Laufend lesen

Sonntag, 4. September 2022

Akku erschöpft

In dieser Woche habe ich 44,4 km absolviert. So weit die Quantität, was die Qualität der km angeht ... wirkt sich Covid leider weiterhin aus.

Sicherheitshalber habe ich mich beim Kardiologen durchchecken lassen. Ultraschall, Labor, Belastungs-EKG. Laut Erkenntnis des Arztes bestehen keinerlei Bedenken gegen forciertes Training, alles kardiologisch ok aus seiner Sicht. Dass mein Puls beim Laufen bisher immer rund 10 Schläge höher liegt, sei nach Covid normal. Beim Belastungs-EKG lässt er mich strampeln, bis ich selber nach Luft schnappend abbreche (sonst beendet er die Übung immer anhand seiner Werte). Seine Daten untermauern mein Gefühl der Mattigkeit, er sieht mich bei 90% des sonstigen Leistungsvermögens.

Mit dieser Erkenntnis laufe ich am Samstag eine ganz gute 11-km-Runde und nehme mir für heute einen Long Jog von 20 km vor, es wird höchste Zeit, etwas für die Ausdauer zu unternehmen.

Wegen der Wärme überlege ich mir eine schattige Route im Wald, auf der einen Erftseite hinauf, am anderen Ufer zurück. Aber eine kleine Fußgängerbrücke ist baufällig, Streckensperrung, der Plan ist dahin. Doch laufen fördert die Sauerstoffversorgung des Hirns und ich kann mir flugs eine Alternativroute zusammensetzen, die dann auch weitgehend im Schatten verläuft.



Eine frühherbstliche Stimmung ist eingekehrt. Auffallend klares Licht, erstes buntes Laub, viele Licht-und-Schatten-Spiele auf dem Weg. Normalerweise mag ich dieses Ambiente, wenn es nicht durch anhaltende Dürre befördert ist.


Meine Kamera erweist sich als hellseherisch veranlagt . Nach 3 Bildern vermeldet sie "Akku erschöpft". Genau das muss ich dann kurz darauf auch für mich feststellen. Mein Puls geht viel zu früh extrem zu hoch. Bei langsamem Lauf habe ich üblicherweise zwischen 135 und 140, diesmal geht er bald über 170. Das ist mir doch zu viel, ich will ja nur einen Trainingsreiz setzen, nicht aber mich verausgaben. Also lege ich immer wieder Gehpausen ein. Der Puls kommt jedes Mal schnell runter, kaum trabe ich wieder an, ist er auch gleich wieder oben. Schade, denn die Beine wären ja willig, nur fehlt die nötige Energie.
Bei einem 7:25'er-Schnitt erreiche ich einen Durchschnittspuls von 148, aber nur dank der Gehpausen. Ich verzichte auf 20 km und belasse es bei 16 km und hoffe weiter, dass der Knoten bald aufgeht...

10 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    das wünsche ich dir auch! :)
    Von deinen Wochenkilometern bin ich schwer beeindruckt! Könnte der hohe Puls nicht auch dem schnell wieder hohen Kilometerumfang geschuldet sein? Wobei es ja nach einer Infektion wirklich immer unterschiedlich ist, wie lange es dauert, bis man wieder beim Vorher-Status gelandet ist. :/
    Aber sehr beruhigend zu lesen, dass die Routenplanungsfähigkeiten keineswegs geschwächt wurden. ;D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Doris,
      danke, ich gebe dem Knoten noch für 2,5 Wochen die Chance sich zu lösen. Donst bin ich ihm ernsthaft böse!
      Dass der Puls mit km zu tun hätte, glaube ich eher nicht. Es war jedenfalls nach früheren Zwangspausen nie so extrem. Aber es ist wie es ist, Berlin wird seeehr langsam.
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  2. Ich mache grade sehr ähnliche Erfarungen, Puls höher, eher schlapp, die hohem Temperaturen sorgen für noch mehr Belastung, die Beine könnten, der Kreislauf weigert sich ... Trotzdem toll dass wir wieder laufen können :-)
    Dass du einen Check beim Arzt machst, ist sehr vernünftig, sowas "vergesse" ich immer einfach. Was solls, hören wir auf unseren Körper, bis Berlin bist du wieder fit und ausgeruht.
    Und dass deine Kamera für dich entschieden hat den Lauf zu verkürzen, das war wahrscheinlich genau richtig ;-)
    Liebe Grüße, Oliver

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Oliver,
      ja klar, jammern auf hohem Niveau. Es braucht nur Zeit, und dann wird das wieder. Ich über mich also in Geduld und ich werde wohl in Berlin die Strecke sehr lange genießen...
      Dir gute Besserung weiterhin!
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  3. Liebe Elke
    Genau, dieses auffallend klare, herbstliche Licht! Das mag ich so sehr. Hoffentlich bekommt ihr bald Regen - hier hat es in letzter Zeit ordentlich geschüttet.
    Mehrere US-Blogger die in den letzten Wochen Covid hatten, klagen über dasselbe wie du: extreme Müdigkeit und einen höheren Puls. Etwa so wie nach einer Grippe. Aber innerhalb kürzester Zeit waren alle wieder fit. Das wird bei dir bestimmt auch der Fall sein. Nur Geduld!
    Liebe Grüsse aus dem bedeckten Zürich!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Catrina,
      oh ja, ganz viel Reeeegen bitte! Der Wetterbericht verspricht den immer mal in 1-2 Tagen, und dann kommt ... nichts.
      Ok, dann hoffe ich auf die gleiche Regenerationskurve wie bei den anderen infizierten Bloggern. Etwas anderes bleibt mir ja auch kaum übrig. Auch wenn es gerade nicht ganz der rechte Zeitpunkt für solche Tiefpunkte ist.
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  4. Liebe Elke,
    auch bei dir leider - schlapp durch COVID. Gemein ist das. Ich schrieb schon bei Oliver, dass ich mich nicht mehr recht erinnern kann wie lange es so gebraucht hatte bei mir im Juni aber ein paar Wochen um zurück in Form zu kommen. Vielleicht klappt es ja genau mit Berlin.
    Toll dass du dich hast durchchecken lassen, da bin ich auch gar nicht drauf gekommen.
    Gute Besserung!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Roni,
      diese Schlappheit scheint eine weit verbreitete Begleiterscheinung zu sein. Ich nehme es, wie es kommt, ist ja eh' nicht zu ändern. Immerhin weiß ich ja, dass ansonsten kardiologisch alles ok ist und Berlin nicht entgegen stünde.
      Danke dir und liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  5. Liebe Elke,

    ich finde es sehr umsichtig von dir, dass du dich hast durchchecken lassen! So hast du zumindest aus kardiologischer Sicht eine Rücksicherung, dass alles okay ist!

    Es gibt ne Faustformel, dass man nach einem verletzungs- oder krankheitsbedingten Ausfall das 3fache an Zeit braucht, bis sich die alte Fitness wieder einstellt. Wahrscheinlich braucht es zusätzlich länger, wenn man noch nicht wieder voll ins Training einsteigen kann. - Damit will ich dir nicht Bange machen, sondern dich bitten, dir Zeit zu lassen. Sollte es dieses Jahr nur ein Sightseeing-Lauf werden, die Gesundheit ist wichtiger ... und in Berlin durchknüppeln wollen und am Ende einbrechen und leiden macht ja auch keinen Spaß. Vielleicht fährst du ja nächstes Jahr nochmal hin!?! - LOL

    Mir hat ja das Wetter ein vernünftiges Training 'verhagelt' ... und das Oberschenkel-Brennen ist zurück, also werde ich wohl in Berlin kaum auf Touren kommen. - Deshalb ... lass es uns genießen!!! - Wir haben ja tolle Leute an der Strecke!

    ... immerhin hast du 16 km geschafft! - Mehr als 17 km waren bei mir seit der Zugspitzwanderung auch nicht drin!

    Bleib dran und fröhlicher Dinge!
    Liebe Grüße Manfred

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Manfred,
      ich danke dir, "geteiltes Leid ist halbes Leid", wie man so schön sagt. Ja, es lässt sich eben nicht erzwingen. Also bleibt Plan B mit Geduld haben und kleine Brötchen backen. Mal schauen, wie es dann in Berlin so aussieht.
      Dir eine gute Zeit bis dahin, liebe Grüße
      Elke

      Löschen