Sonntag, 14. Januar 2024

Eiskalte Händchen in zwiebeliger Wohlfühlzone

40,8 km habe ich in dieser Woche erlaufen. Wäre mir das vor dem heutigen Lauf klargewesen, hätte ich die 1,4 km auf 42,2 km noch draufgelegt. Aber bei nasskaltem Wind und teils Schneegeriesel ging es auch ohne die Draufgabe.

Da es auch fotografisch nichts Spannendes zu dokumentieren gab, nutze ich die Gelegenheit auf ein Thema der vergangenen Woche zurückzukommen: Läufer/innen und kalte Hände. Da gibt es ja sehr unterschiedliche Empfindsamkeiten. Ich habe mal aus meinem Schrank herausgeholt, was sich dort so fand.

Zwei Paar leichte Handschuhe, wenn es mal kühler ist im Frühjahr oder Herbst.


Wird es etwas kühler, kommen meine Selbstgestrickten zum Einsatz. Aus strapazierfähigem Sockengarn extra dicht gestrickt. Das hält gut warm, außer es ist sehr windig. Ich weiß, mag nicht jeder, mir gefällts.


Wenn die nicht mehr reichen, folgt die nächste Eskalationsstufe: Ein giftgelbes Paar mit Minirucksack auf dem Handrücken, aus dem ein Überzieher gezogen und über die Finger gestülpt werden kann. Das gibt dann etwas mehr Wärme, nur leider nicht dem Daumen, denn der bleibt draußen und friert dann je nachdem vor sich hin. Und bei Regen wirds ggf. nass.



Für kalte Regentage hält mein Schrank ein paar dickere und wasserabweisende Handschuhe aus neoprenähnlichem Material bereit. Die sah ich mal preiswert im Kaffeeladen. Sie tragen sich ganz gut. Nur ... an den Zeigefingerspitzen ist irgendetwas eingebaut, mit dem man ein Handydisplay bedienen kann. Und genau an diesen Stellen werden meine Zeigefingerkuppen kalt. Verrückt, aber es ist so.



Bleibt noch die Variante für Temperaturen um 0° und darunter. Dafür wurden mir einmal Skifäustlinge empfohlen. Leuchtete mir ein, bis ich es dann ausprobierte. Furchtbar, wie Sauna für die Hände! Die ersten Minuten war es angenehm, aber dann wurden die Hände unangenehm feucht bis nass. 

Also was tun? Ich kam auf das gute alte Zweibelprinzip. Aus doppellagiger Sockenwolle strickte ich mir in bunter Farbrestemischung zwei übergroße Fäustlinge, so dass ich bei Bedarf (wie in den letzten Tagen) zuerst ein paar der dünneren Handschuhe und dann die Fäustlinge darüber anziehe.
Das hat sich bisher sehr gut bewährt. Die Wolle hält warm und die Sporthandschuhe darunter transportieren eventuellen Schweiß ab. Beides zusammen ergibt auch bei Wind ganz guten Schutz.
Und Regen ist auch kein Problem, der käme ja ab 0° ohnehin als Schnee und kann dann abgeschüttelt werden.



Aber am schönsten ist es ja eigentlich, wenn man gar nichts an den Händen braucht, oder? 😁

10 Kommentare:

  1. Danke für diese Doku, liebe Elke!
    Ich mache so etwas Ähnliches wie dein Zwiebelprinzip: ich nehme dünne Handschuhe, dann selbstgestrickte, lange Pulswärmer, die ich über die Handschuhe ziehe. So kann ich, wenn ich die Finger brauche, einfach die Pulswärmer zurückstossen und muss nicht umständlich die Handschuhe ausziehen.
    ABER... ich bekomme nach 1 Stunde trotzdem kalte Hände. Dann laufe ich etwas schneller, damit es wieder ein bisschen wärmer wird. Das funktioniert dann 20 Minuten, dann wird's wieder kalt.
    ABER... seit gestern habe ich kein Kälteproblem mehr, sondern ein Hitzeproblem.
    Warum sind wir Läufer nie zufrieden?
    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Cape Town!

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    1. Liebe Catrina,
      ah, das ist auch eine gute Variante des Zwiebelprinzips! Und zudem ist sie auch noch gut für Tempotraining!
      Aber bei Wärme ist das für dich ja nun wieder ganz weit weg und eher andere Strategien notwendig ;-)
      Wir Läufer wären ja locker zufrieden, wenn das Wetter uns mehr entgegenkäme... :-) Aber dazu ist ja auch bei jedem und jeder das Gefühl wieder ein anderes, *lol*.
      Genieß die Wärme, hier kommt gerade eine Ladung nasskalter Schnee, brrrr
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    schichtweise für Wärme zu sorgen ist wirklich das Beste. Da kann man eben auch mal eine Schicht aus- oder wieder anziehen, je nach Bedarf.
    Meine Handschuhvorräte sehen ganz ähnlich aus, wie deine - nur die tollen selbstgestrickten gibt es bei mir natürlich nicht. :D
    Interessant, dass deine Fingerspitzen in den wischtauglichen Handschuhen frieren. Da ist wohl an der Naht eine Kältebrücke!

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    1. Liebe Doris,
      stimmt, bei Bedarf kann man dann auch um eine Schicht reduzieren. Die kalten Fingerkuppen sind wirklich bei diesem Handschuh sehr frappierend. Eines meiner leichteren Paare hat auch die Wischfingerspitze, aber ohne "Nebenwirkung".
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,

    ich tüftel gerade an einem Beitrag: >Kleiderschrank< (eines Läufers). Konkret ist natürlich mein Lauf-Kleiderschrank gemeint *lol* und Handschuhe sind sehr wichtige Utensilien! - Genauer gesagt, ich habe die gleichen Probleme wie du! Leider hab ich nichts Selbstgestricktes, aber in einem Kaffeeladen (der gleiche?) habe ich dünne zum Drunterziehen gekauft!

    Die gelben Handschuhe (mit 'Stulpen') besitze ich auch und finde sie gar nicht so giftgelb! Ist ein schönes leuchtendes Gelb! Wenn man sich im Dunkeln zeigen will, muss man nur die Hand mit der Innenfläche heben. Die wird von Autofahrern gut gesehen! ;-)

    Ab 8° - 7° (und drunter) nehme ich ein Paar meiner beiden dünnen. - Ab 4° - 3° kommen die gelben Craft zum Einsatz und je nach Wind und Luftfeuchte nutze ich die Stulpen. Dazwischen reichen auch meine einfachen Craft. - Bei ca. 0° ziehe ich dünne unter die Giftgelben *lol* an. Die Daumen werden unterwegs unter die Stulpen gesteckt! - Ab -2° (und kälter) nutze ich zusätzlich Schweißbänder am Handgelenk als Pulswärmer und Langarmshirts, die über das Handgelenk reichen. - Ab -5° nutze ich dann solche von dir beschriebenen Fäustlinge. Ob ich darin schwitze und wieviel ist mir egal, solange die Finger nicht ganz abfrieren. - Sie sind oft so kalt, dass es lange dauert, bis sie wieder warm sind. Manchmal kribbeln sie noch unter der Dusche, was wahrscheinlich auf eine 'Kälte-Agglutination' zurückzuführen ist! *heul* - Komischerweise sind abends im Bett meine Hände deutlich schneller warm, als meine Füße, sofern zuhause Hände und Füße mal kalt waren.

    So gerne ich bei Kälte laufe und so wenig ich am Oberkörper brauche und noch weniger an den Beinen, so empfindlich sind meine Hände. Leider habe ich noch überhaupt keine vernünftige Lösung gefunden! *jammer* *heul*

    Heute morgen bei 0° (-1°) hatte ich es aber mal ganz gut gelöst, hatte aber alles an, was ich eigentlich ab -2° anziehe!

    Auf dass unsere Hände keinen 'Kältetod' sterben! ;-)

    Liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      du hast auch schon so dein Arsenal an Handschuhen und -wärmestrategieen entwickelt.
      Dünne Handschuhe unter die gelben Crafts ist auch noch eine Möglichkeit. Für mich wäre die nichts, weil die Finger dann zu "eingewurstet" wären.
      Den Kältetod werden unsere Hände wohl nicht frieren, aber lass uns einfach hoffen, dass die ganz tiefen Temperaturen bald überwunden sind!
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Spannende Strategien gegen kalte Hände habt ihr. Aber gut wenn denn alles klappt, das Temperaturempfinden ist ja wirklich bei jedem anders und vor allem bei jedem Wetter dann auch noch mal anders. Kalte Finger sind mir auch ein Graus, aber in meiner Schublade liegen tatsächlich nur zwei Paar Handschuhe. Beide dünn. Einmal für nachts mit Reflektoren und einmal für Tags, schnödes grau (aber schöner zu tragen). Und die ziehe ich an wenn ... mir kalt an den Händen ist :-) Hab da noch nie nach Thermometer geplant.
    Dein Schichtsystem macht aber durchaus Sinn, würde ich dann auch so machen wenn es mal echt kalt wird (im Rheinland ... haha!).
    Liebe Grüße, Oliver

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    1. Lieber Oliver,
      ja habt ihr etwas in Düsseldorf eine Outdoor-Heizung, dass ihr mit dünnen Handschuhen über strenge Wintertage kommt?
      (Oder bleibst du bei Minusgraden daheim? Das KANN ich mir nicht vorstellen!)
      Wir Läufer sind sicher Experten darin, uns für unsere jeweiligen Empfindlichkeitspunkte zu rüsten. Ist ja auch gut so, sonst macht laufen keinen Spaß.
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Die Handschuhe, in denen meine Hände warm bleiben, müssen noch erfunden werden. Aktuell komme ich mit 2 Zwiebelschichten ganz gut klar.
    Bleibt nur die Hoffnung auf den Frühling. Die Tage werden ja schon merklich länger!

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    1. Das hätte ich nun nicht gedacht, dass du auch zur Fraktion der Handfrierer gehörst. Aber Hauptsache, du hast deine Methode, zumindest aktuell, gefunden.
      Der Frühling kommt, garantiert, und vielleicht schneller als gedacht!
      Liebe Grüße
      Elke

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