Nachdem ich am Vortag mal wieder keine Kamera dabei hatte und genau dann etwas Spannendes zu sehen ist, muss ich gleich nochmals zu einer bestimmten Stelle.
Es gab nämlich schon wieder eine Veränderung am Kreuz: Die Schlüssel sind gewandert, rechts auf den Sims des Kreuzes. Dafür steht nun eine vertrocknete rote Rose bei den Lichtern. Was das nun wieder heißen mag...? 😏
Ok, wohl doch zu einem Vorhängeschloss gehörend... |
Sonntag standen 27 km auf dem Plan. Beschwingt vom vorherigen TV-Zuschauen beim Ironman in Frankfurt (aber nur bis zum Radfahren) mache ich mich auf den Weg. Wie von allein laufen meine Füße Richtung Manheim. Bei soviel Kilometer-Budget kann ich das auch mal zu Fuß ansteuern, statt wie sonst nur mit Elli.
Als erstes komme ich am ehemaligen Friedhof vorbei. Noch 4 Gräber sind geblieben, ansonsten wirkt das Areal wie ein verwunschener Park.
Danach kommt der Rest-Ort.
An der Kirche, die nun doch gute Chancen zum Nicht-Abriss hat (man diskutiert jedenfalls schon die Kosten der Instandsetzung, und wer dieselben zahlen soll) tut sich erstaunliches, eine Großbaustelle! Das verlangt nach weiterer Überwachung. Ich habe ja noch ein paar lange Läufe...
und plötzlich stehe ich vor gepflegtem Rasen mit einer netten Spiel- und Badeanlage nebenan mitten in der Ödnis. Noch ein Rätsel...
Zu laufen hat auch gegenüber Rädern u.ä. den Vorteil, dass rumpelige Feldwege kein Problem sind. Also gerate ich auf Wege zwischen Ort und Tagebau, die mir bisher unbekannt waren und entdecke eine riesige Erdbeerplantage. Zu den Bildern muss man sich überreifen und fauligen Erdbeer"duft" vorstellen. Ein Fuchs sitzt bei den Treibtunneln und fühlt sich gestört, weiß nicht, ob er flüchten oder beobachten soll. Leider ist er schneller weg, als ich ihn fotografieren kann.
Also zurück durch das ehemalige Dorf, an 3 noch stehenden Häusern vorbei. Sie machen einen völlig unbewohnten Eindruck. Gerade, als ich am weißen Haus mit stillgelegtem LKW davor die Aufschrift "Bewohnt" sehe, höre ich Geräusche von drinnen und nehme Bewegung wahr, verrückt!
Wie zu erwarten, 27 km sind nicht ohne und hinten raus wird es anstrengend. Aber ich erfülle die Tempovorgabe 7:30 Min/km und kann sogar noch den Zieleinlauf in Frankfurt mit verfolgen. Wenn ich sehe, wie die sich dort quälen, nicht nur die Elite, sondern alle, die dort mitmachen, hatte ich ja ein lockeres Warmmachen...
Gratuliere zum geglückten langen Lauf, liebe Elke! Wieder einen mehr auf dem Lauf-Bankkonto.
AntwortenLöschenTja, die Elfriede. Am 12.8. war der Jahrestag ihrer verflossenen Liebe. Im Gedenken daran stellte sie eine Rose beim Kreuz hin. Es war gerade ein schöner Sonnenuntergang. Damit sie die Seine-Brücke-Schlüssel im Abendrot fotografieren konnte, legte sie die Schlüssel auf den Sims.
(wie bringe ich die Kondom-Verpackung jetzt in diese Geschichte ein??? Fortsetzung folgt!)
Was mich sehr freut, ist der gepflegte Spielrasen mitten in der Wüste. Jemand nutzt es! Eine sehr nette Idee.
Viel Erfolg und Spass weiterhin in deinem Training!
Liebe Grüsse aus dem bewölkten Zürich!
Liebe Catrina,
Löschenja diese Elfriede, sie ist doch immer für eine Überraschung gut und vergisst ihre große Liebe nicht!
Und dann dieser Rasen, Pool und sogar ein Mobil-WC mitten in der Einöde, da war ich total überrascht, es liegt ein wenig versteckt hinter Buschwerk. Wahrscheinlich genießen die Besitzer dort die unsagbare Ruhe und die um sich greifende Natur.
Danke, liebe Grüße aus dem spätsommerlichen Rheinland
Elke
Liebe Catrina, dein Elfriede-Fortsetzungsroman muss übrigens unbedingt gesammelt und irgendwann in seiner ganzen Länge veröffentlicht werden. :)
LöschenIch freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Teil! :)
Ha, Doris, irgendwann werde ich deine Hilfe brauchen!
LöschenUnd demnächst heißt das Kreuz schon "Elfriede-Kreuz"! ;-)
LöschenHallo liebe Elke,
AntwortenLöschenIst das ein Kondom da unten im Gras? Dann gehören die Schlüssel vermutlich zum Schloss eines Keuchheitsgürtels.
Und was bedeutet “nur noch vier Gräber”? Ziehen dort auch die Toten. Noch oder wurden die anderen untergepflügt oder finden sich im Aushub wieder? Ein aufregendes Totendasein dort in Manheim. Fast mehr los als anderswo unter den Lebendigen ;)
der “Keuchheitsgürtel” war unbeabsichtig, gefällt mir jetzt aber so gut, dass ich kein “s” nachliefere *lol*
LöschenLiebe Lizzy,
Löschendanke für den köstlichen Freud'schen Verschreiber. Tja, diese Packung so direkt vorm Wegekreuz ... (wenigstens nur die Verpackung ;-) )
Genau, nicht nur die Lebenden sind umgezogen, auch die Verwandtschaft vom Gottesacker. Es wird wirklich aus den Gräbern das entnommen, was noch da ist und in den neuen Ort (oder wohin die Angehörigen es möchten) mitgenommen und in ein neues Grab gebettet... Makaber: Wenn die Kirche erhalten bleibt, gilt das auch für den Friedhof, der liegt ein gutes Stück weiter weg hinter der Kirche auf dann sicherem Gelände.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschendie Entwicklung in Manheim ist und bleibt spannend! Der Privatgarten mit Pool ist ja seltsam. Hat sich dort etwa schon jemand ein Grundstück gesichert? Oder sind das noch Altbesitzer? Und dass es wirklich noch Menschen gibt, die dort wohnen, beeindruckt mich auch.
Sehr beeindruckend stelle ich mir auch den Erdbeerduft vor und freue mich, dass das Geruchsbloggen noch nicht erfunden wurde! :D
Danke für deine Beobachtungen, wie sich das Gebiet dort entwickelt. :)
Liebe Doris,
Löschenja dieses Manheim, immer gibt es doch noch was. Die Freizeitanlage kann nur Altbesitzern gehören. Denn selbst wenn die Kirche bleibt, scheint mir dieser Teil des Ortes doch abbaggergefährdet. Im weißen Haus mit dem "Bewohnt"-Schriftzug vermute ich fast schon Hambi-Menschen, also Klimaprotestler, weil dieses Haus dermaßen heruntergekommen ist. Einige der Häuser wurden nach dem Auszug ihrer Besitzer ja schon früher von Aktivisten besetzt.
Haha, ja ich dachte auch, wie gut, dass Düfte noch nicht im Netz mit verteilt werden können... ;-)
Liebe Grüße
Elke
Puuuh, gruselig. Man würde sich nicht wundern, wenn Klaus Kinski plötzlich auftauchen würde. Aber vermutlich wärest du eh schneller.
AntwortenLöschenHerzlich willkommen hier, liebe(r?) Jacolien,
Löschenja, das ist ein etwas skuriler Ort. Ich kenne Manheim noch als bewohntes normales Dorf. Inzwischen ist es dort sehr ... speziell. Oha, ob ich beim Auftauchen einer Schreckgestalt schneller wäre? ich möchte es nicht ausprobieren! ;-)
Liebe Grüße, Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenfleißig, fleißig! Wichtig ist, dass du erfolgreich dein Programm durchziehst und dabei immer fitter für Berlin wirst! Der letzte Abschnitt eines 27-km-Trainings darf dann ruhig mal anstrengend werden! :-) - Wichtig ist, dass die Regenerationszeiten ausreichen und du die nächsten Trainings genauso gut angehen kannst! - Für mich liegt momentan so was Langes leider in weiter Ferne! - Also, Glückwunsch fürs Durchziehen und die Planerfüllung! ;-)
Manheim als Mahnmal dafür, wie man Landschaften, Natur und soziale Gemeinschaften kaputt machen kann? - Vielleicht bleibt die Kirche als 'Rufer' in der Wüste erhalten? - - - In so abgeschiedener öder Umgebung wollte ich nicht leben; fast ziehe ich aber den Hut vor diesen Hartnäckigen! (Oder sind sie verbissen, verbohrt, frustriert?)
Was du da draußen so alles findest: überdimensionierte Legobausteine in Gelb (Farbe meiner Bausteine früher), Schlüssel, Reste von Schäferstündchen (?) und Fundstücke, die zu Fortsetzungsromanen anregen! - LOL
Bleib dran und fit und bitte ab und an von Manheim berichten. Spannend was da so draus wird!
Liebe Grüße Manfred
@ Catrina: bitte die Teile deines Fortsetzungsromans unbedingt zusammenfassen und niederschreiben. Ich kann mir doch gar nicht alles merken und ein Zurückblättern ist sehr zeitaufwändig! - LOL
Lieber Manfred,
Löschenich finde es immer wieder spannend, was man dann doch so am Wegesrand entdecken kann, selbst wenn man meint, man kenne doch alles. Mir scheint, der letzte Bauer dort hat nun auch aufgegeben. Im weißen "bewohnten" Haus vermute ich Besetzer, da möchte man als Normalo wirklich nicht wohnen. Wem die grüne Oase gehört - keine Ahnung. Und dann ist och ein großes Haus völlig normal bewohnt. Irre. Vermutlich Menschen, die einfach ihre Heimat nicht verlassen möchten. Ich bin auch gespannt, wie es dort weitergeht und ob die Kirche am Ende einsam stehen bleibt.
Nach dem Sonntagslauf war ich völlig erschossen, heute sollte es ein Tempodauerlauf mit 10 km in 5:55 sein. Zu meiner wirklich größten Überraschung lief das super, ich war sogar schneller, die Beine wollten die Vorgabe unterbieten und es fühlte sich auch noch gut an! SO darf das Training gern weitergehen! :-)
Bei dir wird das auch wieder, auch wenn es noch etwas Geduld braucht, ich drücke dir die Daumen.
Danke und liebe Grüße, Elke
Immer wieder, bei jedem deiner Besuche in und um Manheim, finde ich das alles unglaublich schräg. Diese Fotos, die Situation, dass da teilweise noch Menschen wohnen, komplett dystopisch. Mir kommt jedesmal "die Zone" aus dem wunderbaren Buch "Picknick am Wegesrand" in den Sinn, irgendwann begegnest du dort Roderic Schuchart ;-)
AntwortenLöschenAber du hast auf diesem Wege die 27km im Sack, das Training passt.
Liebe Grüße, Oliver
Lieber Oliver,
Löschendas Buch kenne ich leider (noch) nicht. Habe mal gegoogelt, dann wohl lieber die goldene Kugel...
Ich bin manchmal selber erstaunt, was man da alles entdecken kann und vor allem, wie es dort weitergeht.
Danke und liebe Grüße
Elke