Laufend lesen

Donnerstag, 16. März 2017

Der geplatzte Knoten

Solche Tage müsste man öfter haben: Tolles Wetter und es läuft endlich wieder!
Da ich in den letzten Wochen vor allem beim Laufen  immer wieder unangenehmen Druck im Oberbauch hatte, habe ich mich durchchecken lassen, kenne daher nun die Ursache für meine Laufprobleme: Der olle Magen. Nachdem ich nun seit einer Woche Säureblocker nehme, siehe da, geht es deutlich besser. Schon ein 10 km Tempodauerlauf am Dienstag war wieder wie in alten Zeiten, der Knoten ist geplatzt!

Und bei dem tollen Wetter heute darf erstmals in diesem Jahr die grüne Elli (Link) an die Luft. Ach wie herrlich, auf ihr über die Wege zu flitzen! Mich zieht es an die Kante des Tagebaus. Andere auch. Ein Autofahrer mit Münchner Nummer hält am Straßenrand und kraxelt an verbotener Stelle auf den 2m hohen Erdwall zwischen Straße und Loch. Hatte ich eigentlich ähnlich vor, weil gerade dort ein Bagger sehr nah zu sehen ist. Doch das weiße Sheriffauto ein Stück weiter lässt mich diesen Plan schnell vergessen. Der Münchner lernt diese Sorte Auto und seine Insassen rasch kennen, wird des Platzes verwiesen, wie ich mitbekomme. Aber am Aussichtspunkt ein Stück weiter darf man ja offiziell gucken.

Ich muss mich gewöhnen. Die Beine an die länger nicht praktizierte Bewegung. Und ansonsten mich an die Kommentare und Reaktionen anderer. Eine jüngere Gassigängerin erkundigt sich nach meinem Gefährt, und ob das auch gut für Popöchen und Bauch und Oberschenkel sei?
Am Aussichtspunkt sprechen zwei ältere Herrn türkischen Backgrounds unzweifelhaft über mich. Würde mich ja zu sehr interessieren, was. Einer geruht mich dann auf deutsch zu fragen, ob das Ding jeder fahren könne. Nein, sage ich, das muss man länger üben (hihihi).
Viele Radler sind unterwegs und schauen mehr oder weniger neugierig.

Ich habe ca. 8 km hinter mir und wollte in etwa eine Stunde ellipieren.
Aber dann sticht er mich, der Hafer. Ich habe zwar keinen gesehen, doch die Symptome sind klar: Es zieht mich weiter und weiter und weiter. Ich habe weder Geld noch Getränk dabei, aber das muss jetzt eben ohne gehen.
Ich rolle auf der Straße am Grubenrand entlang, bis ich die alte Bandstraße, heute schicker umgetauft in Speedway terra-nova, erreiche.
Dann wird es eben eine große Runde heute.
Ich flitze über das Asphaltband, das nur Radlern, Spaziergängern, Skatern offensteht.
Herrlich!

Und dann geht es noch ein paar Kilometerchen am idyllischen Erftufer entlang. Das Wasser plätschert, zwei Schwanenpaare gleiten durchs Wasser.
Herrlich!
Auch wenn langsam die Beine schwer werden und die Muskelgruppen vor allem im Oberschenkel und knapp darüber deutlich ihre geleistete Arbeit kundtun, es macht so was von Spaß! Und wenn holperige Naturwege nicht so ganz Elli's Metier sind, na dann machen wir halt ein wenig langsamer, damit mein Gefährt sich nicht so schütteln muss. Aber ansonsten, meine Elli und ich, wir sind doch ein klasse Team! Ich könnte ihr glatt ein Liedlein singen: nämlich dieses hier.

Nach 30 km und gut 1,5 Stunden rolle ich wieder daheim vor.
Die Beine sind nun doch deutlich ermattet und die Treppen gehe ich etwas eierig. Aber wen stört das?
Nachdem mir der Kardiologe gestern beim Belastungs-EKG sagte, dass ich sogar wieder eine Stufe mehr geschafft habe wie 2016, sind das doch Heldenschmerzen!
💪

16°, 30 km, 1:34:41, (19 km/h), HF 150

10 Kommentare:

  1. So entspannt und doch ausgepowert darf es gerne immer laufen. Dann würde ich auch dauerhaft solche Blicke und Gespräche in Kauf nehmen ;)

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Elke,
    hurra! Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! (oder so ähnlich) ;)
    Schön, dass sich der Knoten nun endlich gelöst und hoffentlich für immer verzogen hat, ins Land der Knöteriche, wo wir ihm noch ein schönes Leben wünschen!
    Und die Elli durfte auch wieder Frischluft schnuppern und Löcher in der Landschaft anschauen (die würden mich übrigens auch sehr interessieren!). All das bei herrlichstem Wetter - so darf es weitergehen! :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Doris,
      ich bin auch froh, dass die Ursache nun klar ist und die Pillen gut, und vor allem verträglich anschlagen :-) Ja und dann noch so ein Tag...!
      Na dann freu Dich schonmal auf eine Lochbesichtigungstour!
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  3. Liebe Elke,

    schön dass es wieder läuft. Schon erstaunlich wie eine Magengeschichte auch das Laufen so runterzieht.
    Statt 8 km, 30 km da spricht die Ellielust aus den Zeilen. Und wie Frühling sieht es bei euch auch aus.
    Liebe Grüße!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Roni,
      naja, bisher hat mich mein Magen ja immer bei Marathons geärgert, aber dass der nun auch beim Training zuschlagen muss? Dher bin ich froh, dass ich die Medis gut vertrage und seither das alte Gefühl wieder da ist :-)
      Der Frühling ist leider wieder einem Herbstanfall gewichen
      :-(
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  4. Knoten geplatzt und Hafer gestochen - was für herrliche "Ich könnte ewig"-Gefühle! So muss es sein.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Genau! Und das weiß man immer erst dann zu würdigen, wenn mal eine "Trockenphase" überstanden ist!
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  5. ... *GRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖHL* ... ich hab' gelesen: (...) und wollte in etwa eine Stunde EPILIEREN :-D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. *Lach*, die Wortkreation ist allerdings nicht von mir, Irritationen vom Urheber aber beabsichtigt :-)
      LG
      Elke

      Löschen