Laufend lesen

Montag, 16. Juli 2018

Rock am Rhein

28 km standen Sonntag an. Mir war nach Abwechslung, und so gehts am frühen Sonntagmorgen nach Köln ans Rheinufer. Ich parke unter der Rodenkirchener Brücke und will die "Kölner Küste" einmal rauf und runter rennen. Die Sonne hat schon um 8 Uhr fast zuviel Strahlkraft und bald nach dem Start sorge ich mich, weil ich keine Sonnencreme aufgetragen habe. Doch im Nachhinein ist es erstaunlich, wieviel wunderbare schattige Passagen am Rhein dank vieler alter Alleebäume der Läuferscharren harren. Denn auch das gilt festzuhalten: Sehr viele Städter nutzen diese wunderbare Laufmöglichkeit.



















Ich führe erstmals meinen ebenfalls aus Finishershirt umgearbeiteten Laufrock aus. Erinnerung an den Halbmarathon in Enschede, wo ich meine erste und einzige Sub-2-Stunden erlief.

Vom Kölner Süden also geht es nordwärts, entlang des leicht verwilderten naturbelassenen Uferstreifens zum ehemaligen Hafen- und Zollbereich, heute eine sehr begehrte Lage für solvente Firmen und betuchte Wohnungssuchende. Markantes Zeichen: Die drei Kranhäuser. Und die Original Wurstbude aus dem Kölner Tatort (wird aber jedesmal für Dreharbeiten an einen anderen Stellplatz verfrachtet).













Es folgt der "Bildungsabschnitt": Sport- und Olympiamuseum sowie Schokoladenmuseum.


















Dann die Touristenmeile, Dampferanlegestellen, Altstadt, Dom, Trödler, die gerade ihre Stände aufbauen. Alles dank der frühen Stunde völlig ungewohnt leer. Bei manchen der wenigen Menschen frage ich mich, ob die Morgenmeditation machen, oder Alkoholabbau betreiben...







Die Kölner Seilbahn ist auch noch leer. Kein Wunder, seit dem Zwischenfall letztes Jahr hängen noch immer keine Gondeln mehr dran.







Bald hinter dem Zoo wird es erstaunlich ländlich und schattig, das hätte ich nicht so vermutet. Aber das ist ja das Schöne am Laufen, dass man immer wieder Neues kennenlernen kann!


  


Unterwegs hatte ich mich breits über den Sonnenstand amüsiert: Ich lief mit Sonne schräg von hinten los Richtung Norden, und plötzlich scheint sie mir schräg von vorne entgegen. Klar, Köln liegt an einem Rheinbogen, aber dass sich das so deutlich auswirkt - noch eine interessante Entdeckung! Angewandte Naturkunde. Doch im Niehler Hafen bin ich eigentlich sicher, dass der Dom hinter mir liegen müsste.

Welch eine Überraschung, als ich plötzlich genau links von mir die beiden Spitzen ganz klein zwischen Containerstapeln  ausmachen kann.
Wat et nitt all jit!









Zeit zur Wende und das ganze Panorama wieder zurück. Dank der völlig anderen Perspektive fühlt es sich an wie eine andere Strecke! Inzwischen ist es deutlich wärmer. Ich lief bei ca. 19° los und nun geht es schon an die 27°. Am Auto angekommen fehlen mir noch 4 km, so dass ich noch ein wenig an der Rodenkirchener Rheinpromenade mit ihren schicken Villen entlanglaufe. Die Ruderer des renommierten Clubs lassen gerade ihre Achter zu Wasser, und wem das zu anstrengend ist, der liegt einfach am Naturstrand. Ich bin nicht unfroh, als die Uhr schlussendlich die "28" anzeigt und ich mich zur wohlverdienten Regeneration nach Hause begeben kann.
Klimaanlagen in Autos sind doch eine herrliche Erfindung!






































16 Kommentare:

  1. Liebe Elke
    oh wie schön! Das kenne ich! Und das nächste auch! Und das übernächste! Ach wie toll, da waren wir ja vor einem Jahr mit Anja unterwegs. :D
    Aber ich hoffe, du hast diesesmal weniger Kölsch getrunken. Hihi! ;)

    Eine schöne und abwechslungsreiche Strecke für einen langen Lauf. Dafür fährt man doch gerne mal vom Land in die Stadt! :D

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    1. Liebe Doris,
      ja an unseren langen Marsch kreuz und quer durch Köln habe ich natürlich zurückgedacht. Nein, kein Kölsch, kein einziges, dann wäre ich platt gewesen ;-) In der Tat war es eine wunderbare Laufabwechslung, die öfters sein darf!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke, ich sags ja immer, am Rhein laufen lohnt sich, sogar in der "verbotenen Stadt" ;-) Obwohl ich hier in Ddorf oft die gleichen Rheinrunden drehe, kommt nie Langeweile auf, im Gegenteil, es gibt immer wieder was neues zu entdecken (aktuell ist die Kirmes aufgebaut, die wird aber großzügig umlaufen). Liebe Grüße, Oliver

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    1. Lieber Oliver,
      das ist wirklich so, am Wasser, sei es Fluss, sei es Meer, finde ich, dass es immer etwas zu sehen und zu erleben gibt. In D'dorf war ich zumindest schon mal am Rheinufer spazieren und im Rahmen des Marathons stückweise laufen. Da stimme ich Dir zu, ist auch sehenswert dort! Verbot hin oder her ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Es ist noch nicht einmal 1 Jahr her dass ich dort rumgerannt bin und irgendwie vermisse ich Köln und deine Anfeuerung ;)

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    1. Lieber Markus,
      echt, Du vermisst Köln? Oh, na dann musst Du bald wieder mal hier laufen. Die Anmeldung ist noch offen ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,
    Deine ungeheuer stimmungsvollen und abwechslungreichen Fotos voll mit Panorama, Kultur und Leben machen Lust auf eine Portion Nord-Nordwest.
    Gruß, Lizzy

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    1. Liebe Lizzy,
      und ich musste schon viele Bilder aussortieren, es wre sonst endlos geworden. Du bist herzlich eingeladen!
      Nächstes Jahr dürfte ich auch mal wieder einen Termin in München haben :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,

    das sind ja mal wirklich abwechselungsreiche Bilder. Ich finde es auch immer gut sich die langen Brummer durch laufen auf anderen als den Hausstrecken etwas attraktiver zu gestalten. Nach dem Ausflug an die Ahr scheinst Du auch Gefallen daran zu finden.

    Die Wärme hat es wirklich in sich, ich gratuliere deshalb auch zur Displin so früh zu starten.

    Seilbahn bin ich Samstag in Berlin auch gefahren. Zum Glück ist die nicht stehengeblieben :-)))

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      "running in the City", ob Berlin oder Köln, ist einfach wirklich mal eine Abwechslung. Ja, Gefallen kann man dran finden und sogar mal früher aus den Federn finden :-)
      Seilbahn in der Hauptstadt? Wo das denn?!
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Bei so viel Köln-Begeisterung wirst du vielleicht auch hier bei einem der Wettbewerbe fündig: https://koelnpfad.wordpress.com/
    Viele Grüße!

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    1. Da hörte ich erst kürzlich, dass ein gemeinsmer Bekannter leider wieder unterwegs aussteigen musste. Wenn ich mal die Marathondistanz ausweiten möchte, wäre dies sicher ein Lauf der Wahl!
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Seilbahn in Berlin, guckst Du hier :-) :
    https://aufnacktensohlen.wordpress.com/2018/07/14/reizueberflutung/

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    1. Ja hoppla, was es da an der Spree noch alles so gibt....
      LG
      Elke

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  8. Liebe Elke,
    hach, da bin ich auch schon gelaufen. Wir sind ja 1 - 2 Mal im Jahr in Köln zwecks Sportveranstaltungen und meistens wegen dem Marathon, den der Andi läuft. Und irgendwann in den letzten Jahren bin ich dann Montags früh morgens auch mal zueinem langen Lauf aufgebrochen. Und ich bin an diesen Kranhäusern vorbei und war in diesem Hafen.
    Herrlich. Die Welt ist so klein :-)))
    Schöne Eindrücke von deinem Lauf. Und 28 Km bei dieser Hitze ist ganz schön sportlich. Aber es hört sich so an, als hättest du das ganz gut weggesteckt :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      ah, dann kennst Du zumindest einen Teil der Strecke ja. Ich finde das als Abwechslung auch faszinierend, obwohl ich eher nicht der Stadtmensch bin.
      Dank der vielen Schattenpassagen ging es besser als gedacht. Ich war dennoch froh, als die Vorgabel erfüllt war. ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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