Laufend lesen

Samstag, 19. November 2016

Zwischenwelt

Ich brauche einmal mehr Anlauf, zum vorsatzgemäßen langen Lauf heute, nachdem gestern eine kurze Tempoeinheit dran war. Weil es draußen so unwirtlich aussieht. Aber ein Blick aufs Niederschlagsradar im Netz zeigt, es droht keinerlei feuchtes Ungemach von oben, also entfällt diese Ausrede.
Ehe mir eine neue einfällt, kleide ich mich temeraturadäquat ein und renne los.
Man kennt sich, einmal unterwegs ist dann kein Raum mehr für weitere Verweigerungsanfälle. Wenigstens gestalte ich mir den Lauf aber so, dass ich erst den Wind von vorn habe, später dann seitlich und hinterrücks.

Fast hätte ich ja erneutes Deichlaufen praktizieren können, auf einer Dienstreise erneut zum Ufer des Rheins. Doch außer Bahn (eine Stunde Verspätung), Hotel, Sitzungsort und Geschäftsessen war keine Zeit für gar nichts. Ein wenig Deichfeeling kommt heute dann doch auf, auch wenn es ein Damm ist. Genauer: Ein Ex-Bahndamm.
Auf diesem fuhr vor vielen Jahren einmal eine Kreisbimmelbahn. Heute nicht mehr zu erkennen, es verläuft ein Rad-/Gehweg darauf.



Mein Weg führt mich zum Umsiedlungsort Neu-Manheim. Also der Ersatzort für das umzusiedelnde Dorf. Bei der englischen Telefonzelle muss ich schmunzeln, weil ich mir denken kann, welches Haus dem Besitzer früher gehörte (Beim Srcollen hier ist ein Foto des früheren Anwesens zu entdecken).





Während ich so durch die Straßen und an vielen Häusern vorbeilaufe, habe ich das Gefühl, es ist gerade Zwischenwelt. Die einen haben noch die Kürbisobjekte draußen, die anderen schon erste zaghafte Adventsdeko.
Eine Straße weiter von daheim ist ein Haus schon in vollem Weihnachtsornat: Vorgarten und Dachrinne illuminiert.
Dann werde ich morgen auch mal beginnen, meine Jahresendbesitztümer aus dem Keller zu holen.

Eigentlich kann man sich die nächsten Wochen ja schönlaufen: Überall gibt es im Dunkel jahreszeitgemäße Beleuchtungen zu entdecken (ok, es gibt nicht nur schöne Beleuchtungen, das liegt ganz im Auge des Betrachters) und es lassen sich auch Blicke in mehr oder weniger stimmungsvoll adventlich verschönerte Zimmer werfen.
Wenn es dann nur nicht so kalt wäre draußen!
Nun gut, wären es 10 Grad und mehr, wäre dann gleich wieder die sonst ja durchaus erwünschte vorweihnachtliche Stimmung futsch.
Also, ertrage ich etwaig bevorstehende Kälte, um die Anblicke zu genießen.
Danach kann es wegen mir dann gleich wieder wärmer werden.
Aber mich fragt ja keiner.

Ich bin eine Viertelstunde zu früh wieder in  meinem Viertel zurück. Aber da ich ja Pläne gnadenlos (genau, das war die heutige Prise Selbstironie) durchziehe, trabe ich noch die Restzeit kreuz und quer durch die angrenzenden Straßen, bis das angestrebte Zeitlimit erreicht ist.😊

8°, 18,6 km, 2:00:43, (6:29 Min/km)

18 Kommentare:

  1. Herrlich, noch mal was drangehängt, damit die Zeit auch gut ausgefüllt ist! So ist es richtig.
    Ich finde das toll mit der Telefonzelle... :-)
    Viele Grüße,
    Claudi

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    1. Liebe Claudi,
      manchmal muss man hart zu sich selber sein. Du hast ja selber gerade die Erfahrung, dass man sich durchbeißen muss, gemacht. Wobei es bei mir sicher weniger beißen war...
      Die Telefonzelle finde ich auch klasse.
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,

    Ich mag Adventsdeko und hoffe, dass sie bald zum Vorschein kommt. Das natürliche Licht auf deinem Lauf hat aber auch wirklich etwas, finde ich.
    Herzliche Grüße!

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    1. Liebe Roni,
      wie ist das eigentlich mit Weihnachtsstimmung in Texas? Wird da dekoriert und was?
      Die Wolken waren gestern sehr sehenswert, kommt auf den Fotos leider nicht so ganz rüber.
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Es gibt hier meist jede Menge Weihnachtsdeko. Geschmackvoll und weniger geschmackvoll. Ich hoffe ich kann in den nächsten Wochen mal ein paar Bilder in der Nachbarschaft einfangen.

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    3. Dann bin ich schon gespannt auf die Bilder!
      LG
      Elke

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  3. Liebe gnadenlose Elke,
    wow - einen Langen am Tag nach einem Tempolauf! Das ist schon ambitioniert! :) Schön, dass du uns auch das Gegenstück zum verlassenen Ort zeigst - und hach, so eine Telefonzelle kann man ja wirklich nicht zurücklassen! :D

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    1. Liebe seeumrundende Doris,
      ich möchte einfach mal die Form über den Winter halten. Damit der Wiedereinstieg ins Training dann nicht so schwer fällt.
      Den neu angesiedelten Ort muss ich nochmal ausfürhlicher zeigen. Es ist einfach auch sehr speziell dort. Der Besitzer der Telefonzelle musste übrigens wunderschöne Wandbemalungen zurücklassen, da tröstet die rote Zelle vielleicht ein wenig.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,

    wie fühlt sich das an in Neu-Manfort. Hat man sowas wie ne Dorfatmosphäre? Ich finde die Entwurzelungsvorstellungen ja immer gruselig aber gleichzeitig die Möglichkeit, etwas neu zu erschaffen, auch sehr schön.

    Und natürlich läufst Du Dir die Zeit noch dazu. Wo kämen wir denn da hin, frühzeitig aufzuhören?

    Gruß
    Anja

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    1. Liebe Anja,
      die Atmosphäre im neuen Ort ist alles mögliche, aber sicherlich nicht Dorf. Jeder konnte so ziemlich machen was er will, da steht schwedisches Landhaus neben französischem Schnörkel, postmoderne Architektur neben Mallorca-Finca. Ich werde mal mehr dazu bringen. Kann es Dir aber gern auch mal alles live zeigen, was so am anderen Ende der Wolke abläuft.
      Genau - Pläne werden eingehalten. Punktum!
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Du läufst wirklich nach Zeit? Ich glaube das habe ich noch nie gemacht. Außer bei nem 6h Lauf...
    Sondern eben immer nach Kilometer. Da weiß ich dann wenigstens dass es sich lohnt Gas zu geben. Wobei das mit der Zeit sicher entspannter ist ;)

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    1. Hallo Markus,
      Also ich nehme mir keine bestimmte Pace vor, einfach nur, 2 Stunden am Stück zu laufen. Genau, wegen Entspannung :-) Nach km wäre dann auch eine Variante, die kommt dann in den Trainingsplänen für den nächsten Marathon.
      LG
      Elke

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  6. "Temperaturgemäßes" Einkleiden war bei dem Wind ja nicht wirklich ausreichend. Trotz der 13 Grad brauchte ich eine Jacke, weil der Sturm förmlich durch die Rippen pfiff ;-)

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    1. Ich ergänze: Windchill war mit einkalkuliert. Rechnung ist auch gnaz gut aufgegangen. Wenn ich bei uns auf dem freien Feld laufe, macht sich sonst solcher Wind auch ziemlich auskühlend bemerkbar.
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Liebe Elke,

    schöne Lichtstimmungen hast Du eingefangen! Und auch gleich das "schönste" Haus von Neu-Manheim abgelichtet :-))

    Das gnadenlose Durchziehen von Plänen ist ja Deine Stärke.

    Schaun wir mal wann sich die Temperaturen der Jahreszeit anpassen, damit wir uns dann an die Temperaturen anpassen können ;-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      zum Thema "schönstes Haus von Neu-Manheim" könnte ich noch einige Kandidaten präsentieren, das wäre mal ein nettes Thema für einen Post ;-)
      Meine Stärke, nun ja, Du kennst nicht die hitziges Dialoge mit meinem inneren Schweinehund. Mal sehen, wie lange ich obsiege.
      Und was die Temperaturen angeht, da ist es doch unsere Stärke, für allfällige Varianten was im Läuferkleiderschrank zu haben. Und meine Eiswegeunterschnallaccessoires will ich ja auch mal einweihen! Die Anpassung schaffen wir!
      Liebe Grüße
      Elke

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  8. Liebe Elke,
    du bist eine dehr disziplinierte Läuferin. :-)
    Ich verweigere mich ja jeder etwas längeren Trainingseinheit. Es ist ja Winter. Da verfalle ich einfach in den Winter- Sport-schlaf. Irgendwie.
    Vorweihnachtslich ist es hier irgendwie noch gar nicht. Ich weiß gar nicht, ob ich Weihnachtsdeko aufstellen soll. Irgendwie würde ich lieber den Frühling ausrufen.
    Aber auf mich hört ja auch keiner :-)))
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      also wenn dein Winter-Sport-Schlaf bedeutet, dass Du mal eben in Uewersauer mitläufst, dann ist das aber auch eher Aktiv-Schlaf... ;-)
      Das Wetter macht derzeit wirklich keine Weihnachtslust. Man muss hoffen, dass da noch was kommt. Sonst rufen wir gemeinsam nach dem Frühling, vielleicht hört uns dann einer ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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