe, passiert nichts mehr auf der Weide. Nur nochmals ein kleiner Scharrer.



Als wenn sie meine Gedanken gelesen hätten, kommt plötzlich Aktivität auf.


Und dann nimmt erst der eine ein Staubbad. Wälzen, schütteln, herrlich.





Da möchte Nummer 2 nicht zurückstehen. Wälzen, schütteln, herrlich.
So trocken also ist unser Sommer. 
Wenn ich diese Staubwolken sehe, werde ich nie mehr mit unserer Katze schimpfen, wenn sie ihrerseits diese Art Körperpflege betreibt!




Am Ende leider noch eine unschönere Aktion. Da hat doch jemand eine ganze Hängerladung Garten- und Bauabfälle einfach so an den Feldrand gekippt.
Was sind das nur für Menschen?


14 Kommentare:

  1. Liebe Elke
    Oh je, so eine Trockenheit ist ja schon trostlos. Wenn ich die europäische Wetterlage richtig interpretiere, dann wird es auch nächste Woche keine Änderungen geben.

    Gerade habe ich ein paar amerikanische Blog Posts gelesen. Die beklagen sich über zu viel Regen. Bleibt zu hoffen, dass das bald zu uns rüberkommt. 😊

    So ein Pech, dass dein Chefmechaniker nicht zu Hause war! So wurde nichts mit dem ellipieren. Hoffentlich nächste Woche! Da freue ich mich auf deine interessanten Berichte und Bilder.

    Wir waren jetzt am Wochenende ungeplant im Berner Oberland. Genauer in Kandersteg und Aescher. Wunderschön! 😊

    Liebe Grüsse aus dem abendlichen Zürich!

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    1. Liebe Catrina,
      ja, wenn der Regen gekommen wäre, der immer mal im Wetterbericht in Aussicht gestellt war, wäre es ja noch erträglich. Aber leider ..Wir nähmen den anderen auch gern etwas von ihrem zuviel Regen ab!
      Oh, Du warst im Berner Oberland! Ja, eine wirklich wunderschöne Gegend!
      Liebe Grüße aus dem zu warmen Rheinland
      Elke

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  2. So regional unterschiedlich ist die diesjährige Regenbilanz, liebe Elke, bei im Norden hat es ausreichend geregnet und alles ist im Gegensatz zu den letzten zwei Sommern noch sattgrün. Allerdings würde es für die hiesigen Pferde zum Schlammwälzen auch nicht reichen ;-)

    Restfrüchte vom abgeernteten Feld auflesen, daran kann ich nichts Kritisches sehen, dass sieht bei den Mülla....öchern aber ganz anders aus :-(

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Moin Volker,
      wenn es bei Euch noch grün ist, unterstützt das meinen Eindruck, dass der frühe Herbst hier Dürrefolge ist.
      Der gezeigte Müll war nur die größte Ansammlung. Hier gibt es inzwischen keinen Feldrand mehr ohne irgendwelche Hinterlassenschaften, es ist zum aus der Haut fahren!
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    wow, was für süße Pferde :-)
    Ich habe mein Pferd früher immer nicht leiden können wenn es sich in den Dreck geworden hat bevor ich es reiten wollte ... stundenlanges Putzen war dann angesagt :-)))
    Bei den Zwiebelsammlern geht es mir so wie dir: ich finde es gut, wenn man alle Lebensmittel verwendet, vielleicht hat der Bauer es ja sogar erlaubt. Man weiß es halt nicht.
    Das man aber einfaqch Hühner klaut, geht ja gar nicht.
    Weil die liegen ja auch nicht einfach so rum. :-|
    Bei uns ist es in diesem Jahr auch viel zu trocken. Letztes Jahr hatten wir Glück, da hat es hier zwischendurch immer wieder geregnet. Aber in diesem Jahr bekommen wir auch nix mehr ab. Matsch hab es schon lange nicht mehr :-(
    Hoffen wir auf baldigen Regen :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      ich hätte ja nie gedacht, wieviel Staub so ein Pferd durch die Wälzaktion aufnehmen kann, da glaube ich Dir gern, dass die anschließende Reinigung aufwändig war!
      Die Hühnerdiebe wurden teils sogar beobachtet, da sie tagsüber zugriffen. Dabei verkauft der Bauer auch auf Anfrage lebende Hühner.
      Tja, wir werden uns wohl an diese Art von Sommer gewöhnen müssen...
      Ob wir mal einen Regentanz aufführen sollen, um nachzuhelfen??
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Eienen Versuch ist es Wert!
      Vielleicht erbarmt sich der Regen ja dann, nur weil er will das wir aufhören zu tanzen :-)))

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    3. Was tanzen wir denn? Walzer oder Cha-Cha? ;-)

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  4. Liebe Elke,
    ach dieses Staubwälzen ist doch einfach herrlich anzuschauen! :D Bei euch ist es ja wirklich elendiglich trocken! :O Nachdem es heuer bei uns wieder richtig angenehm war und auch zwischendurch immer wieder kräftig geregnet hat, ist der Unterschied noch krasser. Hoffentlich bekommt auch ihr bald Regensegen!
    Aber dass Elli einfach platt macht und ihre Mitarbeit verweigert, finde ich kühn! Lass das nur nicht einreissen! ;)

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    1. Liebe Doris,
      wir sind wirklich nun im dritten Sommer in Folge von ausbleibendem Regen betroffen. Der Unterschied fällt mir jedesmal in der sattgrünen Schweiz auf. Wenn jetzt Regen käme, nützt er wohl nicht mehr viel für die anstehende Ernte, aber die Bodenspeicher müssen ja auch wieder aufgefüllt werden.
      Elli wird nachher gepäppelt, so geht es wirklich nicht ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,
    hier im Rheinland ist es wirklich nach wie vor viel zu trocken. Ich habe vor kurzem mickerige Zuckerrüben bemitleidet und der Mais sieht auch nicht gut aus. Von den Grünflächen mal abgesehen, zwischen Steppe und Flickenteppich ist alles dabei.
    Ich mag das ja gar nicht, sich einfach so vom Feld zu bedienen, das ist Wirtschaftsgut, kein Selbstbedienungsladen. Selbst wenn was auf dem Acker liegenbleibt, dann wird es eben wieder mit untergearbeitet und dient als Dünger.
    Komische Einstellung, ist wahrscheinlich der gleiche Menschenschlag der auch Müll an Wegrändern entsorgt.
    Immerhin haben die staubigen Pferde deinen Tag versüßt :-) Und als nächstes Elli reparieren und wieder losrasen!
    Liebe Grüße, Oliver

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    1. Lieber Oliver,
      mich rührt der Anblick unserer gelb-braunen Landschaft an. Früher mag es ja auch mal solche Sommer gegeben haben. Aber was wir nun erleben zeigt einfach, dass der Mensch sich gerade selber seine Grundlage zerstört.
      Ich selber hätte da auch Hemmungen, mich auf einem Feld zu bedienen. Ich frage mich auch, welches Weltbild die beiden Kinder da vermittelt bekommen, "Nimm Dir einfach was Du magst"? Einmal sprach ich eine ältere Frau (Großmutter?) darauf an, als sie sich gerade Mais zur Deko ("Das machen doch alle") griff, und neben ihr ein kleines Mädchen (Enkelin?) zuschaute. Erst als ich fragte, was sie denn da dem Kind als Beispiel vormache, wurde sie doch nachdenklich.
      Elli braucht nur eine Portion Luft, dann gehts los.
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,

    sich einfach bedienen, geht gar nicht, da teile ich eure Meinung! Bleibt nur zu hoffen, dass gerade diese Familie aber gefragt hat. - Erinnert mich an biblische Berichte, da haben die Armen den Erntehelfern hintersammeln dürfen, aber eben "dürfen", heißt, dass sie gefragt haben und es zugelassen wurde. - Ich hatte nur mal gehört, dass ab Oktober (?) von Apfelbäumen am (Feld)Rand zum momentanen Verkosten gepflückt werden darf, also nicht zum Mitnehmen und Bunkern. Ob es (regional) stimmt?

    Bei uns hat es in diesem Sommer ab und an ein klein wenig geregnet. Auch viel zu wenig, aber vielleicht ist es nicht ganz so trocken, wie bei euch. Eine komische Verteilung ist es aber trotz alledem. - Regentanz: ich tanze da lieber nicht mit, sonst würde sich der Regen nicht mal erbarmen, sondern sich schnellstmöglich verziehen. Ich stehe euch aber am Rand beiseite und klatsche euch zu, im Rhythmus natürlich! ;-)

    Tolle Bildfolge von den Pferden. Auch wenn du anfangs zu "langsam" warst, deine Geduld hat sich ausgezahlt! TOLL!

    Bei den "Müllfreaks" wünsche ich mir nur, dass sie mal erwischt werden und eine richtig ordentlich hohe Strafe (!) zahlen müssen, so dass es zum Entsorgen reicht und zudem auch für so ne Art Pflege dieser Flächen ... oder für die Bauern, oder so!

    Der Cheftechniker wird danach aber gut verköstigt, oder ... nicht dass er vom Fleische fällt, sondern wieder schöne Runden drehen kann! :-)

    LG Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      ja, die alte Sache mit dem Mein und Dein, das müssen manche vielleicht nochmal üben. Vor allem auch die Variante "mein Müll ist dein Problem" greift zunehmend um sich, finde ich.
      Was Äpfel und anderes Fallobst angeht, kenne ich nur, dass man sie dann aufheben darf, wenn sie vom Baum auf den Gehweg gefallen sind. Aber da man ja sonst eh' nicht weiß, ob sie gespritzt sind, würde ich die Finger davon lassen.
      Der Cheftechniker konnte das Problem ganz einfach lösen, ich wusste nicht, dass an den Ventilen noch eine Mutter gelöst werden muss, damit man pumpen kann... ist einfach nicht mein Metier ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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