"WAS ZIEHE ICH AN?!"
2 Lagen oder 3?
3/4- oder Longtight?
Handschuhe?
Nicht, dass mein Schrank leer wäre, aber die rechte Wahl bestimmt letztendlich ja auch den Laufspaß mit.
Heute erweisen sich lange Wintertight, 3 Lagen am Oberkörper, Handschuhe als gute Wahl. Dazu die zweite Nutzung eines im März nach dem Syltlauf erworbenen Accessoires:
Eine Windschutzbrille, aus leichtem Kunststoff, die von vorne und auch seitlich die Augen prima schützt. Das waren sehr gut angelegte 12 EUR im Brillenkettenladen! Danke nochmals für den Tipp, Heidrun 👀!
Mein Weg führt läuferisch heute nach Westen, Richtung Tagebaukante. Dabei erlebe ich Hundertschaften, die laut schreiend ihrem Weg folgen. Leider fotografisch sehr schwer festzuhalten, ziehen beeindruckende Vogelschwärme über mich hinweg. Wahrscheinlich nutzen sie den perfekten Wind aus Nord-Ost für ihren Flug nach Süd-West. Ein Kranichschwarm zeigt, wie er sich durch Ausnutzung von Thermik in vielen Kreisen in immer beeindruckendere Höhen schrauben und dann kraftsparend weiterfliegen kann.
Vorbei an einem gerade abgerissenen Gutshof und einer fast kitschig-idyllisch grasenden Schafherde gelange ich nach Manheim, das aktuell wieder in die Schlagzeilen gerät (Beispiel, Beispiel)
Wie mag es dort nach den Besetzungen der jüngsten Tage aussehen? Am Ortsrand begegnen mir ein paar müde Aktivisten, auf dem Rückweg zu ihrem Camp oder Auto. Ansonsten einige Schaulustige, anhand der Autokennzeichen mit längeren Anreisen, die durch das tote Dorf rollen. Keine Polizei, keine Vermummten. Hier einfach ein paar Eindrücke...
Nach fast getaner Abbruch-Arbeit. |
Die Post liefert gnadenlos |
Hier will noch jemand Weihnachten im alten Dorf verbringen |
Küche seit Jahren dauerhaft geschlossen. |
Ein besonders trauriges Kapitel, eine Futterstation für die herrenlosen Katzen. Entweder wurden sie von ihren Besitzern zurückgelassen, oder sie fühlten sich in Manheim-neu einfach nicht wohl und liefen die wenigen km einfach wieder zum gewohnten Ort.
Mir kommt die Idee, statt mich übers Feld dem Wind nun entgegenstemmen zu müssen, doch einfach durch den Bürgewald zurückzulaufen, dort habe ich wenigstens Windschutz. Und auch wunderschöne Herbstfarben, wie ich erfreut bemerke. Die knatternden Motoren der Karts im Erftlandring und ihre Auspuffdüfte lasse ich dabei rasch hinter mir.
Mitten im Wald, ein Arrangement aus Ästen, Landart?
Hinter dem Wald erwarten mich dann doch noch 4,5 ziemlich Gegenwind-geprägte km. Mitleidig schauen mir 2 Polizisten zu, die in ihrem Streifenwagen die Autobahnausfahrt bewachen. Wohl, falls plötzlich wieder eine Sperrung nötig würde wie am Vortrag.
Doch trotz dieser Anstrengung zum Ende haben die 16 km richtig Spaß gemacht.
Müsste immer so locker laufen. 👍