Gelaufen bin ich auch, doch anderes war spannender. Zum Beispiel zum Frühstück aufs Stockhorn zu fahren. Vor allem, wenn man im Tal bei trübem, nasskalten Wetter in die Gondel steigt und oben Sonne, blauen Himmel, Kaffee, Bircher Müesli und andere leckere Sachen genießen kann.
Dumm nur, wenn man die Sonnenbrille unten gelassen hat. Warum auch mitnehmen, wenn die Gipfel -vermeintlich- in den Wolken sind...😏
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Direkt rechts neben den Antennen: Eiger, Mönch und Jungfrau |
Und dann war ja der große Tag des Dorfes, 100-jähriges Viehschau-Jubiläum. Zum Glockentraining für sonst "klanglose" Kühe kamen diverse Aufhübschungsmaßnahmen hinzu: Scheren, Klauenpediküre, Frisieren, Glanzspray, etc. Vorhandene Hörner werden poliert, noch nie habe ich so glänzende Exemplare gesehen! Am Tag vor dem Ereignis spülten auf allen Höfen die Hochdruckreiniger den Kühen die letzten Staubkörnchen und sonstige Feststoffe vom Fell.
Heute Morgen musste dann früher gemolken und die Milchlieferantinnen mit ihren Ausgehglocken ausgestattet werden. Abmarsch kurz nach 7 auf die rund 1 km lange Strecke zur Festwiese. Trotz Nervosität der meisten Zwei- und Vierbeiner kamen alle wohlbehalten an.
Wir machten uns am Nachmittag auf den Weg. Bei strahlendem Wetter sahen wir uns im bunten Treiben um. Gute 350 Kühe wurden präsentiert und einige auch prämiert.
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Blitzblank! |
Wir waren gerade rechtzeitig, um die Miss-Wahlen zu verfolgen. Miss Fahrni, Miss Euter, Miss Zitze wurden gekürt und vom zahlreich anwesenden Publikum bewundert. Hinzu kamen diverse Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien. Unsere Vermieter erhielten einen speziellen Preis: Die Vorzeigekuh des Hofes, 17 Jahre alt und mit bisher 104.000 abgegebenen Litern Milch wurde für ihr "Lebenswerk" geehrt. Zur Feier das Tages wurde sie gefahren, sie ist nicht mehr ganz so gut zu Fuß auf dem weiten Weg zur Viehschau.
Die Herden wurden einzeln und mit kleinem Abstand auf den Heimweg geführt, entlang eines Spaliers von Zuschauern. Besondere Beachtung schenkten ihnen ... die Artgenossinnen auf den umliegenden Weiden! Sie schauten höchst interessiert bis verwundert.
Wie gern würde ich Kuhgedanken lesen können...
Und dann endlich können die Kühe "unseres" Hofes den Einkehrschwung ansetzen. Begrüßt werden sie vom lauten Muhen ihrer Artgenossinnen im Stall, die heute frei hatten. Glocken und Blumen werden ihnen abgenommen und dann ist plötzlich Ruhe auf dem Hof.
Welch ein Kontrast zu den emsigen Tagen vorher.
Oh wow, was für ein Großereignis! Und alles hat geklappt, sogar der Wettergott hat mitgespielt und die auf Hochglanz polierten Damen glänzen lassen! ;)
AntwortenLöschenWas sich wohl die Kandidatinnen dabei gedacht haben? Ob sie ihre zweibeinigen Begleiter das eine oder andere Mal als Rindvieh beschimpft oder sich in der Aufmerksamkeit gesonnt haben?
Mir gefällt ja am besten euer Gipfelsturm oberhalb der Nebelgrenze. Diese An- und Ausblicke liebe ich! Vielleicht schaffe ich heuer ja hier auch wieder mal den Blick auf ein Nebelmeer. :)
Ich wünsche euch eine gute Heimfahrt!
Liebe Doris,
Löschenwirklich unglaublich, wie schick Kühe aussehen können, wenn man sie herausputzt. Sogar wenn sie während des Aufenthalts auf der Festwiese Verdauungsstoffe abgeben, wird sofort hinterhergeputzt. :-) Einigen Damen ist das alles zuviel, andere hingegen scheinen relaxed oder nutzen den Rückweg für ein wenig persönliches Sightseeing. Daheim am Hof standen sie dann, als Glocken und Blumenschmuck weg waren, als wollten sie sagen "So, und jetzt?"
Die Zweibeiner werden beides getan/gedacht haben, sicher!
Der Frühstücksausflug war wirklich beeindruckend. Dieses Wolkenmeer und wie es sich während des Aufenthalts verändert, bestes Kino!
Danke und liebe Grüße, Elke
Über den Wolken … finde ich es ebenfalls immer ganz und gar mystisch-abgehoben zauberhaft!
AntwortenLöschenIhr seid hoffentlich nach dem schönen Urlaub mit schönen Kühen und noch schöneren Berglandschaften wieder heil in der Erstheimat angekommen!
Liebe Lizzy,
Löschendanke, gut angekommen, wobei ich den Zusatz "leider" insoweit hinzufügen muss, als dass uns nun mystische Bergpanoramen und schöne Kühe fehlen. ;-)
Liebe Grüße, Elke
Ach, wie schön, liebe Elke – ich hab mich schon gefragt, wie es eurer Milchhelding ergangen ist! 😄
AntwortenLöschen350 Kühe – das ist ja ein regelrechtes Laufsteg-Spektakel! Ich stell mir die Stimmung grossartig vor, all die polierten Hörner, Blumengirlanden und stolzen Besitzer. Und die 17-jährige Grand Dame im Ehrenwagen – das hat Stil!
Das mit dem Frühstück auf dem Stockhorn klingt auch herrlich – von Grau in Gold in einer Gondelfahrt! Nur schade mit der Sonnenbrille, aber wenigstens hast du jetzt ein echtes „Bergsteigerblinzeln“. 😎
Liebe Grüsse aus dem sonnigen Cape Town!
* "Milchheldin", natürlich!
AntwortenLöschenLiebe Catrina,
Löschendas war der Viehschautag, ein großartiges Spektakel! Dank des guten Wetters war eine tolle Stimmung und die Kühe konnten doppelt glänzen! Wir hatten viel Freude, dort dabei gewesen zu sein.
Na und so ein Bergpanorama kennst du ja auch, einzigartig. Ich könnte mir vorstellen, dass die Untermalung mit der Nationalhymne, wie ihr es immer mal erlebt, noch das Tüpfelchen auf dem "i" wäre. Mindestens aber Alphornklänge. ;-)
Ich hatte echt Sorge vor Sonnenbrand, so weit kam es aber doch nicht...
Liebe Grüße aus dem trüben Rheinland, Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenjedes Jahr müsste ich bei so einer 'Kuhehrung' nicht dabei sein, aber es mal zu erleben, wäre bestimmt interessant, wenn nicht spannend! - Toll, dass 'eure' Kuh den besondere Preis bekommen hat! - Jetzt müsste sie doch in die Hall of Fame aufgenommen werden! - Gibt es die noch nicht, macht doch mal den Vorschlag sie einzurichten! ;-)
Auf einem Gipfel über den Wolken zu frühstücken ist doch mal ein ganz besonderes Erlebnis! Da würde ich, wäre es nötig, mal so richtig früh aus den Federn klettern! ... und dass dieses Wolkenmeer zu beobachten und wie es sich während des Aufenthalts verändert, bestes Kino bedeutet, nehme ich dir sofort ab! Das war doch hoffentlich auch ohne die vergessene Sonnenbrille gut möglich?!
Schön, dass ihr gesund zurück seid! Gewöhnt euch gut ein, auch wenn euch die Berge und die Kühe jetzt fehlen! :-)
Liebe Grüße Manfred