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Samstag, 23. März 2019

Rodenkirchen läuft (10 km)

Nochmal 10 km will der Plan, diesmal in 55 Minuten.
Es bietet sich an "Rodenkirchen läuft", ein kleiner Volkslauf im Kölner Süden, von Bambiniläufen bis zu 10 km. Auch eine Doppelwertung wird angeboten, nachdem man 5 km rannte, gleich noch die 10 hintendran zu hängen.
Uns reichen die 10.
Das ganze findet im Forstbotanischen Garten statt, also ein Rennen im Grünen, wäre es heute nur nicht so trüb-grau.
Zunächst schauen wir noch den Schülerlauf. 1500m, die die besten in nur wenig über 5 Minuten rennen, ein Wahnsinnstempo für manche der kurzen Beine! Das Zuschauen ist höchst amüsant, denn viele der Kurzen zeigen beim Start schon die Verhaltensweisen der Großen: Angespannter Blick, Taxieren der Gegner, Griff zum Handgelenk, wo aber keine Uhr sitzt. Im Ziel später dann Leidensgesten, Schnappatmung, Verwerfen der Hände. Allerdings wirkt dies, wenn es austrudelnd VOR der Ziellinie geschieht, dann doch unfreiwillig komisch...
Dann haben wir auch noch Zeit, Start und Zieleinlauf des 5-km-Feldes zu sehen. Unerwartet eine bekannte Gestalt, Lauffreund Walter ist auch aktiv heute. Er geht die Doppelwertung an, läuft also später mit uns die 10 km.

Kurz nach Läuten der Mittagsglocken begeben wir uns zum Start, wie 408 andere auch. Bei der Aufstellung auf dem schmalen Spazierweg wird klar, wer hier nicht ganz vorne steht, wird gleich erstmal feststecken.









100 m nach dem Start gehts zunächst über die Ziellinie. Wohl um auf die genaue Distanz zu kommen, sind Start und Ziel nicht ganz identisch.
Danach kurven wir in zahlreichen rechten Winkeln durch den Forst. Alles gut organisiert, an jeder Kreuzung und jeder Abbiegemöglichkeit steht ein Posten, verlaufen unmöglich. Wahrhaftig stecke ich die ersten 2 km im Gedränge schwatzender Schnaufer und Schnauferinnen fest, weswegen der zweite Kilometer mein langsamster sein wird. Chris konnte sich schon rasch nach vorn absetzen. Walter ist irgendwo hinter mir. Ich fühle mich so richtig gut und laufstark, umkurve manche der laufenden Hindernisse. Nach den ersten beiden Kilometern kann ich endlich so rennen, wie ich möchte. Der Kurs ist nicht ganz eben, leicht wellig, aber das tut der Freude keinen Abbruch.

Der vierte Kilometer führt uns am Hahnwald entlang. Dies ist das Viertel für den kölschen Neu-Geldadel. Promis. Showmaster, Schauspieler, Sänger leben hier. Doch die dichten Hecken und Zäune versperren allzu neugierige Blicke. Der Forstbotanische Garten grenzt übrigens an seinem anderen Ende an Marienburg, das Viertel des alteingesessenen kölschen Geldadels, mit vielen ansehnlichen Villen der Gründerzeit. Doch die verschonen wir mit unserem Lauf.

Schon ist Kilometer 4 absolviert und schmissige Sambarhythmen schicken uns auf den letzten Kilometer Richtung Ziel. Da der 10er ja aus zwei 5er Runden besteht, können wir diese kleine Aufmunterung später gleich nochmals mitnehmen.







Auf der zweiten Runde kann ich Boden gutmachen und überhole selber, statt überholt zu werden. Ich erinnere mich an eine Taktik aus einem Marathonbuch, das ich derzeit lese: Immer die Überholung des Vorauslaufenden als nächstes Ziel nehmen. Und während ich darüber sinniere, passiert das fast von allein.
Parallel grübelt der Kopf zudem, ob das Tempo bis ins Ziel gehalten werden kann Die Beine antworten auf ihre Art: Die zweite Runde ist die schnellere! 😅


Nach dem Passieren der Sambagruppe ist nur noch ein weiter Bogen zu laufen, hinten beim blühenden Mandelbaum sehe ich bereits die Läufer ins Ziel sprinten.
Gelegentlich höre ich hinter mir Schnaufen näherkommen. Klar, hier will man's wissen! Ein paar Einzelne schieben sich an mir vorbei, andere kann ich von diesem Unterfangen durch Beschleunigung abhalten.
Chris ist schon längst im Ziel. Ich würde mich nicht wundern, wenn Walter auch von hinten käme, kommt er aber nicht.

Kurz vor dem Ziel schieben sich zwei ein wenig selbstgefällig schnatternde Herren an mir vorbei. Ha, das ist genau das, was ich brauche, um noch einen Zahn zuzulegen!
Erst wiege ich sie in Sicherheit, dann setzen die Beine zum Stakkato an. Ich schieße an den beiden vorbei und lasse mit meinem Schwung vor der Ziellinie gleich noch ein weiteres Laufduo hinter mir.
Ja, so macht das Spaß! Dass auch ich dann erstmal heftig Luft holen muss, wie vorher manche Schüler, ist ok. Immerhin ist es hinter der Ziellinie...
Chris steht schon entspannt mit einem Getränk im Ziel. Und kurz nach mir läuft wahrhaftig Walter ein. Er hatte mich aus der Ferne gesehen und seinerseits versucht, mich noch zu überholen.
Was aber an meiner heutigen Laufpower scheiterte (hüstel).
Am Ende darf ich mich über die Schnapszahl 53:53 Minuten (netto) und Platz 3 meiner AK (sowie einer Platzierung im ersten Frauendrittel) freuen. Rein nach der Netto-Laufzeit läge ich sogar auf dem 2. Rang der AK, aber maßgeblich ist ja eben der Zieleinlauf.
Nächstes Mal also doch weiter vorne einreihen.
Aber bei der Austragung 2020 hier bin ich eh' in einer anderen AK und die hätte ich heute locker gewonnen, brutto wie netto, aber sowas von.😉

8 Kommentare:

  1. So so, da seid Ihr in Rodenkirchen und guckt nicht mal eben vorbei, tze tze. Achso, nähe Köln, Ihr habt also Euer eigenes Rodenkirchen. Ok, dass sind dann doch etwas mehr als 40 km nach Oldenburg :-))

    Du läufst schon wieder nach Plan? Oder immer noch? Und eine Woche nach Sylt schon den nächsten Wettlauf. Du setzt offensichtlich da fort wo Du letztes Jahr aufgehört hast.

    Ebenso wie mit den Schnapszahlen, nach 3:33 Stunden nun 53:53 Minuten. Witzig :-)

    Glückwunsch zum guten Finish und dem Treppchenplatz in Deiner AK!

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Moin Volker,
      wie, was, Rodenkirchen liegt auch bei Oldenburg, das gibt es doppelt? Wie lustig!
      Immer noch nach Plan, das Saisonziel ist ja der Weimar-Marathon. Auch Sylt war dazu nur Training ;-)
      Ach ja, zu den Schnapszahlen trägt Chris den Rang 111 bei den Herren bei :-)
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  2. Bohey! Liebre Elke, das Tempo, in dem du Wettkämpfe runterreißt, macht mich schon beim Mitlesen in gleich zwei Hinsichten atemlos. Herzlichen Glückwunsch!

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    1. Liebe Lizzy,
      danke!Nun ja, man will sich ja nicht lumpen lassen und da wird halt alles rausgehauen ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    suuuper! Die Beschreibung deiner beiden schnatternden Motivatoren für den Schlusssprint ist genial! :D
    Was bist du fleißig bei deinen Laufteilnahmen! Hut ab! Und welcher Plan? Zielt der auf den Bauhaus Marathon?
    Gratuliere zum Treppchenplatz und der tollen Zielzeit! :)

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    1. Liebe Doris,
      hihi, der eine der beiden ist ja im letzten Bild rechts zu sehen. Diese Art der Provokation kann einen wachküssen ;-)! Jeder hat da halt so seine Triggerpunkte.
      Genau, der Plan für den Bauhaus-Marathon, diesmal wieder nach Steffny.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,
    ich kenne Läufe, bei denen die AK-Wertungen nach Netto-Zeit durchgeführt werden, also biste in meinen Augen Zweite bei dem Lauf! Herzlichen Glückwunsch! Und dann das mit den Zahlen ... das liebe ich doch auch so: ob bei der Startnummer, der Platzierung, den Höhenmetern oder der Zielzeit. Viele Möglichkeit mit Zahlen zu spielen. :-)
    Schön dass es so läuft beim Laufen!
    LG Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      also, wenn Du das sagst, dann fühle ich mich nun auch auf dem Silberrang ;-)
      Ja, es ist schon lustig, wie manchmal Zahlen zusammenkommen, ohne Absicht, und wenn es einem noch auffällt.
      Es läuft, das stimmt, derzeit ein kleines Läuferhoch :-)
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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