Laufend lesen
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Samstag, 30. Dezember 2017
Lebenslauf
Lauf - ein Wort, dessen analoge Bedeutung aktuell öfter bemüht wird: Das alte Jahr läuft ab, ein Jahreslauf kommt zum Ende.
Für uns kommt leider eine weitere Analogie hinzu: Der Lebenslauf eines geliebten Menschen kam ebenfalls zu seinem Ende. Nachdem wir Weihnachten noch ein paar schöne Momente mit ihr hatten, müssen wir uns nun von meiner Schwiegermutter verabschieden. 95 schöne, zufriedene Lebensjahre waren ihr vergönnt. Was für ein langer Lebensweg...
Genug Gedankenstoff auf einem kurzen und unlustigen Lauf in innerlich und äußerlich trüber Stimmung heute. Gerade in der Zeit des Jahreswechsels, in der man ohnehin über manches nachdenkt. Wohin mag unser Weg im neuen Jahr führen? Was wird er bereithalten, an positiven, und wohl auch an weniger schönen Dingen?
Wie es auch kommen mag, nehmen wir es an.
Ich wünschen allen einen guten Jahreswechsel und ein gesundes 2018!
Sonntag, 24. Dezember 2017
Weiße Weihnachten - es kommt auf den Standort an
Da freut man sich auf erhöhte Chancen auf weiße Weihnachten, zeigt doch die Webcam des Nachbardorfs unserer FeWo schon seit fast 2 Wochen Winterweiß!
Und dann...
Kommt man abends an, und es taut und tropft und schmilzt dahin! Novembernebelwetter kommt dazu, baäääh!
Doch, wie so oft im Leben, erstens muss man sich aufraffen, und zweitens kommt es auf den Standpunktort an.
Ich mache mich auf zu einem Heiligabendvormittagslauf und bin zunächst umgeben von Nebel. Doch je weiter ich laufe, zeigt sich zaghaft die Sonne.
Und je höher ich gelange, umso reizvoller werden die Nebelschleier, die sich langsam lichten.
Am höchsten Punkt angekommen wird klar: Nur wenige Höhenmeter machen den kleinen, aber feinen Unterschied aus. Da hinten, unter der Nebelbank, ist unsere FeWo, und hier ist der Traum der weißen Weihnacht.
Gern würde ich die Krippe in der Kirche anschauen, doch es ist gerade Messe. In einem seit Jahren leerstehenden großen Gehöft nebenan jedoch finde ich eine schöne kleine Krippe in einem Fenster arrangiert.
Über schneebedeckte Wege nähere ich mich meinem Ziel. Dem Wohnheim für Menschen mit Behinderung, wo man wieder einen kleinen Adventsweg hergerichtet hat. Diesmal ist es eine russische Weihnachtsgeschichte, die in mehreren Holzkästen erzählt wird. Leider sind sie teils schwer zu fotografieren. Ich zeige sie dennoch.
Das Wohnheim hat auch einen kleinen Verkaufsstand mit Selbstbedienung. Selbstgezogene Kerzen und andere Handarbeitserzeugnisse werden angeboten.
Hier an der Sonne ist es wunderbar. Genauso stellt man sich Weihnachten vor.
Ich muss noch einen Umweg laufen, da mein geplanter Rückweg zum offiziellen Schlittelweg umgewidmet wurde. Und da es um 0° sind, dürfte das dann läuferisch unter Umständen zu zackig abwärts gehen.
Der Nebel hat sich nicht verzogen, ich laufe wieder hinein in die trübe Suppe. Kaum verschwindet die Sonne, wird es spürbar kalt.
Ich laufe locker leicht nach guten 10 km wieder zurück in das fast schneefreie nebelverhangene Dörfli.
Wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, was für ein dämmeriges Weihnachtswetter.
Aber welch einen Unterschied doch 80 Höhenmeter machen können!
Wunderbare Weihnachtsstimmung habe ich getankt, bei meiner Rückkehr duftet es nach Leckereien, der Stollen schmeckt bestens...
Und dann...
Kommt man abends an, und es taut und tropft und schmilzt dahin! Novembernebelwetter kommt dazu, baäääh!
Doch, wie so oft im Leben, erstens muss man sich aufraffen, und zweitens kommt es auf den Stand
Ich mache mich auf zu einem Heiligabendvormittagslauf und bin zunächst umgeben von Nebel. Doch je weiter ich laufe, zeigt sich zaghaft die Sonne.
Und je höher ich gelange, umso reizvoller werden die Nebelschleier, die sich langsam lichten.
Am höchsten Punkt angekommen wird klar: Nur wenige Höhenmeter machen den kleinen, aber feinen Unterschied aus. Da hinten, unter der Nebelbank, ist unsere FeWo, und hier ist der Traum der weißen Weihnacht.
Gern würde ich die Krippe in der Kirche anschauen, doch es ist gerade Messe. In einem seit Jahren leerstehenden großen Gehöft nebenan jedoch finde ich eine schöne kleine Krippe in einem Fenster arrangiert.
Über schneebedeckte Wege nähere ich mich meinem Ziel. Dem Wohnheim für Menschen mit Behinderung, wo man wieder einen kleinen Adventsweg hergerichtet hat. Diesmal ist es eine russische Weihnachtsgeschichte, die in mehreren Holzkästen erzählt wird. Leider sind sie teils schwer zu fotografieren. Ich zeige sie dennoch.
Das Wohnheim hat auch einen kleinen Verkaufsstand mit Selbstbedienung. Selbstgezogene Kerzen und andere Handarbeitserzeugnisse werden angeboten.
Hier an der Sonne ist es wunderbar. Genauso stellt man sich Weihnachten vor.
Ich muss noch einen Umweg laufen, da mein geplanter Rückweg zum offiziellen Schlittelweg umgewidmet wurde. Und da es um 0° sind, dürfte das dann läuferisch unter Umständen zu zackig abwärts gehen.
Der Nebel hat sich nicht verzogen, ich laufe wieder hinein in die trübe Suppe. Kaum verschwindet die Sonne, wird es spürbar kalt.
Ich laufe locker leicht nach guten 10 km wieder zurück in das fast schneefreie nebelverhangene Dörfli.
Wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, was für ein dämmeriges Weihnachtswetter.
Aber welch einen Unterschied doch 80 Höhenmeter machen können!
Wunderbare Weihnachtsstimmung habe ich getankt, bei meiner Rückkehr duftet es nach Leckereien, der Stollen schmeckt bestens...
Ich wünsche allseits ganz herzliche ein wunderbares Weihnachtsfest!
Sonntag, 17. Dezember 2017
Begegnungen
Es wird Zeit.
Für einen Besuch, von Neugier getrieben.
Was er wohl macht, mein Baumfreund. Den ich letztes Jahr, vorletztes Jahr und im Januar 2014 schon besuchte, wie zunehmend andere Naturliebhaber wohl auch auch. Also auf gehts, zum langen Wochenendelauf.
Und da ist er auch schon! Größer und schöner, und wieder ansehnlich herausgeputzt!
Seine Fans haben ihn jahreszeitgemäß geschmückt, steht ihm gut.
Doch da lugt etwas weißes zwischen den Zweigen hervor...
Ich gehe mal näher ran...
Da hat doch jemand seinen Brief ans Christkind deponiert, aber einen Brief der anderen Art.
Mein Baumfreund steht in einem Naturschutzgebiet, in der Mitte ein großer künstlicher See, auf dem zahlreiche Vögel zu sehen sind.
Diese Schwäne kann ich identifizieren, die anderen wegen des Gegenlichts eher nicht.
Das Naturschutzgebiet ist deutlich gekennzeichnet, dass Hunde daher anzuleinen sind, auch. Doch leider sind einige Analphabeten unterwegs. Von 7 Hunden, die ich sehe, ist nur einer angeleint.
So etwas ärgert mich, denn Stöckchenwerfen kann man nur ein kurzes Stück weiter auch.
Ich spreche einfach mal einen der Hundehalter an.
Ob er wisse, dass hier ein Naturschutzgebiet sei. Jaja.
Und dass daher Hunde anzuleinen sind?
Ja, eigentlich schon, macht er sonst immer, nur mal heute nicht.
Und warum heute nicht?
Aus Respekt vor dem Hund und der sei ja auch immer abrufbar, usw. usw. usw.
Und was ist mit dem Respekt gegenüber den anderen Tieren hier?
Ach darum geht es doch gar nicht! Und Bock auf Diskussion hat er jetzt auch nicht.
Abmarsch Mann mit Hund.
Naja, war mir ja eigentlich vorher klar.
Wenigstens nehme ich etwas mit aus diesem kurzen Dialog: Neuen Schwung für die nächsten Kilometer, Ärger herunterregulieren.
Im nächsten Wald (Kein Naturschutzgebiet) noch mehr Begegnungen. Mit Menschen in waidmannsgrünen Gewändern, ihre Flinten über der Schulter. Wahrhaftig Vorbereitungen zu einer Treibjagd. Nichts wie weg hier, mein Diskussionsbedarf für heute ist gedeckt.
Am Erftufer treffe ich noch auf einen Waldbewohner, der sich nicht stören lässt. Ein Glück, dass Reiher eher weniger auf der Speisekarte stehen.
Schöner Lauf heute, was das Laufen angeht. Und wenigstens war die Begegnung mit meinem Baumfreund schön.
4°, 16,7 km, 1:51:59, 6:41 Min/km, HF 138
Für einen Besuch, von Neugier getrieben.
Was er wohl macht, mein Baumfreund. Den ich letztes Jahr, vorletztes Jahr und im Januar 2014 schon besuchte, wie zunehmend andere Naturliebhaber wohl auch auch. Also auf gehts, zum langen Wochenendelauf.
Und da ist er auch schon! Größer und schöner, und wieder ansehnlich herausgeputzt!
Seine Fans haben ihn jahreszeitgemäß geschmückt, steht ihm gut.
Doch da lugt etwas weißes zwischen den Zweigen hervor...
Ich gehe mal näher ran...
Da hat doch jemand seinen Brief ans Christkind deponiert, aber einen Brief der anderen Art.
Mein Baumfreund steht in einem Naturschutzgebiet, in der Mitte ein großer künstlicher See, auf dem zahlreiche Vögel zu sehen sind.
Diese Schwäne kann ich identifizieren, die anderen wegen des Gegenlichts eher nicht.
Das Naturschutzgebiet ist deutlich gekennzeichnet, dass Hunde daher anzuleinen sind, auch. Doch leider sind einige Analphabeten unterwegs. Von 7 Hunden, die ich sehe, ist nur einer angeleint.
So etwas ärgert mich, denn Stöckchenwerfen kann man nur ein kurzes Stück weiter auch.
Ich spreche einfach mal einen der Hundehalter an.
Ob er wisse, dass hier ein Naturschutzgebiet sei. Jaja.
Und dass daher Hunde anzuleinen sind?
Ja, eigentlich schon, macht er sonst immer, nur mal heute nicht.
Und warum heute nicht?
Aus Respekt vor dem Hund und der sei ja auch immer abrufbar, usw. usw. usw.
Und was ist mit dem Respekt gegenüber den anderen Tieren hier?
Ach darum geht es doch gar nicht! Und Bock auf Diskussion hat er jetzt auch nicht.
Abmarsch Mann mit Hund.
Naja, war mir ja eigentlich vorher klar.
Wenigstens nehme ich etwas mit aus diesem kurzen Dialog: Neuen Schwung für die nächsten Kilometer, Ärger herunterregulieren.
Im nächsten Wald (Kein Naturschutzgebiet) noch mehr Begegnungen. Mit Menschen in waidmannsgrünen Gewändern, ihre Flinten über der Schulter. Wahrhaftig Vorbereitungen zu einer Treibjagd. Nichts wie weg hier, mein Diskussionsbedarf für heute ist gedeckt.
Am Erftufer treffe ich noch auf einen Waldbewohner, der sich nicht stören lässt. Ein Glück, dass Reiher eher weniger auf der Speisekarte stehen.
Schöner Lauf heute, was das Laufen angeht. Und wenigstens war die Begegnung mit meinem Baumfreund schön.
4°, 16,7 km, 1:51:59, 6:41 Min/km, HF 138
Freitag, 15. Dezember 2017
Weihnachtlicher Nachhall
Es hat mich am Wickel...
Sus scrofa canidae interior (oder so ähnlich, ich kann nicht wirklich Latein). Hört sich jedenfalls besser an als "Innerer Schweinehund".
Treibt vor allem in der Dunkelheit sein Unwesen. Also gerade jetzt.
Es erfordert jedenfalls richtig Willenskraft, den Sogkräften des Sofas, der wohligen Wärme des Heims zu entgehen und sich auf die Laufsohlen zu machen.
Aktive Motivationsarbeit ist dringlich notwendig. Erleichternd wirkt sich gerade im Dezember aus, dass es allüberall nette, bisweiligen lustige oder gar kitschige Dekorationen zu entdecken gibt.
Erst anfangs Advent erwähnte ich meinem Mann gegenüber mein Entzücken darüber, dass die Unart früherer Jahre, bunte blinkende Lichterketten oder Leuchtkörper in die Fenster zu drapieren, fast völlig verschwunden ist. Am gleichen Abend nahmen die Nachbarn direkt gegenüber ihre Installation in Betrieb: Eine bunte blinkende Lichterkette in blau-rot-grün.😖 Aber sonst ist sowas wirklich selten geworden.
Immerhin funktioniert Motivation im Advent für mich über das Entdecken liebevoller adventlicher Arrangements. So schaffe ich die Abspaltung vom Faulpelzphlegma jedenfalls schon zum zweiten Mal in dieser Woche.
Und schon nach rund 2 km bin ich "drin" im Laufrhythmus und die nasskalte Luft ist mir weitgehend egal.
Die Belohnung folgt bald. Mein Mann erzählte mir kürzlich von einer besonderen Dekoration im Nachbarort. Der läuferische Zufall bringt mich genau dorthin.
Da bekommt "Hauskrippe" eine neue Dimension...
Erfreulicherweise hält das Motiv still und es gelingt ein halbwegs verwacklungsfreies Bild.
Als ich mich ein wenig nähere, scheint ein Bewegungsmelder anzusprechen
und aktiviert ...
ein Glockenspiel!
Ach wie süüüß!
Da ich nicht auskühlen will, laufe ich dennoch weiter, noch ein Stück begleitet von den Klängen der wundervollen Weihnachtsweise.
Solchermaßen beglückt läuft es sich richtig locker-flockig weiter. Nach einer schönen Runde kann ich mich erfrischt und zufrieden den Anziehungskräften von Sofa und heimeligem Zuhause ergeben.😊
4°, 9,4 km, 58:44, 6:14 Min/km, HF 138
Sonntag, 10. Dezember 2017
Durch Frau Holles Matsch
Wie da so ist mit Plänen... Der Wetterbericht sagte ab Mittag leichte Schneefälle voraus, 8 mm Weiß sind angekündigt. Also plane ich recht zügig nach dem Frühstück auf die Piste zu gehen. Doch kaum stelle ich mir gedanklich die Laufkleidung zusammen (2-lagig? 3-lagig?) geht es draußen schon los.
Frau Holle schüttelt und schüttelt und schüttelt.
Ich glaube, da hat jemand mm und cm verwechselt...
Bald jedenfalls ist kräftiges Schneegestöber im Gange, der Garten wird mit weißer Pracht geschmückt.
Doch sieht man an den hängenden Zweigen, dass es sehr nasser Schnee ist.
Ich ringe mit mir, entscheide mich aber doch abzuwarten, ob die zweite Vorhersage stimmt, Schneefallende ca. 15 Uhr.
Das tritt ein, der Himmel reißt sogar auf und die Sonne beschert wunderbare Anblicke. Wie auf Knopfdruck stürmt alles nach draußen, Schneebälle werden geworfen, Schneemänner gebaut. Schneeschieber kratzen über die Gehwege.
Auch ich schiebe rasch den Gehsteig frei (Mein Mann ist schon zuvor los, er möchte läuferische Navigationstests für einen demnächst geplanten Trail durchführen) und dann nichts wie rein in Laufschuhe und -zubehör.
Vorbei an den lustigen Legehennen geht es ins Feld. Dabei gewinnt mein Lauf eine unfreiwillige Komponente: Aktiver Kniehub, um im Schnee voranzukommen. Zwar hätte ich nicht wenig Lust, endlich einmal meine Yaktrax einzuweihen, doch diese nasse Schneepampe scheint mir nicht die richtige Unterlage.
Eine weitere Ankündigung tritt auch noch ein: Der Südwestwind bringt wärmere Luft. Man spürt es deutlich und der Schnee beginnt zusammenzusinken.
Ich drehe eine Runde im Nachbarort, und dann noch eine große Schleife durch unseren Wohnort. Erfreulich viele Gehwege sind geräumt und laufen sich gut, doch bei vielen setzen die Bewohner wohl auf Tauwetter. Dort laufe ich durch matschigen Matsch, und jedesmal, wenn ich einen Fuß aufsetze, spritzt es nach links und rechts und gleich auf den anderen Schuh. Doch meine schon leicht betagten Goretextreter lassen mich auch bei so etwas nicht im Stich. Trotz Matsch auf der Schnürung bleiben die Füße weitgehend trocken.
Morgen früh wird wahrscheinlich kaum noch etwas übrig sein, als wäre nichts gewesen.
4°, 12,2 km, 1:22:32, 6,44 Min/km, HF 137
Frau Holle schüttelt und schüttelt und schüttelt.
Ich glaube, da hat jemand mm und cm verwechselt...
Bald jedenfalls ist kräftiges Schneegestöber im Gange, der Garten wird mit weißer Pracht geschmückt.
Doch sieht man an den hängenden Zweigen, dass es sehr nasser Schnee ist.
Ich ringe mit mir, entscheide mich aber doch abzuwarten, ob die zweite Vorhersage stimmt, Schneefallende ca. 15 Uhr.
Das tritt ein, der Himmel reißt sogar auf und die Sonne beschert wunderbare Anblicke. Wie auf Knopfdruck stürmt alles nach draußen, Schneebälle werden geworfen, Schneemänner gebaut. Schneeschieber kratzen über die Gehwege.
Auch ich schiebe rasch den Gehsteig frei (Mein Mann ist schon zuvor los, er möchte läuferische Navigationstests für einen demnächst geplanten Trail durchführen) und dann nichts wie rein in Laufschuhe und -zubehör.
Vorbei an den lustigen Legehennen geht es ins Feld. Dabei gewinnt mein Lauf eine unfreiwillige Komponente: Aktiver Kniehub, um im Schnee voranzukommen. Zwar hätte ich nicht wenig Lust, endlich einmal meine Yaktrax einzuweihen, doch diese nasse Schneepampe scheint mir nicht die richtige Unterlage.
Eine weitere Ankündigung tritt auch noch ein: Der Südwestwind bringt wärmere Luft. Man spürt es deutlich und der Schnee beginnt zusammenzusinken.
Ich drehe eine Runde im Nachbarort, und dann noch eine große Schleife durch unseren Wohnort. Erfreulich viele Gehwege sind geräumt und laufen sich gut, doch bei vielen setzen die Bewohner wohl auf Tauwetter. Dort laufe ich durch matschigen Matsch, und jedesmal, wenn ich einen Fuß aufsetze, spritzt es nach links und rechts und gleich auf den anderen Schuh. Doch meine schon leicht betagten Goretextreter lassen mich auch bei so etwas nicht im Stich. Trotz Matsch auf der Schnürung bleiben die Füße weitgehend trocken.
Morgen früh wird wahrscheinlich kaum noch etwas übrig sein, als wäre nichts gewesen.
4°, 12,2 km, 1:22:32, 6,44 Min/km, HF 137
Samstag, 2. Dezember 2017
Am adventlichen Wegesrand
Nicht mir, sondern der Tag graut. Es ist eine wahre Parade in allen Grautönen, die sich heute präsentiert. Und dazu ist es so nasskalt, dass ich erstmals das Gesicht ordentlich mit Fettcreme einschmiere (hilft) und das Anziehen des läuferischen Lagenlooks ein wenig anmutet wie das Anlegen der Rüstung bei den früheren Rittern. Aber es nützt ja nichts, ich erfülle voll das Klischee der fröstelnden Dame.
Und weil das so ist, hatte ich mir letzten Winter ein paar schöne Läuferinnenmmaßhandschuhe aus wärmender Sockenwolle gestrickt. Die Premiere heute stellt mich zufrieden, atmungsaktiv und wärmend, so soll's sein.
Warm eingepackt trabe ich also durch eine ziemlich leere Landschaft. Außer Gassigängern verlässt heute kaum jemand das gemütliche Sofa.
A propos, ich werde doch wahrhaftig von 2 Chihuahuas gestellt. Die tollen erst miteinander, bis sie meine Beine entdecken. Flugs kommen sie angestürmt und umkreisen mich derart wild, dass ich schon deren Beißerchen in meiner Wade fühle, bleibe sicherheitshalber stehen. Von Weitem ertönt der Ruf "Kommt ihr wohl hierher!! Entschuldigung, sind aber nicht meine!" Jaja.
Also erfreulicherweise unversehrt geht es weiter am Erftufer, das heute stellenweise in Nebel getaucht wird.
Mein Ziel ist das noch verbliebene Bergheimer Stadttor, wo es eine neue Adventsattraktion geben wird.
Aha.
Von Weitem fällt schon etwas auf.
Das Zelt beherbergt aber keine Flüchtlinge und gibt auch keine Bühne für ein modernes Krippenspiel ab.
Nein, das Tor wird bis Weihnachten zur allabendlichen Projektionsfläche.
Man darf gespannt sein. Eine kleine Vorschau ist hier zu sehen:
http://www.regiotv.nrw/bergheim-leuchtet/, ab Minute 3:16.
Der kurze Ausschnitt zeigt schon sehr kreative Einfälle, ich werde es mir ansehen!
Hinter den Plakaten steht übrigens der Projektor. Im Zelt richtet sich gerade Gastronomie ein.
Im nächsten Ortsteil fällt mir eine ganz frisch errichtete Tafel in den Blick.
Der hier gewürdigte Herr ist vor allem in Köln eher bekannt durch eine Art Romeo-und-Julia-Sage aus der Zeit des 30-jährigen Kriegs, die Geschichte von Jan und Griet. So bekannt, dass es in Köln sogar ein Reiter-Korps seines Namens gibt. Dort kann man auch die Legende lesen: http://janvonwerth.de/jan-griet/die-legende.
Jüngste Forschungen ergaben, dass der gute Jan einen Teil seiner Jugend in einem heutigen Bergheimer Ortsteil verbrachte, just den Teil, der in der Geschichte die erste Hälfte ausmacht. Da müssen die Kölner ihn sich eben nun teilen.
Wer hät et jewoß...
Wikipedia widmet ihm auch einen ausführlichen Beitrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_Werth
Dort ist übrigens zu erfahren, dass er obwohl er nie lesen und schreiben lernte, bis zum General aufstieg.
Ein Stück weiter eine unübersehbare Krippe vor einem Haus.
Es fällt auf, dass Jesus noch gar nicht in der Krippe liegt. Ich sah leere Krippen bisher nur in Frankreich. Ist ja aber eigentlich logisch, denn er wird ja erst in gut 3 Wochen geboren.
Dann wären aber die 3 Könige auch noch etwas vor der Zeit...
Ach ja, und ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gab es auch noch: Mail aus Berlin, wir wurden ausgelost und dürfen auf zum 2. Marathon dort! 😄
1°, 17,7 km, 1:56:21, 6:34 Min/km, HF 130
Und weil das so ist, hatte ich mir letzten Winter ein paar schöne Läuferinnenmmaßhandschuhe aus wärmender Sockenwolle gestrickt. Die Premiere heute stellt mich zufrieden, atmungsaktiv und wärmend, so soll's sein.
Warm eingepackt trabe ich also durch eine ziemlich leere Landschaft. Außer Gassigängern verlässt heute kaum jemand das gemütliche Sofa.
A propos, ich werde doch wahrhaftig von 2 Chihuahuas gestellt. Die tollen erst miteinander, bis sie meine Beine entdecken. Flugs kommen sie angestürmt und umkreisen mich derart wild, dass ich schon deren Beißerchen in meiner Wade fühle, bleibe sicherheitshalber stehen. Von Weitem ertönt der Ruf "Kommt ihr wohl hierher!! Entschuldigung, sind aber nicht meine!" Jaja.
Also erfreulicherweise unversehrt geht es weiter am Erftufer, das heute stellenweise in Nebel getaucht wird.
Mein Ziel ist das noch verbliebene Bergheimer Stadttor, wo es eine neue Adventsattraktion geben wird.
Aha.
Von Weitem fällt schon etwas auf.
Das Zelt beherbergt aber keine Flüchtlinge und gibt auch keine Bühne für ein modernes Krippenspiel ab.
Nein, das Tor wird bis Weihnachten zur allabendlichen Projektionsfläche.
Man darf gespannt sein. Eine kleine Vorschau ist hier zu sehen:
http://www.regiotv.nrw/bergheim-leuchtet/, ab Minute 3:16.
Der kurze Ausschnitt zeigt schon sehr kreative Einfälle, ich werde es mir ansehen!
Hinter den Plakaten steht übrigens der Projektor. Im Zelt richtet sich gerade Gastronomie ein.
Im nächsten Ortsteil fällt mir eine ganz frisch errichtete Tafel in den Blick.
Der hier gewürdigte Herr ist vor allem in Köln eher bekannt durch eine Art Romeo-und-Julia-Sage aus der Zeit des 30-jährigen Kriegs, die Geschichte von Jan und Griet. So bekannt, dass es in Köln sogar ein Reiter-Korps seines Namens gibt. Dort kann man auch die Legende lesen: http://janvonwerth.de/jan-griet/die-legende.
Jüngste Forschungen ergaben, dass der gute Jan einen Teil seiner Jugend in einem heutigen Bergheimer Ortsteil verbrachte, just den Teil, der in der Geschichte die erste Hälfte ausmacht. Da müssen die Kölner ihn sich eben nun teilen.
Wer hät et jewoß...
Wikipedia widmet ihm auch einen ausführlichen Beitrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_Werth
Dort ist übrigens zu erfahren, dass er obwohl er nie lesen und schreiben lernte, bis zum General aufstieg.
Ein Stück weiter eine unübersehbare Krippe vor einem Haus.
Es fällt auf, dass Jesus noch gar nicht in der Krippe liegt. Ich sah leere Krippen bisher nur in Frankreich. Ist ja aber eigentlich logisch, denn er wird ja erst in gut 3 Wochen geboren.
Dann wären aber die 3 Könige auch noch etwas vor der Zeit...
Ach ja, und ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gab es auch noch: Mail aus Berlin, wir wurden ausgelost und dürfen auf zum 2. Marathon dort! 😄
1°, 17,7 km, 1:56:21, 6:34 Min/km, HF 130
Samstag, 25. November 2017
Es liegt was in der Luft
Nach 5 Jahren schaffe ich es endlich, einmal das Heimatmuseum in Bergheim, meinem Geburtsort (immerhin 8 km entfernt), zu besuchen. Es führt kein Weg dran vorbei, denn es gibt eine Sonderausstellung zum lokalen Sport. Interessant, was es früher alles so gab: Feldhandball, Radrennen mit Tandems, Kunstradfahren, Standweitsprung (war sogar bis 1912 olympisch). Zu sehen sind Original-Tanzkleider aus den 70'ern (ui, kein Wunder, dass die Damen immer so steif guckten, so kratzig wie der Stoff ist) und Sportschuhe und -ausrüstungen längst vergangener Zeiten. Die eine oder andere olympische bzw. Meisterschaftsmedaille wanderte über die Jahrzehnte auch in die Stadt. Natürlich wird der aktuell bekannteste Sohn der Stadt ebenfalls gewürdigt, Lukas Podolski.
Bei soviel sportlichem Ambiente scharren schon gleich meine Füße!
Also ab nach Hause, Kleidungswechsel und los geht es über pfützige Feldwege. Am Horizont paffen sich die E-Werke wie immer eins.
Irgendwie hat mich der kleine Ausstellungsbesuch angestachelt. Ich laufe wie mir ist, und am Ende liegen 10 von 12 Laufkilometern unter 6:00 Min/km. Einfach so. Ich kann es mir gar nicht erklären und fühle mich sogar richtig gut dabei!
Wieder heimgekommen, hat der Postbote den Briefkasten befüllt. Ein großer Umschlag aus Berlin...
Darin meine Finisherurkunde, ein Blatt mit meinen persönlichen Zwischenzeiten und ein Heft mit gaaaanz viel Impressionen des Marathons, den wir ja vor wenigen Wochen mitliefen. Das nenne ich mal eine Nette Aktion! Wenn dann noch weitere News aus Berlin kämen, mit den Startnummern für 2018 beispielsweise, wäre das die Krönung!
Wenn ich Montag früh beruflich in die Hauptstadt fliegen muss, werde ich sie gleich nochmals mit anderen Augen sehen und die Berliner Luft bewusster einatmen!
Wieder daheim, rasch umgezogen und die wichtigste Verrichtung des heutigen Tages in Angriff genommen: Stollen backen! Früher, jaaa, früüüüüher bekam ich die immer geschickt von den Verwandten rund um Dresden. Aber seit 1989 hat dieser Service merklich nachgelassen, um nicht zu sagen, er schlief glattweg ein. Also muss ich selber backen und so erfüllt gerade Stollenduft aus der Küche die Räume 😁, während draußen ein Hagelschauer aufs Dach prasselt.
5°, 12,2 km, 1:10:19, 5:43 Min/km, HF 143
Bei soviel sportlichem Ambiente scharren schon gleich meine Füße!
Also ab nach Hause, Kleidungswechsel und los geht es über pfützige Feldwege. Am Horizont paffen sich die E-Werke wie immer eins.
Irgendwie hat mich der kleine Ausstellungsbesuch angestachelt. Ich laufe wie mir ist, und am Ende liegen 10 von 12 Laufkilometern unter 6:00 Min/km. Einfach so. Ich kann es mir gar nicht erklären und fühle mich sogar richtig gut dabei!
Quelle SCC-Heft "Impressionen" |
Darin meine Finisherurkunde, ein Blatt mit meinen persönlichen Zwischenzeiten und ein Heft mit gaaaanz viel Impressionen des Marathons, den wir ja vor wenigen Wochen mitliefen. Das nenne ich mal eine Nette Aktion! Wenn dann noch weitere News aus Berlin kämen, mit den Startnummern für 2018 beispielsweise, wäre das die Krönung!
Wenn ich Montag früh beruflich in die Hauptstadt fliegen muss, werde ich sie gleich nochmals mit anderen Augen sehen und die Berliner Luft bewusster einatmen!
Quelle: SCC-Heft "Impressionen" |
5°, 12,2 km, 1:10:19, 5:43 Min/km, HF 143
Donnerstag, 23. November 2017
Dimensionen
Eiegntlich sollte es wieder ein Intervalltraining werden, kürzer, aber knackiger.
Doch Petrus entscheidet anders für mich. Es herrscht sehr kräftiger böiger Wind. Laufen fühlt sich an, wie gegen eine federnde Schaumstoffmatratze anzurennen. Mal gibt sie nach und ich kann ein wenig voran, mal bremst sie mich aus und ich komme kaum vom Fleck.
Also heißt es umdisponieren, auf einen Tempodauerlauf dann eben. Es geht entlang eines blühendenRapsfeldes Ackersenffeldes. Bei 15° zwitschern sogar einige Vögel.
Von ferne grüßen unsere "Wetterfahnen". In der Mitte übrigens Nr. 2 und rechts außen Nr. 3 der europäischen Rangliste im CO2-Ausstoß. Beide zusammen pusten pro Jahr rund 59,4 Mio Tonnen davon in den Himmel (Link, Link, Link). Ja, wenn man so nah dran wohnt, hat die Diskussion um Kohleausstieg ihre eigene Dimension.
Trotz des Windes läuft es gut und ich wähle den Rückweg so, dass ich auf dem letzten km noch eben Freilandhühnereier am Automaten holen kann.
Ich wähle die XL-Eierdimension und staune, wie schwer doch der Arm damit wird, wenn man noch einige 100 m laufen muss.
Zudem ist es auch konzentrationsverschärfend, denn ich möchte keinesfalls "verlorene" Eier produzieren.
Für einige Schulkinder auf dem Heimweg scheint das ein seltsamer Anblick: Da rennt eine Frau mit einem Eierkarton durchs Viertel. Sie schauen jedenfalls sehr neugierig.
15°, 9,6 km, 58:12, 6:04 Min/km, HF 139
Doch Petrus entscheidet anders für mich. Es herrscht sehr kräftiger böiger Wind. Laufen fühlt sich an, wie gegen eine federnde Schaumstoffmatratze anzurennen. Mal gibt sie nach und ich kann ein wenig voran, mal bremst sie mich aus und ich komme kaum vom Fleck.
Also heißt es umdisponieren, auf einen Tempodauerlauf dann eben. Es geht entlang eines blühenden
Von ferne grüßen unsere "Wetterfahnen". In der Mitte übrigens Nr. 2 und rechts außen Nr. 3 der europäischen Rangliste im CO2-Ausstoß. Beide zusammen pusten pro Jahr rund 59,4 Mio Tonnen davon in den Himmel (Link, Link, Link). Ja, wenn man so nah dran wohnt, hat die Diskussion um Kohleausstieg ihre eigene Dimension.
Trotz des Windes läuft es gut und ich wähle den Rückweg so, dass ich auf dem letzten km noch eben Freilandhühnereier am Automaten holen kann.
Ich wähle die XL-Eierdimension und staune, wie schwer doch der Arm damit wird, wenn man noch einige 100 m laufen muss.
Zudem ist es auch konzentrationsverschärfend, denn ich möchte keinesfalls "verlorene" Eier produzieren.
Für einige Schulkinder auf dem Heimweg scheint das ein seltsamer Anblick: Da rennt eine Frau mit einem Eierkarton durchs Viertel. Sie schauen jedenfalls sehr neugierig.
15°, 9,6 km, 58:12, 6:04 Min/km, HF 139