Laufend lesen

Montag, 1. Juli 2024

Luftveränderung


"Luftveränderung" hat selten so eine spürbare Komponente für mich, wie in Aufenthalt in der Schweiz. Kaum steigt man aus dem Auto, riecht es nach Land, nach Gras, nach Heu, nach Bauernhof. Dazu Hahnenkrähen und Kuhglockengebimmel, herrlich.
Aktuell kommt die in einer Hinsicht besonders knisternde Atmosphäre der Fußball-EM dazu, bei der die Schweiz (bisher) sehr gut besteht und sogar das Zeigen der Landesfahne bei unseren Vermietern auslöst.

Ich freue mich, endlich wieder hier Runden drehen zu können, auch wenn es schwül und die Luft mit Saharastaub angereichert ist.

Kurzer Blick in ein Selbstbedienungslädeli am Wegesrand: Immer wieder nette Accessoires gibt es dort.



Kurz darauf MUSS ich meinen Lauf einfach unterbrechen. Da hat soeben eine Kuh ihr Kalb geboren. So süüüß, wie es da mit wackeligen Beinen seine allerersten Schritte macht. Die Kuh gibt sanfte, tiefe leise Töne von sich, zwischen Muhen und Schnurren. Zutraulich kommen beide sogar zum Zaun.



Gegen 11 Uhr bin ich zurück und heilfroh, bei der Schwüle den Lauf erledigt zu haben. Doch dann ändert sich das Wetter am Nachmittag, es wird kühler und erfrischender Wind kommt auf. Das wären eindeutig bessere Laufbedingungen gewesen.

Erfreulicherweise kann ich diese Bedingungen am nächsten Tag läuferisch genießen. Wie gut das tut!



Vor dem Aussichtspunkt, den ich ansteuere, warnt ein Schild:


Und ein kurzes Stück weiter, ausgerechnet auf der Weide rund um die Aussichtsplattform stehen dann auch die Damen mit ihren Sprösslingen. Ich schaue mir das erst einmal aus etwas Distanz an, man kann ja nie wissen. Es sind sehr imposante Tiere, wenig Euter, aber viel Masse. Ob denen klar ist, wie leicht sie das Elektrozäunchen umrennen könnten...?
Doch sie bleiben völlig ruhig, kommen sogar teils neugierig gemütlich näher.




















Doch leider, es ist absehbar, wie ihr Idyll enden wird. Der Hof gleich nebenan ist spezialisiert auf Fleischerzeugung. Immerhin, man legt Wert darauf, dass die Tiere nicht abtransportiert, sondern auf dem Hof geschlachtet werden...

















Ich gönne mir noch einige Höhenmeter, nachdem ich am Vortag den Kirchhügel nicht am Stück bezwingen konnte, Trainingsrückstand 😏. Mir kommt sogar ein Läufer entgegen, absolute Seltenheit hier oben. Der scheint mit den Steigungen keine Mühe zu haben. Wie auch, für Flachetappen müsste man extra ins Tal fahren. Bei mir ist es eher umgekehrt.

12 Kommentare:

  1. Wunderbar, liebe Elke!
    Schön auch, dass ihr von den Stürmen verschont geblieben seid! Euer Himmel sieht so aus wie unserer gerade... als ob jeden Moment ein Regenguss kommt. Unser Lauf für kommenden Samstag in Zermatt wurde gestern abgesagt... einfach zu viel Schlamm und Wasser.

    Hat das herzige Kälblein einen Namen bekommen? Ich hoffe es!

    Den Kirchhügel kannst du dir für das nächste Mal aufsparen. Geniesse erst mal deinen Urlaub!

    Liebe Grüsse aus dem abendlichen Zürich!

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    1. Liebe Catrina,
      Chris ist vorhin ordentlich geduscht worden... aber Gottseidank sind hier keine Unwetterschäden bisher. Zermatt abgesagt?! Das ist ärgerlich, aber nachvollziehbar. Nachdem schon die Bahn gesperrt ist, hatte ich das schon fast befürchtet.
      Ob das Kälbchen einen Namen hat, weiß ich leider nicht, dieser Hof ist 2 Dörfer weiter und ich kenne die Besitzer nicht.
      Genau, der Kirchhügel läuft mir nicht weg und zuletzt war er immer der Besiegte ;-)
      Liebe Grüße aus dem etwas abgekühlten Thunerseegebiet
      Elke

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  2. Liebe Elke,

    über das kurze Dasein der Nutztiere und die ihnen gebotenen Lebensbedinungen könnte man wahrlich lange nachsinnen. Aber ich persönlich komme für mich zu keinem wirklich stimmigen Schluss. Also fange ich meistens erst gar nicht damit an. Zu uferlos und .. ja, auch bedrückend letztlich.

    Das Foto mit dem toten Baum, das hat was! Gefällt mir gut.

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    1. Liebe Lizzy,
      ja die Sache mit dem Tierwohl... Ich finde, zumindest diese Kühe haben ja zuvor ein schönes Leben. Was mich aber auch nicht wieder zur Fleischliebhaberin umschwenken lässt.
      Am toten Baum ist der höchste Punkt meiner Runde, ab da geht es erst einmal wieder schwungvoll abwärts. :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    ahhh, herrlich! Da meint man auch aus deinen Bildern die Landluft zu riechen. Auch hier ändert sich das Wetter gerade, Sonntag noch drückend schwül, heute erfrischend windig und nass! So ist für jede Sportart und jede Vorliebe was dabei! :D
    Genießt eure Zeit "am Land". Wann geht es denn weiter nach Frankreich? Etwa wieder in das hübsche Dorf in der Provence?
    Und den Kirchhügel packst du beim nächsten Versuch! ;)

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    1. Liebe Doris,
      inzwischen hatten wir ziemliches Herbstwetter... :-(
      Dienstag geht es weiter zu den Lavendelfeldern, genau, wieder nach Crupies. Wir freuen uns sehr!
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  4. Vom Rheinland in die Bergwelt, krasser kann eine Luftveränderung ja auch kaum ausfallen, liebe Elke :-)

    Das Kälbchen ist aber in einen ziemlichen Modder geboren worden. Offensichtlich werden sterile Kreißsääle überbewertet :-)))

    Mutterkühe können zu einer wirklichen Gefahr werden, gerade in den Bergen wo Kühe und Menschen sich schonmal ins Gehege kommen können. ( https://www.br.de/nachrichten/wissen/achtung-vor-kuhattacken-so-verhalten-wanderer-sich-richtig,S2G1sV2 )

    Das Ende vom lieben Vieh ist nie schön, aber der Hof scheint es ja wenigstens so streßfrei wie möglich für die Tiere zu gestalten. Ich muß ja auch zugeben, dass ich nicht restlos auf Fleisch auf dem Teller verzichten mag. Da kann man dann nur auf die bestmögliche Haltung hoffen.

    Schöne Urlaubstage noch in der CH und in F.
    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      dieser Hof hält eine spezielle Rasse, die permanent draußen sind und sich ihren jeweiligen Standort im Areal selber aussuchen können. Ich hätte da auch anderes vorgezogen, aber ich bin ja auch keine Kuh.... Und Abstand halte ich ohnehin lieber, bei Mutterkühen mit Kälbern.
      Genau, dieser Hof möchte den Stress soweit möglich reduzieren, finde ich einen guten Ansatz. Aber deswegen wieder Fleisch auf den Teller? Nein, es bleibt bei ganz seltenen Ausnahmenfällen.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,

    schön ist es im Urlaub (fast) immer, aber in einer solchen Berggegend ist es nochmal viiieeel schöner! Wenn es nicht zu penetrant nach Gülle riecht, mag ich Landluft auch sehr gerne riechen. - Die Bauweise der traditionellen Häuser, die Tiere und die Bergwelt, da braucht es nur sanfte Hügel und schon wähne auch ich mich im Urlaub! - :-)

    Genießt es dort und dann auch in Frankreich. Da kommt dann durch den Urlaub, sprich den Tapetenwechsel, die Laufform schon von alleine zurückgeflogen! Und den Kirchhügel hast du bald auch wieder 'im Sack'!

    Da ich hauptsächlich vegetarisch 'unterwegs' bin, mit seltenen 'Fischausnahmen', tun mir die Tiere schon leid! Meist verdränge ich aber das Thema, will nicht militant und besserwisserisch auftreten!

    Auf der Weide machen die Kühe eher einen zutraulichen Eindruck und doch würde auch ich ihnen mit Respekt begegnen, gerade wenn sie junge Kälber um sich haben! - Danke für die Bilder!

    Liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      Gülle kann ich auch mal für ein Viertelstündchen ertragen, gehört ja auch dazu.
      Das Thema Viehhaltung ist ja ein sehr sensibles Thema. Da gibt es so viel Leid, das man den Tieren antut. Da finde ich manche hiesige Ansätze dann ja positiv. Stimmt mich dennoch nicht um, was Fleischkonsum angeht. Und so einer Kuh direkt gegenüber zu stehen, schafft auch Respekt, sind ja starke und massige Tiere.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  6. In den Urlaub fahren um ein wenig nach Hause zu kommen, das hat was, ich kanns nachvollziehen als altes Landkind :-)
    Mutter und Kalb stehen da ziemlich im Matsch, ich vermute mal das ist nur eine Umtriebsgasse oder ähnliches? Ansonsten ist es ja knackig grün bei den anderen Rindern. Wunderbar in so einer Gegend zu laufen, da wird sich deine Laufform schnell anpassen.
    Habt schöne Tage in der Schweiz und anschließend in Frankreich, viele Grüße an Chris!

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    1. Lieber Oliver,
      ja, das ist immer wie nach Hause zu kommen hier ;-)
      Der Hof hält seine Wagyu-Rinder auf offenem Gelände mit Unterstand. Die Tiere können jederzeit entscheiden, wohin sie sich stellen. Warum die kalbende Mutterkuh sich den Modder ausgesucht hat, keine Ahnung. Vielleicht, weil sie dort allein war? Ich hoffe, der Bauer hat das Kalb ein wenig gereinigt...
      Und das Grün täuscht leider. Sie haben hier viel zuviel Regen abbekommen und bekommen den immer noch, der Boden ist vollgesogen wie ein Schwamm. Unsere Bauern haben Sorge, dass der Traktor auf ihren schrägeren Ackerflächen abrutscht.
      Fast war ihnen schon das letzte zu heiße und trockene Jahr lieber...
      Danke und liebe Grüße, Elke

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