Sonntag, 3. November 2024

Jahresendlauf Athletik Waldniel 2024

Man könnte das Motto dieses Laufs auch mit "All you can run" umschreiben. Es gilt eine 4,2-km-Runde bis zu 12 mal zu absolvieren. Dabei gibt es kein Minimum, jeder und jede nach eigenem Geschmack und Vermögen.

Genau so etwas kommt mir gerade entgegen. Mein Lauftraining seit Berlin war einem ziemlichen Schrumpfungsprozess unterworfen. Und die Grippeimpfung vor 6 Tagen erwies sich als ... umwerfend. Der Impfstoffjahrgang 2024/25 ist nicht meiner. Nach 6 Stunden kämpfe ich mit Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost. 2 Tage dauert der Spuk, nichts geht. Eine 8-km-Runde am Donnerstag gestaltet sich saft- und kraftlos. Ein 7'er-Schnitt mit Puls wie beim Sprint.😒

Also nehme ich mir nichts vor. Eine Runde muss aber, zwei wären zufriedenstellend, drei wären gut. Weiter mag ich nicht denken. Immerhin empfängt uns prächtiges Herbstwetter. Das Ernst-van-Aaken-Stadion (im Gedenken an den Sportpabst früherer Jahre und Wegbereiter des Frauenmarathons in Deutschland) ist bereit. Hier sind Start, Ziel und Verpflegung.



Auch Oliver hat den Weg nach Waldniel gefunden. Wir genießen noch kurz den wunderbaren Morgen und schon geht's los für die rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bei zunächst noch arg schattigen 6°.



Kleinkind als Mamabegleitung, nicht die beste Idee

Der Rundkurs ist gefällig. Durch ein paar ruhige Ortssträßlein, über Feld und unter Bäumen entlang führt man uns. Niederrheinische Landschaft halt.






Durch die Hintertür zurück ins Stadion, zugreifen bei der gut bestückten Verpflegungsstelle, und auf zur nächsten Runde. 

Besonders putzig ist der "Berg" zwischendurch, der von den 20 Höhenmetern pro Runde allein ca. derer 12 bietet (sofern meine Polar hier richtig gemessen hat).
Erst einmal das Intro:


Dann wichtige Infos, 200m bis zum Gipfel:


Empathiebekundung zwischendurch:


Halbzeit:

Gleich...

Daaa, der Gipfel ist sogar markiert:


Freeeeuuuude!


Auf der ersten Runde bleibt das Feld noch recht gut zusammen. Man groovt sich ein. Als Rookie hier ist für mich die Streckenführung wichtig. Aber Verlaufen ist ziemlich unmöglich. Überall sind gut sichtbare Farbmarkierungen angebracht, klar, in PINK 😉, schließlich ist das Vereinsmotto "Flink in pink".
Es fühlt sich gut an. Ich ziehe meine Laufjacke aus, um sie im Stadion abzulegen. Der gerade neben mir fahrende Begleitradler bietet mir an, sie für mich dorthin zu bringen - sehr nett!

Runde zwei. Gut laufbare Sträßlein, griffige Feldwege. Raschelndes Herbstlaub im Sonnenlicht. Nur die ca. 1,5 km lange Passage gegen die Sonne, die mit den entlaubten Bäumen Stroboskopeffekte erzeugt, nervt. Bei km 6 überrundet mich die Spitze... 
Keine Frage, dass ich auf eine weitere Runde gehe, das wären dann etwas über 12 km.

Runde drei. Die Beine senden kleine Ermüdungszeichen. Aber ansonsten spricht nichts gegen weitere Fortsetzung. Zumal nun das Feld schon sehr in die Länge gezogen ist. Ich bin nicht böse um die Gelegenheit, immer mal wieder für mich allein und ohne Beschallung laufen zu können, liebäugele mit einer vierten Runde. Das wären dann knappe 17 km. Klingt gut, bin dabei. 😁


Runde vier. Klar, nun wird es ein wenig "stramm". Aber hey, das gehört doch dazu. Der Puls ist brav und die Beine machen ihren Job.
Am Ende der Runde überlege ich, den Halbmarathon zu vollenden, sehr verlockend! Gegenargument: Das Kuchenbuffet könnte bis dahin geräubert sein...😕
Während ich so grüble, fällt mir plötzlich auf, dass ich soeben bei einer Gabelung über eine komische doppelte pinkfarbene Linie mit Hinweisdreieck gelaufen bin. Zugleich erreichen mich von hinten Warnrufe "Heeeee! Niiiiicht! Hiiiier!" Habe ich doch wahrhaftig im Tunnel die Strecke verlassen! Die netten hilfsbereiten Mitstreiter entschuldigen sich auch noch, dass sie mich sooo nicht hätten überholen wollen...

So gerate ich in eine nette kleine Läufergruppe, mit der ich gemeinsam Runde fünf absolviere.  
Mit Blick auf den Zielbogen gestatte ich mir einen kleinen Sprint und mit einer 2:13'er Endzeit finishe ich den Halben, sogar als Erste meiner AK. 😃


Wunderbar, das hätte ich noch am Morgen nicht für möglich gehalten.
Noch wunderbarer: Es ist reichlich Kuchen verfügbar, aber auch herzhafte Brötchen sind im Angebot! Ich schnappe mir einen Stuhl, setze mich in die Sonne, lege die Beine hoch und genieße die Wärme, Essen&Trinken. 
Ach was geht es mir gut heute. Das Läuferleben kann so richtig schön sein 😄

Ich schaue Chris und Oliver noch eine Weile zu, bis auch sie ihr Pensum als erreicht abschließen, Oliver mit 10 Runden, Chris mit 8. Chapeau!
Wir sitzen noch zu dritt ein wenig in der Sonne, denn Oliver ist zur Siegerehrung geladen ... aber das berichtet er selber.
Lustig ist noch, als eine Frau zu ihm eilt und ihn um Fotografiererlaubnis bittet. Sie möchte ein Foto von ihm machen, besonders ab Oberschenkel abwärts. DAS hat noch kein Kerl bei mir gebracht. 😆😂

Sonntag, 27. Oktober 2024

Passformen

Manchmal passt das Wetter perfekt. Für Familienbesuch bot das Rheinland einen goldenen Oktober mit *. Kaffeetrinken draußen möglich, wunderbar.

Und wie bestellt wurde es heute läuferfreundlich herbstlich-kühler. 😊


Also kann ich gleich meine neue Laufjacke ausprobieren, die mir einfach so zufiel.


Lustiges Detail: Große Lüftungsöffnung hinten

Nun ja, es gehört eine Vorgeschichte dazu. Vor ca. 4 - 5 Jahren kaufte ich mir diese Jacke:


Im Prinzip tut sie bis heute gute Dienste. Gute Passform, Materialeigenschaften auch nach vielen Wäschen bis heute perfekt. Außer...  Schon 2021 berichtete ich hier von dieser Jacke, dass leider der Kleber der Reflektionsstreifen auf dem Rücken nachließ und ich diese sinnvollen Details nachnähen musste. 
Nun ein zweiter Zwischenfall. Ich stecke vorm Laufstart meine Kamera in die Seitentasche - und prompt knallt sie auf den Fliesenboden. Herrschaftszeiten, bin ich denn nicht mehr in der Lage, etwas in meine Tasche zu stecken?! Nähere Untersuchung zeigte, ich bin dazu sehr wohl in der Lage. Allerdings war diese Tasche innen nicht genäht sondern nur geklebt, und der Kleber hat sich nun auch dort verabschiedet.😡
Darf doch wohl nicht wahr sein! Da kann man unterwegs ja auch mal locker Schlüssel oder anderes verlieren...


Ok, juristisch betrachtet ist das gute Stück längst aus der Gewährleistung. Aber bei einer teureren Marke sollte so etwas nicht passieren. Ich entschließe mich, beim Hersteller einmal den Fall zu schildern und höflich anzufragen, welche Qualität denn man bei ihm erwarten darf und wie man zu meiner Erfahrung steht.
Schnell bekomme ich eine freundliche Mail, mit Entschuldigung. Aus Kulanz bietet man mir eine neue Jacke an. Da meine nicht mehr im Programm ist, darf ich aus 3 Vorschlägen eine aussuchen.
Ich entscheide mich für das oben gezeigte Modell. 
Bei 16° ist sie leicht zu warm. Wird aber unter 15° gute Dienste leisten. Passform, Material und funktionale Details überzeugen. UND: Die Taschen sind rundum genäht. 😁
Als nette Dreingabe schickt man mir auch noch eine Wander-/Outdoorhose mit. Allerdings passen mir die Odlo-Modelle allesamt nicht, hatte ich schon ausprobiert. Flugs ist der nähsportliche Ehrgeiz erwacht, mit wenigen Änderungen sollte das Teil für mich tragbar werden. 

Sonntag, 20. Oktober 2024

Sportliche Anreize

Die Dinge entwickeln sich. Nach nur 2x laufen in der vorletzten Woche, ergaben sich in dieser Woche schon 3 Laufeinsätze, trotz teils subjektiv(?) empfundener Schlappheit. Doch die Lust an der Lauferei bricht dann doch immer wieder durch. Vor allem, wenn man nicht durch einen Trainingsplan moralisch gedrängt, erpresst oder gezwungen wird. 😀

Heute gab sich die Gelegenheit, als Damenduo mit Heidrun ein wenig konditionserhaltend aktiv zu sein. Ziel war der Weihnachtsbaum. Allerdings gab es einen kleinen Schock, ich sah das gesuchte Objekt nicht (mehr). Sollte der etwa gefällt worden sein??! Das wäre ein Skandal! 

Doch dann, der parallele Triathlon aus quatschen, laufen UND Baum suchen schien nicht ganz meine Stärke. Die Augen erspähten den treuen Weihnachtsfreund dann doch. Das grüne Osterei hängt immer noch dran, ansonsten ganz viel Freiraum für die bald anstehende adventliche Optimierung des Erscheinungsbildes. 😉


Ansonsten gab es Stillleben anderer Art zu sehen:


Der noch im Juli einsame Herr hat auch Gesellschaft bekommen.😄 Schön schräg-skuriles Arrangement vor einem abseits einsam gelegenen Haus. 

Juli

Oktober
Schräg-skuril ist auch ein Marathon, den ich derzeit abarbeite. Nach 35 Jahren ist das Maß voll mit meiner alten kleinen einstmals geschätzten lokalen Bank. Arroganz gepaart mit fachlichem Nichtkönnen treiben selbst den duldsamsten Menschen in die Flucht. 
- Wenn man zur Bank geht, weil nur ein Freischaltcode für eine App zur Überweisungsfreigabe nicht recht klappen will, 
- man bei Verlassen der Bank allerdings tagelang keinerlei Zugriff mehr aufs Online-Banking hat, weil die Fachkraft die falschen Knöpfe drückt 
- und diese Fachkraft dann noch der Kundin frech ihre Fehlleistung in die Schuhe schieben will ("Sie haben das doch so gesagt"),
- dann reicht das jetzt.

Ein neues Online-Konto zu eröffnen, wird zwar als digital-unterstützte leichte Übung angepriesen, entpuppt sich dann aber als Parcours durch die Tücken des Onlineversums. Ich fühle mich wie eine Kugel im guten alten Flipper, die von einem Bumper zum nächsten und immer wieder von den Flipperfingern hin- und hergeschossen wird. In digitaler Form ist das ein leicht nerviger Pingpong von Codeeingabe über Zugangsnummer zu PIN und App-Kennziffer. Immerhin auch eine Art sportlicher Anreiz, das durchzuziehen. Letztendlich gelang es. Nun müssen nur noch meine Zahlungsströme mit mir wechseln. Aber kriege ich auch noch hin.
Und dann will ich die nächsten 35 Jahre Ruhe mit solchem Kram haben!

Sonntag, 13. Oktober 2024

Nacharbeiten

Der Herbst ist da! Und das zwanglose Laufen auch. Damit meine ich, ohne bestimmten Plan, weil kein spezieller Lauf ansteht. Tut auch mal gut. Erst in dieser Woche zog ich wieder die Laufschuhe an. Ein 11er fühlte sich noch staksig an. Der Sonntagslauf hingegen fluppte bestens, ohne dass ich es wollte, entwickelten sich die 11 km zu einem Tempodauerlauf, herrlich. Vielleicht auch beschwingt durch Catrina, die etwa zeitgleich den 3-Länder-Marathon am Bodensee in einer fabelhaften Zeit absolvierte. 

Ansonsten füllte sich die lauffaule Zeit ganz gut.

Natürlich schaute ich mir sehr genüsslich die Aufzeichnung des Berlin-Marathons an. Man will doch wissen, was vorne abging. Auch wenn das Ergebnis bekannt war, es war sehr spannend, mit diesem Wissen dann das Laufgeschehen  zu verfolgen. Und die allesamt irrigen Tipps von Experten und Reportern. Es hat so viel Spaß gemacht, dass ich ein paar Tage später gleich nochmals geschaut habe. 😆

Und dann ratterte die Nähmaschine. Für meinen Helfereinsatz beim Köln Marathon bekam ich ja u.a. ein T-Shirt und eine Jacke. Das T-Shirt, in wunderbarem Retro-Baumwoll-Design, bleibt unverändert.

Die Jacke reizte mich. Sie ist eher ein leicht gefütterter Anorak, zum laufen m.E. weniger geeignet, dennoch gut für sonstige Freizeitaktivitäten. Nur der Aufdruck auf der rechten Seite ist mir etwas zu viel... Aber kein Problem. In meinem Fundus fand sich ein passender anderer Stoff und so habe ich nun dort eine größere Tasche aufgenäht. Gefällt mir besser.



Fast wäre diese Jacke im Köln-typischen Rot gleich am Freitag Abend zum Einsatz gekommen, aber es war dann doch zu kalt und der Wintermantel musste her. 
Wir hatten die ebenfalls in Köln für die Marathon-Helfer ausgegebenen Freikarten der Kölner Haie für ein Heimspiel genutzt. Tolles Erlebnis!😀
Es lohnt sich, schon mehr als eine Stunde vorher dort zu sein, denn dann wird Hard Rock volle Pulle gespielt, Metallica, ZZTop, Mötley Crüe, herrlich. 
Und dann erst noch das Opening!

Natürlich wird zunächst der Haifischkopf platziert:


Dann gemeinsames Singen der kölschen Haie-Hymne. Die Inbrunst der über 16.000 Kehlen ist kaum zu überbieten.



Dann folgen Blitze, Donner, Feuer - fast ein Orkan in der Halle!



Das Haifischmaul spuckt die Kölner Spieler unter tosendem Jubel der Fans aufs Eis:





Ach so, ja, ähm, die gegnerische Mannschaft darf still und unbeachtet durch einen Seiteneingang auf die Spielfläche.
Gespielt wurde dann auch noch. Super Stimmung mit viel Anfeuerung seitens der Fans. Leider ist festzuhalten, dass die Kölner Haie etwas im Trüben fischten, während die Schwenninger Wild Wings wohl die bessere (Vogel)Perspektive auf Puck und Gegner hatten. Am Ende mussten die Haie ein 2:3 hinnehmen. Das Ergebnis geht daher leider in Ordnung.


Ein wenig nacharbeiten musste ich auch meinen Mal- und Zeichenkurs, den ich bis Jahresende belegen konnte. Durch Berlin war mir ein Unterrichtsabend verloren gegangen. Aber die Sache reizt mich ungemein und das "Nachsitzen" tat nicht wirklich weh. 
Auf meinen Tiger bin ich doch ein klein wenig stolz. 😊


Und ansonsten spuken immer noch Berliner Eindrücke durch unsere Köpfe.
Im Fall der Blue Man Group wummern sie auch dann und wann akustisch durch unser Haus. Herrlich, diese blauen Jungs. Leider, aber verständlich, darf man den Auftritt nicht filmen.



Andere Eindrücke nahmen wir aus der Normannenstraße mit, dem Sitz der Stasi zu DDR-Zeiten.
Mielkes Büro und Wohnzimmer nebenan. Seltsames Gefühl, das so zu sehen, so banal, so bieder. Sogar der Geruch ist miefig.



Und dann waren da noch der Wannsee mit der Liebermann-Villa, die Alte Nationalgalerie, und, und, und. 
Andererseits, Café Kranzler zu, Lafayette gibts nicht mehr, heruntergekommenes Café bei Karstadt auf dem Ku'damm ... wie mag das weitergehen?
Dennoch - ich könnte schon wieder hin.