Laufend lesen

Donnerstag, 28. Januar 2016

Und sie bewegt sich doch

So langsam möchte ich wieder "alltagstauglich" werden, was das Gehvermögen angeht. Ich beschließe als Test einen längeren Spaziergangs-Ausflug. Statt um meinen Ortsteil zu marschieren und knütterig zu sein, dass ich nicht laufen kann, suche ich mir eine Alternative. Da ich gerade einige nette Krimis gelesen habe, die alle in einem Ort nicht weit entfernt spielen, beschließe ich, mich dort ein wenig umztun. Gleich beim Parkplatz ein idyllischer Deich mit lebender Deko.

Hinterm Deich - Vater Rhein. Da hinten links rechts wohnt theoretisch Anja. Aber die ist ja gerade "op jöck" wie man hier so sagen würde, sie ist unterwegs.






Wäre ein wunderbares Laufrevier. Immer an der Wand entlang. In diesem Fall die Stadtmauer von außen.
Der Wind säuselt leise, kein Mensch ist hier unterwegs. Hätte ich doch Laufschuhe an und könnte ich wie ich wollte...
Aber weiter brav Schrittchen für Schrittchen.







Einer der Ecktürme wurde zugleich als Mühle genutzt. Darauf komme ich noch zurück.














Da hinten ist der Rheindeich. Im Mittelalter schwappten die Wellen des Stroms allerdings bis zur Mauer.













Also hinein durch das nördliche Stadttor, ins reizende Zons, ein Ortsteil des heutigen Dormagen. Mit einem sehr schönen mauerumschlungenen alten Stadtkern, der im Sommer anscheinend Massen von Menschen anzieht. Woher viele kommen, mag man an den allgegenwärtigen holländischen Schilderübersetzungen erkennen. Obwohl ich nur eine Dreiviertelstunde zu fahren hatte, war ich erst einmal vor langen Jahren hier.

Es gibt durchaus malerische Gebäude zu sehen. Leider aber auch einige Bausünden der Sechziger und Siebziger.













Eine "Pfefferbüchse". Aus solchen Türmlein erhielten an der Mauer lauernde Bösewichte, die der Stadt Arges wollten, eine Ladung Pech oder ähnlich unschöne Flüssigkeiten über den Kopf.
Am Bogen links neben der Treppe erkennt man kleine helle Rechtecke. Das sind Hochwassermarken. Unglaublich, wie hoch das Wasser hier schon stand!




Ein weiterer Eckturm, in dem früher Kranke untergebracht wurden.












Auch ein typischer Straßenzug hier.
















Heißt nicht so, weil man durch diese Gasse zu einer Bedürfnisanstalt gelangt, sondern weil dies die höchste Stelle des Örtleins ist.












Humor haben sie ...












Und Sport wird auch betrieben, vielleicht, wenn Luft im Reifen ist.










Im Museum wird gerade eine sehr schöne Quilt-Ausstellung gezeigt.
Jetzt kommt also ein wenig Kunst, aber nicht viel.

Detail zum etwa Qm-großen Quilt. Wer selber näht, ahnt die Sysiphos-Arbeit.







Na und wer hätte geahnt, dass selbst hier ein Verweis auf mein Hobby zu finden ist:
"Marathon 1" und "Marathon 2" hätten mich sehr interessiert, waren aber nicht ausgestellt.









Mein Favorit, dieses Werk (knapp 1m hoch) mit eindrucksvoller dreidimensionaler Wirkung, dennoch real flach wie eine Flunder.




















Witzige Details:













Nochmal zurück zur Mühle. Leider ist sie nur an Sommerwochenenden geöffnet. Doch in der Nähe ihres Eingangs finde ich diesen Kasten mit Beschriftung.














Da lasse ich mich doch nicht lumpen und will sehen, was passiert!

Sieh an:


Nach 2 Stunden gemütlichem Gang über das Kopfsteinpflaster stärke ich mich mit einem Stück köstlicher hausgemachter Käse-Sahne-Torte an Capuccino. Der linke Fuß will nicht mehr, reicht aber auch für den Tag. Und ab sofort habe ich ein sehr konkretes Bild vor Augen, durch welche Gassen die Mörder und ihre Häscher in der Romanserie so schleichen ;-)

Heute nutze ich nochmals die Gunst der Stunde, will sagen des Wetters, und schwinge mich aufs ElliptiGo. Meine 4. Ausfahrt kann ich zeitlich wieder ein wenig steigern. Merke aber, dass es mit den 1:08 gut ist, der Fußrücken signalisiert Unwillen. Vielleicht noch eine Nachwirkung des Spaziergangs gestern? Hätte ich jetzt nicht gedacht. Da muss ich mich halt noch etwas in Geduld üben.

9 Grad, 1:08:39, 18,4 km, 16,1 km/h, HF 150

Montag, 25. Januar 2016

Pläsierchen-Tierchen

Welch ein Wetter!

Der Himmel strahlend blau, Sonnenschein und gute 14 Grad. Morgen könnte Ostern sein... wenn eben nicht Januar wäre.

Wenn das Wetter hält, werden die "Jecken" (die Anhänger der fünften Jahreszeit im Rheinland) raderdoll (ziemlich verrückt und aus dem Häuschen) sein, wenn in wenigen Tagen d'r Zooch kütt (die närrische Open-Air-Prozession) und sich durch ziemlich viele größere und kleinere Ortschaften der Region schlängelt.

Ich genieße noch eine weitere Woche, in der ich mich ganzheitlich der Wiederherstellung meiner Gesundheit widmen darf. Und da es mit dieser bergauf geht, starte ich zu einer weiteren wunderschönen Ausfahrt mit dem ElliptiGo.
Ist aber auch sowas von traumhaft draußen! Wenn schon keine weiße Weihnacht, dann kann der Winter meinetwegen nun auch gern ganz wegbleiben.

Ich wähle die gleiche Taktik wie vorvorgestern: Erst dem Wind entgegen, und sich von selbigem auf dem Rückweg ein wenig Unterstützung geben lassen.
Gesagt getan.  Nachdem ich die Kette noch mit einer kräftigen Portion Öl versorgt habe scheint mir, es rollt gleich besser. Ich wähle die gleiche Strecke wie vorvorgestern und erreiche den Wendepunkt gute 1,5 Minuten früher. Beschließe aber, heute weiter zu fahren, hin zum nächsten Dorf. Einfach mal gucken, was da noch so ist. Doch als ich dort überlege, einen mir unbekannten Weg einzuschlagen, der vermutlich eine Heimwegvariante eröffnen würde, sitzt ein frei laufender Hofhund vor einem Gehöft 50 m weiter an meiner Strecke. Er visiert mich schon gespannt an. Mh, ist mir doch etwas heikel, habe auch keine Leckerli dabei. Also wende ich und fahre die gleiche Route zurück, den Rückenwind genießend, mit der Sonne um die Wette strahlend.

Meine Strecke, überwiegend ein breiterer Radweg entlang einer Umgehungsstraße,  bietet zwar optisch keine Reize, dafür wartet sie mit wunderbar feinem Asphalt auf, der sich erstklassig abrollen lässt. Wenn sich nicht gerade so ein Mini-Traktor tuckernd ebenfalls hier bewegen würde. Er fährt mir ein wenig zu langsam, doch überholen wäre auch eine Hetzjagd.
Ich will auch nicht ewig in seiner Abgaswolke rollen, lege eben eine kleine Pause am Straßenrand ein und freue mich einfach so vor mich hin.

Als ich mich wieder aufmache, verlangsamt ein roter PKW auf meiner Höhe und zwei Gesichter lachen mich freundlich an. Ich kenne sie nicht und vermute daher, dass sie einfach meinen Anblick spaßig finden. Ich lache zurück.

Kurze Zeit darauf kommt mir ein älteres Paar auf Rädern entgegen. Die Frau schaut interessiert und lächelt. Der Mann schaut auch, bläst die Backen auf und prustet mir ein "Haha!" entgegen.
Na, so ein Steh-Rad muss ja nicht jeder schön finden. Ich könnte mich auch über seine Sportkleidung amüsieren, die wie eine zu eng geratene Wurstpelle um seine Leibesmitte geschnallt ist.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
In meinem Kopf reift der Gedanke heran, eine Kamera auf dem Lenker zu montieren und solches filmisch festzuhalten...

Zum Fahrspaß auf diesen Geräten habe ich noch ein nettes Video gefunden:



14 Grad, 15,5 km, 56:26, 16,4 km/h, HF 149

Freitag, 22. Januar 2016

Weiter geht's

Nachdem mein erster Wiedereinstieg in körperliche Ertüchtigung keine negativen Nachwirkungen mit sich brachte, steige ich heute gleich wieder aufs ElliptiGo.
Die Sonne lacht vom blauen Himmel, wohlan denn, auf zu neuen Taten!

Der Wind pfeift ordentlich aus Südwest, also fahre ich ihm zunächst entgegen, um mich nachher von ihm ein wenig unterstützen zu lassen. Hinauf auf eine Brücke und dabei den Wind von vorn und in völlig aufrechter Körperhaltung (geht nicht anders auf dem Gefährt) - yo, da gibts was zu arbeiten! Jedenfalls fahre ich sonst äußerst selten im ersten Gang. Wahrscheinlich wäre ich laufend schneller. Aber wo es hinauf geht, geht es ja nachher auch hinab, mit Schmackes :-)
Ich fahre entlang einer Straße mit komfortablen Radweg, der Sonne entgegen. Herrlich! Ein Graureiher, der in einer Anpflanzung gleich neben der Straße steht, fühlt sich gestört und steigt jedesmal auf, wenn ich ihm wieder ein Stück näher komme. Warum er auch immer wieder in Straßennähe landet...?

Eine Gassigängerin führt ihre Dogge aus. Als sie mich kommen sieht, nimmt sie ihren Hund sehr kurz und stellt sich an den Wegesrand. Der Hund weiß nicht recht, wie er die Begegnung werten soll, einerseits wirft er sich in Hab-Acht-Stellung in die Brust, andererseits schaut er doch etwas unschlüssig ob es lohnt, dieses komische Dingsda zu attackieren.
Überhaupt sind die meisten Hunde irritiert. Ein Schäferhund später drückt sich gar an Herrchens Beine, wirft den Kopf  hin und her zwischen Herrchen und mir. Dabei gebe ich mir alle Mühe und rolle jedesmal an den Vierbeinern vorbei, ohne sie noch mit Tretgeräusch und -bewegung weiter in Bedrängnis zu bringen.

Ein Nachteil macht sich heute wieder bemerkbar: Fotografieren ist etwas beschwerlich mit meinem grünen Gefährt. Man kann nicht locker einarmig fahrend mit der freien Hand Fotos machen, beide Hände müssen am Lenker bleiben. Auch elegant halten und mal eben mit einem Bein am Boden stoppen geht nicht. Jedesmal muss man absteigen und das Ding aufbocken. Was zwar kein Hindernis ist, aber einfach lästig. Doch es gibt wohl Schlimmeres auf dieser Welt.

Ich nehme mir für heute eine kleine Steigerung gegenüber vorgestern vor. Also liegt mein Wendepunkt für heute 24 Minuten nach Start. Dort hinten, wo der Kirchturm das nächste Dorf markiert, dorthin hat der Händler ein weiteres ElliptiGo verkauft, wie er mir erzählte. Das wäre mal ein Gag, die Fahrerin zufällig hier irgendwo zu erwischen!
So sehr die Sonne strahlt, so sehr pfeift mir der Wind um die Ohren. Und bei dem blauen Himmel kann ich mir gar nicht vorstellen, woher denn das Blitzeis kommen soll, das für heute der Kölner Bucht vorhergesagt wird. Aber es scheint etwas dran zu sein, denn ein Streuwagen begegnete mir kurz zuvor. Ein seltener Anblick in unserer Region!

















Also ab hier zurück und mit prächtigem Windtuning von hinten. Man müsste jetzt einen Lenkdrachen dabei haben, das gäbe Wumms! Aber auch so erreiche ich später eine Topspeed von 26 km/h, für normale Rennräder sicher nicht viel, für mein Gefährt durchaus ansehnlich.
Glücklich und zufrieden komme ich gut schnaufend wieder daheim an. 
Es geht aufwärts!

1 Grad, 12,8 km, 48:15, (15,9 km/h), HF 149

Mittwoch, 20. Januar 2016

Zaghafter Wiedereinstieg

So langsam kann ich wieder normal gehen. Also ohne Humpelei. Dazu muss ich mich allerdings konzentrieren und den linken Fuß sehr bewusst aufsetzen. Was natürlich eine gewisse Entschleunigung meines normalen Gangverhaltens mit sich bringt. Ich freue mich über solche Fortschritte, die meinen Radius vom Sofa doch schon wieder ins ganze Haus auszudehnen gestatten.
Nur Treppen sind noch etwas heikel. Und nach zuviel Bewegung kommt hinterher der Schmerz.

Bevor sich meine Anflüge von Lagerkoller in völlige Lethargie umwandeln, wage ich heute einen (ärztlich erlaubten) Ausflug. An Joggen traue ich mich noch nicht heran, die damit verbundenen Erschütterungen im Gelenk scheinen mir noch zu viel verlangt.
Aber wozu habe ich denn seit letztem Sommer mein spezielles Sportgerät in der Garage? Eines, das ganz bewusst mit gelenkschonender Bewegung wirbt.
Dort stehen ja die Füße auf den beiden Tretflächen, die sich in sanften Ellipsen bewegen. Eine "kalte" Probe dieses Bewegungsablaufs in der Garage im Stand fühlt sich gut an. Mein eidgenössischer Ehemann befüllt die Reifen mit Luft und so wage ich heute einen ersten Ausflug.
Ach ist das schön, Bewegung an der frischen Luft! Bin ich froh, dass wir keinen Schnee haben und es trocken ist, denn das wären keine guten Fahrbedingungen für ElliptiGo.

Zwar rechnete ich mit Anstrengung, aber auf der ersten Geraden im Feld bin ich doch rasch arger Jammerei nahe. Sooo schwer war das doch sonst nicht?! Bis mir auffällt, dass über mir ein Greifvogel im Wind auf der Stelle steht, so kräftig pustet es hier auf dem freien Feld und mir genau entgegen.
Sobald ich also die Fahrtrichtung wechseln kann, wird es gleich leichter und ich komme gut wieder in den Tritt auf diesem etwas eigenen Gefährt. Der Fuß macht klaglos mit. Ist man einmal an die Eigenbewegung der Tretflächen gewöhnt, fühlt es sich an, wie laufen auf ganz weichem Untergrund.
Auch an das laute Ritsch-Ratsch, das ein EllitiGo fabriziert, gewöhne ich mich bald wieder.

Ich nehme mir eine halbe Stunde vor und kurve mal links und mal rechts herum auf den Feldwegen hinter unserem Viertel, zu weit mag ich mich nicht entfernen, man weiß ja nie.
Aber die Sorge ist unbegründet, angenehm durchgepustet und abgearbeitet komme ich wieder daheim an. Mal sehen, wie der Fuß diese kleine Tour wegsteckt.

1 Grad, 9,7  km, 36:03, (16,1 km/h), HF 150

Donnerstag, 14. Januar 2016

Mentales Training


Ach das Leben ist ungerecht...
Seit meinem Missgeschick hadere ich mit mir selber im Kreis herum. Eine winzige Unachtsamkeit und schon hat man sich so richtig lahmgelegt.

Gut, hätte schlimmer sein können. Bei ungünstigerer Gestaltung meines freien Falls die unteren Treppenstufen hinab etwa den Fuß gebrochen, oder gleich noch Arme/Hände zusätzlich lädiert.
Wenigstens konnte ich die Leih-Krücken schon wieder zurückgeben. Und "erfreulicherweise" ist nur die Kapsel angerissen während die Bänder heil geblieben sind, wie nun die Auswertung des MRT ergab. Dafür aber haben sich Ödeme im Knochen gebildet, und die brauchen auch ca. 6 Wochen, bis sie wieder verschwinden. Meint der Arzt.
Nun verziert eine schicke Orthese meinen Fuß. Sie trägt sich erstaunlich angenehm und Gehen damit fällt leichter. Aber an ausführliche Spaziergänge ist kein Denken. Im Fuß hämmert es nach ein paar Schritten zuviel wie in einem kleinen Bergwerk.

Also sitze ich halt den Sessel platt.
Und vertiefe mich u.a. in einen Film, den ich jedem Laufinteressierten, Liebhabern extremer Läufe sowieso, nur empfehlen kann. "I want to run" (Link) - eine Dokumentation des Transeuropalaufs 2009, ein Lauf über 4500 km in 64 Tagen von Süditalien zum Nordkap. Ich habe ihn zwar schon einmal gesehen, aber das geht auch öfter. Nicht weil ich masochistisch veranlagt bin. Nein, weil der Film die Faszination Lauf auf ganz besondere Weise transportiert.
Die Begeisterung der Teilnehmer, die filmisch begleitet werden, ihre Vorbereitung, ihre Vorfreude, ihr Respekt vor dem Projekt und der gewaltigen Distanz.
Dann der Start, die ersten Tage, das Einfinden in einen Rhythmus, der ihnen mehr als 2 Monate täglich sehr viel abverlangen wird.
Die Kämpfe mit Wetter, Wegen, Ausrüstung.
Die körperlichen Leiden und ihre Überwindung.
Die nicht versiegende Freude am Laufen, trotz aller Widrigkeiten und Hindernisse.
Die mal stille und mal laute Begeisterung, wenn sie am Ende nach extrem strapaziösen letzten Tagen im nordischen Sturm und Regen endlich am Punkt der Begierde ankommen.

Ich habe sicher keinen solchen Lauf vor. Dazu muss man geboren sein oder eine sowas von ganz spezielle Natur sein, die ich nicht bin. Wobei ich nicht ausdrücken will, dass die Teilnehmer seltsame Vögel seien, nein, sie kommen sehr sympathisch rüber und haben meinen Riesenrespekt vor ihrer Leistung.
Wer selber läuft, den vereinnahmt dieser Film ganz besonders. Fast spürt man körperlich mit, wie sich die Läufer fühlen. Wenn sie ihre Strecke verfolgen, an den Verpflegungspunkten dankbar Getränke und Nahrung aufnehmen, abends ermattet in den Schlaf fallen. Und auch wenn sie sich immer wieder durch Worte und Gesten gegenseitig Unterstützung geben. Ich empfinde diese Dokumentation als mentale Motivationsspritze. Wo Menschen ein solches Projekt bewältigen, erscheint eigenes Grämen bei manchen Läufen als Sandkorn unter der Sohle des Laufschuhs!
Da freut man sich, wenn es bald dann wieder losgehen kann. Hoffentlich!

Leider nicht schon kommenden Sonntag, wo ich meine Teilnahme am Pulheimer Staffelmarathon eingeplant hatte. Aber mein eidgenössischer Ehemann wird unsere Fahnen aufrecht halten und natürlich drücke ich dem ganzen Team feste die Daumen für einen schönen Lauf!

Samstag, 9. Januar 2016

Dumm gelaufen - Fortsetzung

Durch diese hohle Gasse...
Ähm, nein, über diese blöden Stufen musste ich fallen.
Ja, da achtet man beim Laufen sorgfältig darauf, nicht zu stürzen, und dann geht man nur mal eben daheim die Treppe hinunter, und zack, ehe man sich's versieht, landet man sehr unsanft auf dem Boden.
Die letzten 3 Stufen waren mir irgendwie nicht wohlgesonnen. Oder ich hab einfach nicht aufgepasst.
Im Ergebnis jedenfalls hat es meinen linken Fuß erwischt. Es gab einen hörbaren Knacks im Fußgelenk und weh tat es natürlich auch.
Inzwischen weiß ich, dass nichts gebrochen ist. Dafür aber habe ich Knochenquetschungen und Anrisse der Kapsel und Bänder. Genaueres erfahre ich nächste Woche.
Bis dahin wurden mir zwei formschöne Krücken zur Verfügung gestellt.
So
was
Blödes!
Ich ärgere mich ohne Ende.
Ist aber nun auch zu spät.
Eine neue Herausforderung, wie ich sie auch noch nicht kenne...
Für meinen 300. Post hätte ich mir ein schöneres Thema gewünscht.

Dienstag, 5. Januar 2016

Dumm gelaufen

Eigentlich sollten hier andere Bilder erscheinen, ein paar Eindrücke meines heutigen Laufs, der sich halbwegs gut anfühlte. Doch dann - unverhofft kommt oft und damit der Abschied -schnief- meiner langgedienten -schluchz- Fotofreundin!
Und ich habe sie auch noch umgebracht in meiner eigenen Blödheit!
Was fingere ich auch im Lauf an meiner kleinen Kompaktkamera herum....
Herrschaftszeiten, ich könnte mich! Jedenfalls fällt sie mir aus der Hand und damit zu Boden.
Ihr letztes Wort war ein unverständliches "Krk", als sie auf den knallharten Beton des Radweges aufschlug. Ich ahnte das Schlimmste, das dann auch eintrat. Sie versuchte noch zaghaft mit letzter Kraft, ihr Objektiv wieder einzufahren, doch es war durch den Fall ramponiert und nach wenigen Millimetern haucht sie endgültig ihr zuverlässiges Leben aus...
Schniefschluchzseufz!
Ach was haben wir alles zusammen erlebt und überstanden!
Wohin hat sie mich überall hin begleitet...!
So trennen sich nun unsere Wege und ich muss mir eine neue Begleiterin suchen. Hoffentlich finde ich nochmals so ein braves Ding wie meine alte...

Aus diesem Grunde also hier nur meine banale Jahresbilanz ohne verschönerndes optisches Beiwerk.
1607 km, da bin ich doch mal recht zufrieden!
Und 70.000 Kalorien, jammmm, da kann ich ja mal ein Kuchenstück drauf extra nehmen!
Aber das sind ja nur nackte Zahlen. Viel schöner sind Erlebnisse, die sich damit für 2015 verbinden! Die Marathons in Düsseldorf und München, Nürburgring, Sophienhöhe, und und und.
Und natürlich die netten Begegnungen auf und neben den Strecken, das Kennenlernen anderer Blogger (Ich grüße Das PulsmesserDeichläufer Volker und Lizzy!). Ach, was wäre es doch langweilig ohne all das!

Dumm gelaufen ist leider auch, dass etwas anderes nicht lief. Als wir aus dem Urlaub heimkehrten, war es doch arg kalt daheim. 14 Grad, IM Haus, nicht draußen! Eine Art der Erfrischung, wie man sie wirklich nicht braucht. Die Heizung ist defekt und das Haus über Tage so richtig schön ausgekühlt. Dank des Kaminfeuers im Wohnzimmer konnten wir improvisieren und zumindest ein wenig Temperierung hinbekommen. Brrr, wohlfühlen daheim geht anders!
Doch heute war schon der Kundendienst da und nach Wechsel eines (S)Teuerteils wird es wieder warm.
Noch gestern war die Heizung krank,
nun läuft sie wieder, Gott sei dank!

7 Grad, 9,1 km, 55:59, (6:09 Min/km), HF 139

Sonntag, 3. Januar 2016

Wetterküche

Nach vielen Tagen mit strahlend blauem Himmel beginnt das neue Jahr mit Brodeln in der Wetterküche.
Vor unserem Balkon schleichen Nebelschleier über die Äcker, verdichten sich zu undurchsichtigen Wänden, öffnen sich wieder. Über Niesen und Stockhornkette schieben sich sich immer wieder Wolken in Richtung Thuner See. Noch scheint die Sonne und zeigt sich der blaue Himmel.
Am Samstag dann übelstes Novemberwetter. Regen, Dauernebel, nasse Kälte. Ideales Lesewetter ;-)

Heute nun ein Mix aus allem.
Kalt ist es geworden. Aber die Laufschuhe werden dennoch geschnürt.  Ich laufe dreilagig angezogen und zweifle im Sonnenschein einmal mehr an meiner Frostbeulenbekleidungswahl.







Die gestrigen Niederschläge haben das bisher spärliche Weiß auf den Höhen etwas aufgehübscht.












Das immer noch optisch frisch-grüne Weidegras vor blauem Himmel ließe Frühling vermuten, doch es ist Januar, der es seinem Vorgängermonat wettermäßig gleichtut.








Allzulange brauche ich mich wegen meiner Bekleidungswahl jedoch nicht zu grämen. Der Blick zurück zeigt, dass sich hinter mir etwas zusammenbraut. Aus dem Tal der Zulg steigen kleine Wolken auf.
Und sobald die Sonne entfällt, bleibt auch deren wärmende Wirkung aus. Ich habe nun dank der drei Lagen genau die richtige Lauftemperatur.


Über Thun bildet sich inzwischen eine dichte Wolkendecke und der Himmel zieht sich langsam zu.












Aus Richtung Justistal zieht ein breites Wolkenfeld heran.
Der Lauf heute ist durchwachsen. Anfangs fühlt es sich richtig gut an, zwischendurch ein wenig mühsam (bergauf und mit Gegenwind könnte eine Erklärung sein), später, bergab und mit sanftem Rückenwind rollt es wieder.
Heute gehts wieder zurück, leider, in den Alltag. 10 Tage Auszeit haben gut getan. Wie gern würde ich sie verlängern, verdoppeln, verdreifachen.
Aber nun ja, c'est la vie.


4 Grad, 12 km, 1:17:42, (6:29 Min/km), HF 140