Laufend lesen

Sonntag, 13. November 2022

Wind, Wellen und Weihnachten

Ach wie schnell kann eine Woche vorübergehen... schnief. Schon sitze ich wieder daheim, wo es beileibe auch nicht übel ist, aber dennoch, so ein Urlaub ist eben Urlaub, weil er so entspannend ist.

Auch der kleine Fehlstart mit Reifenplattfuß verlief, passend zur Insel, im Sande. Da Audi, anders als andere Hersteller, keine Vertretung auf Sylt hat, muss ein wenig mehr organisiert werden. Montagmorgen erreicht mich der Rückruf, dass der Mechaniker um 13.05 Uhr am Festland auf den Autoshuttle geht und daher bei pünktlicher Bahn ca. 14.15 Uhr am Ort des Hilfebedarfs eintreffen würde, mit einem Ersatzrad im Fahrzeug. Genauso trifft es ein, in 15 Minuten und Gottseidank bei Regenpause ist der Wechsel passiert. Heureka, da geht es einem schon wieder besser.




Dienstag. 

Die Umrundung der Südspitze der Insel steht an, im Wandermodus. Beginn am Startpunkt des Syltlaufs, quer hinüber zum Ostufer. Dank angelegter Wege leichtgängig. Ab Hafen Hörnum folgt dann Strand. Am Westufer prächtige Brandung. Man mag sich kaum sattsehen. Dazu ist es mit um die 13° zwar zu warm für die Jahreszeit, aber hier im strammen Wind dann doch angenehm. Ich kann einen Windsurfer beobachten und beneiden um sein Können. Wie ein Torpedo flitzt er über die Wellen. In jüngeren Jahren habe ich mich daran auch eine Weile versucht, doch für solche Bedingungen wie hier hätte es nimmer gereicht. Ich bewundere seine Halsen, mit denen er locker-leicht seine Bahnen abschließt.

Der Weststrand bietet zwar schönen Rückenwind, aber der Sand ist ätzend weich und es ist eine gefühlt endlose Wühlerei, sich darin fortzubewegen. Leider habe ich keine Laufuhr am Handgelenk und kann nicht die Anzahl der Kilometer bestimmen. Jedenfalls waren es ca. 2-2,5 Stunden. Nach dem Ausmaß des Muskelkaters in den Waden am nächsten Tag fühlt es sich an wie eine Marathondistanz.

Hörnum Oststrand






Mittwoch.
Laufen steht auf dem Plan, einmal von Westerland aus um das Rantumbecken, ein im Dritten Reich zu Wehrmachtszwecken eingedeichtes Becken, heute ein Naturschutzgebiet. Die Strecke führt zunächst dem wieder starken Südwind entgegen, allerdings oft im Schutz von Dünen oder Gehölz, dafür darf später im freien Bereich Rückenwind das Läuferherz erfreuen. Es macht riesig Spaß, in dieser Weite zu laufen und sich durchpusten zu lassen. Nur die Hinterlassenschaften der Deichschafe sollte man tunlichst meiden. Wunderbare 15 km.


Ein Glück, solch eine Sturmbrille...



Links Rantumbecken, rechts Wattenmeer










Nach absolut entspannten Tagen mit ansonsten Lesen, faulenzen, Tee trinken, bummeln, ist Freitag schon der letzte Tag erreicht, leider. Ein abschließender Lauf in salziger Lauf muss natürlich sein. Zunächst über die Westerländer Strandpromenade, dann über den Rad-/Gehweg hinter den Dünen nach Wenningstedt. Da ich gerade einen Krimi lese, in dem der dortige Dorfteich immer wieder erwähnt wird, soll dort der Wendepunkt nach rd. 5,5 km sein. Lustige Kunst gibt es zu sehen:



Tja, und dann wollen die Koffer schon wieder gepackt sein, oder eher: "müssen". Wie gern wäre ich länger geblieben. Am letzten Nachmittag begegnet mir noch auf der Friedrichstraße mein alter Vorstand, vor 2,5 Jahren pensioniert. Wir plaudern sehr nett, er ist mit seiner Frau gerade erst angekommen und wird 16 Tage bleiben. Tja, er muss ja auch kein Urlaubstagebudget beachten, Neid.....


Aber alles Jammern nützt nichts, Samstag Morgen geht es wieder auf den Autoshuttle. Die Audi-Vertretung hat sich nach der Ankunftszeit des Zugs erkundigt. Der Betrieb liegt nochmals 20 Minuten landeinwärts, erfreulicherweise direkt an der Route. Samstags ist dort geschlossen, doch der Mechaniker wartet schon, meine alte Felge mit neuem Reifen steht bereit. Es ist sogar genau das Fabrikat montiert, das auch auf den anderen Felgen sitzt, perfekt.

Als "Trostschmankerl" steht nun noch ein kleiner Abstecher an, auf den ich mich sehr freue... Kurz hinter Bremen biege ich ab und quere auf der Autobahn zu meiner Freude die in gewissen Kreisen legendäre Huntebrücke.
Und dann erreiche ich den in diesen Kreisen noch legendäreren exklusiven Friends-and-Family-Mini-Weihnachtsmarkt.
Es gibt Klönschnack, stärkenden Kaffee mit Spekulatius und Würstchen, und ganz viel liebevoll ausgewählte und noch liebevoller arrangierte Deko-Artikel (Ein paar davon passten noch ins Auto😀).



Ein Wahnsinn, was Jens und Volker da auf die Beine stellen. Und wie schade, dass es von Köln 3 Stunden bis dorthin sind... Aber es wird sicher nochmals werden!

12 Kommentare:

  1. Liebe Elke
    Ich hoffe schwer, dass du bald auch kein Urlaubstagebudget beachten musst und einfach Sylt abhauen kannst.
    Bei deiner Liebe zu Sylt würde ich über eine langfristige Ferienwohnung nachdenken. Stell dir vor - Schweiz und Sylt. Was für eine tolle Kombi!
    Deine Bilder sind eine wahre Augenweide, ich glaube, da müssen wir auch mal hin.
    Und du hast Volker getroffen! Und bist über die Huntebrücke gefahren! Wie toll! Eine schöne Abrundung deiner Ferien. Gab es bei Volker auch Kuchen?
    Liebe Grüsse aus dem dunklen Cape Town!

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    1. Liebe Catrina,
      nur noch 8 Monate, dann habe ich endlos "Quality Time" :-)!
      Na klar wären Schweiz und Sylt eine prima Kombi, aber die Immobilienpreise auf Sylt sind extrem. Viele Einheimische können sich da schon gar nicht mehr leisten und pendeln täglich vom Festland per Bahn zur Arbeit. Ich müsste mal Lotto spielen...
      Ja, wo in den Alpen die Berge sehenswert sind, malt auf Sylt (aber auch sicher anderswo an der See) eben der Himmel manchmal minütlich neue Bilder, großes Kino. Es könnte euch auch gefallen!
      Und natürlich war es prima, dass der Abstecher zu Volker sogar zum Weihnachtsmarkt passte! Sie hatten Full House, so dass nicht so viel Zeit zum Quatschen war, aber der kurze Treff musste sein. Klar, zum Kaffee gabs Spekulatius (eine Art weihnachtliche Kekse), habe ich noch ergänzt.
      Liebe Grüße aus dem sonnigen Rheinland
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    ich kann mich an den Syltbildern auch gar nicht satt sehen. So wunderbar das Meer und die Landschaft! Und du kannst sogar Windsurfen? Da bin ich ja jetzt wirklich erstaunt - Talente gibt es hier.
    Der Abstecher zu Volker ist ja grossartig - da musst du uns dann bald mal deine Weihnachtsdeko zeigen!
    Und ich glaube soo lange ist es ja nicht mehr hin, bis du keine Urlaubstage mehr zählen musst und wir noch mehr tolle Urlaubslandschaften sehen können.
    Liebe Grüße!

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    1. Liebe Roni,
      ich finde das Spiel der Wellen und der Wolken auch immer wieder soooo toll. In jüngeren Jahren konnte ich ein wenig Windsurfen, hier auf den Baggerseen, also ohne Wellen und Starkwind, hüstel.
      Meine Weihnachtsdeko ist eher klassisch und holzlastig, da ich familiär bedingt vieles aus dem Erzgebirge habe.
      Noch 8 Monate, dann habe ich frei für immer... :-)!
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Und die 8 Monate schmelzen täglich ab.... :-)

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  3. Liebe Elke,
    ich habe mich zwar gerade mit meinem blogger-Konto angemeldet, aber Google vermeldet, dass ich damit hier nicht kommentieren kann. Ich tu's trotzdem! ;)
    Was für traumhafte Fotos! Da überkommt mich ja sofort das Fernweh und ich will ans Meer! Wie gut kann ich dich da verstehen, dass diese Insel so ein Sehnsuchtsort für dich ist.
    Ich hoffe, der Besuch bei Volker und Jens konnte den Abschiedsschmerz ein wenig lindern und dass der nächste Syltbesuch schon geplant ist. Nächstes Jahr wird es dann viiieeel leichter mit den "Urlauben"! :)
    Anonymisierter Gruß von Doris

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    1. Liebe Doris,
      oh je, Google mal wieder .... danke für deine Beharrlichkeit. Ich kann manchmal auch trotz Anmeldung selber nicht auf Posts antworten... :-(
      Tja, Sylt .... schade, dass es kein Geruchs-Internet gibt (Meeresduft) oder das Kreischen der Möwen den Post bereichern kann, ich liebe es dort gerade zu den kälteren und raueren Zeiten. Hochsaison wäre dort aber nichts für mich (sage ich mal Stand heute...)
      Na klar war der Besuch bei Volker und Jens ein dickes Trostpflaster. Es war sehr schön, die beiden, wenn auch kurz, besuchen zu können und schon ein wenig Weihnachtsstimmung mitzunehmen.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,

    also meine letzte Woche hatte fast ewig gedauert! Hätten wir tauschen sollen! - LOL (Ich war erkältet, konnte nicht laufen!)

    Aber es hört sich nach einer super Auszeit an, die du dir genommen und auch gegönnt hast!!!!!!!!!!! ... und wenn man Augen fürs Detail hat, dann kann man ja noch viel mehr entdecken ... und gucken kann man erst ... und wenn man Wolkenbilder 'studiert' und alles um sich herum vergessen kann! TOLL!

    Danke für fürs Teilen und die Bilder!!! :-)

    Schön, dass der Reifen wieder fit ist! - Genial war dann der Besuch bei Volker und Jens, auch wenn nur wenig Zeit war! Ein stärkender Kaffee und Spekulaaaatius ... ich liebe sie! - Aber von deren Friends-and-Family-Mini-Weihnachtsmarkt muss man doch was mitnehmen, das ist doch alleine schon Ehrensache und es kann bei dir verschönern helfen.

    So und jetzt rockst du deine letzten 8 Monate! Bleibe gesund!
    Liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      deine Erkältung hat dich aber arg geplagt, ist hoffentlich vorüber?
      Ja die Woche war eine Wohltat, die Luftveränderung tat gut. Es ist immer wieder total faszinierend, welche Stimmungen die Wolken am Himmel erzeugen können, und dann das Meer dazu - toll.
      Die Reifenpanne ging ja dann doch noch glimpflich ab. Der Besuch bei Volker und Jens war natürlich das Schmankerl, das den Heimweg versüßte. Prima, dass es sich so einrichten ließ.
      Na und die letzten 8 Monate ... die flutschen nur so durch!
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Diese Sylt-Bilder, liebe Elke, und viele davon kommen mir so vertraut vor. Ich will auch wieder!

    Und danke für Deinen Besuch. Wir haben uns sehr gefreut, dass Du da warst!

    Ach ja, was ich noch fragen wollte: Warst Du mit den Füßen im Wasser? ;-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Moinsen,
      na du wohnst ja näher an der Insel, also nix wie hin! Ist wirklich immer wieder sooo schön da.
      Mit den Füßen im Wasser, äh, könnte ich glatt bejahen, solange du nicht fragst, ob die Füße nackich waren. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, mit Gummistiefeln gab es Wasserkontakt....
      Liebe Grüße
      Elke

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