Die einen laufen sich eine, meine habe ich gekauft: Eine Blase. Nun ja, es gibt dann doch einen Unterschied: Meine gehört ab nun zur Ausrüstung.
Da ich beim Laufen nicht so gern einen Gurt tragen mag und aus noch weiteren Gründen habe ich mir nun so ein Teil für lange Läufe zugelegt. Es ist eine 2-Kammer-Blase. 2 Liter Wasser fasst die eine Kammer, die andere 1 Liter einer weiteren Flüssigkeit, ich möchte darin flüssige Kohlenhydrate transportieren.
So wird mein heutiger 30-km-Lauf zur Testaktion, einerseits dieser Blase, zudem will ich noch statt verdünntem Gel einen selbstgemixten Sporttrank auf der Basis von Maltodextrin anhand dieser Publikation ausprobieren.
Nachdem ich ja schon mit meinem Laufrucksack den Getränketransport mit Erfolg ausprobiert hatte (Link), habe ich mir den Luxus einer Doppelkammertrinkblase gegönnt. Ist zwar eine eigenartige Zusammensetzung, dieses Teuer-Teil in meinem Billig-Rucksack, aber beide passen sehr gut zusammen.
Die Blase macht einen sehr hochwertigen Eindruck und ist durchdacht konstruiert. So sind beide Kammern und die zugehörigen Schläuche farblich unterschiedlich (Wasser: klar, 2. Kammer für Energietrank o.ä.: orange) Die Wasserkammer hat einen tankähnlichen Drehverschluss und eine Füllmengenanzeige. Die zweite kleinere Kammer lässt sich dagegen in voller Breite öffnen, was dem zu erwartenden höheren Reinigungsaufwand zugute kommt.
Nach Einlegen der Blase in meinen Rucksack lassen sich die beiden Schläuche im Schultergurt aus dem Rucksack hinausführen. Sie laufen dann in einem Kopplerstücke mit "Zapfhahn" zusammen, so dass man schlussendlich beides aus einem Mundstück trinkt. So kann man unterwegs jederzeit wählen, was man trinken möchte und sogar Mischen ist möglich.
Ich fülle mir einen Dreiviertelliter Wasser ein und einen halben Liter Maltodextrin-Salz-Wasser-Gemisch.
Wie schon beim ersten Test trägt sich der Rucksack allerbestens. Obwohl ich gute 1,5 kg auf dem Rücken trage, habe ich keinerlei Schweregefühl. Der Rucksack liegt gut an, nichts wackelt oder hoppelt. Es gluckert nur munter, aber das ist auch alles. Das Trinken geht prima. Man muss zunächst die Schläuche füllen, indem man die Luft heraussaugt, aber dann ist die Zuleitung "geflutet" und man hat jederzeit Flüssigkeit.
Zwar hatte ich mir Sorgen um einen wippenden und störenden Schlauch vorn gemacht, doch auch das war unnötig. Mein Rucksack hat eine Führungsschlaufe und das Mundstück lässt sich im oberen Vordergurt einklemmen. Das Umschalten am Zapfhahn funktioniert reibungslos.
Fazit: Klasse, für lange Läufe nur noch mit Blase!
Zum Maltodextrin-Trank:
Riesenvorteil, der schmeckt nach nichts, endlich nicht mehr diese Süße, die ich bei Gels so gar nicht beim Laufen mag. Allerdings habe ich das Gefühl, der Energiegehalt war noch nicht optimal. Da muss ich nochmals experimentieren.
Eine weitere Nebenwirkung hat der Rucksacklauf auch: Mich grüßen plötzlich viele andere Läufer, vor allem die sportlicheren Typen. Anscheinend vermittelt das den Eindruck, ich trainiere gerade für eine ganz große Sache... ;-)
Auch wenn im letzten Drittel die Beine schwer werden, gehen die 3 Stunden schnell herum. So vieles geht mir durch den Kopf, das dieser Tage die Welt berührt, rund um den Absturz der Germanwings-Maschine und vor allem die Ursache. Einfach nur entsetzlich.
24.3.:
11 Grad, 9,2 km, 1:00:00, (6:30 Min/km), HF 135
26.3.:
7 Grad, 10,8 km, 1:10:01, (6:27 Min/km), HF 134
Heute:
11 Grad, 29,6 km, 3:15:26, (6:36 Min/km), HF 137