Manchmal stimmt einfach alles bei Läufen.
Als erstes das Wetter des Ostersonntags: Sonne, leichter Wind, zum Einstieg 14°, später 18°.
Zur Abwechslung trabe ich mal nicht allein, sondern mit Heidrun. Wir nehmen uns gemütliche 20 km vor. Zu zweit sollte das vielleicht leichter fallen. Und in der Tat klappt auf diese Weise wirklich langsames Laufen zwischen 6:30 Min/km und 7 Min/km. Außerdem ist die Sache auch noch kurzweiliger durch Quasseleien über dies & das.
Die Route führt an ein paar "Mal-wieder-Punkten" vorbei. Länger nicht dort gewesen, aber wieder mal schauen, wie es nun so aussieht.
Zunächst geht es zu einem 2015 künstlich angelegten Teich mitten in den Feldern. Er wurde geschaffen für Zugvögel, als Ausgleich für im Zuge das Tagebaus verschwundene Teiche. Mich wundert, wie er ohne Quelle und natürlichen Zufluss bestehen kann. Ein Bach plätschert zwar daneben entlang, scheint jedoch deutlich tiefer zu liegen. Doch irgendwie klappt es und die Vögel freut es. Nur heute sehen wir keinen einzigen dort. Auch ein paar Naturfotografen, mit langen Teleobjektiven bewaffnet, werden wohl eher leer ausgehen.
Weiter zum Tagebau-Aussichtspunkt
Terra Nova. Natürlich bei bestem Osterwetter gut besucht heute. Irgendwo an der Tagebaukante, etwas links vom größeren Bagger, lag die
spannende archäologische Grabung, bei der ich letztes Jahr helfen durfte. Da sich der Bagger inzwischen dort weiter vorangefressen hat, kann ich die Stelle nicht mehr eindeutig erkennen.
Inzwischen wurden neue Infotafeln angebracht. Waren früher Daten zur Förderleistung und Dimensionen der Grube Thema, ist es nun der Blick in die Zukunft. Es soll nämlich in einigen Jahrzehnten der zweitgrößte See Deutschlands entstehen. Die interessierte Bevölkerung wird dazu seit einiger Zeit mit wunderschön anzusehenden Fotomontagen beglückt, die Bilder mit Wasser im Grünen, Badestrand und Segelbooten zeigen. Das Wasser kommt dann aus dem Rhein, mit dem Bau der notwendigen Pipeline wird demnächst begonnen. Das Rheinwasser soll dazu reichen, doch es gibt auch kritische Stimmen. Die niederländischen Nachbarn fürchten andauerndes Niedrigwasser und daher Versalzung der Rheinmündung. Ob und wie der Plan gelingt, wird sich in ca. 40 Jahren zeigen.
Nur knapp 4 km entfernt besteht die Gelegenheit, die alte Autobahn 4 zu queren. Interessant, wie es hier nun aussieht.
Blick nach Osten, Richtung Köln:
Blick nach Westen, Richtung Aachen/Niederlande:
Ein wirklich genussvoller Lauf heute. Es trabt sich locker, die Frühlingsluft tut gut, und erst der duftende Raps!
Hinzu kommen weitere Genüsse: Daheim wartet leckerer selbst gebackener Apfelkuchen.
Das Abendessen macht keine Arbeit mehr, ich hatte es schon am Vortag vorbereitet. Mein kürzlich erworbenes Fußmassagegerät tut wirklich gut, je länger der Lauf war, umso mehr! Und dann heißt es Chillen auf dem Sofa, herrlich!
Als am Abend kurzzeitig ein Gewitter mit Regen und Sturm losbricht ist klar: Das war ein prima Lauftag!