Laufend lesen

Montag, 11. Oktober 2021

Grand Prix Bern (10 Meilen) 2021


Der läuferische Mai findet dieses Jahr im Oktober statt! Genauer gesagt, der Grand Prix von Bern, die schönsten 10 Meilen der (Lauf-)Welt, wie man es hier so schön nennt. Es wurde auf ein coronakonformes 3G-Konzept umgestellt, und so kamen wir auf einen annähernd normalen Laufgenuss.
Aber vorher erlaubt mir bitte einen unbedingt notwendigen Schlenker zu den unglaublichen Zufällen des Lebens. Ich hatte bis zum Vortag 4 Tage Einsatz an einem Kongress (2G) meiner Firma mit 2000 Besucherinnen und Besuchern in Bonn. Abends gab es ein Exklusivkonzert der Kölsch-Band Brings. Sonst zwar nicht ganz meine Stilrichtung, aber nach einem anstrengenden Tag genau das richtige, um müde Geister zu wecken...

U.a. spielten sie "Polka, Polka, Polka", hier zum Nachhören: Link. Ein Ohrwurm, den ich nicht mehr loswurde...

Und was wird hier in der eidgenössischen Hauptstadt am Start gespielt, just in dem Moment, als ich das Start-/Zielgelände erreiche?... Genau, "Polka, Polka, Polka". Wenn das mal kein gutes Omen ist. Der Rhythmus ist zwar minimal zu langsam für flottes laufen, aber sei's drum.

So stehen wir also als multinationales Quintett am Start: Catrina und Kai, Doris, Chris und ich. Man hat die 3 hier angebotenen Distanzen (Hauptlauf 16 km, 4,7 km und Kinderlauf 1,6 km) auf 2 Tage und viele kleinere Startfelder gestreckt. Sicherlich eine Herausforderung, denn Teile der Altstadt und einige wichtige Kreuzungen müssen irgendwie geblockt werden. Was im Endeffekt alles bestens klappt. Auch wenn deutlich weniger Zuschauer an der Strecke sind (kühler Wind am Samstag ist wenig einladend), mit Speakern und Musik an einigen Punkten kommt doch Wettkampffeeling auf, fast wie in alten Zeiten 😀




13°, leichter Wind, bedeckt, trocken - Bern wir kommen!

Die Streckenführung ist wie immer. Zunächst den Aargauer Stalden abwärts, Schwung holen für den ersten Anstieg in die Altstadt hinein. Schon dort sehe ich Catrina und die beiden Herren nicht mehr, sie sind nach vorne entfleucht. Doris' gelbe Jacke blitzt hinter mir noch auf.



Links ein Hotel, von dessen Fenster aus man gleich 3x dem Läuferfeld zuschauen kann. Perfekter geht's nicht. Genau dort logierte übrigens Doris!





Bei mir läufts gut. Anfangs dachte ich zwar kurz, ich sei zu warm gekleidet, aber das gibt sich und später mit zunehmenden Windpassagen passt es. Trotz der 4 Kongresstage laufen die Beine rund, ich genieße die Eindrücke der altbekannten, aber immer wieder schönen Strecke.

Polka, Polka, Polka..... lalala....



Nach der Altstadt geht es nach einem flotten Abwärtsschwung zunächst flach an der Aare entlang weiter. Es rollt! Polkalalala....
3 Verpflegungsstationen sind aufgeboten, an denen entspannte Läufer/innen auf entspannte Helfer/innen treffen:



Falschparker werden eingewickelt

Man beachte die Zuschauerin ganz rechts!

Mit Steelbandrythmen werden wir auf den ersten spürbaren Anstieg geschickt, die Jubiläumsstraße hinauf und weiter durchs Dählhölzli.


Musiiiik!



Am Thunplatz ist gewiss, der höchste Punkt unterwegs ist erreicht. Lieber Familienbesuch, Chris' Schwester Anci, erwartet uns dort. Und nun geht es wieder abwärts mit flotten Beinen.


An einem Begegnungsabschnitt halte ich vergeblich Ausschau nach den anderen 4. Wobei ich nicht weiß, dass wir da nur noch ein Quartett sind...


"Freude" der Autofahrer. Der Stau ist dem Lauf geschuldet, dessen Teilnehmer weiter vorn die Straße queren.


Musiiik! 

Den zweiten zähen Anstieg Richtung Bundesplatz nehme ich laufend, heißa, ja mit Polka im Ohr.... Das sind sonst die Passagen ab km 11, bei denen man die Anstrengung spürt und allmählich das Ziel herbeisehnt.


Erneut geht es durch die Gassen der Altstadt, und nach einem kurzen kleinen Anstieg hinter dem Münsterplatz....




... haben wir erneut die Kramgasse vor uns. Hier kann man sich wunderbaren Schwung holen, bevor der Aargauer Stalden als letzter und bösester Anstieg wartet. Speziell diesen Teil liebe ich dann dennoch wieder: Man weiß, es sind nur noch 2 km und der Abwärtsschwung baut auf. Auch wenn noch eine Steigung lauert, ist es dann schon fast schade, dass danach der Lauf bereits wieder vorbei sein wird.


Doch was ist das? Da steht doch etwa Doris an der Strecke und feuert mich an!?


Sie hatte schon angedeutet, dass sie erkältungsgeplagt unsicher ist, ob sie die ganze Herausforderung durchstehen könnte. Aber dass ihr Lauf dann schon nach weniger als 3 km schlagartig zu Ende sein würde, das konnte niemand ahnen. Ich möchte ihr hier nicht vorgreifen, Konkretes berichtet sie hier..
Für mich heißt es nach einem weiteren Tor den Aargauer Stalden zu erklimmen. Wie immer im forschen Stechschritt. Die ersparten Körner kann ich nutzen, dann auf dem allerletzten km noch einige andere einzusammeln.







Das Ziel erreiche ich in 1:35:48, Rang 9 meiner AK. Ich bin sehr zufrieden, mehrmals war ich hier schlechter, mehrmals leicht besser.
Chris liegt nur 2 Minuten und ein paar Sekunden vor mir. Hätte ich das gewusst, welch einmalige Chance, ihn EINMAL zu überholen... nächstes Mal!
Catrina und Kai haben den Turbo gezündet und ihrerseits Superzeiten erreicht, was auch sie selber hier berichten.
Wir treffen uns (außer Doris) im Ziel, freuen uns über das schöne Lauferlebnis und beschließen den Abend mit einem feinen Essen.
Ach das Läuferleben ist doch herrlich - Polka, Polka, Polka!






12 Kommentare:

  1. Liebe Elke,

    danke für den schönen Bericht und die vielen tollen Bilder und Eindrücke. Ein Service wie wir es von Elke gewöhnt sind! - LOL

    Schön, dass es bei "allen" gut gelaufen ist, nur schade um Doris. Wir werden es bei ihr lesen können. Manchmal ist ja auch weniger mehr ... und gesünder! - Am Abend war sie ja wieder dabei!

    So ein bissele beneide ich euch, nicht nur um den Lauf ... aber wenn man private Verpflichtungen hat! :-) ... und deine Zeit ist doch gut, ich wäre höchstens so wie Chris unterwegs gewesen, oder am besten gleich an deiner Seite! :-)

    Dann hoffe ich für dich und euch, dass ihr nach den vielen, schönen Eindrücken wieder gut im Alltag angekommen seid. - Erholt euch!

    LG Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      danke, aber ich mache das ja auch für mich selber, um alle meine Eindrücke festzuhalten ;-)
      Bern ist einfach immer wieder schön. Stadt und Lauf. Doris konnte auch ihr Erlebnis mit viel Humor nehmen, du wirst es lesen. Und so muss sie eben einfach wiederkommen, um den Lauf komplett zu erleben :-)!
      Wir haben noch bis morgen frei und genießen heute noch einen wunderbar sonnigen Tag.
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke

    Polkalala! Die 10 Meilen hast du so locker-leicht abgespult wie das hüpfende Lied. Toll gemacht! Und dabei noch so schöne Fotos zu schiessen, das braucht eine gewisse Coolness.

    Auf deinen Fotos sehe ich Dinge, die mir unterwegs gar nicht so bewusst aufgefallen sind. Zum Beispiel DORIS!

    Bern ist schon eine ganz tolle Stadt. Ich habe heute morgen etwas gegoogelt und habe dabei gelernt, dass die Altstadt zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Gut so!

    Gute Erholung bei den lieben Kühen und eine gute Heimfahrt.

    Liebe Grüsse aus Zürich mit fast blauem Himmel!

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    1. Liebe Catrina,
      danke, auch wenn ein kleiner Jet aus Sicht einer Rakete nur noch "relativ" ist... ;-)
      Das glaube ich dir gern, dass du mit anderen Dingen beschäftigt warst als schauen, hihi. Jeder hat so seine Schwerpunkte unterwegs. Bern ist wirklich eine sehr reizvolle Stadt und den Weltkulturerbe-Titel tragen sie völlig zu recht.
      Die Kühe hatten heute wieder Ausgang zur Weide und blauen Himmel!
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Brings in Bern?? Den Satz musste ich zweimal lesen :-) Aber ist halt Party, wieso also nicht (verstehen die Schweizer überhaupt die Kölner Mundart?)
    Schön gerannt seid ihr, liebe Elke, 10 Meilen ist aber auch eine schöne Distanz, die dann noch durch eine offensichtlich schöne Stadt führt. Und nächstes mal bitte mit Chris Hand in Hand durchs Ziel laufen!
    Schöne Zeit und gute Erholung wünsche ich euch noch, liebe Grüße, Oliver

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    1. Lieber Oliver,
      ja es gibt Sachen ... Ich fürchte, den Text versteht man in Bern nicht, aber die Lebensfreude im Song durchaus. Übrigens sind die Höhner hier auch gut eingeführt. Ich habe ich schon öfter in Skigebieten vom durstigen Sultan und seiner Karawane gehört, und Viva Colonia. Toll, wenn man auf "Karnevalsflucht " ist ;-)
      Der GP Bern ist nicht umsonst für uns ein fester Teil im Jahresprogramm. Immer wieder reizvoll. Genau, nächstens lasse ich mich nicht mehr von Chris abhängen (sage ich mir jetzt mal so...)
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Und das war der erste (Blog-)Streich zum Grand Prix. Das klingt doch alles super, gut gelaufen, fast Chris eingeholt, liebe Lauffreunde am Start und im Ziel gehabt. Fein!

    Gratuliere zum Finish und wünsche gute Erholung.

    Liebe Grüße aus Be ...rlin
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      genau, es war ein rundum schönes Wochenende, so soll es sein. Laufen liebe Leute treffen, lecker essen :-)
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,
    hach wie schön, nach ein paar Tagen die Strecke in Gedanken noch mal mit dir mitzulaufen. (Gilt das, als Vervollständigung? ;) ) Du beschreibst dein lockeres Laufgefühl ganz wunderbar.
    Die ganz besondere Zuschauerin auf Bild 17 hatte sicher in einem Catchat Sophia getroffen, von euren Plänen erfahren und ihr versprochen, ein Auge auf euch zu haben. :D
    Ich hoffe, die Erkältungsanzeichen von gestern haben gleich wieder einen Abflug machen müssen!

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    1. Liebe Doris,
      also ich würde sagen, nun hast du doch viel Anreiz, 2022 dann erneut am Start zu stehen und die ganze Strecke zu erkunden :-)!
      Ha, das ist die Erklärung für die vierbeinige Zuschauerin, die saß wirklich ganz entspannt am Streckenrand.
      Meien Erkältung ist ein wenig hartnäckiger, aber das wird wieder.
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,
    da hättet ihr gar nicht im Vorhinein die Strecke beschreiben müssen - du hast ja wieder unglaublich gute Fotos und Detailbeschreibungen mitgebracht. Gratulation zum guten Ergebnis und so dicht hinter Chris.
    Das Bloggertreffen ist natürlich auch grossartig! Leider war ich zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr in Europa, sonst hätte es mich ja auch gereizt.
    Liebe Grüße!

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    1. Liebe Roni,
      ach, Bern reizt einfach immer wieder zum Fotografieren, es ist eine so schöne Stadt.
      Mein Ergebnis war ja in meinem üblichen Bereich, nur Chris war deutlich langsamer, muss ich ehrlicherweise einräumen. Sicher wird er nächstes Mal wieder flotter sein. Im Mai 2022 - solltest du dann in good old Europe sein, komm' gern vorbei!
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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