Seit Jahrzehnten zeichnete er sich ab, dieser besondere Tag. Und schon ziemlich lange fragte ich mich, wie ich ihn begehen möchte. Kurzreise gern, aber die letzten Monate ließen die Lust daran schwinden.
An einem Lauf teilnehmen wäre was, es gäbe sogar einzelne - die dann aber abgesagt werden.
Aber dann keimte eine Idee...
Wenn die Läuferin nicht zum Laufevent kann, kommt das Laufevent eben zu ihr!
Anstelle des Monschau-Marathons wird bis zum 2. August eine virtuelle Version angeboten!
Das ist die Lösung!
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Foto: Chris G. |
Zwar kann man die Distanz an beliebigem Ort absolvieren, aber die Originalstrecke ist natürlich Ehrensache. Hat zudem den Vorteil, dass der Lauf dann zum "MoMa-Club" zählt, das sind die Läufer*innen, die mindestens 10x teilnahmen. Zwei Wertungen habe ich schon... 😁. Und gegen eine freiwillige Spende gibt es eine Urkunde und Medaille. Aus Gründen der Selbstmotivation schicke ich die Spende schon vor meinem Lauf los.
Chris gestaltet mir eine liebevolle Spezial-Startnummer. So stehen wir dann am Morgen des großen Tages bei frischen 12° um 7:30 Uhr am Dorfplatz in Konzen, ready to run!
Wir genießen ganz wunderbare Momente der Ruhe, bei langsam steigender Sonne und noch morgentaufrischen Wiesen, herrlich!
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Foto: Chris G. |
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Foto: Chris G. |
Flott geht es ein trailiges Stück abwärts nach Monschau, das noch recht verschlafen wirkt. Dann weiter an der Rur entlang und wieder über waldreiche Wege bis Widdau.
Wir gestalten den Lauf mit Rechnerei: Vereinfacht umgerechnet auf mein Lebensalter steht jeder km für rd. 1,5 Jahre. Dann ist in Monschau meine Einschulung, damals noch mit 3 Jahrgängen in einem Klassenraum. Die Lehrerin bespaßte jede Gruppe 15 Minuten pro Unterrichtseinheit...
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Foto: Chris G. |
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Foto: Chris G. |
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Foto: Chris G. |
In Widdau treffen wir auf Heidrun und Doris, die es sich nicht nehmen lassen, erstens ein Geburtstagsständchen zu singen und uns dann weiterhin als rollendes Verpflegungsteam erstklassig zu unterstützen. Käse- und Salamiwürfel, Brot, Salzbrezeln, Wasser (still aus Glasflasche), Cola, Radler, Kaffee. Was will man mehr?
Frisch gestärkt geht es durch das schattige und kühle Holderbachtal mit seinen zehrenden Anstiegen. Die nehmen wir aus Gründen der Ökonomie der Kräfte gehend. Also ich entscheide das mal so, Chris wäre wohl gerannt. Aber heute geht es um nichts außer Spaß an der Freude...!
Und die umgerechnete Lebenserinnerung umfasst die spannenden Jahre der Teenagerzeit, Führerschein, Start in Ausbildung/Studium/Berufsleben.
Der Weg wurde in diesem Jahr mit frischer Beschilderung versehen, was die Orientierung wirkungsvoll unterstützt. Unterwegs gab es noch ein altes Originalschild. Den Hinweis darauf erhielten wir, aber nicht die Standortangabe. Leider schaffen wir diese kleine Challenge nicht. Wir waren zu sehr mit den Steigungen beschäftigt und den kleinen bunten MoMa-Emblemen.
Da ist also jetzt noch eine Rechnung offen...
Brather Hof, Halbzeit. Zuverlässig werden wir erwartet und verköstigt. Das gefährliche an diesem Lauf ist, dass keine anderen Läufer einen ziehen oder drücken. Große Verlockung, also die Pause etwas auszudehnen. Und mal kurz sitzen tut auch sooo gut. Am Ende werden wir eine knappe halbe Stunde auf so angenehme Weise verbummeln 😁.
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Foto: Chris G. |
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Foto: Chris G. |
Am Brather Hof hat man eigentlich die schlimmeren Anstiege erledigt. Und es rollt flott abwärts zum und durch das Perlenbachtal.
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Foto: Chris G. |
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Foto: Chris G. |
Der kleine gemeine kurze Anstieg im Wald vor Gut Heistert macht richtig Appetit auf die nächste Pause eingangs Kalterherberg. Inzwischen ist Wind aufgekommen. Noch als frisch empfunden, wird er später zur angenehmen Kühlung.
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Foto: Doris Böse |
Hinter Kalterherberg treffen wir erneut auf das Tal der Rur. Wir sind in den 30'er Kilometern und mein Magen findet, er müsse mal gerade mitteilen, dass er auch dabei ist. Nach einer Weile lässt dies Gottseidank wieder nach. Nur die Beine werden und bleiben müde.
Leyloch. Nach erneuter Verpflegung und im Wissen, dass nur noch 7 km vor uns liegen, gehen wir den Anstieg relativ locker. Als uns Heidrun und Doris passieren, meint Chris nur "Die hätten auch mal fragen können, ob wir mitfahren wollen."
Natürlich hätten wir dankend abgelehnt!
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Foto: Doris Böse |
Auf zum allerletzten trailigen Anstieg. Das wird dann auch langsam Zeit... Mein Training war nicht wirklich auf den heutigen Lauf ausgelegt, da musste der Wille einfach etwas mehr kompensieren.
Die letzte Stärkung in Mützenich mit Cola hat sehr gut getan und aktiviert die letzten Reserven.
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Foto: Geli Möller |
Welche Überraschung steht denn da am Wegesrand? Geli bildet die Vorhut zum Ziel.
Und dann stoßen noch Heidrun, Marion und Wolfgang vom MoMa-Team dazu. Wir gehen genussvoll und munter schwatzend das letzte Stück. Doris steht schon fürs Zielfoto parat.
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Foto: Geli Möller |
Aber dann soll es doch noch einen kleinen Zielsprint geben. Obwohl Marion und Wolfgang gerade am Vortag die 56-km-Runde absolvierten, ziehen sie mit. Dass auch solche Ultra-Spezialisten wie die beiden mit Muskelkater zu tun haben, tröstet mich ein wenig...
Ein unvergesslicher, sehr spezieller Zieleinlauf!
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Foto: Chris G. |
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Foto: Doris Böse |
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Foto: Marion/Wolfgang Braun |
Wolfgang überrascht uns mit Medaillen, die ich eigentlich später per Post erwartet hätte, dankeschön!
Und die liebe Geli steuert eine rote Rose bei, wie sie sonst beim Originallauf an die Damen verteilt wird.
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Foto: Geli Möller |
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Foto: Marion/Wolfgang Braun |
Und dann wird angestoßen!
Geli ergänzt unseren mitgebrachten Champagner mit alkoholfreiem Sekt, frischen Früchten, Schokoladigem und Brownies sogar mit einem brennenden Geburtstagskerzlein. Heidrun kredenzt uns Kaffee und Kuchen.
Ach wie herrlich kann so ein runder Geburtstag sein! Herzliches Dankeschön nochmals an alle, die dabei waren!
Wenn ich so überlege, in meiner Jugend war der 60. eigentlich der Eintritt ins Alter. Die Damen glänzten gern in Blümchenkleid und Dauerwelle, Geburtstage wurden eher standesgemäß bei Kaffee und Sahnetorte gefeiert. Wäre da einer Marathon gelaufen, ähm, das wäre leicht ein Grund zum Zweifel an der geistigen Konstitution gewesen.
Aber heute ... wie schön, dass heute nicht mehr früher ist!
Und das alte MoMa-Schild müssen wir nun auch noch finden. Wir kommen wieder!
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Foto: Marion/Wolfgang Braun |
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Foto: Geli Möller |
Ach ja, die Zeit: 5:55 , mit längeren Pausen und ja 767 Höhenmetern drin. Aber heute zählte etwas anderes. 😊