Laufend lesen

Was zuvor geschah

… also bevor ich mein Blog begann:


Gelaufen bin ich immer schon, als Ausgleich zur Büroarbeit, weil es einfach gut tut. Mein Maximum war eine halbe Stunde und ich konnte mir nie nie nie vorstellen,  dass ich länger und weiter laufen könnte. Plötzlich hat mich der Hafer gestochen, und ich bin einfach einmal nicht die übliche Runde gelaufen, sondern abgebogen und eine zusätzlich Schleife gejoggt. Oh Wunder, ich hab’s überlebt! Es geht also doch etwas!! Welch eine Erkenntnis!!!
Also habe ich das langsam immer weiter ausgebaut. Als ich aber gerade so auf den Geschmack gekommen war, ereilte mich ein Bandscheibenvorfall, Gottseidank ein leichter, aber damit waren zunächst einmal nicht nur mein Nerv, sondern auch meine Ambitionen kräftig blockiert. Dank geduldiger Therapie konnte das Übel letztendlich erfolgreich angegangen werden und mit ärztlicher Begleitung setzte ich meine läuferische „Karriere“ fort. Ich fasste sogar den Mut, 2009 an einem Volkslauf über 5 km teilzunehmen (29 Min). Die Läufe wurden länger, die Ambitionen wuchsen mit. Das Equipment wurde aufgerüstet, eine Sportuhr ermöglichte mir strukturiertes Training. Zudem fand ich in meinem Mann einen begeisterten Partner mit schon längerer Erfahrung.

2011 dann ein großer Schritt – unsere Teilnahme am Grand Prix von Bern www.gpbern.ch, 16,093 km in 1:43:09 Std, nicht weltbewegend, aber für mich trotz des üblen Wetters eine Riesensache.  Dieses Erlebnis, mit 1000en anderer Läufer, angefeuert von einem begeisterten und begeisternden Publikum auf einer schönen, aber durchaus für mich fordernden Strecke zu laufen, war sehr beeindruckend.  Also Start frei für weitere Aktivitäten. Als Orientierung dienten mir Trainingspläne von Herbert Steffny.  Im Herbst 2011 folgte gemäß des Plans ein 10-km-Lauf um den Fühlinger See, als Vorbereitung zu einem weiteren persönlichen Läufer-Highlight, dem Kölner Halbmarathon www.koeln-marathon.de . Diesen absolvierte ich am 2.Oktober 2011 in 2:06:41 Std. Dank der guten Vorbereitung gelang mir, was ich kaum für möglich gehalten hätte, gut durchzulaufen und problemlos anzukommen.


Das Jahr wurde beschlossen durch die Teilnahme am 10-km-Lauf auf dem Hockenheimring www.asgtria-hockenheim.de, bei schönstem  sonnigen Herbstwetter am 1.11.2011. Mit meinen 55:36 Min war ich zufrieden, hatte sogar das besondere Vergnügen, mit dem Sieger über die Ziellinie zu laufen, da hatte der allerdings schon seine 2 Runden durch, während ich die zweite noch vor mir hatte... Das Lauferlebnis auf einer Rennstrecke sollte sich später nochmals an anderem Ort wiederholen.

Doch zunächst stand noch ein großer Schritt bevor: Von der Halb- auf die Volldistanz, den Marathon! Dazu wünschte ich mir einen Ort, der besonders reizvoll ist und neben der Strecke viel Sehenswertes bietet, um ein wenig von den zu erwartenden Strapazen abzulenken. Die Wahl fiel auf Paris. So organisierten wir alle Reisedetails und los ging das Training, wiederum mit Steffny-Plänen.

Am 15. April 2012 fanden wir uns wieder auf der Champs Elysées, mit rd. 35.000 anderen Läufern. 

Welch eine unvergleichliche Kulisse! Da ich im hintersten Startblock stand, viel Zeit, die Eindrücke aufzunehmen. Und kurz, bevor es für mich losging, lief auch noch Joe Dassin’s „Oh Champs Elysées“, zum Dahinschmelzen! Der Kurs erfüllte die Erwartungen, es gab viel zu sehen, auf und neben der Strecke. Im Training war ich nie mehr als 32 km gelaufen, also stieg die innere Spannung, ob ich dem Mann mit dem Hammer begegnen würde… Ich glaube, hier und da habe ich ihn kurz winken gesehen … die letzten km führen durch den Bois de Boulogne, gefühlte endlose Waldwege, man zweifelt, ob das Ziel wirklich hier jemals käme. Doch dann, ganz plötzlich wenige 100 m vor dem Ziel findet man sich auf der Avenue Foch und dann der Moment, in dem der Zielbogen auftaucht… – jeder Marathoni weiss, was ich meine… 4:44:08 Std war ein für mich hoch zufriedenstellendes Resultat (Auch wenn der kurze Fußweg zur Metro und dann zum Hotel sich anfühlte wie nochmals ein endloser Marsch). Ein phantastisches Video zur Stimmung des Laufs gibt es hier zu sehen.

Natürlich ging es mit diesem läuferischen „Rückenwind“ gleich wieder im Mai nach Bern, wo ich den nächsten Grand Prix in 1:35:25 Std durchlief und die Vorjahreszeit deutlich unterbieten konnte.

Es folgte die Premiere eines neuen Laufs in Deutschland, dem Ahrathon www.ahrathon.de, der angelehnt an den Médoc durch die Weinberge an der Ahr führt. Hier lief ich mit 2 Freundinnen als Halbmarathonstaffel. Doch dank eines Streckenpostens, der einen weiteren Läufer und mich falsch schickte, lief ich einen glatten km mehr als das restliche Feld… :-(.

Der Maare-Mosel-Lauf www.maaremosellauf.de am 25.August 2012 war da schon wieder erfreulicher. Ein landschaftlich sehr schöner Halbmarathon auf einer zum Radwanderweg umgebauten ehemaligen Bahnstrecke, vorbei an Bahnhöfen, sogar durch einen Zugtunnel. 2:06:23 Std waren für August und profiliertes Gelände ok.
Und dann die zweite Rennstrecke, am 1. September 2012, mit 24,4 km. Seitdem hat die Hölle für mich einen Namen: Sie ist grün und heißt Nürburgring www.nuerburgring-lauf.de! So reizvoll es auch ist, zuerst auf der Formel-1-Strecke und anschließend auf der gesamten Nordschleife zu laufen, so anstrengend und fast schon zermürbend empfand ich die endlosen Steigungen… Ok, am Ende Zieleinlauf bei strahlender Sonne – eine Seltenheit am Ring, auch die 2:35:40 Std. liegen im Mittelfeld , aber subjektiv war das für mich auch härter als Marathon.



Am 29.9.2012 folgte noch der 1. Energizer-Nachtlauf www.energizernightrun.de in Köln. 10 km durch einen recht dunklen Park, nur erhellt durch 1000e LED-Stirnlampen – ein endloses Heer von Glühwürmchen in Laufschuhen... Meine 54:44 Min waren anstrengend, aber es war ein außergewöhnliches Ambiente.
Beim Kölner Halbmarathon am 14. Oktober 2012 konnte ich dann meine Vorjahreszeit auf erfreuliche 2:00:54 Std. herunterfahren!
Nach diesem schönen Sportjahr sollte es zu neuen Ufern aufgehen, der Hamburg Marathon www.haspa-marathon-hamburg.de am 21.4.2013 war das Ziel. Doch mitten in den Vorbereitungen ereilte mich die erste richtige Virusgrippe meines Lebens, damit war das Training nicht mehr wie erforderlich möglich. Doch Lauf und alles andere waren gebucht. Da mein Mann ohnehin starten würde, stellte ich mich einfach mit ins Starterfeld, ohne Anspruch und Erwartung auf irgendetwas.


Das Wetter war bestens, die Stimmung der Menschenmassen auf und neben der Strecke unvergleichlich, man lief von einem Sightseeingpunkt zum nächsten.




Bei km 16,5 hätte ich zum Hotel abbiegen können, doch das wollten weder Geist noch Körper. Die Halbdistanz erreichte ich sogar bei 2:17:13 Std. Das wäre eine tolle Zeit geworden, aber es war klar, dass bei meinem mangelhaften Training dies nicht durchzuhalten wäre. Doch ich wollte schauen, was ging. Und „gehen“ war dann mein Stichwort, denn immer öfter musste ich Gehpausen einlegen, aber aufgeben war keine Option – Hamburg trägt jeden Läufer ins Ziel! Dieses erreichte ich dann sogar in 5:15:41 Std.

Hier gibts ein schönes Video zum Hamburg-Marathon 2012: Hamburg-Video
Es schloss sich der schon fast traditionelle Grand Prix in Bern im Mai 2013 an, mit leider verschlechterten –aber erklärbaren- 1:42:54 Std. Dafür diesmal bei Sonnenschein.




Ein "bewegtes" Video hat Hugo in seinem Blog: Hugo's Video
Und dann ein erneuter Halbmarathon-Staffellauf beim Ahrathon, zu dem es übrigens hier ein nettes Selbstversuchsvideo gibt: LiDO.

PS: Die Bandscheibe hat sich übrigens nie mehr gemeldet. :-)


2 Kommentare:

  1. Ziemlich geile Geschichte. HH macht mir Mut das das mit NY noch was werden kann.
    Danke, Elke

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    1. Hallo Birki,
      fand Deinen Kommentar erst jetzt. Aber inzwischen bist Du ja auf der Spur, weiter so! Ich drücke die Daumen!!
      Liebe Grüße
      Elke

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