Laufend lesen

Sonntag, 10. April 2016

Intervall-knipsen

30 km stehen auf dem Plan. Roni brachte mich kürzlich auf die Idee, wieder einmal eine Jeden-km-ein-Foto-Aktion zu machen.
Also, auf gehts!

km 1
Bei der schlummernden Erdbeere freue ich mich, wenn sie die Augen öffnet und frische Produkte ab Feld verkauft werden.



km 2
Erst eine Bundesstraße, dann eine Autobahn sind zu überbrücken.
Kurz nach dem Foto achte ich nicht auf den holprigen Radweg und komme an einer Unebenheit ins Stolpern. Nur dank einer spontanen Slapstickeinlage aus fast akrobatisch weiten Ausfallschritten verbunden mit kräftigem Armrudern kann ich im letzten Moment einen Sturz verhindern.
DAS wärs gewesen!



km 3
Ab nun länger entlang des Erftflutkanals.
Gäbe es Geruchs-Internet, kämen hier kräftige Frühlingsduftnoten mit. Und dazu überall munteres Vogelgezwitscher.








km 4
Links unter der Brücke gehts hindurch.












km 5
Hier ist nun spätestens klar, dass meine Bekleidungswahl völlig daneben lag. Ich muss stoppen und den Windbreaker ablegen, war viel zu warm. Auch wäre eine 1/2-lange Tight besser gewesen, wäre....






km 6
Links war früher auch immer noch der Kanal. Doch das Wasser wurde vor rd. 3 Jahren in ein neues, mäanderndes Bett verlegt, das ein Stück weiter hinter den Büschen links verläuft.








km 7
Hier wieder das alte Bett, links und rechts daneben Bergheim.











km 8,2
Habe doch glatt vergessen, auf die km zu achten!
So eine Fotoaktion erfordert ganz schön viel Aufpasserei :-)










km 9
Langsam verlasse ich Bergheim wieder. In malerischem Wald geht es entlang der Erft weiter, die links verdeckt hinter den Büschen plätschert.









km 10
Die nun folgende Strecke an der Erft entlang liebe ich besonders, weil sie noch etwas mehr Naturgefühl vermittelt.










km 11
Hier sieht man im Sommer öfter Kanufahrer. Links der Zaun des Schlossparks Paffendorf.

Ich bin inzwischen froh, den Laufrucksack mit der Trinkblase bestückt dabei zu haben. So kann ich immer wieder am Getränkevorrat nuckeln.





Kleine Ausnahme der km-Foto-Regel: Wo doch endlich mal ein Reiher stillhält, wenn ich ihn portraitieren will ;-)










km 12
Der nächste Ort, Glesch, hat eine malerische Passage entlang des Flüsschens.











km 13
Abrupter Wechsel der Umgebung.
Ich biege ab auf den Speedway :terra-nova. Früher verlief hier eine km-lange Förderbandanlage, die Kohle aus dem Tagebau zum Kraftwerk beförderte. Nun steht sie Radfahrern, Rollerskatern, Läufern, Reitern, Wanderern zur Verfügung, völlig autofrei.






km 14
Es wird warm und wärmer, ich bin froh um kühlenden Wind.











km 15
Endlich Halbzeit!












km 17
Immer noch die alte Bandstraße.
Was die Bilder nicht so wiedergeben, die zahlreichen anderen Freizeitaktivisten, die heute unterwegs sind.
Vor allem ein größerer Rollerskating-Verein trainiert.












km18
Ganz hinten zeichnet sich bereits der Endpunkt der alten Bandstraße ab.











km 19
Der Endpunkt des Speedways, ein Kunstwerk in grell-orange.
Hier schienen sich die Rollerblader versammelt zu haben, sie kommen mir nun als geballte Mannschaft entgegen.







km 20
Die Bandstraße liegt hinter mir. Nun geht es entlang des Randes des Tagebaus Hambach.

Und hurra, 2/3 sind geschafft.
Ich langsam auch...








km 21
Nicht die Mauer von Sing-Sing, sondern die Absperrung des Tagebaus.
Oben drauf mit Wasserregnern. Bei stärkeren Winden werden sie in Gang gesetzt, um aufwirbelnden Staub und Kohle zu binden.
Nicht sehr prickelnd, dann hier zu laufen...
Außer im Hochsommer vielleicht.






km 22
Rechts immer noch der Tagebau, hier nur durch Wall und Zäune begrenzt.
Das Laufen ist nicht ganz angenehm, man hält sich hier nicht so sehr an Tempobegrenzungen und ich laufe permanent "auf dem Sprung", mich ggf. vor heranrasenden Autos ins Grün in Sicherheit zu bringen.






km 23
Immer noch Wall zum Tagebau rechts.
Immer noch flotte Autofahrer.











km 24
Die Attraktion: Sonntags mal ins "Loch" schauen...











... und es sich im Sonnenschein gemütlich machen. Im Café und unter den Sonnenschirmen sind alle Plätze besetzt.











km 25
Ein letztes Stück auf der ungemütlichen Landstraße, bald werde ich einen Radweg nutzen können.
Rechts immer noch (kleinerer) Wall des Tagebaurandes.








km 26
Auf einer Brücke über die RWE-eigene Kohlebahn. Hinten am Horizont kann ich schon meinen Wohnort erahnen.
Und ich ahne auch, dass ich mich leicht verkalkuliert habe und die Strecke länger sein wird, als geplant.







km 27
Das letzte Dorf vor Zuhause.
Die Beine voll Blei...











km 28
Pferdekoppeln an Nachbardorfrand.
Ich sehne mich nach kühler, prickelnder Limonade...










km 29
Daaaaa hinten schon mein Ortsrand!
Ein Rentner überholt mich auf dem Rad und wartet an der nächsten Kreuzung, um meinem Treiben zuzuschauen.









km 30,4
Endlich daheim! Doch nicht zu sehr daneben, was die km angeht.
Ich fühle mich in etwa so, wie diese ausgedienten Schuhe. Ziemlich zerfleddert, aber es ist noch Leben drin.
In 4 Wochen werde ich in Prag unterwegs sein.
Spannung....!
Mein eidgenössischer Ehemann hatte heute 32 km unter die Schuhe zu nehmen. Zu Hause hat er aber noch nicht Feierabend, seine Dienste werden ultimativ eingefordert.








14-17 Grad,
30,4 km, 3:21:55, (6:38 Min/km), HF 137

12 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    wenn eine eine Reise tut, dann kann sie was herzeigen! ;)
    Hat dich das regelmässige fotografieren nicht aus dem Takt gebracht?
    Für uns ist es allerdings sehr schön, dass du uns auf deinen Lauf mitgenommen hast - danke! :D

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    1. Liebe Doris,
      da ich nicht groß auf Motive geachtet habe, ging das fotografieren einfach in 2-3 langsameren Schritten. Allerdings erfordert die Beobachtung der Uhr mehr Aufmerksamkeit und es wird dadurch deutlicher, wie schnell doch eigentlich die km vorbeigehen. Die Fotos wiederum zeigen die echten "Erlebnis"-Anteile am Lauf, gefühlt erinnert man ja eigentlich eher die schöneren Abschnitte.
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Alle Achtung! Erst die furchtbar öde Bandstraße und dann der nur leicht bessere Tagebaurand. Und das bei einem Longrun. Aber schöne Schuhe hast Du im Garten;)
    LG Heidrun

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    1. Hallo Heidrun,
      ja vor der Bandstraße noch das Erftufer nicht vergessen. Irgendwie muss man ja die km hinbekommen.
      Habe ich geradezu erwartet, dass Du die Schuhe kommentierst! ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Hammer, ich glaube ich sollte das auch mal mit den Fotos für jeden Km probieren. Nur beim Radfahren dann eher so aller 5 oder 10 km :-)
    Da haste dich wacker geschlagen. 30 km und das noch nicht mal langsam. Der Fuß macht dir anscheinend auch keinerlei Probleme mehr, oder?
    Ich freue mich, das du Prag nun doch starten kannst, auch wenn du die Vorbereitung wohl eher etwas später als geplant begonnen hast, ich denke die Zeichen stehen auf Marathon :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      ja, diese langen Läufe bei einer Marathonvorbereitung sind anstrengend. Dem Fuß hat aber nichts ausgemacht.
      Per Rad unterwegs, ja da würde ich auch die Fotoabstände verlängern :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Das Fotografieren jeden Kilometer hat was, liebe Elke. So braucht man nicht nach Motiven Ausschau zu halten, sondern nimmt was an dem Punkt gerade sichtbar ist.

    So hast Du eine ganz schön lange Reise dokumentiert. Es läuft weiterhin alles nach Plan, allerbest!

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Hallo Volker,
      genau, man hat Beschäftigung bei solch langen Läufen ;-)
      Es läuft, es läuft!
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Die Sonnenschirme mit Lochblick finde ich Klasse!

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    1. Tja, und draußen nur Kännchen...
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,

    danke dass du das aufgegriffen hast und gar über 30km durchgehalten hast mit dem Fotografieren. Sehr wechselhaft dein Laufrevier vom idyllischen Erftufer zu blöder Landstrasse alles dabei.Am besten gefällt mir die Erdbeere. Da sie nahe bei dir ist, kannst du da sicher auch mal Obst vom Lauf aus mit nach Hause bringen.
    Lieben Gruß!

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    1. Liebe Roni,
      mit solcher Art Dokumentation zeigen Laufstrecken dann doch ihr eigentliches Gesicht. Anders, als wenn man sich auf Sehenswertes konzentriert. Die geöffnete Erdbeere wird mich öfter sehen, klar!
      Liebe Grüße
      Elke

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