Montag, 21. April 2025

Energetische Ostern

Endlich spüre ich wieder Energie! Mein seltsamer, eigentlich harmlos scheinender Infekt hat wohl im Verborgenen immer noch regiert. Aber nun ist er wirklich vorüber. Der Laufpuls liegt wieder in normalen Bereichen, ja ich fühle mich insgesamt wieder voller Tatendrang und nicht so antriebslos wie in den letzten beiden Wochen. Da macht man locker sogar mal Gardinenwäsche an Ostersonntag, einfach weil man's kann. 😁

Die Gretchenfrage stellt sich, was noch als Vorbereitung für kommenden Sonntag zu tun wäre bzw. getan werden könnte. 26 km beim Goethe.Kultur.Lauf in Weimar stehen an. Meine Vorbereitung war aus verschiedenen Gründen nicht optimal. Insbesondere hätte ich gern 2 oder 3 lange Läufe absolviert, nun war mein längster nur ein 17er. Also noch schnell was langes nachschieben oder lieber die erlaufene Basis konsolidieren? Ich entscheide mich für letzteres.

Denn Weimar ist kein ganz normaler Lauf. Ähnlich wie beim 100 jahre bauhaus marathon 2019 wird es Kulturauszeiten zum Thema Goethe geben. Auf den 26 km sind 8 solcher Auszeiten eingestreut. Angekündigt sind Gitarrenmusik, Malen, Honigverkostung, Selfie mit Goethe, Live-Darbietungen aus Goethe-Stücken, Musik aus Goethe's Epoche, usw. Das werde ich mir nicht entgehen lassen und sicher überall reinschauen bzw. mitmachen. So werde ich jede Menge ganz "legale" Pausen unterwegs haben und jeweils verschnaufen können. Da im Gegensatz zum Marathon von 2019 die Zeit dabei nicht gestoppt werden wird, kommt eh' ein recht bescheidenes Resultat für 26 km heraus. Sollte also dank der Verschnaufpausen trotz meiner nicht ganz runden Vorbereitung machbar sein. 


Vorgestern und auch heute fühle ich mich jedenfalls richtig gut bei meinen Laufrunden. Die Beine wollen vorwärts und ich freue mich auf dann bald mal wieder längere Strecken. Wilson ist auch dabei und ich probiere noch etwas mit ihm herum. Jedenfalls zeigt auch er sich in Form. Der Akku macht mit. Und vielleicht bringt seine Einfach-Optik mit ihren speziellen krummen Linien ein paar nette Schnappschüsse aus Weimar mit.



Die mittägliche Laufrunde heute war nur der Auftakt zu einem sportgefüllten Ostermontag. Es steigt die dritte Partie bei den Playoffs zur deutschen Eishockey-Meisterschaft. Die Gewohnheitsfavoriten Eisbären Berlin gegen die Kölner Haie, Underdogs im Finale. Für letztere hege ich Sympathien, da sie den Köln Marathon unterstützen und ich letztes Jahr als Marathon-Volunteer in den Genuss von Freikarten für ein Match kam. Die Kölner waren zuletzt vor 23 (!) Jahren Meister. Da wird es langsam mal wieder Zeit. Bei der laufenden Best-of-7-Endrunde haben beide Teams aktuell einen Sieg erzielt, es verspricht ein höchst spannendes Meisterschaftsfinish zu werden. Und Gottseidank wird es im Free-TV übertragen.
Zudem gilt es nicht nur für die Haie die Daumen zu drücken, auch für Catrina fiebern wir mit, die zeitgleich in Boston auf der Marathonstrecke unterwegs ist. Viel los an diesem Ostermontag!



Sonntag, 13. April 2025

Auf und ab

Wir gönnen uns eine kleine Auszeit in unserer FeWo. Ach wie gut das tut, prächtiges Wetter, blühende Frühlingsblumen, die Weiden übersäht mit Löwenzahn! Die Kühe können endlich nach dem Winter wieder hinaus und mir scheint, sie genießen es. Da weiß man, wie der tolle Geschmack in den schweizer Käse kommt!
Begleitet von Kuhglockenläuten mache ich mich auf meine 10-km-Standardrunde. Meine Erkältung scheint weitgehend überwunden. Kein Hals-/Kopfweh mehr, Husten war sowieso nicht. Nur noch ein gewisses Gefühl der Abgeschlagenheit und eine rekordverdächtig triefende Nase halten sich hartnäckig. Da sollte doch die frische Bergluft einen zusätzlichen Genesungsschub geben...






Das Gegenteil stellt sich ein. 😕 Der Puls steigt und steigt, bis in ungesunde Höhen. Immer öfter muss ich Gehpausen einlegen, um das wieder in den Griff zu bekommen. Klar, ich habe ca. 120 Höhenmeter auf 10 km, zuerst 5 km aufwärts, dann 5 km alles wieder bergab. Doch dass bei geraden und abschüssigen Passagen trotz sparsamem Trab der Puls über 170 klettert, ist absolut zuviel. Normalerweise laufe ich bei ca. 135 S/min und selbst beim Berlin-Marathon mit seiner maximalen Belastung kam ich nur knapp über 160 S/min. Ich mache mir den Spaß und stelle eine Aufzeichnung dieser Strecke aus normalen Zeiten der aktuellen gegenüber:

Nun denn, der Infekt scheint sich immer noch im Hintergrund hartnäckig zu wehren. Was bin ich froh, keinen Frühjahrsmarathon gebucht zu haben, dieses Geschehen würde wohl ein solches Projekt in Frage stellen.

Da muss Kontrast her. Am nächsten Tag machen wir uns auf zu einer kleinen Wanderung ins hintere Emmental. Dort gibt es neuerdings den Beat-Feuz-Themenweg, gewidmet dem beliebten Skifahrer, der dort aus einem kleinen Weiler stammt und zuletzt 2022 olympisches Gold in der Abfahrt errang: Link. Wir sind neugierig...

Auf einem leichten Wanderweg mit nur wenig auf und ab wird der sportliche Lebensweg des Emmentalers dargestellt. Was sich mir einprägt: Er hatte sehr oft mit langwierigen Verletzungen zu tun, hat sich immer wieder hochgekämpft.



Und dann gibt es sogar Mitmachstationen. Auf Balancebrettern soll man sich vorwärts bewegen, bessere Sportler überspringen sogar Bretter. Haha, nichts für mich, dieses Gewackel, und dann noch SPRINGEN?! Das ist mir zu knochenbruchgefährlich!


Slalomstangen auf einer Wippe. Ok, die schaffe ich, vermute aber, dass ich mangels Erklärung etwas falsch (=zu leicht) mache.


Slackline überlasse ich auch lieber Chris.


Eine weitere Station, man darf Abfahrtshocke üben.




Letzte Station. Tisch mit Bänken (alles aus EINEM Baumstamm herausgearbeitet und Geschenk zur Olympiamedaille) laden zum Verweilen an einem erholsamen und ruhigen Ort ein.



Der Weg endet an einem einsam gelegenen aber gut situierten Landhotel. Wir freuten uns im Vorfeld auf Kaffee und Kuchen. Ich hatte extra im Netz gecheckt, ob offen ist. Doch da hatte ich wohl an der falschen Stelle geschaut, ein Schild verkündet Betriebsferien den ganzen April über. 😕😖 
So ein Mist, da steht man dann mitten im Irgendwo und muss mit leerem Magen wieder zurück. Nach 9 km sind wir wieder beim Auto und holen uns beim Lieblingsbäcker daheim ein paar Leckereien.

Heute wollte ich es natürlich wissen, wie es denn nun um die Lauferei steht und mache mich erneut auf die Hausrunde auf. Ich fühle mich besser als 2 Tage zuvor und es läuft auch besser. Der Puls bleibt deutlich niedriger, wenn auch noch nicht im ganz normalen Rahmen. Dennoch will ich nichts überziehen und trabe bewusst langsam die Runde ab. Ich hoffe sehr, dass es das aber nun war mit den Bazillen!

Sonntag, 6. April 2025

Turboschnupfen

Da hat es mich doch erwischt. 😶 
Dachte ich bislang, die Bazillensaison überstehe ich unbeschadet, so gelang es doch nicht ganz.
Dienstag setzte Halskratzen ein. Doch das Auto musste zur Rostkur gebracht werden, was wegen schönstem Wetter nach der Kombination mit einem kleinen Stadtbummel in Köln schrie. No sports.
Mittwoch war das Kratzen krass und Abgeschlagenheit kam dazu. No sports. Donnerstag beugte ich mich und verbrachte den Tag schniefend im Bett. Allerdings doch mit Sport angereichert. Ich las Martin Suters "Einer von Euch", die Biografie von Bastian Schweinsteiger. Wer Suter mag, wird das Buch mögen. Ich fand es allerhöchst unterhaltsam. Written sports.
Freitag, prachtvolles Frühlingswetter. Erstaunlicherweise gehen die Symptome schon wieder zurück und ich genehmige mir eine kleine Laufrunde. 5,5 km sind normalerweise kaum der Rede wert. Aber mein Puls und die Atemfrequenz dokumentieren eindeutig, dass das unter den gegebenen Umständen für mich eine Leistung war. Hat aber gut getan.

Ansonsten kann ich die Woche zu Wilson's Reha nutzen. Wie berichtet ist der Gute ziemlich klebrig geworden. Ich recherchiere. Das dürften die aus dem Kunststoff entschwindenden Weichmacher verursachen. 
Gegenmittel: Kommt auf die Art der Weichmacher an, die mir leider unbekannt ist.
Schlussendlich nehme ich 3 Hausmittel in Form einer Eskalationspyramide in die engere Wahl:
1. Orangenreiniger
2. Backofenspray
3. Aceton = Nagellack.
Da alles im Haushalt vorhanden ist, kann ich gleich starten. 
Option 1 scheint ein wenig zu bewirken. Doch dafür muss man kräftig schrubben nach dem Motto: Rubbel-die-Cam. Da kann man Sorge haben, dass Flüssigkeit durch Ritzen ungewollt ins Gehäuse eindringt.
Also ist Option 2 angesagt. Ich tupfe auf eine Seite testweise Backofenspray. Nach 15 Minuten: Joo, da tut sich sichtlich etwas. Nach erneuen 15 Minuten ist klar: Aceton kann im Schrank bleiben, das Backofenspray erledigt den Job. Die erforderliche Rubbelei hält sich in Grenzen, dafür stimmt das Ergebnis.😀 Gleich wieder ein angenehmeres Gefühl beim Anfassen. Erst danach bemerke ich, dass Wilson ja aus einer Generation stammt, als man dem Verbraucher noch richtig Zubehör mit an die Hand gab. U.a. gibt es drei farbige Frontpartien zum Auswechseln. Diese sind interessanterweise kein bisschen klebrig. Also erhält er nun noch statt der alten schwarzen Front eine freundlich farbige.

Samstag haben sich die Bazillen noch weiter zurückgezogen und obwohl die Nase noch überaktiv ist, kann ich den gebuchten Malerei-Wochenendworkshop besuchen. Zudem sogar heute noch ein paar km abreißen.

Auch wenn es zu nicht mehr als 8 km langt wiederum ein gutes Gefühl. Und kann ich ein wenig Wilson testen. Mit etwas Strategie werden auch nicht alle Linien krumm. 😉


Pralle Sonne geht auch :-)

Montag, 31. März 2025

Therapeutische Baustellen

53 Wochen-km gelaufen, das stellt zufrieden. Anderes nicht ganz so.

Kontrolle des Skidaumens beim Orthopäden: Noch 4-6 weitere Wochen Orthese tragen, schonen. Er drückt zwecks Untersuchung am Daumen herum und trifft dermaßen genau die geprellte Stelle am Knochen, dass die noch 2 Tage danach schmerzt. Zudem ist der Daumen nicht mehr allein. In der linken Schulter wird eine Schleimbeutelentzündung festgestellt. Ich versuchte schon länger, diese Malaise zu ignorieren, erfolglos. Da muss nun auch etwas passieren. Als Einstieg wird 3x täglich eine Minute leichtes Armschwingen mit einem Gewicht von 1 kg in der Hand vorgeschlagen. Weitere Optionen Reizstrom, oder Spritze. Also schwinge ich nun Morgen/Mittags/Abends in der Küche eine Literpackung Milch 60 Sekunden hin und her. 

Mein geliebtes Auto hat es auch noch getroffen. Im zarten Alter von nunmehr 26 Jahren ergaben sich im letzten Jahr schon einige investive Eingriffserfordernisse, die aber durch weiblich-logische Betrachtungen allesamt sinnvoll waren. Nun stand die HU an. Der Prüfer war begeistert vom gepflegten Zustand des Autos, und seinem stilistischen Erscheinungsbild sowieso. Abgas, Licht, Bremsen, Auspuff, Federn, Unterboden - alles prima. Bis auf ... Rost an den Schwellern. 😖😪Also steht eine kleine Intensivkur dieser Mängel an und dann -hoffentlich- weiterem Fahrspaß nichts mehr im Wege.

Die Recherchen nach einem neuen fototechnischen Laufutensil schreiten fort. Ich begab mich in einen lokalen Handystore, in dem man mir bereits nach einem Sturz meines Smartphones sehr gut geholfen hatte. Dort schildere ich meinen Bedarf und der Inhaber hat eine Idee: Das Segment der Seniorenhandys! Die gibt es mit Kamera, Internet brauche ich nicht, doch telefonieren unterwegs im Notfall wäre möglich. Ich verliebe mich sofort in die wunderbar großen Tasten! Leicht und preiswert sind die Dinger auch. Das "Aber": Die Leistungsfähigkeit der Kameras... Verschämt verschweigen die Technikinfos in den Bedienungsanleitungen deren Un-Vermögen. Soll es halbwegs Niveau haben, wird die Sache gleich teuer.

Mir fällt ein, da liegt doch noch was in der Schublade, ganz weit hinten. "Wilson", vom Stamme früher Action-Cams, klein, leicht, einfache Handhabung:


Filmen machte zwar damit Spaß, aber war auch umständlich in der Nachbearbeitung: Link.
Da Wilson jedoch auch Fotos kann, darf er mit. Brav macht er seine Aufnahmen, die sich alle durch konstruktionsbedingt krumme Linien auszeichnen.



Besser als nichts, und Details lassen sich vergrößern, wie das zweite Osterei am Weihnachtsbaum. Das unangenehm windige Wetter kann er natürlich nicht verbessern:


Daheim ist es eine Knobelei herauszufinden, wie die Aufnahmen zum Laptop gelangen. Die Bedienungsanleitung übt sich dazu in Zurückhaltung. Letztendlich gelingt es aber. Doch ist auch Wilson in der Schublade leider seit 2016 nicht jünger geworden und hat die Krankheit entwickelt, die ich von Fahrradgriffen, TV- und Garagentorfernbedienungen kenne: Die Oberfläche ist unangenehm klebrig geworden. Ich google das Problem und finde sofort zahlreiche ähnliche Fälle sowie Haushaltsmittel zur Gegentherapie. Also mal sehen, ob es eine Medizin für ihn gibt...

Dienstag, 25. März 2025

Soll und Haben in Sindelfingen

Meine gute KM-Bilanz des bisherigen März kam ungewollt ein wenig ins Stocken. Wegen eines Kreativkurses verbrachte ich 4 Tage in Sindelfingen, hatte natürlich die Laufausrüstung dabei....

Aber dann kam doch zum geplanten Soll nicht das tatsächliche Haben. Am Wetter hat es nicht gelegen, jedoch an den Umständen. Der Kurs war ziemlich anstrengend für den Kopf, forderte den ganzen Tag über Konzentration. Wenn es dafür eines Beweises braucht, da sitzen 7 Frauen beieinander und es wird nur sehr sparsam geredet...😉😂 Und dann musste man auch noch die ganze Zeit am Webrahmen sitzen, mein Rücken meuterte ziemlich laut. (Nachtrag: Ganz unten sind Erläuterungen dazu ergänzt)

Mit anderen Worten, am Abend war ich k.o., komplett. Mein Beitrag zur Fitness bestand immerhin in gesunder Nahrung, bei Sonnenschein und Akkordeonmusik mittags outdoor in der malerischen, aber sehr kleinen historischen Altstadt.




Ansonsten ist Sindelfingen, ähm, nach meiner Einschätzung kein Highlight (mehr). Die goldenen Zeiten, da man sich Zebrastreifen aus Marmor gönnte, sind vorüber, die Shopping-Mall steht zur Hälfte leer. Es gibt einen kleinen Rundweg zur Hexenverbrennung, bei der es im Mittelalter ziemlich zur Sache ging. 34 Hexenprozesse und 19 Hinrichtungen sind bei einer Bevölkerung von rund 1.400 Einwohnern eine nennenswerte Quote.
Immerhin, das Hotel bot einen reizenden optischen Hingucker mit lokalem Bezug.


Dem läuferischen Schwund auf der Haben-Seite wirkte ich nach Rückkehr umgehend entgegen und bewegte mich zu Vogelzwitschern und Sonnenschein 15 km wieder auf heimischem Acker.
Gern hätte ich Fotos gemacht, aber der nächste Ausfall ist zu beklagen. Meine 360°-Cam will auch nicht mehr recht. Der fest verbaute Akku ist zickig. Also leider kein Foto des Tagebaurandes. Man erkennt, dass der endgültige Rand befestigt wird, die Bagger aber an anderer Stelle umso stärker "knabbern". Auch der Dogwalker der Nachbarstadt bleibt undokumentiert. Im -zugänglichen- Tagebaurandgebiet werden gerade die Hunde in einen Lieferwagen verladen. Der hat im Laderaum sogar 2 Ebenen für die Vierbeiner. Mehr als ein Dutzend Hunde sind mit von der Partie und immerhin können sie auf dem Gelände frei herumlaufen und sich verausgaben.
Verausgaben tue ich mich auch, die 15 km sind mal wieder zäh. Das muss besser werden.

PS: Da gefragt wurde, was das für ein Kurs war: Brettchenweben im Haus der Handweberei.