Laufend lesen

Sonntag, 21. April 2019

Dem Ende entgegen

... geht es, was das Marathontraining angeht.
Heute in einer Woche um diese Zeit werden wir Weimar durchlaufen haben. Wir sind sehr gespannt.
Daher steht nun die letzte und lockerste Woche des ganzen Trainings an 😆.
Nur brachte davor die vorletzte Woche noch ein paar Aufgaben.
Zunächst ein Intervalltraining, 3x 4000m im Marathontraining. Zuzüglich Ein- und Auslaufen 17 km.



Das mache ich mit Drillinstructor Heidrun, die ja ihrerseits Düsseldorf unsicher machen möchte.
Intervalle in 6:10 Min/km?
Geht auch schneller.
Pause 10 Minuten?
Geht auch kürzer.
Es strengt zwar an, aber wir sind überrascht, dass sogar noch hier und da leichter Small Talk geht.

Es folgt ein Tag mit einer lockeren 40-Minuten-Einheit. Und immer wenn ich keinen Fotoapparat mitnehme passierts! Diesmal sehe ich einen älteren Herrn, der mit seinem Kater Gassi geht! Ich fasse es nicht, ein wunderschönes Tier, hellblaue Augen, Fellfarbe wie Siam, aber Langhaar wie Main Coon. Locker spazieren sie zusammen durch den Ort. Ich spreche den Herrn an, ja, sie machen das jeden Tag zusammen!

Heute nun nochmals 20 km bei über 20°. Trotz Sommeroutfit habe ich zunächst den Eindruck, dass ich das nicht überlebe.
Zudem sind die Beine noch gebeutelt von den Intervallen.
Doch nach einer halben Stunde plötzlich Entwarnung. Mehr noch, es läuft und macht sogar Spaß.





Ich nehme mir nochmals Manheim vor, das Dorf, wo das Baggerballett seine gruselige Choreografie darbietet.
Langsam habe ich echt Mühe, mich noch auszukennen, viele markante Objekte sind schon weg.





Dieses hier ist noch erkennbar, aber ein jämmerlicher Rest.











Vor 4 Jahren schon leer. Links davon stand das Wohnhaus.










Im Garten gab es wunderschöne Wandbemalungen.










Einen Rest davon entdecke ich auf dem Schutt:

So laufe ich kreuz und quer, schaue hier und wundere mich da.







Straßenschilder sind nun entbehrlich





























Ich zähle 4 noch bewohnte Häuser.
 

Die Strategie ist anscheind, sich von außen nach innen "durchzufressen", daher steht die Kirche noch.





Auf dem Rückweg quere ich die alte Autobahn A4.


Echt gemein, da sind Radfahrer und Spaziergänger unterwegs. Ich wurde bei meinem Lauf dort ziemlich zackig zum Verlassen gedrängt.
Die Aufseher sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren...





Etwas abseits ein früherer Gutshof.













Sah im Januar 2018 noch so aus. Ganz leicht zu erkennen an den Eingangsstufen und der Bepflanzung auf dem Zuweg zu Haus ...
Genug gesehen für heute. Mich gelüstet nach kühlem Trank und dann lecker Kaffee&Kuchen, unter dem blühenden Blauregen auf der Gartenbank sitzen und den Tag genießen.
Das Läuferleben kann ja so schön sein.
Und morgen auch noch ausschlafen 😁, besser gehts nicht.

14 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    puh, also eine Taperingphase habe ich mir bisher immer sehr viel ruhiger vorgestellt! :D
    Gut, dass du eine(n) nette Mitläuferin (Drillinstructor) hast, die dir sogar die Tempoläaufe versüsst. ;) (Lieben Gruß an Heidrun an dieser Stelle und gute Beine für Düsseldorf!)
    Manheim sieht immer weniger, wie ein Ort aus, finde ich. Da fand ich es mit noch vielen intakten und zT. sogar bewohnten Häusern noch gespenstischer. :O
    Aber dass die Privatsheriffs so nachlassen ist ja wirklich ein Skandal! ;)

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    1. Liebe Doris,
      bei Steffny ist tapern erst in der allerletzten Woche angesagt.
      Ja, Manheim ist langsam nur noch eine Trümmerlandschaft. Dort jetzt noch zu wohnen muss sehr seltsam sein.
      Und dann lässt auch noch die Bewachung nach, nichts ist mehr, wie es war ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    ich darf mir gar nicht vorstellen, dass man da einfach aus dem tollsten Eigentum verjagt wurde. Enteignung drohte und das für wirtschaftliche Interessen ... aber gute Lösungen bei Wohnungsknappheit in Großstädten haben sie nicht! Ach ja, da gibt es ja auch die wirtschaftlichen Interessen der riesigen Unternehmen ...
    Dir viel Spaß beim Tappern mit Vorfreude auf Weimar!
    Genieße das Rest-Ostern und
    LG Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      nun ja, ich würde mir auch gern selber aussuchen dürfen, ob ich ausziehen wollte und wohin. Aber es soll wohl zumindest finanziell gut ausgeglichen werden. In der Tat, wir haben manche Ungleichgewichte in unserem Lande...
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,

    da hast Du es aber noch mal gut laufen lassen, so kurz vor`m Marathon :-) Und es lief wunderbar, Weimar kann kommen!

    Im Sonnenlicht sieht der Geisterort noch nicht einmal ganz so gruselig aus. Ich wußte gar nicht, dass da noch Häuser bewohnt sind. Schrecklich, ich möchte da nicht mehr leben. Sünde um das schöne Gutshaus.

    Laß es die Woche ruhig angehen und liebe, sonnige Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      bei Sonne und blühenden Bäumen sieht das ganze fast noch romantisch aus... Ja, es gibt noch ein paar unbeugsame "Gallier", aber sie werden weniger.
      Weimar kann kommen, wir sind sehr gespannt!
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Noch eben des einmal den Körper etwas auf Trapp bringen und dann läuft es in 5 Tagen auch richtig rund. Ganz runter fahren sollte er eben wirklich nicht, deswegen bleibe ich meist auch in der Belastung. Auch wenn für mich der Anblick dieser Bilder schon Belastung genug sind

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    1. Lieber Markus,
      leichte Läufchen folgen natürlich nun auch noch, aber der nächste Lange ist dann Weimar.
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,
    scheinbar hast du deinen Plan sehr konsequent durchgezogen, dann wird Weimar super!
    Vor zwei Tagen bin ich über den Tagebau geflogen (Kurzurlaub Rückflug), das ist echt deprimierend von oben, diesmal waren sogar diese verlassenen Dörfchen gut zu sehen. Irgendwie ist das alles doch nicht richtig so ...
    Dir auf jeden Fall viel Erfolg in Weimar!

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    1. Lieber Oliver,
      aus der Luft ist die Dimension des Tagebaus sicher noch eine Nummer beeindruckender. Ja, das ist der Preis für Fortschritt und Energiebedarfsdeckung.
      Ich habe so den Eindruck, als wenn bei Dir am Wochenende auch etwas wäre? Dann Dir auch einen schönen Lauf, danke Dir.
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,
    das klingt alles nach einer fitten Elke für den Marathon :-)
    Jetzt noch ein paar Tage ausruhen und dann kann es losgehen.
    Die Bilder aus Mannheim stimmen mich immer sehr traurig. Wir haben ja, Dank dir, den Verlauf des Ganzen mitbekommen, das ist sehr interessant und eben auch irgendwie traurig. Ich stelle mir vor, das es ziemlich seltsam sein muss, dort durch die Straßen (oder das, was mal Straßen waren) zu laufen.
    Für Sonntag drücke ich euch ganz sehr die Daumen. Frische Beine, nicht so dolle warm (es sieht gut aus denke ich) und keine schlechten Gedanken auf der Strecke :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      tja, laufen zwischen Abbruchhäusern ist schon eigen. Bei schönem Wetter gehts, aber bei Novemberwetter ist es deprimierend.
      Das Gefühl in den Beinen ist gut, die Ausdauer wird sich dann am Sonntag zeigen. Die Temperatur soll ja deutlich sinken, das wäre wirklich gut. Danke fürs Daumendrücken!
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. So liebe Elke,
    nun sitze ich mal wieder am PC und nicht am Tablet (wo inzwischen ALLE Kommentare in blogspot-Blogs kommentar- und meldungslos verschluckt und vermutlich ins digitale schwarze Loch befördert werden). Nutze also die Gelegenheit, dir für den Marathon in Weimar alles Gute und viel Spaß zu wünschen. Für Weimar braucht's eindeutig gleich zwei Zitate kluger Männer ;)

    1) Es reden und träumen die Menschen viel
    Von bessern künftigen Tagen,
    Nach einem glücklichen goldenen Ziel
    Sieht man sie rennen und jagen.
    (Friedrich Schiller)

    2) Vom Ziel haben viele Menschen einen Begriff,
    nur möchten sie es gerne schlendernd erreichen.
    (Johann Wolfgang Goethe)

    Der kannte DICH nicht, dieser Goethe! HAU REIN!

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    1. Liebe Lizzy,
      wow, danke Dir für diese beiden gewichtigen Zitate! Ich wusste gar nicht, dass die beiden Meister der philosophischen Poesie so nah am Laufen sind!
      Da kann ich nur bescheiden ergänzen:
      Von der Stirne heiss
      wird rinnen der Schweiss!
      Danke Dir, ich werde mir Mühe geben, aber vor allem Weimar und seine kulturellen Werte geniessen!
      Liebe Grüsse
      Elke

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