Laufend lesen

Sonntag, 9. Januar 2022

Bunte Woche

Ein bunte Woche war es, läuferisch betrachtet. Am Sonntag ein Lauf zum Weihnachtsbaum. um meinen Dekorationsbeitrag einzusammeln und ihn für den nächsten Advent aufzubewahren. Ich bin erstaunt, dass doch am 2. Januar noch einiges hängt. Nach meiner Silvesterlaufaktion sind die Beine anfangs etwas unwillig, laufen sich dann aber ein.

Dann finde ich Erfreuliches im Briefkasten. Schon am Mittwoch habe ich die Medaille aus Soest in der Post. Schön gestaltet und ein nettes Souvenir an einen weiteren virtuellen Lauf!


Mittwoch ein kurzer Tempolauf. Einfach nur schnell, weil ich sonst unterwegs erfroren wäre. 4° können sich mit Windunterstützung deutlich kälter anfühlen.
Freitag wieder ausführlichere 10 km, am Ende durch unser Viertel. Wo ich erst vor wenigen Tagen bemerkte, dass zwei Straßen weiter Dekorationsliebhaber/innen am Werke waren!


Unverkennbar: Köln ist nahe!


Zwischendrin hatte ich noch Zeit, zwei kleine Nähprojekte umzusetzen. Vom virtuellen München Halbmarathon 2020 (Link, Link) hatte ich ja ein Finishershirt erhalten. Kompressionsmodell, so etwas besaß ich noch nicht. Das Shirt trug sich dann zwar doch für mich überraschend gut, nur der Halsausschnitt war mir zu eng und so lag es dann doch nur im Schrank herum. Schade eigentlich, lange habe ich überlegt, wie ich das halbwegs herzeigbar ändern könnte. Der elastische Stoff ist nicht ganz einfach zu bearbeiten. Nach Zurechtlegen meiner Taktik musste ich nur noch den Mut aufbringen, die Schere anzusetzen. Aber nun wurde es, ich bin zufrieden, auch wenn der Schriftzug leiden musste.

Vorher

Nachher

Und wenn die Nähmaschine sowieso rattert, gleich noch einen Schlauchschal an einem Ende verengt. Dazu braucht es nur eine Naht, keinen Schnitt. So liegt er am Hals besser an und flattert nicht dumm herum. Natürlich ist der Schlauch dann nicht mehr als Kopfbedeckung geeignet.



Heute sollte es wieder ein längerer Lauf werden. Die Wetter-App versprach hartnäckig Trockenheit, während Regentropfen ans Fenster spritzten. Betrug! Bäh, und dazu wieder kalter Wind! Ich ringe eine Weile mit mir selber, komme zum Schluss, ok, eine kurze Runde muss sein und packe mich entsprechend wetterfest ein. Das geänderte München-Shirt ist als unterste Lage auch mit dabei.
Doch schon nach wenigen Metern läuft es wunderbar fluffig wie von selbst. 


Der geplante kurze Lauf wird immer länger. Ich kann ja nochmal am Weihnachtsbaum vorbei (immer noch bunt behangen).



Und dann statt gleich zurück, die Runde um den Boisdorfer See vollenden. Dann zieht es mich nach Kerpen City, wo ich nachschauen kann, ob die Tennis-und Squash-Halle noch in Betrieb ist, was sie ist (Chris behauptete, die gäbe es nicht mehr).
Mit dabei meine neue Laufuhr. Dummerweise habe ich meine alte in der Schweiz liegen gelassen und es wird dauern, bis wir wieder dort sind. Zudem ist ihr Akku schon sehr gebrechlich, ob der noch für einen Marathon taugt...? 
Ich habe mich erneut für Polar entschieden und probiere derzeit aus, was das Ding so alles kann. Es grenzt an Totalüberwachung. Wo sich meine alte überwiegend auf sportliche Aktivitäten und ergänzende Tests konzentrierte, kann man sich bei der neuen arg an die elektronische Kandarre nehmen lassen, nicht nur beim Sporteln. Ich werde stündlich ermahnt, zu inaktiv zu sein (klar, Homeoffice) und mein Versagen beim Erreichen des Bewegungs-Tagesziels wird mir klar in Prozent kommuniziert. Auch mein Schlaf und seine Erholungsqualität werden seziert. Selbst Gymnastikvorschläge erfolgen, mit einem Strichmännlein, dass die Übungen vorturnt. Die Herzfrequenzmessuung am Handgelenk funktioniert tagsüber prima, nur beim Lauf wähnt mich die Uhr in Pulshöhen, die ich noch nie erreicht habe, das kann nicht stimmen und bedarf der Abklärung. Erfreulicherweise erkennt die Uhr aber sogleich meinen alten Pulsmesser für die Armbeuge und lässt sich von ihm die Werte zuliefern.


Nach schlussendlich 19 km bin ich wieder daheim. Fast schon zu erwarten, dass der Himmel nach einigen kleinen Regengüsslein unterwegs sich nun teils blau zeigt. Aber da lasse ich mich jetzt auch nicht von Petrus ärgern.
Schön wars. Und wenn man dann wieder im Warmen sitzt, im Körper eine perlende, spritzige Energie kreist, man die Beine hochlegen kann und tiefe Zufriedenheit sich breit macht, dann weiß ich, wofür ich laufe.

12 Kommentare:

  1. Liebe Elke
    Strichmännchen, die vorturnen?! Das ist ja obercool!
    Wie misst deine Uhr den Puls? Von einem Gerät in der Armbeuge?
    Im übrigen finde ich das Design deiner Polar viel eleganter als die klobige Garmins. Schön!

    Und wenn wir schon bei Design sind: dein Halsausschnitt ist super gelungen! Der kaputte Schriftzug wirkt symmetrisch, von daher gar nicht schlimm.

    Dein Ringen mit dir selbst kenne ich gut bei kaltem Wetter. Aber der kleine Trick mit "nur eine kurze Runde" funktioniert immer!:-) Gut gemacht!

    Liebe Grüsse aus dem nebligen Cape Town!

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    1. Liebe Catrina,
      leider kann ich hier kein Strickmännchenvideo einbetten, ich schicke dir eins auf anderem Wege. Netter Gag, aber wer wirklich Gymnastik machen will, braucht wohl keine Strichmännchen.
      Diese neue Uhr kann den Puls gleich an ihrer Unterseite messen. Was außer beim laufen ganz gut klappt. Von meiner alten habe ich noch einen Sensor, der wohl aktuell nicht mehr im Angebot ist. Der ist etwa Daumennagelgroß und sitzt an einem elastischen Bändchen am Unterarm, möglichst nach am Ellenbogen, Arminnenseite. Trägt sich wesentlich besser als ein Brustgurt, finde ich.
      Die Polar sieht optisch gut aus, aber das Display meiner alten war besser, größer, deutlicher und heller. Wohl war es hochkant rechteckig, nicht quer, wie m.W. meist bei Garmin.
      Ich denke auch, der neue Halsausschnitt kann sich sehen lassen, das mit dem Schriftzug ist egal, denn ohne Eingriff würde ich es wohl nicht mehr tragen.
      Liebe Grüße aus dem eisgekühlten Rheinland!
      Elke

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  2. Liebe Elke,

    verspätet nun erstmal viele gute Wünsche für's Jahr 2022: weiterhin gute Laune, Energie, Lauflust, Gesundheit, Zufriedenheit und viele toll organisierte öffentliche Läufe - optimalerweise real mit livehaftigen Mitwettläufern - und schöne Medaillen!

    Ein bisschen neide ich dir die Möglichkeit, zur besseren Temperierung das Lauftempo einfach anzuziehen. Mir bleibt gegen Frösteln nur, mich dicker einzuwickeln ;-)

    Dein StalkingRoboter am Arm möge dir alle Zeit gute Dienste leisten, dich anfeuern, motivieren, hinterher die Laufklamotten reinigen und warmen Tee kochen ;-)

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    1. Liebe Lizzy,
      danke für den großen Sack an guten Wünschen, die ich gern erwidere!
      Nun ja, das schnellere Tempo führt aber zu kürzerer Laufstrecke, es geht halt nur eins ;-)
      Haha, ein Läuferroboter mit haushalterischen Qualitäten - das wärs! Kann meiner dann doch noch nicht.
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    also ich finde, die Abschmückaktion war absolut in der Zeit. Hier werden die (toten) Weihnachtsbäume erst diese Woche von der Gemeinde eingesammelt - bis 6.1. lassen sie eigentlich alle stehen, die Hardcoreweihnachtler überhaupt bis zu Maria Lichtmess am 2.2. :)
    Du fängst das neue Laufjahr ganz schön fleißig an UND mit super Motivatoren: Medaille, neu gestaltetes Laufshirt, der "nur-kurz" Trick (über den ich mich gestern gerade mit einer Freundin unterhalten habe)und eine neue Uhr! Nachdem ich meine Laufuhren auschließlich zum Sport trage, wären mir die Überwachungsfunktionen egal, aber auch überflüssig. Ich bin gespannt, ob du dich daran gewöhnen wirst. :D

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    1. Liebe Doris,
      Weihnachtsbaum bis 2.2.?! Also dann würde man den im Rheinland mit Luftballons und Pappnasen schmücken... :-)
      Der Lauf am 2.1, dem Sonntag, war übrigens 11 km, aber ohne orange ;-)
      Ich fand auch, meine Selbstüberlistung hat dann doch ganz gut geklappt. Vielleicht auch, weil mir die Uhr vorher knallharte Faulheit bescheinigt hat. Dennoch werde ich sie sicher nicht dauernd tragen. Derzeit zum Ausprobieren und zur Schlafanalyse ist sie aber noch ganz spannend. Doch Hauptsächlich soll gelaufen werden, ellipiert!
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,

    toll, du bist ja nicht nur draußen, sondern auch indoor 'sportlich' unterwegs ... wenn man deine Nähaktionen als 'Sport' bezeichnen kann, zumindest aber dienen sie dem Sport. Aber das Ergebnis finde ich gelungen, weiß doch keiner, ob diese Schriftzeichen einer anderen Sprache entstammen. (sehen ansatzweise fast wie hebräische Buchstaben aus) LOL

    Danke für die Bilder und die netten Veranschaulichungen. Da finde ich die Schmückaktion in der Siedlung auch eine nette Idee!

    Du selber bist aber auch fleißig laufen, mit schönen Überlistungaktionen und Motivationstricks. - Trägst du deine Uhr auch nachts? - Ich habe äußerst selten überhaupt eine Uhr am Arm. Zum Laufen, klar, und auch mal für 'Stadtgänge', also wenn ich länger außer Haus bin. Aber wenn man ein Handy dabei hat, ist eine Uhr nicht unbedingt vonnöten!

    Bleibe gesund und weiterhin so toll aktiv!
    Liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      es ergab sich so, mit dem diversen Zeugs rund ums laufen in dieser Woche.
      Im Moment trage ich die Uhr mal nachts, weil mich die Schlafanalyse interessiert. Aber das wird sicher ein Ende haben. Ich brauche sie doch nicht immer, irgendwann hat man sich an die netten kleinen Spielereien gewöhnt und es kommt nur noch aufs Wesentliche an, laufen!
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,

    am besten gefällt mir ja, dass aus keine Lust eine locker flockige 19km wurden.
    Weihnachtsbäume müssen doch bis zum 6.1. stehenbleiben, bis die Könige kommen. Und was haben die Geschenke an den Bäumen mit Köln(Karneval?) zu tun?
    Die Idee mit dem Schlauchtuch finde ich gut, muss ich irgendwann auch mal mit einem machen so dass es nicht so schlabbert.
    Ich finde die Schlafanalyse immer irgendwie interessant. Trifft meist sehr gut wie ich mich morgens fühle.
    Liebe Grüße!

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    1. Liebe Roni,
      mir gefielen die lockeren 19 km auch sehr gut :-)
      Stimmt, dann müsste ich dieses Wochenende nochmal beim Baum nachschauen, ob die 3 Könige die Deko mitgenommen haben.
      Auf dem einen Geschenke-in-Bäumen-Bild trägt das Papier das Kölner Stadtwappen.
      Diese eine Naht am Schlauchschal hilft wirklich sehr, ich mag es auch nicht, wenn die Dinger so rumschlabbern am Hals. Man muss nur vorher ausmessen, wie eng es werden darf, dass der Kopf noch durchpasst.
      Bei der Schlafanalyse interessierte mich eigentlich, ob ich wirklich so lange wach bin nachts, wie gefühlt. Ist unterschiedlich. Nicht immer erkennt die Uhr, ob ich wach bin. Sie macht das wohl an Puls und Bewegung fest. Als ich jedenfalls definitiv eine Stunde gelesen habe, stellte sie fest, ich sei im leichten Schlaf gewesen. Also muss ich dann immer mal mit der Hand wackeln, dass die Uhr Bescheid weiß :-)
      LG
      Elke

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  6. Liebe Elke,

    es ist ein Krux. Das eine ist zu eng am Hals, das andere zu weit. Wie gut, dass Du so ein Nähtalent hast.

    Eine neue Uhr mit Totalüberwachung? Die käme bei mir alleine schon deshalb ins Straucheln, weil ich meine Uhr nachts ablege :-D

    Was Deine Pulswerte angeht: Meine Uhr zeichnet dafür im Haus teilweise eine sensationelle Schrittzahl auf, bei der ich mich frage, warum ich eigentlich laufen gehe :-))))) Die liebe Technik halt, aber was wären wir ohne sie ;-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      schön von dir zu lesen!
      Als Läufer/in sollte man es sich bequem machen soweit es geht, und wenn man dafür auch mal nähen muss.;-) Es wäre dann doch sonst zu schade um das Münchner Shirt gewesen.
      Ich werde die neue Uhr auch nicht dauernd tragen. Ist nur gerade wie z. B. mit einem neuen Sessel, man macht es sich dann erstmal länger drin bequem. Die vielen Auswertungen sind durchaus interessant. Die Herzfrequenz war dann auch beim zweiten Lauftest deutlich realistischer. Und auch mal interessant, den Puls während einer anstrengenden Videokonferenz zu messen. Der lag dann teils 20 Schläge höher.
      Deine Uhr will dir vielleicht eine wenig Zusatztrainingseffekt zukommen lassen...? Ja, an einigen Stellen ist die Technik durchaus hilfreich, aber voll abhängig sein davon möchte man dann doch nicht.
      Liebe Grüße
      Elke

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