Sonntag, 17. November 2024

Grau bis farbig

Grau in grau ist seit Tagen angesagt. Dazu kühlere Temperaturen. Und endlich komme ich auch wieder mehr in läuferische Bewegung. Dreimal wurden in dieser Woche die Laufschuhe geschnürt.

Samstag mit einer Variante des gemeinsamen Laufens. Heidrun schlug für den längeren Lauf vor, nicht per Auto zu einem Treffpunkt zu fahren. Stattdessen trabt einfach jede von ihrer Haustür zu einem Punkt ungefähr in der Mitte zwischen beiden Häusern, ab dort folgt eine gemeinsame Runde, bevor jede wieder vom Mitteltreffpunkt zurückläuft. Das bedeutet vorhergehend eine kleine Kalkulation, wie lange man wohl zum Treffpunkt läuft, damit die andere nicht unnötig warten muss. Heidrun hat etwa 3 km, ich 2,4. Phase 1 klappt wegen Verspätung meinerseits nicht ganz perfekt. Ganz kurz nach 10.30 Uhr haben wir uns dann gefunden.

Es folgt Phase 2, 8 gemütliche Kilometer durch unsere rheinische "Grauzone".


Phase 3, der Heimweg, macht auch Freude. Ich gehe noch auf Extra-Schlaufen, um auf 15 km zu kommen. Ein lockerer langer Lauf. Und das empfundene Beste: Danach ist der Samstag Nachmittag frei und der lauffreie Sonntag auch wohlverdient. 😀

Beides nutze ich, um für schönere Himmelsstimmung zu Pinsel und Farbe zu greifen. Im VHS-Kurs, den ich derzeit besuche, wurde das Thema "Stadt" vorgegeben. Die meisten nehmen sich den Dom vor. Ich habe eine andere Idee, die Aussicht aus meinem Büro, die ich nach einem Firmenumzug in den letzten etwas mehr als 10 Jahren hatte. Winterabendstimmung bei Sonnenuntergang.

Nun ja, nicht jeder Pinselstrich sitzt. Aber dafür, dass das mein allererstes überhaupt Acrylbild ist, bin ich doch recht zufrieden.

Immerhin ist mein Himmel farbiger als derzeit das Original.😉

Montag, 11. November 2024

Live und in Farbe

Eine Nach-Geburtstagsfeier zieht uns für ein verlängertes Wochenende in die Schweiz. Wir können Herbstwetter von prächtig-sonnig bis nebelgrau genießen.

Zeit für ein Läufchen war natürlich auch. So kann ich sehen, dass bereits Weihnachtsvorbereitungen laufen. Ein Wohnheim für Menschen mit Handicaps bestückt jedes Jahr einen kleinen Adventsweg mit Schaukästen, in denen mit liebevoll gestalteten Rupfenpüppchen in Szenenbildern besinnliche Geschichten erzählt werden. Die Kästen stehen schon, wenn auch noch leer. Wir sind gespannt, was wir diesen Advent dort werden sehen können.

Auf einer Weide posieren Kühe mit wunderschönen Hörnern fürs Foto. Erst später fällt mir auf, dass die ja alle gleich geschwungen sind. Sonst sieht man durchaus krumm oder schief gewachsenen Kopfputz. Ob die extra so gezüchtet wurden...?

Wenn diese Damenriege nun noch Kuhglocken tragen würde, wäre es perfekt! Doch solche Töne schickt die Nachbarweide herüber. Dort allerdings fehlen wiederum die Hörner zur Glocke. Man kann nicht alles haben.😏




Und ansonsten gibt es Kino vom feinsten, live, in Farbe, kostenlos und direkt vor dem Wohnzimmerfenster. 😁













Sonntag, 3. November 2024

Jahresendlauf Athletik Waldniel 2024

Man könnte das Motto dieses Laufs auch mit "All you can run" umschreiben. Es gilt eine 4,2-km-Runde bis zu 12 mal zu absolvieren. Dabei gibt es kein Minimum, jeder und jede nach eigenem Geschmack und Vermögen.

Genau so etwas kommt mir gerade entgegen. Mein Lauftraining seit Berlin war einem ziemlichen Schrumpfungsprozess unterworfen. Und die Grippeimpfung vor 6 Tagen erwies sich als ... umwerfend. Der Impfstoffjahrgang 2024/25 ist nicht meiner. Nach 6 Stunden kämpfe ich mit Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost. 2 Tage dauert der Spuk, nichts geht. Eine 8-km-Runde am Donnerstag gestaltet sich saft- und kraftlos. Ein 7'er-Schnitt mit Puls wie beim Sprint.😒

Also nehme ich mir nichts vor. Eine Runde muss aber, zwei wären zufriedenstellend, drei wären gut. Weiter mag ich nicht denken. Immerhin empfängt uns prächtiges Herbstwetter. Das Ernst-van-Aaken-Stadion (im Gedenken an den Sportpabst früherer Jahre und Wegbereiter des Frauenmarathons in Deutschland) ist bereit. Hier sind Start, Ziel und Verpflegung.



Auch Oliver hat den Weg nach Waldniel gefunden. Wir genießen noch kurz den wunderbaren Morgen und schon geht's los für die rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bei zunächst noch arg schattigen 6°.



Kleinkind als Mamabegleitung, nicht die beste Idee

Der Rundkurs ist gefällig. Durch ein paar ruhige Ortssträßlein, über Feld und unter Bäumen entlang führt man uns. Niederrheinische Landschaft halt.






Durch die Hintertür zurück ins Stadion, zugreifen bei der gut bestückten Verpflegungsstelle, und auf zur nächsten Runde. 

Besonders putzig ist der "Berg" zwischendurch, der von den 20 Höhenmetern pro Runde allein ca. derer 12 bietet (sofern meine Polar hier richtig gemessen hat).
Erst einmal das Intro:


Dann wichtige Infos, 200m bis zum Gipfel:


Empathiebekundung zwischendurch:


Halbzeit:

Gleich...

Daaa, der Gipfel ist sogar markiert:


Freeeeuuuude!


Auf der ersten Runde bleibt das Feld noch recht gut zusammen. Man groovt sich ein. Als Rookie hier ist mir das Kennenlernen der Streckenführung wichtig. Aber Verlaufen ist ziemlich unmöglich. Überall sind gut sichtbare Farbmarkierungen angebracht, klar, in PINK 😉, schließlich ist das Vereinsmotto "Flink in pink".
Es fühlt sich gut an. Ich ziehe meine Laufjacke aus, um sie im Stadion abzulegen. Der gerade neben mir fahrende Begleitradler bietet mir an, sie für mich dorthin zu bringen - sehr nett!

Runde zwei. Gut laufbare Sträßlein, griffige Feldwege. Raschelndes Herbstlaub im Sonnenlicht. Nur die ca. 1,5 km lange Passage gegen die Sonne, die mit den entlaubten Bäumen Stroboskopeffekte erzeugt, nervt. Bei km 6 überrundet mich die Spitze... 
Keine Frage, dass ich auf eine weitere Runde gehe, das wären dann etwas über 12 km.

Runde drei. Die Beine senden kleine Ermüdungszeichen. Aber ansonsten spricht nichts gegen weitere Fortsetzung. Zumal nun das Feld schon sehr in die Länge gezogen ist. Ich bin nicht böse um die Gelegenheit, immer mal wieder für mich allein und ohne Beschallung laufen zu können, liebäugele mit einer vierten Runde. Das wären dann knappe 17 km. Klingt gut, bin dabei. 😁


Runde vier. Klar, nun wird es ein wenig "stramm". Aber hey, das gehört doch dazu. Der Puls ist brav und die Beine machen ihren Job.
Am Ende der Runde überlege ich, den Halbmarathon zu vollenden, sehr verlockend! Gegenargument: Das Kuchenbuffet könnte bis dahin geräubert sein...😕
Während ich so grüble, fällt mir plötzlich auf, dass ich soeben bei einer Gabelung über eine komische doppelte pinkfarbene Linie mit Hinweisdreieck gelaufen bin. Zugleich erreichen mich von hinten Warnrufe "Heeeee! Niiiiicht! Hiiiier!" Habe ich doch wahrhaftig im Tunnel die Strecke verlassen! Die netten hilfsbereiten Mitstreiter entschuldigen sich auch noch, dass sie mich sooo nicht hätten überholen wollen...

So gerate ich in eine nette kleine Läufergruppe, mit der ich gemeinsam Runde fünf absolviere.  
Mit Blick auf den Zielbogen gestatte ich mir einen kleinen Sprint und mit einer 2:13'er Endzeit finishe ich den Halben, sogar als Erste meiner AK. 😃


Wunderbar, das hätte ich noch am Morgen nicht für möglich gehalten.
Noch wunderbarer: Es ist reichlich Kuchen verfügbar, aber auch herzhafte Brötchen sind im Angebot! Ich schnappe mir einen Stuhl, setze mich in die Sonne, lege die Beine hoch und genieße die Wärme, Essen&Trinken. 
Ach was geht es mir gut heute. Das Läuferleben kann so richtig schön sein 😄

Ich schaue Chris und Oliver noch eine Weile zu, bis auch sie ihr Pensum als erreicht abschließen, Oliver mit 10 Runden, Chris mit 8. Chapeau!
Wir sitzen noch zu dritt ein wenig in der Sonne, denn Oliver ist zur Siegerehrung geladen ... aber das berichtet er selber.
Lustig ist noch, als eine Frau zu ihm eilt und ihn um Fotografiererlaubnis bittet. Sie möchte ein Foto von ihm machen, besonders ab Oberschenkel abwärts. DAS hat noch kein Kerl bei mir gebracht. 😆😂

Sonntag, 27. Oktober 2024

Passformen

Manchmal passt das Wetter perfekt. Für Familienbesuch bot das Rheinland einen goldenen Oktober mit *. Kaffeetrinken draußen möglich, wunderbar.

Und wie bestellt wurde es heute läuferfreundlich herbstlich-kühler. 😊


Also kann ich gleich meine neue Laufjacke ausprobieren, die mir einfach so zufiel.


Lustiges Detail: Große Lüftungsöffnung hinten

Nun ja, es gehört eine Vorgeschichte dazu. Vor ca. 4 - 5 Jahren kaufte ich mir diese Jacke:


Im Prinzip tut sie bis heute gute Dienste. Gute Passform, Materialeigenschaften auch nach vielen Wäschen bis heute perfekt. Außer...  Schon 2021 berichtete ich hier von dieser Jacke, dass leider der Kleber der Reflektionsstreifen auf dem Rücken nachließ und ich diese sinnvollen Details nachnähen musste. 
Nun ein zweiter Zwischenfall. Ich stecke vorm Laufstart meine Kamera in die Seitentasche - und prompt knallt sie auf den Fliesenboden. Herrschaftszeiten, bin ich denn nicht mehr in der Lage, etwas in meine Tasche zu stecken?! Nähere Untersuchung zeigte, ich bin dazu sehr wohl in der Lage. Allerdings war diese Tasche innen nicht genäht sondern nur geklebt, und der Kleber hat sich nun auch dort verabschiedet.😡
Darf doch wohl nicht wahr sein! Da kann man unterwegs ja auch mal locker Schlüssel oder anderes verlieren...


Ok, juristisch betrachtet ist das gute Stück längst aus der Gewährleistung. Aber bei einer teureren Marke sollte so etwas nicht passieren. Ich entschließe mich, beim Hersteller einmal den Fall zu schildern und höflich anzufragen, welche Qualität denn man bei ihm erwarten darf und wie man zu meiner Erfahrung steht.
Schnell bekomme ich eine freundliche Mail, mit Entschuldigung. Aus Kulanz bietet man mir eine neue Jacke an. Da meine nicht mehr im Programm ist, darf ich aus 3 Vorschlägen eine aussuchen.
Ich entscheide mich für das oben gezeigte Modell. 
Bei 16° ist sie leicht zu warm. Wird aber unter 15° gute Dienste leisten. Passform, Material und funktionale Details überzeugen. UND: Die Taschen sind rundum genäht. 😁
Als nette Dreingabe schickt man mir auch noch eine Wander-/Outdoorhose mit. Allerdings passen mir die Odlo-Modelle allesamt nicht, hatte ich schon ausprobiert. Flugs ist der nähsportliche Ehrgeiz erwacht, mit wenigen Änderungen sollte das Teil für mich tragbar werden. 

Sonntag, 20. Oktober 2024

Sportliche Anreize

Die Dinge entwickeln sich. Nach nur 2x laufen in der vorletzten Woche, ergaben sich in dieser Woche schon 3 Laufeinsätze, trotz teils subjektiv(?) empfundener Schlappheit. Doch die Lust an der Lauferei bricht dann doch immer wieder durch. Vor allem, wenn man nicht durch einen Trainingsplan moralisch gedrängt, erpresst oder gezwungen wird. 😀

Heute gab sich die Gelegenheit, als Damenduo mit Heidrun ein wenig konditionserhaltend aktiv zu sein. Ziel war der Weihnachtsbaum. Allerdings gab es einen kleinen Schock, ich sah das gesuchte Objekt nicht (mehr). Sollte der etwa gefällt worden sein??! Das wäre ein Skandal! 

Doch dann, der parallele Triathlon aus quatschen, laufen UND Baum suchen schien nicht ganz meine Stärke. Die Augen erspähten den treuen Weihnachtsfreund dann doch. Das grüne Osterei hängt immer noch dran, ansonsten ganz viel Freiraum für die bald anstehende adventliche Optimierung des Erscheinungsbildes. 😉


Ansonsten gab es Stillleben anderer Art zu sehen:


Der noch im Juli einsame Herr hat auch Gesellschaft bekommen.😄 Schön schräg-skuriles Arrangement vor einem abseits einsam gelegenen Haus. 

Juli

Oktober
Schräg-skuril ist auch ein Marathon, den ich derzeit abarbeite. Nach 35 Jahren ist das Maß voll mit meiner alten kleinen einstmals geschätzten lokalen Bank. Arroganz gepaart mit fachlichem Nichtkönnen treiben selbst den duldsamsten Menschen in die Flucht. 
- Wenn man zur Bank geht, weil nur ein Freischaltcode für eine App zur Überweisungsfreigabe nicht recht klappen will, 
- man bei Verlassen der Bank allerdings tagelang keinerlei Zugriff mehr aufs Online-Banking hat, weil die Fachkraft die falschen Knöpfe drückt 
- und diese Fachkraft dann noch der Kundin frech ihre Fehlleistung in die Schuhe schieben will ("Sie haben das doch so gesagt"),
- dann reicht das jetzt.

Ein neues Online-Konto zu eröffnen, wird zwar als digital-unterstützte leichte Übung angepriesen, entpuppt sich dann aber als Parcours durch die Tücken des Onlineversums. Ich fühle mich wie eine Kugel im guten alten Flipper, die von einem Bumper zum nächsten und immer wieder von den Flipperfingern hin- und hergeschossen wird. In digitaler Form ist das ein leicht nerviger Pingpong von Codeeingabe über Zugangsnummer zu PIN und App-Kennziffer. Immerhin auch eine Art sportlicher Anreiz, das durchzuziehen. Letztendlich gelang es. Nun müssen nur noch meine Zahlungsströme mit mir wechseln. Aber kriege ich auch noch hin.
Und dann will ich die nächsten 35 Jahre Ruhe mit solchem Kram haben!