Montag, 31. März 2025

Therapeutische Baustellen

53 Wochen-km gelaufen, das stellt zufrieden. Anderes nicht ganz so.

Kontrolle des Skidaumens beim Orthopäden: Noch 4-6 weitere Wochen Orthese tragen, schonen. Er drückt zwecks Untersuchung am Daumen herum und trifft dermaßen genau die geprellte Stelle am Knochen, dass die noch 2 Tage danach schmerzt. Zudem ist der Daumen nicht mehr allein. In der linken Schulter wird eine Schleimbeutelentzündung festgestellt. Ich versuchte schon länger, diese Malaise zu ignorieren, erfolglos. Da muss nun auch etwas passieren. Als Einstieg wird 3x täglich eine Minute leichtes Armschwingen mit einem Gewicht von 1 kg in der Hand vorgeschlagen. Weitere Optionen Reizstrom, oder Spritze. Also schwinge ich nun Morgen/Mittags/Abends in der Küche eine Literpackung Milch 60 Sekunden hin und her. 

Mein geliebtes Auto hat es auch noch getroffen. Im zarten Alter von nunmehr 26 Jahren ergaben sich im letzten Jahr schon einige investive Eingriffserfordernisse, die aber durch weiblich-logische Betrachtungen allesamt sinnvoll waren. Nun stand die HU an. Der Prüfer war begeistert vom gepflegten Zustand des Autos, und seinem stilistischen Erscheinungsbild sowieso. Abgas, Licht, Bremsen, Auspuff, Federn, Unterboden - alles prima. Bis auf ... Rost an den Schwellern. 😖😪Also steht eine kleine Intensivkur dieser Mängel an und dann -hoffentlich- weiterem Fahrspaß nichts mehr im Wege.

Die Recherchen nach einem neuen fototechnischen Laufutensil schreiten fort. Ich begab mich in einen lokalen Handystore, in dem man mir bereits nach einem Sturz meines Smartphones sehr gut geholfen hatte. Dort schildere ich meinen Bedarf und der Inhaber hat eine Idee: Das Segment der Seniorenhandys! Die gibt es mit Kamera, Internet brauche ich nicht, doch telefonieren unterwegs im Notfall wäre möglich. Ich verliebe mich sofort in die wunderbar großen Tasten! Leicht und preiswert sind die Dinger auch. Das "Aber": Die Leistungsfähigkeit der Kameras... Verschämt verschweigen die Technikinfos in den Bedienungsanleitungen deren Un-Vermögen. Soll es halbwegs Niveau haben, wird die Sache gleich teuer.

Mir fällt ein, da liegt doch noch was in der Schublade, ganz weit hinten. "Wilson", vom Stamme früher Action-Cams, klein, leicht, einfache Handhabung:


Filmen machte zwar damit Spaß, aber war auch umständlich in der Nachbearbeitung: Link.
Da Wilson jedoch auch Fotos kann, darf er mit. Brav macht er seine Aufnahmen, die sich alle durch konstruktionsbedingt krumme Linien auszeichnen.



Besser als nichts, und Details lassen sich vergrößern, wie das zweite Osterei am Weihnachtsbaum. Das unangenehm windige Wetter kann er natürlich nicht verbessern:


Daheim ist es eine Knobelei herauszufinden, wie die Aufnahmen zum Laptop gelangen. Die Bedienungsanleitung übt sich dazu in Zurückhaltung. Letztendlich gelingt es aber. Doch ist auch Wilson in der Schublade leider seit 2016 nicht jünger geworden und hat die Krankheit entwickelt, die ich von Fahrradgriffen, TV- und Garagentorfernbedienungen kenne: Die Oberfläche ist unangenehm klebrig geworden. Ich google das Problem und finde sofort zahlreiche ähnliche Fälle sowie Haushaltsmittel zur Gegentherapie. Also mal sehen, ob es eine Medizin für ihn gibt...

Dienstag, 25. März 2025

Soll und Haben in Sindelfingen

Meine gute KM-Bilanz des bisherigen März kam ungewollt ein wenig ins Stocken. Wegen eines Kreativkurses verbrachte ich 4 Tage in Sindelfingen, hatte natürlich die Laufausrüstung dabei....

Aber dann kam doch zum geplanten Soll nicht das tatsächliche Haben. Am Wetter hat es nicht gelegen, jedoch an den Umständen. Der Kurs war ziemlich anstrengend für den Kopf, forderte den ganzen Tag über Konzentration. Wenn es dafür eines Beweises braucht, da sitzen 7 Frauen beieinander und es wird nur sehr sparsam geredet...😉😂 Und dann musste man auch noch die ganze Zeit am Webrahmen sitzen, mein Rücken meuterte ziemlich laut. (Nachtrag: Ganz unten sind Erläuterungen dazu ergänzt)

Mit anderen Worten, am Abend war ich k.o., komplett. Mein Beitrag zur Fitness bestand immerhin in gesunder Nahrung, bei Sonnenschein und Akkordeonmusik mittags outdoor in der malerischen, aber sehr kleinen historischen Altstadt.




Ansonsten ist Sindelfingen, ähm, nach meiner Einschätzung kein Highlight (mehr). Die goldenen Zeiten, da man sich Zebrastreifen aus Marmor gönnte, sind vorüber, die Shopping-Mall steht zur Hälfte leer. Es gibt einen kleinen Rundweg zur Hexenverbrennung, bei der es im Mittelalter ziemlich zur Sache ging. 34 Hexenprozesse und 19 Hinrichtungen sind bei einer Bevölkerung von rund 1.400 Einwohnern eine nennenswerte Quote.
Immerhin, das Hotel bot einen reizenden optischen Hingucker mit lokalem Bezug.


Dem läuferischen Schwund auf der Haben-Seite wirkte ich nach Rückkehr umgehend entgegen und bewegte mich zu Vogelzwitschern und Sonnenschein 15 km wieder auf heimischem Acker.
Gern hätte ich Fotos gemacht, aber der nächste Ausfall ist zu beklagen. Meine 360°-Cam will auch nicht mehr recht. Der fest verbaute Akku ist zickig. Also leider kein Foto des Tagebaurandes. Man erkennt, dass der endgültige Rand befestigt wird, die Bagger aber an anderer Stelle umso stärker "knabbern". Auch der Dogwalker der Nachbarstadt bleibt undokumentiert. Im -zugänglichen- Tagebaurandgebiet werden gerade die Hunde in einen Lieferwagen verladen. Der hat im Laderaum sogar 2 Ebenen für die Vierbeiner. Mehr als ein Dutzend Hunde sind mit von der Partie und immerhin können sie auf dem Gelände frei herumlaufen und sich verausgaben.
Verausgaben tue ich mich auch, die 15 km sind mal wieder zäh. Das muss besser werden.

PS: Da gefragt wurde, was das für ein Kurs war: Brettchenweben im Haus der Handweberei.





Mittwoch, 19. März 2025

Vorübergehend

Der Monat entwickelt sich läuferisch gut. Auch wenn ohne das früher gewohnte Marathontraining der gewisse Druck fehlt, das langsam freundlichere Wetter zieht einen doch raus vor die Tür.

So u.a. zu einer Stippvisite beim Weihnachtsbaum. Ordnungsgemäß vom Weihnachtsschmuck befreit. Aber ganz ohne geht es nicht, ein Osterei ziert den immergrünen Freund.



Gemacht habe ich die Bilder mit einer vorübergehend neuen Begleiterin. Nach langer Sucherei fand ich bei einer großen Elektrogerätekette mit angeschlossenen Händlern wahrhaftig ein Produkt, das meiner alten, leider nicht mehr einsatzfähigen Begleiterin ähnelt. Sony scheint dieses Segment nicht mehr zu bedienen und die Gebrauchten dieser Marke sind einfach frech teuer. Also liess ich mir die gewählte Kamera zum nahegelegenen Händler liefern. Bei der Abholung teilte er mir sein Erstaunen mit, dass sowas überhaupt noch lieferbar sei.

Neu und alt
Zufrieden zog ich von dannen und widmete mich daheim dem "Unboxing" (früher sagte man einfach "auspacken").

Positiv formuliert, leicht ist die lila Dame. Anders ausgedrückt, sie fühlt sich billig an. Hat man ihr Akku und Speicherkarte reingefummelt, folgt beim Einschalten wieder billig: Eine scheppernde Melodie, leider nicht abschaltbar. Die Bedienung ist recht einfach. Das Display kommt nur schlecht gegen helles Tageslicht an, man ahnt mehr als man sieht, was gerade fotografiert wird. Das Auslösen erfordert Geduld, etwa 1 1/2 Sekunden braucht sie, bis sie dem Wunsch des Besitzers folgt. Der Zoom ist eine Katastrophe. Neben diesen wohl leider produktspezifischen Eigenschaften verfügt sie über einen echten Mangel: Auf den Aufnahmen ist alles am unteren Bildrand unscharf. Schön ist sie zwar, aber die inneren Werte...?😒

Tja, da ist guter Rat teuer. Soll ich mich für die gut 100 EUR damit abfinden und in den sehr sauren Apfel beißen? Chris googelt in schweizer Quellen und findet wahrhaftig noch ein Angebot eines anderen Herstellers. Soll demnächst wieder lieferbar sein. Ich entscheide mich, auf diese Karte zu setzen. NOCH schlechter wird die wohl nicht sein, zumal sie doch etwas teurer ist. Der Händler ist nicht begeistert, dass er das Produkt zurücknehmen muss, aber das 14-tägige Widerrufsrecht kann er nicht wegdiskutieren. Und nun hoffe ich auf baldige Verfügbarkeit des Konkurrenzprodukts,

So kann ich heute keine Bilder von unterwegs mitbringen. Da hätte ich heute ohnehin eher auf Video umschwenken müssen. Beim Lauf muss ich an einer roten Fußgängerampel warten. Drei sehr junge Damen, mit Migrationshintergrund, stehen auch dort.  Eine erklärt ihren Begleiterinnen gerade "Ey, isch hab die AFD gewählt, isch schwör, mit ganz breite Brust!" Uiuiui.

Viel schöner war da die akkustische Bereicherung meines Laufs mit dem Gezwitscher vieler munterer Vögel. Und erst der Sonnenschein bei 17°! Der Frühling naht!

Sonntag, 9. März 2025

Und zack vorbei

Leider schon wieder vorüber, eine Woche Insel. Bei überwiegend wunderbarem Wetter, Sonne, Wind, erfrischenden Temperaturen. Und leckerem Essen.

Am liebsten wäre ich geblieben, aber wie das so ist... Dafür tat die Woche wunderbar gut.



Das Motto dieses gastronomischen Betriebes haben wir gern umgesetzt. Natürlich nicht saufen, aber laufen!


Der kräftige West- bzw. Süd-West-Wind war steter Begleiter, doch man kann seine Route auch hinter den Deich legen und sich ein wenig Windschutz gönnen. Allerdings - Strandseitig ist es schöner.😁



Am vorletzten Tag bremste mich leider der böse Lagerungsschwindel, mein "alter Bekannter" vom November 2023 wieder aus. Zwangspause. Während ich brav meine Gegenübung machte und die Sache leidlich erträglich in den Griff bekam, lief Chris bis fast zum Südende der Insel. Derweil konnte ich zumindest durchs Fenster den Sonnenschein bewundern und dem Möwenkonzert lauschen.😏

Am letzten Tag hielt ich diese Art von Inselgenuss aber nicht mehr aus. Ich wollte doch das Rantumbecken umrunden! Chris verzichtete auf seinen Ursprungsplan, auch noch das Nordende zu erlaufen und begleitete mich. Mit Konzentration und möglichst wenig hektischen Kopfbewegungen ging es ganz gut. Das Rantumbecken ist keine Strandschönheit, hat allerdings seinen eigenen Reiz. Man läuft auf einem Damm, links das Becken, rechts das Wattenmeer. Speziell schön! Es ist deutlich über 10° und da wir nur Winterlaufkleidung dabei haben, sind wir etwas "overdressed". Aber hier kühlt der Wind uns ganz gut ab.



Vor Tinnum sehen wir muntere Hundertschaften von Kanadagänsen. Wir vermuten auf Rast während ihrer jährlichen Vogelwanderung.



Eine andere Begebenheit konnte ich leider nicht fotografisch dokumentieren. Ein hinterlistiger Raubüberfall! Ablauf nach Lehrbuch, immer schonmal davon gehört, aber so etwas live zu erleben...😲

Friedrichstraße, Westerland. Man bummelt, geht shoppen/essen/trinken.
Auf dem Vordach einer Gaststätte lauert die Täterin. Sie weiß genau, was sie will.
Schon tritt ein ahnungsloser Mann heraus, in seiner Hand ein gut belegtes Fischbrötchen. Er mustert es mit Appetit, will gerade herzhaft hineinbeißen. Doch das Verderben naht, schon ist er ins Visier genommen. Im steilen Sturzflug prescht die Möwe herab und gerade als der Hungrige sein Brötchen zum Mund führt, entreißt sie ihm mit eiskaltem zielgenauen Schnabeleinsatz seine Nahrung. Zwar landet selbige auf dem Boden, was der Möwe natürlich nichts ausmacht, dem Mann aber schon. Verdutzt schaut er um sich, schüttelt den Kopf und kehr um, um sich ein neues Brötchen zu beschaffen. 
Tja, oft wird man ja gewarnt vor solchen Attacken, nun nehme ich sie ernst! Im März 2020 machte ich ein Möwenfoto auf Sylt. Auch diesmal hockte auf genau dieser Stelle eine Möwe. Wie ich nun sachkundig feststellen konnte, hat dies seinen Grund. Genau unterhalb der Mauer ist der Straßenverkauf eines Fischbrötchenfachbetriebes!😂












Die Rückreise per Bahn gestaltete sich leider nicht so erholsam. Eigentlich wollten wir die wunderbare Gabe eines von Sylt bis Köln durchfahrenden IC genießen. Doch diesmal gerieten wir erst in eine großräumigen Signalstörung, dann fehlte die E-Lok (Syltzüge müssen mangels E-Netz im Norden das letzte Stück von einer Diesellok gezogen werden). So wurde unser IC schon in Itzehoe aus dem Verkehr genommen, alle Reisenden mussten irgendwie per Nahverkehr weiter reisen. Man quetschte sich zunächst in eine Regionalbahn bis Pinneberg. Dort sollte es per S-Bahn weitergehen. Hinzu kamen Fußballfans auf dem Weg zum Hamburger Stadion. Allein von einem Gleis zum anderen zu gelangen, dauerte 40 Minuten, der ganze Bahnhof war schlicht mit Menschen verstopft. Loveparade Duisburg in kleinerem Format, Gottseidank ohne bösen Folgen. S-Bahnen fuhren auch nicht nach Plan. Ab Hamburg konnten wir in einem erfreulich sauberen sehr leeren ICE bis Köln reisen. Mit 3,5 Stunden Verspätung, müde und matt kamen wir zu Hause an. 

Immerhin kann man die zustehende Entschädigung recht einfach mit wenigen Klicks im Internet beantragen. Viel schöner wäre eine erholsame Rückfahrt gewesen. Nun denn, immerhin habe ich nach diesem Erlebnis tief geschlafen wie lange nicht mehr. 

Und nun gilt es, die schönen Inseleindrücke lange zu bewahren, bis zum nächsten Mal.

Montag, 3. März 2025

Kontrastprogramm

Kontrastprogramm: Auf Berge, Schnee und Sonnenschein folgt Meer, steife Brise und Möwengeschrei. 

Es tut gut, die Lunge mit salziger Luft zu füllen und sich den Seewind u die Ohren pfeifen zu lassen. Sylt eben.😊











Ich experimentiere ein wenig mit meiner schon älteren 360°-Cam, aber da es keine aktuelle Bedienungs-Software mehr gibt, sind dem leider Grenzen gesetzt. 😏


Mein erster Lauf führt zu den beliebten weil bezaubernden Betonbubis. Ich könnte sie knutschen, mit ihren Kulleraugen! 😍