Mir passte es in den Kalender. Ich möchte eine lange Runde laufen und eine Ortsveränderung täte gut.
So folgen wir Nile, der sich für seine Veranstaltung eine 5-km-Runde überlegt hat. Im Rahmen des Laufs wird sie 11x absolviert, ergibt 55 km.
Wir kennen ja schon seine Vorliebe für Höhenmeter. Doch dachte ich, ich kenne alle Erhebungen im Stadtwald, bin ich nun belehrt.
Eins ums andere Mal biegen wir von den schönen Gehwegen ab ins Unterholz. Über Stock und Stein, durch Matsch und Laub durchqueren wir das aktuell eher braune Grün. Und immer wenn ich gerade denke, nun bleiben wir mal auf dem angenehmen Weg, zack, einschwenken in fast nicht erkennbare Pfade. Und ja jede Erhebung mitnehmen...
Wobei die Städter anscheinend ein tolles Markierungssystem haben: Die am schlimmsten zu laufenden Trails sind mit solchen blau-weißen Schildern gekennzeichnet. Soll wohl heißen: "Achtung liebe Läufer, hier ist ziemlich schweres Terrain und ihr müsst ackern wie ein Gaul." 😉
Wobei Nile nur kommentiert, dass es leider heute nicht nass und matschig genug sei.
Zwar ist das Tempo moderat, doch die Höhenmeter bei dem schweren Boden gehen mir arg in die Beine.
Als Nile den nächsten Hügel ansteuert, ziehe ich die Reißleine. Ich möchte schließlich heute Kondition aufbauen statt vernichten. Wir verabreden eine Zeit am Auto und ich ziehe auf meine eigene Runde von dannen.
Schön flach. 😅
Denn ich habe am Treffpunkt eine Tafel entdeckt, die einen ausgeschilderten 10-km-Rundkurs verspricht.
So folge ich der guten Beschilderung und trabe wie eine Unmenge anderer Läufer munter durch den Wald, schaue mir dies und jenes an.
Zweimal gilt es, Straßenbahnschienen zu überqueren. Doch obwohl die Übergänge sehr deutlich gekennzeichnet sind, wird bei beiden an vorherige fatale Ereignisse erinnert.
Was mag sich dort wohl abgespielt haben...?
Ich habe Glück, gerade trainieren die gut bezahlten Kicker. Einige Fans schauen zu.
Viel zu sehen gibt es dennoch nicht und mir sind die Gesichter der aktuellen Mannschaft ohnehin unbekannt. Jaaa, einen Schumacher (Toni, nicht Michael), Littbarski (von einer Tante hartnäckig Libatzki genannt) oder Overath, die hätte ich erkannt, das waren noch Typen...
Ich vollende schlussendlich 2 Stunden. Dabei muss ich konstatieren, dass die aktuellen 5° die Lauferei gleich wieder viel angenehmer machen, als die schneidige Kälte in den Tagen zuvor. Hätten wir zuvor 10° und mehr gehabt, würde ich hier wahrscheinlich etwas in der Art "ist aber kalt heute" schreiben. Tja, kommt immer auf die Perspektive an...
Der Todesberg-Ultra ist übrigens schon ausgebucht und die Warteliste hat auch bereits Einträge (Link). Ich muss mich also nicht grämen, ob ich dort mitlaufen soll. Wobei die "Vollpension-Verpflegung"(O-Ton) sehr verlockend wäre. Es gab sogar schon Kesselgulasch auf offenem Feuer!