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Freitag, 28. Februar 2020

Regen, Wind und Schnee

"Do sin mer dabei..." singt man in Köln ja so gerne. Also nehmen wir nach ein paar schönen Urlaubstagen nun auch eine richtige Portion useliges Wetter mit, selbst wenn das nicht unbedingt "...prihimaa" ist.
Mittwoch habe ich dabei noch halbwegs Glück. Die Wolkenbrüche sehe ich nicht weit weg vorbeiziehen, mit ihren typischen Schlieren. Bei mir kommen nur wenige Tropfen an. Dafür muss ich mich kräftigem Wind entgegenstemmen, der mir richtig die Tränen in die Augen treibt. Aber ich lasse mich davon nicht abhalten, eine 10-km-Runde zu absolvieren.


















Die volle Packung erwischt mich Donnerstag. Es schüttet. Wenigstens ist der Wind schwächer geworden.
Doch mein läuferisches Selbstwertgefühl lässt mich wacker loslaufen. Gerade denke ich noch, dass ich eigentlich in den letzten Jahren dank der Lauferei doch zunehmend unempfindlicher geworden bin gegen Kälte. Zumindest während der Ausübung sportlicher Aktivität. Da merke ich, wir mir die 0° in die Knochen kriechen und die Finger taub werden lassen.
Oder unterliege ich etwa einem Irrtum, weil ja echte Kälte zunehmend Seltenheitswert gewinnt in unseren Breiten...?
Dennoch will ich meine Runde wie geplant laufen und strebe einen kleinen Park an. Herrje, das Wetter der letzten Zeit hat den in ein wahres Schlammparadies verwandelt. Nur einzelne hartgesottene Gassigänger sind hier unterwegs, mit durchnässten Hunden. Da der Reinigungseffekt der Pfützen auf meine Schuhe gleich wieder beim nächsten unvermeidlichen Tritt in den Schlamm ad absurdum geführt wird, verlasse ich diese Route und ziehe einfach in Zickzackbahnen durch den Ort.


Neben körprlicher Ertüchtigung konnte ich meine SealSkinz-Kappe, die ich mir vor einer Weile zulegte, einem Härtetest unterziehen. Sie hält tatsächlich das Regenwasser ab und den Kopf gut warm und trocken. Als ich schlussendlich nach 10 km noch ein Foto machen will, sind meine Finger dermaßen klamm, dass ich irgendeine Kameraeinstellung ungewollt ändere und so eine Aufnahme in Grautönen entsteht. Grau - passt doch prima zum Wetter.
Auch die Haustür können die kältebetäubten Finger nur mit großer Mühe öffnen. Da freut man sich über die Schock-Auftauung eines gut geheizten Heims! Und von drinnen kann ich dann verfolgen, wie aus dem Regen Schneeregen wird und schließlich dicke nassen Flocken unser Viertel in Winterweiß tauchen. Das gerade mal die Nacht übersteht.


8 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    da hast du dir ja eine Extraportion mentales Training aufgeladen mit diesen Läufen! Hut ab! :D
    Apropos Hut: was ist das für eine warme Kappe, die du da trägst? Ich bin ja grundsätzlich nicht sooo kälteempfindlich, aber der Kopf braucht bei mir immer warm.
    Das Wetter bietet sich doch geradezu für Zick-Zack-Kurse aka every-single-street-Läufe an. Da sammelt man Kilomter und bleibt trotzdem nah am warmen Heim! ;)
    lieben Gruß aus dem heute noch immer verschneiten Seekirchen!

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    1. Liebe Doris,
      ich habe ja schon Dienstag wetterbedingt gekniffen, das wollte ich nicht zur Gewohnheit werden lassen... ;-)
      Die Kappe scheint nicht mehr im Sortiment, ich vermute aber, die aktuellen Modelle sind ähnlich gut. Obwohl die Oberfläche strickartig ist, hält sie wirklich dicht. Wohl die Größe... ich habe eine in L/XL, und die sitzt eher knapp: https://www.sealskinz.de/mutzen.
      An Deine vorab geplante Ortsablaufroute musste ich auch denken und schmunzeln... Der Aspekt, damit nicht weit weg von der eigenen Tür zu sein, hat was bei diesem Wetter!
      Grüße aus dem sonnigen wieder schneefreien Kerpen!
      Elke

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  2. Liebe Elke
    Wow, das sind aber eindrückliche Schlammbilder! Cool, dass du zufällig die Kameraeinstellung auf grau gewechselt hast. Passt!
    Ich habe auch immer kalte Hände - manchmal so kalt, dass ich nicht mehr die Haustürschlüssel hervorholen kann. Zum Glück wird es bei dir bald Frühling!

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    1. Liebe Catrina,
      wie ich auf diese Einstellung gekommen bin - keine Ahnung, irgendeinen falschen Knopf erwischt. Aber es passte wirklich.
      Wir haben hier oft so eine nasskalte Luft, die kann wirklich übel sein. Aber wo Du bist, ist ja keine Gefahr zu kalter Finger... ;-) Der Frühling nimmt schon Anlauf, aber der Winter will noch nicht gehen, wird er aber müssen.
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Moin Elke,

    ich denke schon, dass sich das Kälteempfinden zumindestens während der sportlichen Aktivität geändert hat. Das hat auch nichts mit dem fehlenden "richtigen" Winter zu tun. Die nasse Schmuddelkälte ist ja schließlich wesentlich unangenehmer als schöne trockene Kälte, womöglich noch bei Sonne.

    Was die schlammigen Wege angeht, hier sieht es überall wo nicht asphaltiert oder gepflastert ist, auch so aus.

    Coole Zufallsaufnahme!

    Liebe Grüße aus dem heute sonnig gewesenen Oldenburg
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      ja, in der Schweiz ertrage ich Kälte auch besser, weil sie meist trocken ist. Diese rheinische Schmuddelkälte kann einem da eher zusetzen. Ich denke auch, objektiv betrachtet, ist die Kälteempfindlichkeit beim Sport gesunken. Merke ich daran, dass ich mich nicht mehr ganz so dick einpacken muss. Nur an Tagen wie diesen, da kann es doch nochmal unangenehm werden.
      Hoffen wir mal, dass der Boden sich gut vollsaugen kann für den Sommer. Wenn ich über unseren Rasen gehe, macht es nur schmatzende Geräusche unter den Sohlen ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,

    auch wenn bei uns noch ab und an ein Lüftchen weht, ist das Schmuddelwetter (erstmal) vorbei! - So hoffe ich für die ganze Republik, dass das Frühlingswetter kommt, jetzt, da heute das meteorologische Frühjahr begonnen hat! ;-)

    Boah eh, kalte Finger kenne ich zur Genüge, aber ich brauche auch weniger Klamotten als früher während meiner Läufe. Seit einiger Zeit laufe ich auch konsequent mit kurzen Hosen bis ~0 Grad.

    Schickes Bild! Die Grautöne passen zum Wetter, aber deiner Schönheit tun sie keinen Abbruch! ;-)

    Bleibe dran und fit ... hast ja viel vor. U. a. Sylt, GP von Bern etc. Leider ist der 9. Mai geblockt, aber der GP von Bern wäre mal reizvoll!

    LG Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      da werde ich aber gleich rot auf meine alten Tage, danke für das Kompliment :-)
      Wäre schön, wenn das ganz üble Schmuddelwetter vorbei wäre und der Kalender zum Maßstab wird. Du läufts kurz bis 0°, wow, das nenne ich hart!
      Liebe Grüße
      Elke

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