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Sonntag, 2. April 2023

Benrather Volkslauf 2023 (10 km)

Ein schneller 10'er passt in meinen Plan und da bietet sich der Benrather Volkslauf an, jenseits des Kölsch-Äquators in Düsseldorf. Nun ja, um das Klischee zu befüllen, für einen Lauf nimmt man aus dem Kölner Umland dann auch mal in diese Stadt in Kauf...😉
9°, es regnet in Strömen. Wenigstens habe ich den Vorteil, relativ früh zu starten, vor dem Halbmarathon, so dass ich in dem umliegenden Wohngebiet einen guten Parkplatz erwische, gleich bei der Schule, in deren Turnhalle Duschen und Umkleiden sind. 300 m zum Start, perfekt. Im Start-Ziel-Bereich selber gibt es nur einige Pavillonzelte, unter denen sich natürlich viele Schutz suchend versammeln. Auch kann man am Kuchenbuffet Hausmacherart schon eine Vorauswahl treffen... ein fruchtiger Obstkuchen lacht mich an. Hoffentlich ist davon nachher noch etwas übrig...

Ich laufe mich warm und gewöhne mich an die Dauerdusche von oben. Zum Start geht es in den Wald, wo 111 Läufer zu dieser Disziplin bereitstehen.


Alle sind froh, als ohne großes Tamtam der Startschuss ertönt und los geht es - in einen ziemlich nassen Forst. Morastige Wegpassagen, Pfützen, Asphalt, aber auch einige noch recht trockene Abschnitte wechseln sich ab. Anfangs versuche ich noch, die Pfützen irgendwie zu meiden, ein Ding der Unmöglichkeit. Hinterher sieht man eh' aus wie die Sau, also kann man auch gleich mitten durch. Womit dann auch klar ist, warum die schneller 5-km-Läufer, deren Zieleinlauf ich noch mitbekam, so aussahen, wie sie eben von hinten aussahen...

Ein 10er ist ja üblicherweise eine ziemliche Hetzerei, doch an einem solchen Tag bin ich aus Wettersicht fast froh, dass es schon nach 10 km vorbei sein wird. Es läuft gut, aber nicht nur ich, sondern auch meine Polar sind im Wald. Die zeigt mir sinnlose Zeiten, die zwischen 4 Min und über 10 Min pro km schwanken. Eine ansatzweise verlässliche Steuerung meiner Pace ist damit kaum möglich, muss ich eben nach Gefühl laufen.
Nachdem sich das Feld halbwegs sortiert hat, die Hasen weit vorn, gefolgt von Mittelfeld und Nachhut, laufe ich etwa zur Halbzeit auf eine jüngere Läuferin auf. Sie scheint um die 5:30 Min/km zu laufen. Ich nehme mir, vor sie als Bremsläuferin zu nutzen und keinesfalls zu überholen. Als sie dann ihr Tempo steigert, lasse ich sie ziehen.
Doch sie scheint sich übernommen zu haben. Ich kann allein durch Beihalten meiner Pace wieder aufschließen. Dann lässt sie weiter nach, ich überhole und sie hängt sich an.
Und irgendwann ist sie dann weiter nach hinten entschwunden. Der platschende Fußaufsatz, den ich weiter hörte, überholt mich, gehört aber zu einem jüngeren Typen.
Auch wenn der Regen etwas nachlässt, zum fotografieren fehlt die Muße, zumal ich den Apparat auch sehr regensicher verstaut habe.
Erst gegen Ende hole ich die Kamera heraus, ein paar Bilder müssen doch sein. Hier also der Benrather Zieleinlauf, ein läuferischer Tunnel im wahrsten Sinne des Wortes.




Mit meinen 56:54 Min netto bin ich zufrieden, unter 57 Min sollte es sein. Unterwegs hatte ich allerdings das Gefühl, ich haue ziemlich einen raus. Daheim rechne ich mal mit Herrn Greif um (Link), dies entspricht einer 41'er Zeit für Menschen der W20. Und noch besser der Vergleich mit mir selber zu 2016, als ich hier schon einmal die 10 km mitlief. Damals in 53:45, was umgerechnet einer 43'er Zeit entspräche. Da habe ich mich doch glatt selber geschlagen.😊 Dieses kleine Zahlenspiel tröstet ein wenig über die allgemeine Läuferweisheit hinweg, dass mit dem Alter eben leider auch das Leistungsvermögen abnimmt. So weiß ich dann auch, dass ich durchaus alles ausgeschöpft habe, selbst wenn die Brötchen kleiner werden, die man so backt.
Wobei der Gedanke an den Obstkuchen auch am Ende sehr motivierend war! Und heureka, er ist noch da. Während ich den verspeise, kitzelt der Duft von Bratwurst meine Nase. Zwar esse ich normalerweise zu 99% vegetarisch, heute darf aber mal so ein 1%-Tag sein, und die Wurst als Dessert war es auch wert.

Außerdem ist mein Lauftag noch nicht zu Ende. 
Auf geht es zu einem Parkplatz am Nordstrandcamping des Unterbacher Sees. Dort will ich Heidrun anfeuern, die den Halbmarathon angeht und hier bei etwa km 9,5 vorbeikommt.
Es herrscht gähnende Leere und parken ist dergestalt möglich, dass ich aus dem Auto heraus zuschauen kann. Der Führende kommt sehr zackig vorbei, finisht später in 1:16 Std. Lange hält es mich nicht im Wagen. Den Schirm in der einen Hand, meine Holzratsche in der anderen, gebe ich jedem und jeder eine ordentliche Portion Holzratschen-"Musik" mit. Viele freuen sich sichtlich, hat man bei diesem Lauf und erst recht bei diesem Wetter ja nicht allzuviel Unterstützung an der Strecke. Ich erinnere mich an einige solcher eigenen Erlebnisse.
Daheim gönne ich mir gleich noch eine Bratwurst, die ist aber vegan!

12 Kommentare:

  1. Oh wow, super gemacht, liebe Elke!!! Eine sehr gute Zeit bist du gerannt, auch strategisch sehr klug.
    Ich nehme an, dass die Strecke schön flach war, so dass du ein regelmässiges Tempo laufen konntest?
    Wenn ich bei einem Wettkampf einen Pacer brauche, suche ich mir meist eine erfahrene Läuferin aus (wie du!). Die laufen meist sehr regelmässig und lassen sich nicht so leicht beirren. Gut gemacht!

    Ist Chris diesmal nicht mitgerannt?

    Liebe Grüsse aus dem nebligen Cape Town!

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    1. Liebe Catrina,
      danke. Ja, diese Strecke ist total flach und im Nachhinein habe ich gesehen, dass ich tatsächlich sehr gleichmäßig gelaufen bin. Ich denke, das hat sich auch mit den Jahren so eingeschliffen. Da das Startfeld ja klein war, war die Auswahl an Pacern sehr überschaubar.
      Chris war nicht dabei. Er hatte in CH zu tun und gönnte sich am Wochenende zuvor den Limmatlauf in Baden. Hat ihm gefallen.
      Liebe Grüße aus dem nasskalten Rheinland
      Elke

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  2. Ach schau, du bist in Benrath gelaufen! Da hab ich (2014) meinen ersten HM gemacht, kann mich immer noch gut an die Strecke erinnern. Bei dem Dauerregen hab ich also so eine gute Vorstellung was da los war. Keine Taucherflossen dabei gehabt? :-)
    Glückwunsch zum Finish, bei dem Wetter rennt mann/frau einfach schneller, hat eben auch was gutes ;-) Liebe Grüße, Oliver

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    1. Lieber Oliver,
      haha, Taucherflossen! Das wäre was! In der Tat wären Trailschuhe durchaus vorteilhaft gewesen. Immerhin haben meine guten alten Goretex-Treter die Füße gut trocken gehalten. Den Schlamm kann man abkratzen. ;-)
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    also bei dieser 10er Zeit musst du gar nicht umrechnen, es gibt definitv sehr sehr sehr viele Jüngere, die sowas nie und nimmer schaffen würden.
    Klasse Zeit, und das der Kuchen deiner Wahl noch da war, freut mich :-). Hattest den ja auch verdient.
    Und großartiger Einsatz beim Anfeuern. Das wird sicherlich einigen gut getan haben. Vor allem bei diesem Wetter :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      danke! Dass der Wunschkuchen noch vorrätig war, war natürlich gerade bei diesem herzhaften Wetter das Sahnehäubchen. Und die warme Umkleide! Und die Freude der Läufer beim Holzratschenanfeuern war wirklich schön. Wäre ich nicht so am frösteln gewesen, hätte ich das noch länger gemacht.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,

    also, ich finde deinen Lauf und die Zeit sehr gut, vor allem beim Vergleich mit der Greif-Tabelle! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!

    Ich bin nicht immer bei Regen schneller gelaufen, auch je nach Temperatur und Wind. Bedenke, dass der weiche Untergrund Grip und damit auch Speed nimmt. Du rutscht ja unmerklich bei jedem Schritt ein 'Minibisschen' weg. Aus diesem Grund ist man sogar bei trockenen Verhältnissen auf Asphalt schneller, als auf Waldwegen, egal ob man im Wald lieber läuft! Also, Hut ab und Anerkennung!!! - Ich müsste ja nochmal 2 Minuten schneller sein, um in der Greif-Tabelle auf ne 41er-Zeit zu kommen! Toll gemacht!👍 👏

    Ich hoffe, dass du es ausgehalten hast und mind. solange deine Ratsche bedienen konntest bis Heidrun durch war! Die Läufer haben es dir gedankt!

    Liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      danke! Stimmt, ein weicher schlammiger Untergrund kostet sicher ein wenig Zeit, und Zickzack um Pfützen herum auch.
      Natürlich habe ich ordentlich "geratscht", ein prima Instrument das ordentlich Krach macht.
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Wahnsinnszeit!

    Herzlichen Glückwunsch dazu, liebe Elke.

    Das Wetter sieht nicht einladend aus aber vermutlich hat es nicht nur durch die Körperkühlung und Feuchtigkeitsdauerspende einen Teil dazu beigetragen, dass du schnell bei der 1%-Wurst + Obstkuchen im Ziel sein wolltest. Ich kann das gut verstehen ;)

    *Beifall klatschend*e Grüße von

    Lizzy

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    1. Liebe Lizzy,
      danke dir! Unterm Strich war es ein schöner Laufnachmittag mit guten Zutaten.
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,
    gratuliere zur erreichten "unter57er-Zeit"! Und das ohne Pacekontrolle - aber, wie schon andere bemerkt haben, da kommt dir sicher deine langjährige Erfahrung zugute, die dich sehr gleichmässig laufen lässt, egal, was die Uhr sagt. :D
    Und die Belohnung in Form von Fruchtkuchen war auch noch da - darauf eine Bratwurst - hihi, coole Kombi! :D
    Aber am besten gefällt mir dein Anfeuerungsausguck - erste Reihe fußfrei und im Trockenen. Sehr löblich, dass du noch ausgestiegen und angefeuert hast - du hättest ja auch nur die Lichthupe betätigen können. ;)

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    1. Liebe Doris,
      danke dir! Die noch reichlich vorhandene Belohnungsauswahl im Ziel war wirklich so etwas wie das Sahnehäubchen. Ich habe es auch schon erlebt, dass die Auswahl bis zur Ankunft meiner Kategorie abgeräumt war.
      Mein späterer Parkplatz war wirklich super. Lichthupe - darauf bin ich gar nicht gekommen! Das wäre noch die Krönung gewesen, Lichthupe und dazu ratschen aus dem offenen Autofenster :-)!
      Liebe Grüße
      Elke

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