Laufend lesen

Samstag, 8. März 2014

Kontraste

Bevor ich zu meinen persönlichen heutigen Kontrasten komme, nochmals ein Nachtrag zum Halbmarathon zum Krebsforschungsprojekt (Link 1Link 2): Die Sporthochschule hat nun auch den Teilnehmern Infos geschickt, einen Link zu einer aufschlussreichen TV-Reportage bei 3sat (5 Minuten mit Lauf, Vorbereitung der Teilnehmer, Ergebnisse: Link) und ein Fazit vorab:

"Entgegen unseren Erwartungen hat der Lauf einen überaus positiven Einfluss auf die Natürlichen Killer Zellen (NK) gehabt. Die Intensive Belastung hat zu einer erhöhten Bildung des Tumorzellliganden NKG2D geführt. Das heißt, das die NK Zellen nach und vor allem 24 Stunden nach dem Lauf eine bessere Ausstattung zur Erkennung von entarteten Zellen hatten. Und noch besser: Wir haben vermutlich erstmals zeigen können, dass diese Aktivierung über epigenetische Veränderungen (Veränderungen an Zellkernproteinen und der DNA selbst) reguliert wird. Die Verteilung von tumorabwehrrelevanten Immunzellen wurde bei beiden Gruppen in ähnlicher Weise beeinflusst. Interessanterweise konnte die „Patientengruppe“ mehr Zellen in der Zirkulation halten. Auch dieser Befund ist komplett neu. Bislang interpretieren wir diese Reaktion als positiv, da wir davon ausgehen, dass auf den Reiz des Laufes eine erhöhte „Alarmbereitschaft“ der untersuchten Zellen bestand."

Ich staune nicht schlecht über den Kontrast zwischen Patienten und Normalos: Da gibt es anscheinend in bestimmter Hinsicht sogar bessere Werte für die Patienten!

Mein persönlicher Kontrast ist das heutige Laufwetter zu den beiden vorhergehenden Läufen. Waren diese um den Gefrierpunkt am frühen Morgen, so komme ich heute in den Genuss praller Mittagssonne und entsprechender Temperaturen.

Meinen Laufplan habe ich abgeändert. Statt eines 10-km-Wettkampfs will ich lieber noch etwas mehr in die Ausdauer auf der Langdistanz investieren und mache mich auf zu einem 28-km-Lauf.

Einmal mehr der Erft entlang, dem Wind geschuldet, der mich auch kräftig auf der Hin-Richtung nervt. Zwar warm und gar nicht auskühlend, aber eben kraftzehrend.
Wirklich munter bin ich heute nicht im Kontrast zu gestern. Ich weigere mich aber, dies auf die beiden Läufe der vorangegangenen Tage in den Weinhängen zu schieben. Und auf die Flüssigprodukte dieser Region kann ich es auch nicht zurückführen, da nur sehr zurückhaltend genossen.
"Et is wie et is", es ist nicht ganz mein Tag heute. Aber lieber heute als demnächst in Wien.


So trabe ich also vor mich hin, am plätschernden und gurgelnden Erftwasser. Diesmal in Gesellschaft vieler Spaziergänger und Radfahrer.
Auch die Natur ist in völligem Kontrast zum letzten Lauf auf dieser Strecke, als gerade die ersten Schneeglöckchen ihre Köpfe zeigten. Man spürt förmlich, wie Flora und Fauna wieder erwachen. In der Waldpassage darf ich jeweils ein tolles Live-Konzert der heimischen Vogelwelt erleben. Auch höre ich ein Geräusch, das arg nach Specht klingt, kann den Urheber allerdings nicht ausmachen.



Schade, dass es noch kein Duft-Internet gibt, denn kurz vor meinem Wendepunkt ein weiterer Kontrast: Ein erstes Gehölz, das im Gegensatz zu allen anderen in der Umgebung schon in voller Pracht blüht und süßlichen Duft verströmt.



Zur Freude einiger Bienen, die sich schon fleißig tummeln und Nektar sammeln, die aber leider nicht für ein Foto stillhalten mögen.

Ich baue in der zweiten Hälfte meines Laufs zwei Abschnitte im geplanten Marathon-Tempo ein. Und siehe da, die Beine freuen sich, dass sie nicht gebremst werden und laufen gleich ein wenig lockerer. Allerdings will ich das nur kurz antesten, habe auch nicht das Gefühl, dass ich heute volle 42,195 km so bestehen könnte. Aber das muss ich ja auch noch nicht.

Einen Nicht-Kontrast habe ich doch noch zu bieten: Dass es nur in Oldenburg glückliche Menschen geben soll, kann doch nicht sein: Danke, Volker! Und ich kann melden, auch Köln ist am Start! Yeah, happy!


14 Grad, 27,8 km, 3:04:06, (6:35 Min/km), keine Pulsmessung heute



10 Kommentare:

  1. Ich hab kürzlich den Bericht über die Patientien in der Aktuellen Stunde gesehen.. spannende Ergebnisse. Und ansonsten war ich gestern in Köln unterwegs und kann bestätigen, die Menschen waren happy. :-)

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    1. Den Bericht in der AS habe ich leider verpasst und finde den auch nicht in der Mediathek, aber der in 3sat ist auch gut, und für mich verbunden mit der Erinnerung an das Frieren bei der Blutabnahme.
      Ja bei DEEEEM Wetter kann man nur happy sein!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Unglaublich, wie es bei euch schon frühlingt ! ;)
    Aber das ist ja schon immer so, dass wir Nachzügler sind, aber nur temperaturmäßig. Sieht toll aus, duftet mit viel Fantasie auch hier am Bildschirm - schöööööööööööööön.

    Und was den Song betrifft
    gibt es wohl für jede Stadt
    möge es um die Welt kreisen
    und alle Menschen glücklich machen
    dann gäbe es keinen Krieg
    keine Menschenverachtung
    zu schön
    aber leider................

    Sonnige Grüße von der friedlichen Ostsee
    ich glaube
    ich muss auch hier ein Lied kreieren ! ;)

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  3. Das habe ich auch schon oft bemerkt, dass wir hier früher dran sind im Frühjahr, aber schon einige km weiter, in der Eifel, wirds gleich wieder anders.
    Genau, Dein Lied wäre doch "Happy - die Ultra-Edition" :-)
    Liebe Grüße
    Elke

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  4. Früüüühling! Herrlich! Wie könnte man ihn schöner zelebrieren als mit einem Fast-30er?!

    Die Stimmung, die dieses Lied transportiert, finde ich toll - leider finde ich die Stimme des Sängers wirklich SO unangenehm, dass ich mir das Ganze nicht komplett anschauen kann.

    Liebe Grüße,
    Anne

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    1. Ja, liebe Anne, das aktuelle Wetter ist einfach nur zum "weglaufen" :-) ! Ich finde "Happy" ein ziemlich unwiderstehliches Lied, ok, die Stimme ist speziell.
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Das ist ja wirklich witzig, dass da so ein landesweiter Hype um dieses Lied entsteht. Ich finde es klasse, gute Laune wird viel zu selten verbreitet :-)

    Vielleicht konnten sich bei der Patientengruppe mehr Zellen in der Zirkulation halten, weil der Körper weiß, dass er sie braucht?

    Ein tolles Ergebnis, ich finde es sogar phänomenal!

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Hallo Volker,
      ich finde, bei dem Lied fangen die Beine völlig automatisch an zu wippen...;-) Ist doch schön, wenn es kollektiv die Volksseele erfreut. Das Ergebnis der Studie finde ich ganz toll, macht es nicht sogar Hoffnung für die Betroffenen? Da hab ich mein Blut gern gegeben!
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Hallo Elke
    Du verwöhnst uns mit sehr spannenden Einblicke in dein Läufer-Leben!
    Die frostigen Morgenbilder waren wunderschön anzusehen, da hat sich das frühe Aufstehen und die Höhen-Meter-Überwindung gelohnt. Die Aussicht vom Wegkreuz aus ist ja atemberaubend!
    Die Resultate der Studie machen Mut auch in Phasen, da es nicht ganz rund läuft dran zu bleiben und zu vertrauen, dass wir damit dem Immunsystem Gutes tun.
    Aber auch der erwachende Frühling kann nur wohltuend sein für Körper und Seele - deine Bilder sprühen nur so vor Wärme und wiedererwachendem Leben. Die Makroaufnahme der Kirsch?-Blüten ist ja genial!
    Der eingeschobene lange Lauf ist dir auch super gelungen. Du schnürst dir ein gutes Trainings-Paket für Wien!
    Weiter viel Energie und Laufgenuss
    Liebe Grüsse
    Marianne

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    1. Hallo Marianne,
      ja, es war schon ein wenig Kontrastprogramm. Kirschblüte - das könnte sein! Ich bin im Bäume erkennen nicht so gut. Für Apfel wäre aber der Wuchs zu sparrig, die Zweige zu dünn. Kirsche wäre eine Variante. Ich hoffe auch, es passt nachher alles für Wien. Ach wäre es dort nur so schön wie heute hier... seufz.
      Liebe Grüße
      Elke

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