Sonntag, 17. Juni 2018

Ahrathon 2018 (Halbmarathon)

Der Ahrathon, meine/unsere 7. Teilnahme, was 100% aller bisher durchgeführten Ahrathons entspricht.
Weil der Lauf in wunderschöner Landschaft stattfindet, die Stimmung gut ist, und wir mittlerweile erkannt haben, dass es uns hier nicht auf Schnelligkeit ankommt, sondern auf Genuss.
Genuss des Laufens und des Weins.
War die Veranstaltung 2012 noch etwas holprig in der Organisation, dafür aber liebenswert, hatte sie dieses Jahr, sagen wir mal Korken.


Anscheinend war man der stetig zunehmenden Läuferschar nicht mehr ganz gewachsen, obwohl die ja nicht vom Himmel fiel, sondern sich zuvor mittels Anmeldung angekündigt hatte.
Man muss es sich schöntrinken, Prösterchen.



Wir starten diesmal im letzten von 5 Halbmarathonfeldern, logisch, bei angegebener Wunsch-Zielzeit von 3:30.
Das erste Holperige des Tages: Es naht von hinten der Marathonführende. Da der Marathon über 2 Runden der Strecke geht, müsste sich der Führende durch das dichte soeben gestartete Feld der Genussläufer arbeiten, was faktisch nicht möglich ist. Also weichen Führungsfahrrad und  -läufer notgedrungen auf den Rasen aus. Der Sieger wird später den Marathon bei 2:44 finishen.

Für uns geht es zunächst entlang der Ahr, voller Vorfreude dem ersten Verpflegungspunkt entgegen.





Der typische Anblick hier. Nach knapp 5 km ein völlig erschöpftes Feld, das jedweder Labsal bedarf...







Und hier fluppt die Sache, mustergültig hat dieses Weingut den Posten organisiert. Wasser und Fingerfood gab es natürlich auch.

Da läuft man gern mit gestärkten Kräften weiter!
Ich habe mir vorgenommen, diesmal alle Anstiege laufend zu absolvieren. Wenn schon die Endzeit planmäßig im Keller sein wird...



Der zweite Verpflegungsposten (ca. km 7,5). Hier freute ich mich besonders auf ein Tröpfchen, das 2017 sehr gut mundete. Kaum stehe ich vor diesem Stand und mustere die Weinflasche, wird mir erklärt "Der kostenlose Läuferwein ist da hinten". Ok, dahinten, wo die Schlange steht...
Warum dort eine Schlange steht, erklärt sich anhand der suboptimalen Ausschankstrategie.
Der erstandene Rote mundet mir gar nicht, Heidrun hingegen schon.
Dass nicht alle den Ahrathon so locker-genussfreudig nehmen wie wir, mag mit der Tatsache belegt sein, dass uns hier die ersten Power-Nordic-Walker überholen...
Kleiner Blick auf das überbordende Angebot.
An dieser Stelle möchte ich erklären, dass der Lauf damit beworben wird, es gäbe für die Läufer Gourmethäppchen, Wasser in weißen/Iso in blauen Becher, Energieriegel auch.
Jo, hier gibt es Erdbeeren, geviertelt....






... und trockene Brotwürfelchen, die man mit Zahnstochern in Öl tunken kann. Wenn denn der Stocher das krümelige Bröckchen zu fassen bekommt.
Ein erster Anflug von Frust.
Wenigstens gute Live-Musik.

Mit nicht ganz gestärkten Kräften flugs weiter zum nächsten Verpflegungspunkt.

























Ja, ähm, die angebotene Verpflegung...
Wir erhaschen Rotwein, meines Erachtens ok.
Wie war das eigentlich mit blauen Bechern...?










Das Fingerfood-Repertoire des Standes:

(Nachtrag vom 18.6.: Die lokale Presse vermeldet die neue Rekordbeteiligung von 3000 Läufern über alle Distanzen, für die man 2000 Häppchen produziert habe.)




Immerhin trifft man alte Laufbekannte wieder und denkt zurück an frühere Austragungen.
Es ist inzwischen ziemlich warm, aber wenigstens weht öfter eine kleine Brise den Hang entlang.







Und es erklingt gute Live-Mucke.
Wir setzen unsere Hoffung auf den nächsten V-Punkt.












Jawoll, geht doch! Hier, kurz hinter km 13, gibt es wieder die schon fast legendären leckeren Wickelspaghettis ...
 ... und die Sache mit dem Weinauschank klappt auch.
Leckerer Weißwein.
Kein Wunder, wenn hier alle gern verweilen.

Musik gibts auch.
Take me home, Country Road.

Gut gestärkt geht es weiter auf den kieselknirschenden Wegen der Weinberge.








Ein wenig muss man der Verpflegung Tribut zollen. Verdammt steil... Aber das ist ja auch die Region des RotweinWANDERwegs...









Kurz vor km 17 in Ahrweiler, der nächste Verpflegungspunkt. Der Weißwein ok, sofern man ihn bekam. Ein Läufer wurde justament mit dem Argument abgewiesen, er sei schon da gewesen, jeder nur ein Glas. Allerdings war er auch soeben erst angekommen.






Gourmethäppchen hier: Gummibärchen an Wackelpeter.
Die Band rockt Steppenwolf - Born to be wild, yeah!






Warum trug Heidrun eigentlich einen Rucksack...? Als hätte sie die Verpflegungsdiaspora vorausgesehen, zauberte sie ein Fläschchen Roten mit 4 Gläslein heraus. Und so hatten wir unseren persönlichen Verpflegungspunkt im Schatten der alten Bäume an der Ahr, bei km 19.
Vorbeilaufende vermuteten eine Jägermeisterparty...





Von hier noch eben am Steigenberger vorbei, mit den traditionellen Obstspießlein und diesmal dazu auch kleine Hörnchen und Energieriegel, Schlussmeter im Kurpark und schwupps, sind wir nach sagenhaften 4:08 Sunden im Ziel!

An der Startnummer führt jeder einen Bon für das Glas Wein im Ziel mit. Aber angesichts der Warteschlange verzichten wir und stellen großzügig unsere 4 Rationen dem Veranstalter zur Verfügung. Ein Becher Cola ist auch ok. Zielverpflegung? Nicht gesehen.

Tja. Schon interessant, wie man den Aufstieg einer kleinen Veranstaltung über die Jahre miterleben konnte und nun das Anstoßen an Grenzen auch.
Wenigstens gab es eine sehr schöne Medaille.
Von unserem Quartett wollen 2 mit der diesjährigen Erfahrung nach nun 7 Teilnahmen nicht mehr wiederkommen, einer eher dann den Halben einmal richtig angriffig laufen. Meiner einer würde ja die gute Stimmung und die schöne Strecke gern wieder erleben, trotz des Ärgers über nicht gehaltene Versprechen bezüglich Läuferverpflegung. Dem Vernehmen nach will das Hotel an Start/Ziel nun auch keine Einzelübernachtungen mehr anbieten, sondern gleich 2 Übernachtungen aufzwingen. Damit entfiele dann auch das abendliche und morgendliche gemütliche Beisammensein, noch ein Minuspunkt.
Mal schauen, es wird noch viel Wasser die Ahr hinunterfließen.
Wäre eigentlich schade, wenn das schwarze Band an der Medaille der Trauerflor wäre.

Links zu den Blogberichten der Teilnahmen aus 2014201520162017.

14 Kommentare:

  1. Hatte ja echt schon vieles gutes über den Lauf gelesen. Bis zu diesem Jahr. Nunja, wenn es zuviel wird wird es zuviel. Wie mit dem Wein. Irgendwann sollte man aufhören damit man noch gerade laufen kann :-)

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    1. Lieber Markus,
      genau, wie mit dem Wein. Wenn die Reife erreicht wurde, kann es nicht mehr weiter aufwärts gehen...
      Vielleicht haben wir uns auch nicht genug über die Schwächen hinweg getrunken.
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,

    dass liest sich teilweise echt schade. Dabei wecken die Bilder wehmütige Erinnerungen bei mir. Auf der anderen Seite machen mir Deine Zeilen wiederum das Nichtdabeisein leichter. Die organisatorichen Unzulänglichkeiten sind das eine, ein künftiger Zweinächtezwang im Hotel das andere. Kein Wunder, dass da Euer Quartett auseinanderzufallen droht. Aber auf Angriff laufen wollte ich diesen Halbmarathon nie, da gibt es wahrlich andere.

    Und? Bist Du alle Anstiege laufend hochgekommen? :-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Moin Volker,
      man kann nur hoffen, die Veranstalter lernen daraus. Oder Du musst wieder mit dabei sein, denn als Du mitgelaufen bist, war es bestens (Ok, lassen wir mal die Staffelteilnahme und die Fehlleitung außen vor). Wir ziehen in Erwägung, selber zu organisieren, Doris natürlich als Häppchenverantwortliche...).
      Bis auf den letzten habe ich alle Anstiege läuferisch bezwungen :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Vielleicht muss auch die schönste Party irgendwann ein Ende haben. Hauptsache doch, es gab sie!

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    1. Liebe Lizzy,
      nun ja, Strecke und Landschaft sind immer noch klasse, die Stimmung unter den Läufern auch. Hoffen wir mal, nächstes Jahr ist es wieder so gut wie früher.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,
    auweija, eine Veranstaltung, von der du jahrelang so geschwärmt hast... nun ja, eventuell wären die Veranstalter gut beraten, sich auf das Vesentliche zu besinnen und die Anmeldezahlen zu begrenzen. Ab einer bstimmten Größe wird es nun mal schwierig.
    Landschaftlich würde ich diesen Lauf ja gern mal machen, allerdings trinke ich keinen Wein. Da wäre es schon schwierig :-)))
    Aber falls ihr den dann doch mal selbst veranstaltet, ich würde doch gern zum Wein ausschenken dabei sein :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      ich denke auch, das war dieses Jahr das Kratzen an der Obergrenze. Wie die beiden gut funktionierenden VPs zeigten, es geht durchaus, man muss es aber organisieren. Steckt ja auch viel Aufwand drin.
      Dein Angebot als Weinschenk ist notiert, bitte in Orange ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,
    oh wie gemein. Da freut ihr euch so auf diesen Lauf und dann passieren da solche Schnitzer. Die mögen den Neuläufern vielleicht gar nicht aufgefallen sein, da sie ja nicht wissen können, wie es in den Vorjahren schön funktioniert hat, aber dass sich bei euch, als Teilnehmer der ersten Stunde Enttäuschung breit gemacht hat, ist verständlich.
    Vielleicht solltest du diesen Post als Feedback auch an den Veranstalter schicken?
    Hoffentlich kriegen die Verantwortlichen die Kurve, es wäre schade um diesen tollen Lauf und deine "beschwingten" Berichte darüber! :D

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    1. Liebe Doris,
      genau, es ist von gewissem Nachteil, diesen Lauf schon länger zu kennen und zu wissen, dass es sonst an den VPs besser klappte. Du hast ja schon gesehen, dass auf anderem Kanal Kommunikation läuft. Es wäre wirklich zu hoffen, dass man das wieder besser hinbekommt, wäre schade um den Lauf. Und ich würde ja hoffen, Du bist auch mal live dabei :-)!
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Dein Bericht deckt sich mit dem, was ich bisher von der diesjährigen Austragung las. Vielleicht wollten die Veranstalter den Laufsport wieder mehr in den Fokus rücken :-D

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    1. Ja, in diesem Jahr gab es allerhand Kritik. Ich persönlich würde gern wieder mehr dem Genuss am Wegesrand fröhnen, laufen kann man doch überall ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Liebe Elke,

    das ist aber schade, dass der Lauf so an seine Grenzen gekommen ist - habe ich doch schon einige Berichte hier verfolgt. Wein und Laufen sind ja nicht so meins, aber eine Genussveranstaltung ist schon schön, scheint mir.
    Ich hoffe sie bekommen das wieder auf die Reihe!
    Herzlichen Gruß!

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    1. Liebe Roni,
      nun ja, der große Zuspruch zeigt ja durchaus das Interesse. Und irgendwann musste es so kommen. Auf FB ging ziemlich was ab. Aber es wäre schade um den Lauf. Ich trinke ja auch keine großen Mengen dort, aber die Stimmung ist einfach unvergleichlich, und laufen, ohne hetzen zu müssen - wo gibt es das sonst? Ich denke, sie arbeiten dran.
      Liebe Grüße
      Elke

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