Laufend lesen

Mittwoch, 28. März 2018

Zweierlei Regen

Endlich Regen! Nicht dass ich mir das nun dauerhaft beim Laufen wünsche, aber ich konnte ja immer noch nicht meinen kürzlich erworbenen Regenlaufrock testen.
Heute aber!
Doch vorher muss ich mir einig werden, was gehen bzw. laufen soll. Denn nicht etwa beim 32'er vom Sonntag, sondern am Montag in normalen schon länger getragenen Stiefeln habe ich mir eine Blase an der Ferse gelaufen. So etwas Dummes! Ich merkte zwar, dass da etwas reibt, aber ich wähnte den Kelch an mir vorüber zu gehen. Tat er dann doch nicht ganz. Blasenpflaster habe ich keins zur Hand, also muss es ein normales tun. Funktioniert auch ganz leidlich, dennoch laufe ich sicherheitshalber nicht die vollen 12 Plan-km, sondern nur deren 7,5, und die im 5:47'er Schnitt.

Neugierig bin ich natürlich sehr, wie sich der Rock bewährt. Wie man hier sieht, bleibt die Nässe außen vor.











Gegenprobe: Unter dem vorn doppelt liegenden Stoffteil alles trocken.
Hat sich also bewährt.
Natürlich kann man sich auch anders regenerzeugter Nässe erwehren, wie Das Pulsmesser kreativ bewiesen hat (10. Bild im Post). Das eher als Männervariante nach dem Motto: Ich trage in Wahrheit gar keinen Rock...

Wieder zu Hause, folgt eine andere Regenaktivität. Denn packte ich mich zuvor regenabweisend ein, so eile ich daheim unter die neue Regendusche und genieße das sanft von oben rieselnde Nass, bis das ganze Bad wie ein Hamam im Wasserdampf versinkt.
Logik geht anders, und daher muss ich über meine eigene "Schizophrenie" selber lachen 😁

Sonntag, 25. März 2018

32'er mit Philosophie

32 km verlangt der Plan. Und ich verlange eine Abwechslung in der Strecke, denn nach Sylt und unserem wunderbaren langen Lauf am Meer und durch Dünen ist man läuferisch verwöhnt.
Ich erinnere mich an eine Strecke, die sich einmal zufällig mit dem ElliptiGo ergab und die fast 32 km lang war. Die soll es heute läuferisch sein.






Nach etwa 9 km erreiche ich eine der "Rolltreppen", Kunst am Tagebau. Natürlich rollt da nichts, man muss die Füße benutzen.










Mal gucken, was es oben gibt.
Ein altbekannter Ausblick.
Und die befürchteten Schmierereien, die ihre Urheber wohl auch noch als Kunst empfinden.
Doch dann entecke ich oben auf der Brüstung
interessantere, teils philosophische Botschaften. Hier eine kleine Auswahl:







Oh, da habe ich nun ganz viel Grübelstoff für den Lauf!

3,5 km weiter kommt wieder Kunst. Ein ebenfalls altbekanntes Objekt am Anfang der Bandstraße.








Die Botschaften hier oben sind professionellerer Herstellung, aber weniger philosophischer Natur.








Aussicht gibt es neuerdings auch. Früher standen hier Bäume, aber die versperrten wohl die Sicht und mussten weichen 😕. Ich hätte da andere Prioritäten, denn Aussichtspunkte gibt es an anderen Stellen genug.








Immerhin kann man aus den Hinterlassenschaften anderer lesen, dass sich hier wohl eine prosperierende Silvester-Location entwickelt.






Für mich geht es nun in diese Richtung weiter, 6,5 km auf der Bandstraße schnurgeradeaus mit nur einer Kurve. Diese autofreie Route erfreut heute wie immer zahlreiche Biker, Inline-Skater, Spaziergänger und Skatboarder. Im Geäst zwitschern munter die Vögel dazu.

Damit habe ich die Hälfte meines Pensums abgearbeitet und es geht entlang der Erft bis fast ganz nach Hause.
Es läuft mittelprächtig.
Ich bekomme einfach nicht die Planforderung von 7:54 Min/km hin. Wenn ich laufe, ergibt sich von selber immer ein Schnitt zwischen 6:30 Min/km und 6:50 Min/km. Also schiebe ich immer wieder Gehphasen ein, die mir aber auch nicht so unlieb sind. Ich habe das Gefühl, noch nie im Leben mehr als 15 km gerannt zu sein 😒, das muss sich dringend ändern. Immerhin widerstehe ich der Versuchung, gleich daheim einzukehren, obwohl erst 30,5 km absolviert sind. Die Zusatzschleife ist Ehrensache, bis die Uhr volle 32 km anzeigt. Und die sind dann in 6:54 Min/km absolviert.

Mittwoch, 21. März 2018

Sylter Impressionen

Unsere Spuren im Sylter Sand hat das Meer inzwischen leider schon wieder fortgespült. Aber wunderbare Erinnerungen an schöne 4 Tage auf der Insel bleiben!
Auch wenn Ekke Nekkepenn uns ja doch geärgert hat. Denn war der Sonntag unseres Syltlaufs arg sturmgepeitscht, erwartete uns am Montagmorgen Windstille! Hätte der Kerl das nicht einen Tag früher so einrichten können?
Umso lieber macht man sich doch auf zu einem eigentlich auf 30 km angelegten Lauf.


Wir starten an einer Autowerkstatt, denn auch Heidruns Gefährt soll eine Regeneration erhalten. Von dort kurzer Abstecher in unser Hotel (Gästekarte vergessen, und ohne diese kein Zutritt zu Strand und Promenade) und los geht es ab Westerland auf der originalen Syltlaufstrecke.










































Wir passieren Wenningstedt und gelangen nach Kampen, wo uns die Objekte des sozialen Wohnungsbaus fast die Tränen in die Augen treiben. Sicherlich werden die Bewohner von ihren Leidensgenossen in Gstaad, St. Moritz oder ähnlichen Randlagen bemitleidet...


















Nach Kampen geht es in eine Dünenlandschaft, die sicherlich im Sommer, wenn alles grünt und blüht, wunderbar ist. Aber ihren eigenen Reiz hat sie auch für uns. An einigen Stellen kann man sogar beide Sylter Meerseiten zugleich sehen. Kurz vor List ist unser Wendepunkt.



























Am Ende kommen wir auf 32 km, weil ich mich verrechnet hatte.... ähm, nun ja, mea culpa. Ist aber auch ein soooo schöner Läufertag!

Es ist schon ein eigener Planet hier, aber ein seeeehr reizvoller...











Abends ein unterhaltsames und kurzweiliges Abendessen mit Volker, der mir freundlicherweise sein Gruppenfoto zur Verfügung stellte. Deswegen verrate ich hier auch nicht, welche drei Personen den Abend mit Aquavit begossen 😀 Ein netter Klönschnack wie immer, wenn Läufer zusammen hocken, und mit Volker und Jens ganz besonders.







Und was zeigt mir meine Laufuhr, die ich ausnahmsweise ganztägig trug, am Ende dieses schönen Tages? 33,33 km.
Dreiunddreißigkommadrei!
Das ist genau die Distanz des Syltlaufs!






Ruckzuck, leider viel zu schnell, haben wir Tag 4. Zeit bleibt noch bis zum Mittag. Und schon wieder blauer Himmel und Sonne. Auf an den Strand und Seeluft tanken!
































Eine selbstauferlegte Verpflichtung bleibt noch zu erfüllen: EINMAL mit den Füßen ins Meer.
Jui, ist das kalt!
Die Wassertemperatur? Kurz vor Eisklümpchen.






Also schnell raus und die Füße wieder gut verpacken. Eine ältere Dame beobachtet uns bei der Fußreinigung und ruft: "Sie waren im WASSER?! Das war dann ja eine Kneipp'sche Anwendung".
Kann man so sagen, hinterher sind die Extremitäten warm, ... hinterher.






Hach, schön wars.
Man sollte öfter herkommen...😍

Sonntag, 18. März 2018

Syltlauf 2018 - Staffel

Syltlauf – das bedeutet 33,333 km (für uns als Staffel zu siebt) durch schöne Dünenlandschaften, vorbei an reetgedeckten Häusern (und einzelnen älteren Bausünden) in der erfrischenden Nordseeluft. Der morgendliche Blick aus dem Fenster zeigt blitzblanken blauen Himmel und strahlende Sonne. Der Gang aus dem Hotel katapultiert uns brutal in die aktuelle Sylter Realität: 0° und stürmischer Wind aus Nordost. Sehr stürmischer Wind. 






Der Wetterbericht verspricht einen herausfordernden Lauf:









Der Streckenverlauf bringt daher alle in den vollen Genuss, denn er führt von der Südspitze der Insel nach Norden, am Ende mit kurzem Schwenk östlich. Wir Mädels sind daher schon einmal froh, dass wir dieses härteste Stück einem jungen Burschen überlassen können.
Am Vorvortag wird eine akribische Planung aufgestellt, mit der jeder unserer 7 Läufer rechtzeitig an seinem Startpunkt steht. Wir haben dazu 2 Autos zur Verfügung. Chefin Doris und Co-Chefin Heidrun übernehmen die Ablaufplanung auf der Basis der ingenieursmäßigen Vorarbeit von Chris und Georg. Alles passt.
Chris muss als erster aufbrechen. Er fährt per Shuttlebus nach Hörnum. Die Lage unseres Hotels ist dazu perfekt, in 5 Gehminuten ist er am Busbahnhof. Kurz darauf fährt mein Autoshuttle vor und los geht’s.

Auf Sylt ist die Besonderheit, dass Staffeln wechseln können, wo sie wollen. Man kann also gut auf die jeweiligen Wünsche und Laufvermögen eingehen. So wird Chris nach rd. 8 km an mich übergeben. 

Wir erwarten ihn bei einem Parkplatz südlich von Rantum. Es bleibt genügend Zeit, aus dem Auto heraus die wildromantische Dünenlandschaft zu genießen. Doch kaum verlasse ich den Wagen für ein wenig Warmlaufen, zerrt der Sturm erbarmungslos an der Kleidung. Die Startnummer klemme ich daher sicherheitshalber gleich hinter meinen Gurt, anstatt sie an den Befestigungen anzubringen.

Noch auf der Anreise lasen wir im Bahnmagazin über die wissenschaftliche Feststellung, dass die Berner die langsamsten Geher weltweit seien. Welch ein Glück, dass es hier nicht um gehen geht, sondern laufen angesagt ist. Chris kommt mit einem Schnitt von 5:08 Min/km an, was in Anbetracht seines Trainingsausfalls und des Sturms sehr gut ist. Zudem "hält" seine Achillessehne :-)

Ich übernehme den retro-stylishen hölzernen Staffelstab und bekomme sofort zu spüren, was das heute für eine Anstrengung wird. Aber dennoch, für meine 6,5 km will ich mich nicht lumpen lassen und haue raus, was geht. Da kommt es ganz besonders frustierend rüber, wenn Volldistanzläufer (erkennbar an weißen Startnummern) mich bei meiner Pace von rd. 5:17 Min/km locker-flockig überholen. Menschenskinder, das sind aber „Lauftiere“ hier, schließlich haben die ja denselben heftigen Wind! Immerhin lassen es sich auch einige Bewohner und Gäste nicht nehmen, stoisch dem Sturm zu trotzen und feuern uns Läufer an. Eine Weile halte ich mich hinter drei munter schwatzenden Herren, die nebeneinander laufend guten Windschatten geben. Doch am Ende von Rantum scheren sie zum Verpflegungstisch aus, und plötzlich muss ich mich allein dem Wind entgegenstemmen. Kräftezehrend ist das.
Durch Rantum zu laufen, ist noch angenehm, denn die Häuser geben etwas Windschatten.
Aber dann kommt freies Terrain… und es heißt die Zähne zusammenzubeißen. Hier und da kann ich einen Staffelläufer überholen, das motiviert. Und dann kommt wieder so ein zermürbender Volldistanzsprinter von hinten, manche locker joggend als sei dies hier ein Sonntagsnachmittagskaffeekränzchen. Immerhin ist zu konstatieren, dass die Kälte inzwischen keine Rolle mehr spielt. Dank wärmetechnisch maximaler Bekleidung ist der Rumpf warm und die Füße, die noch beim Einlaufen taub waren, sind auch wieder spürbar. In windgeschützten Passagen, die auch erfreulicherweise vorkommen, spüre ich auch meine Finger wieder.
Mein Streckenteil verläuft fast nur entlang der Straße. Links die Läufer auf dem Radweg, rechts ein Autokorso. Manche sylttypisch schöne wie teure Autos sind darunter. Aus einem offenen Fenster wummert laut „Conquest of Paradise“, passt wunderbar zur Aussicht auf die Dünen und der Nase im Wind.

Am Vortag sind wir die komplette Strecke einmal abgefahren und so erkenne ich aus der Ferne meinen Wechselpunkt. Ich kratze nochmal alle Körner zusammen für einen kleinen Schlusssprint. Wer nun noch 20 km weiter laufen muss, hat noch allerhand vor sich... Monika steht bereit und übernimmt den Stab für einen Kilometer. 
Ich verschnaufe kurz, und laufe dann die Strecke ein Stück weiter mit. Herrlicher Streckenabschnitt, im Windschatten von Gehölz und daher wunderbar zu laufen. Es wäre echt eine Versuchung, den Syltlauf einmal komplett zu bestreiten. Doch wenn das Wetter wie heute wäre, wäre das beim Zeitlimit von 4 Stunden für mich wohl illusorisch. Ich nutze mein Auslaufen, um vom Wechselpunkt aus gemütlich ins Hotel zu traben, denn ich habe Sorge, sonst aus dem Frieren nicht mehr heraus zu kommen und gleich wieder eine Erkältung einzufangen. Nach diesen 1,5 km ist die Wärme im Zimmer wunderbar. 

Monika wechselt auf Eva. Danach werden Doris, Heidrun und unser Schlussläufer Multitasker Georg (er whatsappt uns von unterwegs seinen jeweiligen km-Stand) folgen. Mein Entschluss, ins Hotel zu gehen, verhindert zwar leider die gemeinsame Würdigung unserer Leistung im Ziel, doch die endlos laufende Nase zeigt, dass dies wohl so besser war. An der Rezeption bietet man mir sofort ein heißes Getränk an. Ich wähle der Region entsprechend einen Schwarztee. Herrlich, das tut gut. Mit meiner Pace von 5:22 Min/km über alle km hätte ich bei diesen Bedingungen nie gerechnet! Unsere Staffelzeit ist mit knapp über 3 Stunden und damit im ersten Drittel der Staffeln für uns ein toller Erfolg, der abends mit gebührender Kalorienzufuhr gefeiert wird.

Eine außergewöhnliche Medaille gibt es hier. Das kann ja durchaus neugierig machen, wie die 2019'er-Version aussehen wird...

Nachtrag: Der Veranstalter sprach von 1400 Teilnehmern. Ins Ziel kamen 422 Männer, 182 Frauen und 54 Staffeln. Rechnet man die Staffeln mit je 8 Läufern kommt man also auf rd. 1000 Finisher. Aber nicht alle Staffeln hatten 8 Läufer... Eine deutliche Ausfallquote also. Dennoch gewann der Sieger trotz der Bedingungen in 2:09:33, eine Wahnsinnsleistung.

Dienstag, 13. März 2018

Konturlos bis rockig


Ziemlich konturlos verliefen die letzten Tage in läuferischer Hinsicht.
Denn ich musste einem Irrglauben Tribut zollen. Dem Glauben nämlich, dass die diesjährige Infektwelle mich verschonen würde. Mitnichten, plötzlich war es da, Kratzen im Hals, dicker Kopf, Abgeschlagenheit. Wenigstens wurde es nicht richtig schlimm, wie bei vielen anderen in dieser Saison. Aber es reichte, dann doch einige Tage Laufverzicht zu üben, und das zu tun, was unser Kater sowieso dauernd tut...




Ein erster Einstiegsversuch am Samstag scheiterte noch kläglich. Nach peinlichen 5,6 km musste ich kapitulieren.

Also dann gestern auf ein Neues. Diesmal lief es besser. Allerdings war ich nicht schnell genug präpariert, um noch im Regen zu starten. Denn ich möchte unbedingt die Regentrageeigenschaften eines neuen Laufaccessoires ausprobieren, meines neuen Laufrocks aus wasserabweisendem Material.

Durch einen Zufall stieß ich auf das Handmade-in-Germany-Angebot einer laufenden Textilfachfrau gleich bei mir in der Nähe: www.sportl-ich.de. Dort entdeckte ich Laufröcke, u.a. eine Ausführung für Regenwetter. Leider war gerade kein Exemplar in meiner Größe verfügbar, aber Claudia setzte sich rasch an ihre Maschine und kurze Zeit darauf konnte ich mein Exemplar abholen.

"Leider" hörte der Regen in dem Moment auf, als ich loslief, so dass dieser Test für diesmal ausfallen musste. Ansonsten aber bewährt sich der Rock besonders bei Wind, den er bestens abhält und so Auskühlung in empfindlichen Körperregionen vermeiden hilft. Trägt sich gut und durch eine geschickte Konstruktion mit Klettband wäre er auch anpassungsfähig, wenn mein Kuchenkonsum größere Folgen zeitigen sollte.😌
Die 12 km fingen wie oft etwas zäh an, wurden hinten raus dann aber doch immer lockerer.
(PS: Weder Rock noch Aussagen darüber sind gesponsert)
Nachtrag: Zum Regentest des Rocks hier entlang bitte.

Montag, 5. März 2018

Arme-Beine-Flügel

Der Schnee, der Freitagabend das Rheinland in kräftig winterliche Stimmung versetzte und die die Erfüllung der satzungsgemäß einwohnerschaftlichen Pflichten erforderte (Schneeräumen der Gehwege), fiel schon Sonntag wieder in sich zusammen, als ENDLICH eine spürbare Erwärmung kam.
10 Grad, ZEHN! Da kam beim Fensteröffnen statt Kältewelle wunderbar erfrischende Luft herein!

Doch bevor ich loslaufen kann, ist Armtraining angesetzt. Woche 2 unserer Badrenovierung haben wir überlebt. Die Arbeiten sind voll im Zeitplan. Die Feinstaubverteilung im Haus hat trotz Unterdruckstaubabsaugung im Bad selber inzwischen selbst den Keller erreicht. Naja, das weiß man vorher und wenn ich den demnächst wegputze ist er wieder weg. Die nächsten 2 Wochen werden ohnehin weniger staubintensiv.
Armtraining also, will sagen, schleifen einiger Stellen der Rigipsdecke und sodann Rollputzauftrag über Kopf. 3 Stunden, anstrengend, klappt aber besser als gedacht.
Und dann kann es losgehen zum Beintraining, nach ein wenig Diskussion mit dem inneren Schweinehund. Doch wie so oft, wenn man sich einmal aufmacht geht es dann. Auch wenn die ersten 10 - 12 km mal wieder zäh sind.

Im Wald staune ich über die vereiste Erft. Die für unsere Region extreme Kälte der letzten Tage ist hier noch deutlich abzulesen. Ein seltener Anblick.

Auch wenn ich mich nicht aufs Eis wage, ein wenig "gefährlich" ist der Lauf heute schon. Denn der Blick geht doch häufig statt zum Boden zum Himmel.
Schon am Morgen hörte ich die typischen Laute anderer "Trainingskameraden", unterwegs auf ihrem regelmäßigen Ultra...


Immer wieder tauchen über mir Vogelzüge auf, die in Wellen oder Pfeilformationen ihr Ziel anstreben. Ich komme auf wahrhaftig 10 solcher Züge. Zwei steuern interessanterweise genau nach Osten. Ob die eine Ehrenrunde um den Dom drehen wollen?

Die übrigen bewegen sich auf der hier sonst vorherrschenden Südwest > Nordost-Route. Nicht immer sind sie sich anscheinend über den "Vorflieger" einig, wie dieser Zug, der in breiter Front dem Ostwind entgegenfliegt. Immer wieder ist für mich dieser Anblick faszinierend. Die lokalen Medien melden später, dass mehrere 1000 Kraniche über NRW gezogen wären.

Wie machen die das bloß? Ohne Internet, Whatsapp, Google Earth kommen sie zusammen, entscheiden sich zum Abflug und finden ihr Ziel.
Trotz der interessanten Himmelsbeobachtungen heute absolviere ich meine Runde stolperfrei.
Der Arm- und Beinmuskelkater kann kommen.

Ob Zugvögel eigentlich Muskelkater in den Flügeln kennen nach ihrem zweimal jährlichen Ultra?

10°, 25 km, 2:50:07, 7:04 Min/km, HF 131