Laufend lesen

Sonntag, 13. Juni 2021

Nicht mein Kind

Mein heutiger Lauf schließt an die durchlaufene "grüne Lunge" an, indem ich der Erft diesmal in nördlicher Richtung folge.

Hinter Bergheim wird es richtig malerisch. Der Fuß- und Radweg verläuft überwiegend im Schatten. Entsprechend viele Radler  sind unterwegs.

War hier der Fluss schon immer bei Kanuten beliebt, fallen mir heute zunehmend Stand-up-Paddler auf. 



Mein Ziel ist das Schloss in meinem Heimatdorf Paffendorf. Schon von jenseits des Schlossparks höre ich Jazzrhythmen. Das hintere Parktürchen ist offen, also nichts wie hinein. Die Musik wird lauter.




Im Schlosshof herrscht Stimmung. Brunch und Musik werden geboten. Perfekte Bedingungen heute: 21°, sonnig, Wind. Ich komme mir zwar etwas komisch vor, mich laufend durch die Flaneure zu bewegen. Aber alles coronakonform. Und die Kalorien, die man sich dort zuführt, arbeite ich gerade ab. Eben alles zu seiner Zeit.

Nach dem Abstecher durch Park und Schlosshof noch ein Blick auf den angrenzenden Friedhof. 
Da war auch schonmal mehr Disziplin bei der Pflege des Ehrenkreuzes...


Ich umrunde den Schlosspark jenseits der Umzäunung, dann gehts auf den Heimweg.


Weitab der Geschäftsstraße möchte ein gepflegter Einkaufswagen des Supermarktes K.... abgeholt werden, den Kilometer schafft er sicher nicht allein.


Um auf meine 23 km zu kommen, laufe ich noch einen kurzen Abstecher durch "Klein-Venedig". Hier ist erstaunlich wenig los.
Ich überhole eine radelnde Familie mit 2 kleinen Kindern, die gerade Pause machen. Ihr kleines Mädchen lässt sich inspirieren, schwingt sich aufs Rad und pedaliert munter erst an mir vorbei und dann auch ein einem älteren in gleicher Richtung spazierenden Ehepaar. Auch ich passiere die beiden. Sie haben sich wohl Gedanken gemacht, denn als ich gleichauf bin, ruft mir der Mann munter in schönstem rheinischen Singsang zu "Da müssense sisch aber beeilen, wenn Se dat Kind noch einholen wollen!" 
Ich brauche einen kurzen Moment bis ich begreife, dass ich gemeint bin. "Das ist aber gar nicht mein Kind!" rufe ich zurück, und ergänze eine lokale Redewendung "Dat wüss isch ävver!". Die beiden lachen schallend los über ihren Fehlschluss, ich amüsieren mich mit.
So müsste es wettermäßig und läuferisch weitergehen. Aber die erste Hitzewelle des Sommers mit über 30° ist angekündigt. 😓 
Auf alle Fälle ist der hausgemachte Aprikosenkuchen des diese Woche amtierenden Chefkochs eine wunderbare Belohnung.

16 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    tsstsstsss, da versuchen die dir einfach so ein Kind anzuhängen! Geht doch gar nicht. ;)
    Was für ein schöner, grüner Lauf! Auch du auf den Spuren deiner Jugend? Ich mag das gar nicht, wenn ich bei Cafés oder Lokalen quasi über die Terrasse laufen muss, während andere dort gerade schlemmen. Aber auf dem Foto sieht es so aus, als wäre da genügend "Umkurvungsraum" gewesen. :)
    Kuchen - mmmmhhhhh!

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    1. Liebe Doris,
      ja lustig die Schlussfolgerung des alten Herrn.
      Mein Heimatort liegt näher als der von Volker zu seinem Wohnort und da kann ich Läufe ab 20 km dorthin legen. Komme auch öfter mal "so" dort durch.
      Im Schlosshof war der Bereich für Brunchgäste abgeteilt, aber im freien Teil wandelten auch diverse Sonntagsausflügler, war aber alles locker und problemlos.
      Und nachher so ein fruchtiger Kuchen ist immer sehr willkommen!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke
    Also, du weisst, es ist verboten, über leckere hausgemachte Aprikosenkuchen zu reden und dann KEIN Bild zu posten? :-)

    Deine Runde an der Erft ist so schön, ich glaube, ich würde immer da laufen. Und die Szene im Schlosshof mit den Leuten im Café sieht so friedlich aus.

    Haha, eine schlagfertige Antwort von dir! Das Ehepaar hat bestimmt noch lange darüber geschmunzelt.

    Was für ein schöner Sonntag. Ich wünsche dir eine ebenso schöne Woche!

    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Zürich!

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    1. Liebe Catrina,
      ups, erwischt, der Appetit auf Kuchen war einfach größer als der Gedanke an Fotodokumentation ...
      Ja, dieser Teil der Erft ist wirklich sehr hübsch. Leider muss ich bis dahin erst einmal ca. 7 km am begradigten und weniger bewaldeten Ufer zurücklegen.
      Im Schlosshof war es wirklich sehr entspannt, Musik, feines Wetter, gutes Essen, was will man mehr?
      Mit dem älteren Ehepaar war es ein nettes Erlebnis, auch wie die beiden über sich selbst herzhaft gelacht haben
      Die auch einen guten Wochenstart und liebe Grüße aus dem sich aufheizenden Rheinland!
      Elke

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  3. Also dat is aber mal ne schöne Burch, liebe Elke.

    Wenn Du Dich schon nicht bereit erklärt hast die Elternschaft zu übernehmen, dann hoffe ich mal, dass das Kind noch den Weg zu seinen Erzeugern zurückgefunden hat ;-)

    23 km, sollte ich auch mal wieder laufen. Aber es soll ja so warm werden ... :-P

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Moinsen,
      also die Burch ist ein Schlössken, da es keinerlei verteidigungsstrategische Anlagen hat. Ist in der heutigen Form erst 150 Jahre alt und war so etwas wie eine Prunkvilla für eine adlige Familie, nur ein wenig größer als bei anderen Leuten ;-)
      Als das Mädelein merkte, dass seine Erziehungsberechtigten nicht folgten, blieb es dann doch stehen um zu warten.
      23 km kriegst du doch auch hin, einfach früh aufstehen und einen See am Streckenrand mit einbauen!
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,
    du hast uns die Burg ja schonmal gezeigt, aber sie ist immer wieder toll. Dazu auch noch Jazzmusik und Sonntagsstimmung.
    Den rheinländischen Humor mag ich ja sehr gerne - da hatten wir im bergischen ja nur ein klein wenig davon. Ein schöne Begegnung mit dem älteren Paar.
    23km in der Sonne - fleissig!

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    1. Liebe Roni,
      ja, Schloss und Park sind lokal recht beliebt und daher ganz gut besucht. Und an einem solchen Prachttag sowieso.
      Dier Sonne war gar nicht sooo stechend gestern, der Wind kühlte ganz gut ab. Aber nun nimmt hier die Hitze Anlauf... :-(
      Und wenn ich solch herrlichen rheinischen Singsang höre, da geht mir immer das Herz auf.
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Eine sehr schöne quietschgrüne Tour, liebe Elke. Für mich wieder mal das krasse Kontrastprogramm zu den fürchterlichen Tagebaugebieten. 23km sind dann doch auch mal ne Ansage, gut dass es so viel Schatten gab.
    Wäre lustig gewesen wenn Du das Kind eingesammelt hättest :-) Aber ok, das soll mal besser wieder zu seinen Eltern.
    Liebe Grüße aus dem Backofen, Oliver

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    1. Lieber Oliver,
      ja klar, maximaler Kontrast zum Tagebau. Aber: Schloss und Park gehören auch RWE. Die haben dort ein Museum und ihr Informationszentrum drin...
      Die 23 km gingen noch recht gut, durch den Wind kam etwas Kühlung auf. Aber nun klettert die Quecksilbersäule!:-(
      Ich denke, das Kind ist wieder in Obhut seiner Familie. Es hatte durchaus auf dem Schirm, dass es sich entfernt und die anderen vielleicht nicht folgen. Wohl so, wie vielleicht auch euer Otto...?
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,

    auch in die andere Richtung an der Erft sieht es doch schön aus. Und wenn dir der Anlauf dorthin von 7 km zu lang ist, kannst du nicht einen Lauf mit deiner Elli verbinden, oder kann man sie nicht so gut anschließen?

    Jetzt wird es wieder Zeit, dass wir sehr genau raussuchen müssen, wo und wann wir laufen. Auch bei uns soll es sich auf 34° bis 35° aufheizen. Ist nicht mein Wetter.

    Aber der Kuchen hätte mir bestimmt sehr gut geschmeckt. :-)

    LG Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      mit Elli hinzufahren wäre eine Idee. Derzeit nehme ich dieses Revier aber als Motivation für lange Läufe... Elli anschließen, ja ginge, aber damit wäre immer noch Vandalismus möglich.
      Auch nicht dein Wetter mit einer "3" vorne! Aber uns fragt eben keiner... Der Kuchen war lecker, auch wenn nicht mit den in CH sehr geschätzten Walliser Aprikosen belegt.
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Hallo nicht-Oma bzw. omaverweigernde Elke,
    kluge Entscheidung, die gegen den Anhang - gewöhnlich hat frau da ja keine Wahl und wird gar nicht gefragt.
    Vom Gatten gebackenen (kommt bei uns leider nicht vor) gebackenen Aprikosenkuchen und laufende Schlossbesichtigung hätte ich auch reizvoller gefunden als Aufsichtspflichten.
    Schöne Tour! Und so lang ...

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    1. Liebe Lizzy,
      also ich habe ja nichts gegen Kinder, solange man sie mir nicht unterschieben will ;-)
      Genau, schöne lange Tour!
      Liebe Grüße
      Elke

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  8. Liebe Elke,
    tja, so schnell bekommt man Kinder :-)))
    Das ist eine echt schöne Gegend dort. Wir sind ja mal an der Erft lang gefahren, Das ist schon echt romantisch da.
    Ich hoffe die Hitze wird nicht so dolle bei euch. Hier oben ist es ja immer erträglich, und wenn es doch schlimmer wird, dann hilft der Wald. Aber lange Läufe bei großer Hitze sind ja nun mal echt schweißtreibend :-). Da nimmt man dann ja dankbar kühlere Tage für.
    Ich gehe mal davon aus, das der Aprikosenkuchen lecker war!
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      hihi, und ich konnte das Kind auch schnell wieder loswerden ;-)!
      An der Erft gibt es ganz nette Passagen, nur leider nicht am Stück, dazwischen ist es auch immer wieder mal langweilig. Ich erinnere mich an eure Radtour, ihr seid damals vorher nach Köln abgebogen.
      Vermutlich ist es bei euch erträglicher bei Hitze als in der rheinischen Tiefebene, und dann noch euer Wald - beneidenswert!
      Klaro war der Aprikosenkuchen lecker, deshalb war er auch flott alle !
      Liebe Grüße
      Elke

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