Laufend lesen

Sonntag, 31. Juli 2022

Wie ich in der Eifel zu einem sagenhaften Schnitt kam

Nachdem ich unter der Woche einen kleinen Tempointervallelauf und einmal meine "Berg"strecke absolviert hatte, steht der zweite Lauf auf der Monschau-Marathon-Strecke an. Diesmal ab Original-Start bis etwa km 33,7.
15°, und einzelne Regentropfen begrüßen uns auf dem Konzener Dorfplatz, brrrr, da bin ich froh um eine knappe Begrüßung, damit wir uns auf der Strecke warmlaufen können.
Wie immer werden 3 Gruppen mit Pacemakern angeboten.
Munter schnatternd geht es hinab nach Monschau, wo wir von ersten Freiluftfrühstückenden teils erstaunt beobachtet werden. Bis dahin gibt es einen interessanten Gruppengedankenaustausch zu verschiedenen Marathonveranstaltungen. Ein Teilnehmer berichtet begeistert vom Medoc. Wo leider seine Renntaktik (mindestens bis zur Hälfte richtig laufen, dann beim Weinangebot zulangen) schon nach ganz wenigen km bedingt durch die Vielzahl der Weinofferten für das Läuferfeld vergessen war. Dafür sei es echt sehr lustig gewesen.





Hinter Monschau wechselt meine Gesellschaft und auch das Thema: Musik, guuute Musik. Inspiriert durch einen Konzertmittschnitt im TV am Vorabend (AC/DC, u.a. "Thunderstruck" - das Lied zum Zieleinlauf der 250er in Grindelwald) kommen wir von Bands über Songs zu miterlebten Konzerten und früheren Ticketpreisen. Wir können klären, von wem "Hell's Bells" dargeboten wird (AC/DC statt Guns N'Roses) und dass Mick Jagger, der gerade seinen 79. Geburtstag feierte, wohl unkaputtbar ist. Jemand stellt die steile These auf, das läge an seinen zahlreichen jüngeren Partnerinnen... Spricht etwa dafür, dass der eher monogame Charlie Watts bereits das Zeitliche segnete...?
So gehen die ersten 10 km wie im Fluge vorüber.
Bei km 10 der erste VP. Ich halte mich nicht lange auf, ehe ich auskühle laufe ich gleich weiter.
Wieder wechselnde Laufgesellschaft. Bis zum nächsten VP geht es um berufliche Themen, auch interessant, dass es indirekte Berührungspunkte zu einem Mitläufer gibt.



2. VP bei km 21,1. Inzwischen reißt der Himmel auf, die Sonne strahlt, der Wind frischt auch auf. Ich führe heute erstmals meinen Läufer-Knautschtrinkbecher mit, so spare ich Wegwerfbecher. Das findet positiven Anklang. Wobei ein Läufer bemerkt, am erste VP hätte er gemeint, ich hätte ein Teesieb dabei...
Ich nehme ein Gel, die letzten km waren etwas fordernder.

Im Perlbachtal wird die Sonne nun doch spürbar stärker, am Ende liegen wir über 20°. Ich laufe nun allein. Frage mich, wo Chris steckt und ob er wieder Rückenprobleme hat.




Bei km 27 ein dritter VP, wieder ein super Service heute! 
Aus beiden Schuhen Kieselsteine muss ich mir holen. Sie sind zu groß, um noch tolerabel zu sein.
Das genommene Gel hat mir wieder etwas frischen Schwung gegeben. Und nun folgt nur noch Kalterherberg und ein kleines Tal bis zur Großbaustelle Rurbrücke. Vor dieser Baustelle kann ich eine orientierungslose Läuferin einfangen, die verzweifelt nach dem Endpunkt des Laufes sucht. Ich zeige ihr den Weg über den Notsteg und dass man dahinter einfach nur durch die Baugitter laufen muss. Unser Treffpunkt und letzter VP auf einem Ausweichparkplatz liegt auch sehr versteckt, zusammen kommen wir dort an. Geschafft. 4:02 Std. für 33,7 km mit 530 m Anstiegen, ich bin zufrieden. 
Chris ist schon da, er hatte diesmal einen anderen Schuh gewählt, der anscheinend deutlich besser für diese Strecke ist. Also kein "Rücken" für ihn.
Wie sehr die Wärme schon wieder uns Läufern zusetzt merken wir, als ein älterer aus unserer Gruppe plötzlich zusammensackt. Das ist der Vorteil des gemeinsamen Trainings, schnell kümmert man sich um ihn, legt ihn in den Schatten, Beine hoch, improvisierte Kopfstütze, Kühlung mit nassen Handtüchern. Bald ist er wieder ansprechbar, aber ich ahne, wie es in ihm aussieht, nach meinem Erlebnis beim Ahrathon im Juni.

Daheim stelle ich formidable Werte auf meiner Uhr fest. 113 km, Schnitt 2:55 Min/km. Ja klar, wenn man vergisst, die Uhr beim Ziel abzuschalten und sie bis zur heimischen Garage weiterticken lässt...😂

8 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    war das ein ganzer Marathon - oder war es etwas kürzer? So locker wie du das beschreibst und dann 4 Stunden in der Sonne ist ja auch ein unglaublich toller Schnitt.
    Auf jeden Fall klingt das nach einer sehr netten Veranstaltung wieder. Monschau bleibt auf deiner Favoritenliste!
    Liebe Grüße!

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    1. Liebe Roni,
      es waren die ersten 33,7 km der Originalstrecke, mit 530 Metern bergauf. Und anfangs war es sehr trüb, die Sonne kam erst später dazu.
      Ja klar, bleibt Monschau auf meiner Lieblingsliste, der Marathon selber, wie auch die schönen Vorbereitungsläufe.
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Wieder super gemacht, liebe Elke! Toll, dass es diesmal auch bei Chris gut geklappt hat.
    Was für eine nette kleine Lauftruppe bei diesem Training zusammen kommt! Ich mag es, wenn man beim Laufen auch noch interessante Gespräche führen kann.
    Die Laufroute kann man bestimmt auf die Uhr runterladen, oder? Das wäre gut für die verirrte Läuferin gewesen.
    Sensationeller Pace für die 113km!! :-)
    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Zürich!

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    1. Liebe Catrina,
      ja, dort gibt es oft etwas zu bereden. Anfangs waren Wolli und Marion noch dabei, aber man kommt schnell auch mit anderen ins Gespräch, kennt sich ja teils vom sehen schon. Mir fehlt allerdings bei den Anstiegen leider die Puste für laufen UND reden.
      Ja, die Strecke gibt es zum Download. Sie ist aber zu 99% markiert, man muss nur auf diese Zeichen achten.
      Haha, 113 km, klasse. Andere würden die ja sogar laufen ;-)
      Liebe Grüße aus dem wolkigen Rheinland
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    haha - mit deiner Überschrift hast du mich jetzt aber gefangen! Ich war schon gespannt, welche Aufholjagd oder welcher persönliche Zweikampf dich zu super Geschwindigkeiten getrieben hat. :D :D
    Und was für eine tolle Vorbereitung - über 100 Kilometer zu laufen! ;)

    Wieder ein sehr kurzweiliger Lauf, wie mir scheint. Das muss eine sehr nette Truppe gewesen sein, mit der du unterwegs warst.

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    1. Liebe Doris,
      hihi, nun ja, für mich die EINZIGE Chance, mal solch eine Pace hinzubekommen ;-)
      In Monschau trifft man eigentlich nur auf nette Leute. Die gemeinsame Leidenschaft verbindet.
      Später nahmen wir noch eine Läuferin im Auto mit und lernten einen sehr netten Ort abseits unserer üblichen Route nach Monschau kennen, perfekte Win-Win-Situation.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,

    toller Lauf, bei toller Gesellschaft und angenehmem Wetter (im Gegensatz zu unserem ;-) )! Aber zum Schluss wurde es ja auch wieder heiß. Da ist es toll, dass ihr gleich helfen konntet!

    Vielen Dank wieder für die Bilder und herzlichen Glückwunsch zu dem schönen Lauf, also dem eigentlichen, nicht dem aus Versehen gefakten! ;-)

    Bei solch guter, disziplinierter und fleißiger Vorbereitung wird der MoMa sicherlich gelingen! - Für Chris freue ich mich, dass sein Rücken brav geblieben ist. Hoffentlich hat er seinen Schuh gefunden!

    Liebe Grüße, auch an Chris! Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      danke dir. Es ist schon gut, dass es in der Eifel immer ein paar Grad kühler ist, so kann man dort trotz der Hitzewelle noch halbwegs laufen, auch wenn es gegen Ende etwas wärmer wurde.
      Ja, wir hoffen auch sehr, dass es mit diesem Schuh für Chris nun in der Eifel besser läuft.
      Liebe Grüße
      Elke

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