Laufend lesen

Mittwoch, 17. Mai 2017

Haltloser Zustand

Es ist schon unglaublich, welchen Schub ein bestens verlaufener Wettbewerb einem verleihen kann. Nach dem Grand Prix Bern jedenfalls wäre ich gleich am nächsten Morgen wieder losgerannt. Die Glückshormone entfalteten fast in dieser Hinsicht jedenfalls fast diktatorische Züge. Ging aber zeitlich nicht und da die Anstrengung in den Beinen doch noch ziemlich spürbar waren, war sicherlich Regeneration das sinnvollere Mittel der Wahl.
Und nun ist wieder die Phase da, in die ich nach jeder Teilnahme an einer längeren Laufdistanz  plumpse: Ein ziemlich planloses Läuferdasein. Keine Tabelle, die mir sagt, was ich heute laufen soll. Ergo fehlt dann auch das gute Gefühl, das Plansoll erfüllt zu haben, als Motivation für weiteres Tun. Ich weiß, das mag für manchen lustig klingen, aber, wie man hier so sagt: jeder Jeck ist anders.

Dieses Gefühl des quasi haltlosen Zustands währt aber nur kurz, denn es ist natürlich auch schön, einfach so wie einem ist, loszulaufen.
Und vor allen Dingen ist es schön, mit meiner grünen Freundin auf Tour zu gehen.
Eigentlich sollte es nur ein halbes Stündchen sein, denn die Oberschenkel zeigen noch ganz leicht Nachwehen, und genau dort wirkt Elli am meisten ein.
Aber das sommerliche Wetter und die wunderbare Abkühlung durch den Fahrtwind locken weiter und weiter.

Ich fahre zum einsamen Areal beim Tagebaurand, wo eine kleine Schafherde mit vielen Lämmern grast. Der Feldweg bis dorthin ist ein wenig rumpelig, doch danach locken Asphaltwege und so gehts weiter nach Manheim, dem sterbenden Dorf, wo inzwischen der Bereich, an dem der Abbruch begonnen wurde, ein komplettes Trümmerfeld ist. Ich rolle durch menschenleere Straßen, bevor es auf dem Radweg parallel der Eisenbahn zurück geht. Kein Mensch begegnet mir dort, nur einige Güterzüge lärmen auf den Gleisen.
Ach, es ist einfach herrlich, mit der grünen Elli durch die Gegend zu rollen, auch wenn es hinterher wieder mehr in den Oberschenkeln zieht.

28°, 17,72km, 58:25, (17,7 km/h), HF 132

12 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich habe auch am liebsten einen Plan, der mir sagt, was ich trainieren soll. Das fühlt sich dann irgendwie gut an.
    Aber danach und dazwischen und davor ist es auch mal schön, einfach so in den Tag hinein zu trainieren :-)
    Und wenn man dann noch so ein cooles Gefährt hat ...
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      hihi, reich mir die Hand für die plangemäße Trainingsvorliebe! Gerade bei solcher Hitze wie heute bin ich froh, nicht rauszumüssen. Aber ob ich nicht doch völlig freiwillig das grüne Gefährt später am Abend ausführe, ist noch nicht raus ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Ich habe eigentlich kein Problem mit dem planlosen laufen. Einfach dahin wo ich schon lange nicht mehr war und wenn es sich gut anfühlt dann richtig schön schnell, ansonsten entspannt aber immer mit viel Freude :)

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    1. Lieber Markus,
      "entspannt aber mit Freude" - das ist sowieso das beste Laufen!
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    bei mir ist es oft der Übergang, der mir seltsam erscheint. Bin ich erst mal an Trainingsvorgaben gewohnt, geht es mir wie dir und ich muss mich erst wieder an das planlose rumlaufen gewöhnen. Habe ich einen neuen Plan, denke ich mir oft, ach ich würde aber doch viel lieber dieses oder jenes machen und nicht den Vorgaben des Plans folgen. Aber es dauert nie sehr lange bis ich mich umgewöhnt habe.
    Ich glaube, in ein oder zwei Wochen bis du wieder voller Genuss unterwegs, ohne dass dir etwas fehlt! :)

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    1. Liebe Doris,
      genau so ist es, wie Du es beschreibst. Wenn demnächst schon der Plan für Berlin losgeht, werde ich mir manches Mal die Lauf-Freiheit wünschen, die ich gerade habe. Aber man kann ja auch einen Plan mal ein wenig abändern, ohne das die welt untergeht ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Besser Grüne Ellie als Grüne Minna!

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    1. Genau, und mehr Frischluft bietet Elli auch ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Gibts ja gar nicht, liebe Elke, da kommt mein Reader jetzt erst mit Deinem Post um die Ecke.

    Und dann gibt es fast nur Schafe zu sehen, die hab ich selber. Aber schlußendlich posiert eine schick gewandete Elke mit ihrem grünen Gefährt. Es lohnt sich also immer bis zum Ende zu lesen ;-)))

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      hihi, habe ich bei Dir auch oft, stundenlange Verspätung. Wer steht da wohl wem auf dem Schlauch...?
      Schafe ohne Deiche, jawoll. Hier müssen sie nur schauen, dass sie nicht in die Grube purzeln ;-)
      Danke :-) und liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,

    das kenne ich auch zu gut - planlos laufen ist irgendwie komisch - mache ich ja die letzten Wochen erholungsbedingt. Aber wenn ich dann mitten im Plan stecke wünsche ich mir ein wenig Spontanität. Also genieße die grüne Elli noch ein Weilchen.
    Auch nochmal herzlichen Glückwunsch zum grandiosen Bern Ergebnis!!
    Liebe Grüße!

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    1. Liebe Roni,
      genau so ist es,immer mal wieder wäre einem die eine oder andere Phase mal lieber. Aber Hauptsache: Die Lauferei macht Spaß, so oder so.
      Danke :-) und liebe Grüße
      Elke

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