Laufend lesen

Sonntag, 1. Dezember 2024

Glühweinlauf Marienhagen (10 km)

Untertitel: "Die Allerletzte"
Nein, das ist kein Spoiler, trifft aber trotzdem zu...

Am Glühweinlauf Marienhagen (östlich von Köln, bei Gummersbach) wollten wir schon längst wieder einmal teilnehmen, aber wie das so ist manchmal.
So auch dieses Jahr, das ungemütliche Herbstwetter verleitete nicht wirklich zur Anmeldung. Endlich 3 Tage vorher raffte ich mich auf. Nachmeldung vor Ort geht nicht, wohl aber online, solange bis das Teilnehmerlimit erreicht ist. Flugs meine nötigen Eingaben erledigt. Dann den Button "Weitere Anmeldung" angeklickt. Nichts passiert.
Klick, klick - nichts, nichts.
Mh, also den Dialog nochmal von vorn angestoßen.
Huch, die Anmeldung ist geschlossen!😡
Da habe ich wahrhaftig den 500sten Startplatz erwischt und Chris muss leer ausgehen! So ein Mist.

Dennoch machen wir uns bei wunderschönem Sonnenschein auf ins Bergische Land. Da Chris gerade ein in Köln gefertigtes Vollstromer-Fahrzeug für eine Woche testen darf, hat auch er Spaß an einem kleinen Ausflug, wenn auch ohne Laufkomponente. Als Nebeneffekt komme ich so zu meinem persönlichen Chauffeur, Coach, Taschenträger und Fotografen. Win-win. 😊
Start, Ziel, etc. findet sich alles an der Grundschule. Auch ein nettes Pop-up-Café mit hausgebackenen Kuchen und liebevoll dekorierten Tischen in ABC-Schützen-Höhe. Egal, hier ist es warm und wir lauschen schöner Weihnachtsmusik. (Eine Wohltat, nachdem wir am Vortag noch auf dem Aachener Weihnachtsmarkt mit "Conny Kramer" berieselt oder besser gequält wurden...😖)
Da statt Starterbeutel Nikolausmützen ausgegeben wurden, sieht das Teilnehmerfeld besonders rot-weiß-lastig aus. Ich hatte mir, da ich kein adäquates Grinch-Outfit fand, etwas eigenes überlegt und gestrickt. War dank der Temperatur um die 4° nicht die schlechteste Tat.




Dem einen ist's warm, der anderen weniger

Ich bin froh, als es endlich losgeht und man der Kälte mit Bewegung trotzen kann.
Die andere Trotz-Methode lässt sich bei km 1,5 beobachten. Der Verpflegungsstand, den man später, nach Absolvierung einer großen Runde erneut bei km 8,5 passiert. Eigentlich wollte ich alkoholfreien Glühwein nehmen, aber es ist kein Herankommen, also laufe ich weiter. Schlagartig ist es leerer auf der Strecke.





Der Lauf hat Profil, rd. 200 Höhenmeter auf der 10-km-Distanz. Es geht auf matschigen Waldwegen bergauf und bergab. Bin ich froh um meine Trailschuhe! In Schattenbereichen ist es gefroren. Längere Zeit hänge ich an einer älteren Teilnehmerin, die eine Art Geh-Lauf-Technik anwendet. Sieht aus wie forciertes Walken, aber gelegentlich verfällt sie in richtiges Laufen. Dennoch, ich brauch lange, um an ihr vorbeizukommen.



Etwa bei km 5 steht ein kleiner Getränkestand mit Wasser, endlich ein paar Schlucke Flüssigkeit. Weiter geht es, nun der sinkenden Sonne entgegen. Macht es zwar idyllisch, aber zum laufen nicht ganz einfach. Die Würdigung der schönen Landschaft muss daher vernachlässigt werden.
Auch spüre ich zunehmend, dass ich Bergtraining zuletzt echt vernachlässigt habe. Überholen kann ich dennoch, die glühweinseeligen Bacchusbrüder und -schwestern.







Eigentlich wollte ich ja doch einen alkoholfreien Glühwein nehmen, aber der Posten von km 1,5 bzw. 8,5 hat sein Erscheinungsbild leider arg verändert... 
Nun denn, die letzten 1,5 km schaffe ich ohne solche Kraftstoffzufuhr.


Auch wenn die noch eine Herausforderung bereithalten. Denn kann man es beim Start als erstes bergab rollen lassen, gestaltet sich genau diese Passage zum Ziel natürlich als stramm bergan.
Motivierend ist es, gerade hier zahlreiche nikolausbemützte Gehende überholen zu können. 
Auf den letzten 50m kündigt sich das Ziel auf ganz besondere Weise an: Man RIECHT den Glühwein! 😁



Aufwärts zum Ziel


Ich will mir den Schneid nicht abkaufen lassen und diesele bis oben durch, statt mich der Schwerkraft zu ergeben.
Dennoch schaffe ich diesmal nur eine 1:03, wo es doch 2019 noch eine 59er-Zeit war. Naja, da war ich auch noch jünger... 


Den Glühwein habe ich nun aber redlich verdient, und er mundet ausgezeichnet. Auch wenn die Musik inzwischen von Weihnachten auf fünfte Jahreszeit gewechselt hat, passt eher zur nun vorherrschenden Stimmung.😌
Interessanterweise führt die Ergebnisliste nur 231 Finisher... von 500. Ob die anderen so viel länger als das Zeitlimit von 100 Minuten im Wald weilten...?

Zahl des Tages: 1952,5.🏃😄
Na da sollten doch die 2000 Laufkilometer für 2024 locker zu erreichen sein.
Der Nikolauslauf nächsten Sonntag wird auch dazu beitragen.😀

10 Kommentare:

  1. Liebe Elke,

    sieht gut aus, wenn die Handschuhe zur Mütze passen und es sticht angenehm heraus, dass nicht alles in rot-weiß erscheint. Ich hätte mich da mit meiner blau-weißen Lilien-Weihnachtsmütze auch gut abgehoben! 😉

    Gerade nochmal Glück gehabt mit der Anmeldung und Chris hat Gentleman like mitgemacht. Toll.

    63 Min. für 10 km mit 200 hm ist doch gut und genau, du bist 5 Jahre älter als beim letzten Mal!!! Zumal die Strecken im Wechsel auf und ab so einige Matsch- und Sonstwas-Tücken hatte. Aber gut hast du es gemeistert, viele noch abgefangen und im Gegensatz zur Mehrheit durchgezogen. Die Ausfallquote ist für einen 10er schon fast erschreckend hoch, oder waren die auch betütert? (im berlinischen Sinne)

    Auf zu den letzten paar Kilometerchen in 2024 und liebe Grüße Manfred

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Manfred,
      du hättest in blau-weißer Lilien-Mütze auch herausgestochen! ;-)
      Tja, mit diesem Auf-den-Punkt-Anmeldeglück sollte ich mal Lotto versuchen...
      Ich habe ja nichts speziell trainiert und wollte nur einen netten, gemäßigt fordernden Lauf haben, und so kam es, also bin ich sehr zufrieden.
      Ich fürchte, der von dir angesprochene Zustand von Geist und Körper könnte etwas bis viel mit der Finisherquote zu tun haben ;-)
      Danke und liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  2. Liebe Elke,

    Glühwein als Streckenverpflegung finde ich mal was ganz anderes und schade, dass mir das in meiner Läuferinnenzeit entgangen ist. Wobei ich eigentlich fast nie Glühwein trinke. Aber als Abschlussgetränk nach einem Lauf bei Frostkälte stelle ich ihn mir ziemlich klasse vor.

    Deine Zeit ist in meinen Augen glamourös und beglückwünschenswert!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Lizzy,
      den Glühwein gäbe es an der Strecke sogar mit oder ohne Umdrehungen. Wenn man dann bis an die Tränke gelangt...
      Genau, es war eine milde Sorte Glühwein und tat am Ende sehr gut, zumal nach getaner Läuferarbeit ... ;-)
      Danke und liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  3. Super gemacht, liebe Elke!
    Bei Bild 9, wo die Leute auf der Wiese neben dem Krankenwagen (?) stehen: Ist das etwa der Glühwein-Verpflegungsposten?! Kein Wunder, dass 269 noch im Wald herumirren… 😂
    Ich bin mir sicher, unter diesen Umständen hätte Chris locker mitlaufen können, ohne dass es jemand bemerkt hätte.

    Viel Spass beim Jagen der letzten Jahreskilometer – das meisterst du mit links, mit oder ohne Glühwein!

    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Cape Town!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Catrina,
      genau, der Krankenwagen markiert den ersten und zugleich letzten Getränkeposten. Ich vermute, sie hatten reichlich Flüssigkeit dabei. Wobei eben bei meinem zweiten Vorbeilaufen wohl schon alles weg war. Es gab sicher aber auch ernsthafte Läufer, die darauf nicht aus waren.
      Wahrscheinlich hast du recht, Chris wäre wohl kaum aufgefallen. Und ob im Ziel beim All-you-can-drink-Glühweinverteilsystem wirklich nur Teilnehmer zugriffen, kann man auch bezweifeln.
      Danke, ja, die letzten Kilometer kann ich locker angehen :-)
      Liebe Grüße aus dem heute nochmal kalt-sonnigen Rheinland
      Elke

      Löschen
  4. Liebe Elke,
    ahhhh, jetzt verstehe ich! Dein Glühweingenuß letzte Woche war nichts anderes als Training für diesen Lauf! Sehr löblich, auch wenn er dir auf der Strecke dann doch verwehrt blieb. ;D
    Deine Grinch-Ausrüstung gefällt mir sehr gut - das hast du wirklich alles selbst gemacht? Ich bin beeindruckt! Vielleicht hat deshalb die Anmeldung gleich nach dir geschlossen, die hatten Angst, von grünen Wesen unterwandert zu werden. :D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Doris,
      oh, du hast mich erwischt - beim Glühweinläuferspezialtraining! ;-)
      Die Stricknadeln haben schon nach den letztjährigen Adventslaufereien geklappert. Das ist Sockenwolle in Weihnachtsfarben, die hält wirklich gut warm und nimmt Schweiß auf. Grinchiges habe ich in Marienhagen wahrhaftig nicht gesehen.
      Danke und liebe Grüße, Elke

      Löschen
  5. Haha! Das war scheinbar ein Lauf mit einer feine Mischung aus weihnachtlicher Stimmung und rheinischer Mentalität :-) Sicherlich fand der Glühwein auch bei Nicht-Läufern großen Anklang, bei den frostigen Temperaturen aber auch kein Wunder. Toll aber auf jeden Fall dein Outfit, zwischen dem vielen rot-weiß gehört einfach ein wenig widerspenstiges Grinch-grün. Und wirklich lustig dass du den letzten Slot erwischt hast, schade für Chris, aber ein zuverlässiger Supporter ist ja Gold wert. Schade aber auch dass von den 500 offenbar so viele nicht gestartet sind, oder liegen die immer noch hackevoll in den Gräben? ;-)
    Liebe Grüße, Oliver

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Oliver,
      genau, die vierte und fünfte Jahreszeit in einem! :-)
      Da müssen wir nächstes Jahr dann schneller sein mit der Anmeldung, aber wenigstens konnte ich so meinen persönlichen Weihnachtsstrick ausführen.
      Was mit der anderen Hälfte des Feldes ist, ist mir ein Rätsel, es war ja kein Wetter zum Daheimbleiben. Aber da die Vorräte des Haupt-Verpflegungsstands der Strecke so schnell geleert waren (ok, vor dem Hauptlauf waren noch Kurzstrecken dort unterwegs), könnte durchaus dort eine Ursache zu suchen sein. Ich hoffe dass die Betroffenen einen verkürzten Heimweg nahmen und nicht noch lange im Wald herumirrten...
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen