Ich hatte mich ja auf den gestrigen Samstag sehr gefreut. Nach dem schwungvollen Silvesterlauf sollte es an die Ahr gehen, Ahrathon Winter-Edition Erstaustragung. Da ich noch eine Rechnung dort offen hatte, nach dem üblen DNF im letzten Juni, sollte es diesmal besser laufen.
Weit gefehlt. Als wir uns zur Abfahrt daheim vorbereiten, bemächtigt sich übles -ich nenne es mal- Rumoren des unteren Verdauungstrakts, das gewisse Sanitäreinrichtungen in Reichweite erforderlich macht. Und dann mache ich auch noch eine einfache Kopfdrehung, wonach mir ein heftiger Stich in den seitlichen Rücken, Höhe Schulterblatt, fährt. Autsch. Zwei solcher Übel sind mir doch etwas viel, wie soll das werden? Adieu Ahr. Am Abend ringe ich mir 8 km ab, geht so, Laufspaß ist anders.
Sonntag auf zum "Berg"training an der Fischbachhöhe. Auf dem Weg dorthin ein stationärer Radarmesser, der mich vor einer Weile amüsiert hatte, als ich gerade keinen Fotoapparat dabei hatte. Kann ich heute nachholen. Das Ding überwacht nämlich nicht nur den Straßenraum, sondern auch den Gehweg gleich mit, wenn gerade kein Auto kommt. Und wenn man sich ans Limit hält, wird man auch mit grünem Smiley belohnt 😊.
Laufend zeigte es mir natürlich 10 - 11 km/h, für die Fotos habe ich auf Gang zurückgeschaltet, was auch prompt erfasst wird.
Meist ist der Fotoapparat dabei, aber manchmal ausgerechnet nicht, so dass ich die Chance auf Bilder verpasse. Daher hier ein kleiner verbaler statt optischer Rückblick:
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Neulich, Mittagspausenlauf, der Einfachheit halber immer eine 2-km-Runde um den Acker hinter unserem Viertel. Auf der ersten Runde kommt mir ein älterer Läufer entgegen, wir grüßen uns nickend.
Auf meiner zweiten Runde kommt er mir wieder entgegen, diesmal breiter grinsend und mit Daumen und Zeigefinger zeigt er mir eine "2". Ich grinse zurück.
Dritte Runde. Wieder die gleiche Begegnung. Wir lachen und halten uns beide drei Finger entgegen. Er ruft allerdings dazu, dass er nun heimlaufe. Schade, wäre sicher lustig geworden, wenn dann eine Hand nicht mehr reicht.😁
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Fischbachhöhe. Einsam da oben. Mir kommt ein Mann mit einem großen, kraftstrotzenden Bulldoggenwesen entgegen, ohne Leine. Es liegen noch vielleicht 30m oder 40m zwischen uns. Aber der Hund hat mich schon voll im Blick. Er wirft sich in die Brust, demonstriert seine Kraft. Oh je, das könnte heiter werden! Wahrscheinlich plant der schon seinen Angriff... Ich plane da eher meine Flucht, aber gegen das Kraftpaket hätte ich keine Chance. Also dann. Ich bewege mich sicherheitshalber am äußersten Rand des Weges. Herrchen bleibt völlig entspannt. Im genau richtigen Moment gibt er ein unkompliziertes, leises aber deutliches "Bleib", ergänzt mit einer klaren Anzeige per Hand. Alles bestens, der Hund bleibt bei Fuß und beide bewegen sich ruhig und ohne Stress an mir vorbei. So müsste es immer laufen!
Das sollte ich mal dem Spitz erklären, dem ich neulich begegnete und der anscheinend meint, er sei ein Kampfhund. Wenn der nicht an der Leine seines ansonsten planlosen Frauchens gehangen hätte...
Aber ansonsten sind die allermeisten Hundebegegnungen harmlos, oft auch interessant.
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Im letzten Frühjahr passierte ich auf einem Radweg ein Paar. Er führt zwei große Pudel, einer weiß, einer braun, an der Leine, sie schiebt eine Art Babyjogger. Als ich vorbeilaufe sehe ich im Augenwinkel, was da im Jogger gefahren wird. Kein Kleinkind, sondern ein Häuflein putziger Pudelwelpen! Wie süüüß! Blöderweise laufe ich weiter, ich hätte anhalten und sie mir genauer anschauen sollen!
Heute, welch ein Zufall. Das Paar wieder mit den beiden Pudeln, aber ohne Welpenwagen, auf meinem Weg. Als ich vorbeilaufe, nutzt der weiße Vierpföter den Spielraum der Flitschleine und will an mir schnuppern, was ihm ein scharfes "Theeeeooooo!!!" einbringt. Soso, das wäre also schonmal klar, wer hier der Rüde ist.
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Bei längerem Nachdenken kommen mir sicher noch mehr interessante Begegnungen oder Erlebnisse in den Sinn. Aber am besten wäre, doch immer die Kamera zur Hand zu haben.