Laufend lesen

Samstag, 16. September 2017

Zustände


Noch eine gute Woche bis zu meinem achten Marathon. Ich fühle mich hin- und hergerissen. Einerseits Vorfreude auf das Wochenende. Andererseits fühle ich mich läuferisch etwa wie die Rostlaube auf dem Foto, als hätte ich nicht 15 Wochen Trainingsvorbereitung hinter mir.
Und genauso verläuft dann auch mein letzter langer Lauf.
Und als wenn der Gefühlszustand nicht reicht, sind auch noch die Rahmenbedingungen -vermeintlich- gegen mich:

Wetter: Immer noch stürmische (Rest-)Böen, die Laufen unrund werden lassen, dicke Regenwolken am Himmel.
Kurz nach dem Start: Längeres Seitenstechen setzt ein.
Als ich ein paar Folgen des Sturms festhalten will: Kameraakku ist leer (Daher hier nur Reservefotos).
Strecke: Jäh ausgebremst durch eine Überschwemmung des Weges bei einer Brückenunterführung durch Erfthochwasser. Kurz ziehe ich einen Balanceakt über das Geländer zwischen Weg und Flüsslein in Betracht, verwerfe dies doch rasch wieder. Also ein Stück umkehren und umdisponieren.
Laufgefühl: Rostig, anstrengend. Die Beine verrichten zwar ihren Dienst, aber Laufspaß fühlt sich anders an. IchwillaufmeinSofa!
Gedankenwelt: Der Frühjahrsmarathon in Prag war Murks (Link) und der Spaß in Monschau wurde auch vereitelt (Link), reiht sich etwa der 3. Anlauf in diese Serie ein?
Als mich ein entgegenkommender Läufer freundlich grüßt, nehme ich das, gedankenverloren wie ich herumtrabe, viel zu spät zum Gegengrüßen wahr.
Nee, so weit ist es gekommen...

Wenigstens hat sich das Seitenstechen nach einigen Kilometern wieder verflüchtigt.
Und Glück habe ich auch insofern, als der "Verpflegungspunkt" bei km 13 besetzt ist. Nun ja, ich klingele einfach mal bei Hausnummer 8 im Nachbarort. Da wohnt nämlich Heidrun und sie schenkt mir selbstlos das erbetene Glas Wasser ein.
Glück habe ich auch, weil mir dann doch fast durchgehend die Sonne zulacht und die Regenwolken irgendwoanders ihre Schauer ablassen.

Zu Hause angekommen, setzt auch zuverlässig das angenehme Nach-dem-Lauf-Gefühl ein.

Eigentlich also kein Grund zum Klagen, außer, dass der Kopf momentan so seine eigene Gedankenlogik entfaltet.

Da erinnere ich mich an den hölzernen Kerl, den wir kürzlich im Urlaub an der beeindruckenden Cholerenschlucht bei Adelboden sahen. "Bhalt dis Lachä" empfiehlt er, "Behalte Dein Lachen".
Gute Losung, ich werde sie mir zu Herzen nehmen.
Und läuferisch kennt man das ja: Mal fühlt man sich wie Rostlaube, mal fit wie der junge Frühling.
Rostlaube habe ich nun erledigt.
Frühling darf kommen.



18 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    na, das ist die Generalprobe und wenn die gut läuft, wissen wir ja, wie es weiter geht. Also alles gut und die Daumen sind gedrückt. Ich verlass mich auf dich! YATTAAAAA!
    Viele Grüße,
    Irina

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    1. Liebe Irina,
      danke, ich hoffe ja auch auf einfach bessere Einstimmung. Kommt schon.
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Na, liebe Elke,

    da klingt aber gerade ziemlich viel Mimimi durch ;-)))

    Wir werden das Kind in Berlin schon schaukeln. Darüberhinaus machen wir uns ein nettes Wochenende in der Stadt!

    Ich freue mich sehr Euch bald zu sehen :-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      hab' einfach mal ungefiltert mein aktuelles Empfinden rausgelassen. Auf das nette Wochenende mit Dir freuen wir uns natürlich auch schon, und über die Strecke schaukeln wir uns ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    also wenn du mit diesen Unbillen deinen letzten Langen gelaufen bist, kann es in Berlin ja nur so fluppen! ;) Mach dich nur nicht verrückt, dann wirst du sicher eine Menge Spaß haben! Ich werde jedenfalls fest an euch denken! :D

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    1. Liebe Doris,
      das wäre schön, wenn es dann nachher so sein wird. Wie auch immer, wir werden sehen.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,

    du hast dich vorbereitet und damit ist es gut. Du kannst jetzt die Beine ruhig aufs Sofa legen! Also taper schön - ohne trübe Gedanken.
    Herzlichen Gruß!

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    1. Liebe Roni,
      das mit der Vorbereitung stimmt natürlich. Nur mit Tapern ist nichts, ich muss heute 4 tage auf Geschäftsreise zu einer Großveranstaltung ;-) Aber die lenkt dann wahrscheinlich gut ab.
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Spontan fiel mir beim Lesen ein:

    "Que sera, sera, whatever will be, will be; the future's not ours to see.
    que sera, sera, what will be, will be.que sera, sera!"

    Was auch immer in Berlin sein wird: viel Spaß dort!

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    1. Liebe Lizzy,
      oh da hast Du recht, que sera sera....lalala!
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke, ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen für Berlin, gut vorbereitet bist du offenbar (das liest sich so zwischen den Zeilen), wäre doch gelacht wenn da was schiefgeht. Nach 15 Wochen darf auch ruhig mal etwas die Luft raus sein, nächste Woche ist der Akku voll und ihr werdet Spaß haben! Viel Erfolg und liebe Grüße, Oliver

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    1. Lieber Oliver,
      danke. Dann arbeite ich mal an der Akkuladung ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Einfach mal vorbei laufen, etwas trinken und weiter geht's. Tolle Idee. Kann aber eben auch in die Hose gehen. Wie jeder Marathon. Muss aber nicht. Wie du nun gelernt hast. Also, Kopf hoch. Das wird

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    1. Lieber Markus,
      ich hätte im Falle des Falles noch 2 Ausweich-Verpflegungspunkte gehabt. Ja, und es wird, wie es wird in Berlin...
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  8. Liebe Elke,
    ich glaube ja nicht an Zeichen, an Generalprobenscheitern = Wettkampf gelingt und all sowas. Aber ich weiß ziemlich sicher, wie wir alle, das es solche und solche Tage gibt.
    Manchmal wäre man besser im Bett geblieben, und manchmal läuft es eben.
    Und wie dein Marathon läuft, das entscheidet sich während dessen du ihn läufst.
    Ich wünsche dir einfach einen tollen Tag. Und gute Beine und Spaß :-)
    Mach das Beste draus, egal wie es läuft :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      genau, programmieren kann man eh' nichts und die Tagesform wird es bringen.
      Ich finde allerdings, einen schönen Lauf hätte ich mir verdient...;-)
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  9. Möge nächste Woche der junge Frühling über dich kommen!
    Vielleicht hilft es auch, die Zeitvorgabe etwas zu reduzieren oder die erste Hälfte bewusst langsamer zu laufen, um dann (bei Frühling) die zweite Hälfte schnell zu laufen oder (bei Rostlaube) in Würde zu überstehen.

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    1. Der Wetterbericht liest sich ja positiv... Zeiut habe ich schon reduziert, wil gemütlich auf Ankommen laufen.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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