Sonntag, 13. April 2025

Auf und ab

Wir gönnen uns eine kleine Auszeit in unserer FeWo. Ach wie gut das tut, prächtiges Wetter, blühende Frühlingsblumen, die Weiden übersäht mit Löwenzahn! Die Kühe können endlich nach dem Winter wieder hinaus und mir scheint, sie genießen es. Da weiß man, wie der tolle Geschmack in den schweizer Käse kommt!
Begleitet von Kuhglockenläuten mache ich mich auf meine 10-km-Standardrunde. Meine Erkältung scheint weitgehend überwunden. Kein Hals-/Kopfweh mehr, Husten war sowieso nicht. Nur noch ein gewisses Gefühl der Abgeschlagenheit und eine rekordverdächtig triefende Nase halten sich hartnäckig. Da sollte doch die frische Bergluft einen zusätzlichen Genesungsschub geben...






Das Gegenteil stellt sich ein. 😕 Der Puls steigt und steigt, bis in ungesunde Höhen. Immer öfter muss ich Gehpausen einlegen, um das wieder in den Griff zu bekommen. Klar, ich habe ca. 120 Höhenmeter auf 10 km, zuerst 5 km aufwärts, dann 5 km alles wieder bergab. Doch dass bei geraden und abschüssigen Passagen trotz sparsamem Trab der Puls über 170 klettert, ist absolut zuviel. Normalerweise laufe ich bei ca. 135 S/min und selbst beim Berlin-Marathon mit seiner maximalen Belastung kam ich nur knapp über 160 S/min. Ich mache mir den Spaß und stelle eine Aufzeichnung dieser Strecke aus normalen Zeiten der aktuellen gegenüber:

Nun denn, der Infekt scheint sich immer noch im Hintergrund hartnäckig zu wehren. Was bin ich froh, keinen Frühjahrsmarathon gebucht zu haben, dieses Geschehen würde wohl ein solches Projekt in Frage stellen.

Da muss Kontrast her. Am nächsten Tag machen wir uns auf zu einer kleinen Wanderung ins hintere Emmental. Dort gibt es neuerdings den Beat-Feuz-Themenweg, gewidmet dem beliebten Skifahrer, der dort aus einem kleinen Weiler stammt und zuletzt 2022 olympisches Gold in der Abfahrt errang: Link. Wir sind neugierig...

Auf einem leichten Wanderweg mit nur wenig auf und ab wird der sportliche Lebensweg des Emmentalers dargestellt. Was sich mir einprägt: Er hatte sehr oft mit langwierigen Verletzungen zu tun, hat sich immer wieder hochgekämpft.



Und dann gibt es sogar Mitmachstationen. Auf Balancebrettern soll man sich vorwärts bewegen, bessere Sportler überspringen sogar Bretter. Haha, nichts für mich, dieses Gewackel, und dann noch SPRINGEN?! Das ist mir zu knochenbruchgefährlich!


Slalomstangen auf einer Wippe. Ok, die schaffe ich, vermute aber, dass ich mangels Erklärung etwas falsch (=zu leicht) mache.


Slackline überlasse ich auch lieber Chris.


Eine weitere Station, man darf Abfahrtshocke üben.




Letzte Station. Tisch mit Bänken (alles aus EINEM Baumstamm herausgearbeitet und Geschenk zur Olympiamedaille) laden zum Verweilen an einem erholsamen und ruhigen Ort ein.



Der Weg endet an einem einsam gelegenen aber gut situierten Landhotel. Wir freuten uns im Vorfeld auf Kaffee und Kuchen. Ich hatte extra im Netz gecheckt, ob offen ist. Doch da hatte ich wohl an der falschen Stelle geschaut, ein Schild verkündet Betriebsferien den ganzen April über. 😕😖 
So ein Mist, da steht man dann mitten im Irgendwo und muss mit leerem Magen wieder zurück. Nach 9 km sind wir wieder beim Auto und holen uns beim Lieblingsbäcker daheim ein paar Leckereien.

Heute wollte ich es natürlich wissen, wie es denn nun um die Lauferei steht und mache mich erneut auf die Hausrunde auf. Ich fühle mich besser als 2 Tage zuvor und es läuft auch besser. Der Puls bleibt deutlich niedriger, wenn auch noch nicht im ganz normalen Rahmen. Dennoch will ich nichts überziehen und trabe bewusst langsam die Runde ab. Ich hoffe sehr, dass es das aber nun war mit den Bazillen!

11 Kommentare:

  1. Liebe Elke,

    so ein hartnäckiger Infekt ist nicht zu unterschätzen; du passt hoffentlich gut auf dich auf?!

    Der Themenweg im Emmental sieht spaßig aus - da hätte ich vermutlich auch bei jeder der Stationen mitgemacht. Wobei mir der Skisportler zwar nix sagt - aber dass es tatsächlich ein Emmental gibt, wusste ich gar nicht. Da kommt auch wirklich der bekannte Käse her? Andererseits: so viel Emmentaler, wie überall verkauft wird, kann der ja kaum in einem einzigen Schweizer Tal hergestellt werden. Vermutlich meint das dann „so wie der Käse aus dem Emmental“ bzw. „nach Emmentaler Art“ …

    Wie heißt die Gegend, das Tal oder der Gebirtszug in der euer Feriendomizil sich befindet, eigentlich?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Lizzy,
      da bei uns jedes Skirennen verfolgt wird, insbesondere aus schweizer Sicht, ;-), ist mir der Name natürlich geläufig. Aber schon bei den Österreichern z.B. müsste ich passen.
      Das Emmental gibt es wirklich, und es ist wunderschön! Wie eine Modelllandschaft, viele kleine Hügel, überall eingestreut schöne schweizer Bauernhöfe mit Kühen drum herum. Mit der Käsebezeichnung hast du recht, die ist nicht geschützt und jeder kann "Emmentaler" machen. Der echte hat aber den Zusatz "AOP". Man darf sich nicht in der Menge täuschen. Allein die Genossenschaft in Schangnau, dort wo wir wanderten, produziert jährlich ca. 45.000 Käselaibe, und die wiegen pro Stück 60-70 kg! Derzeit gibt es eine leicht schräge Diskussion. Die Löcher im AOP werden nämlich immer kleiner, weil es hygienischer im Stall zugeht: https://www.srf.ch/news/schweiz/schweizer-kaese-loecher-im-emmentaler-werden-zukuenftig-kuenstlich-herbeigefuehrt
      Und im Emmental werden die hier sehr bekannten und auch bei uns erhältlichen Kambly-Kekse gebacken! Der Fabrikverkauf ist klasse. Da kann man jede Sorte so viel probieren, wie man möchte!!!
      Wir sind in Fahrni. Politisch Kanton Bern. Geografisch genau zwischen Emmental (das beginnt hinter einem Pass 15 Autominuten entfernt) und Berner Oberland (die Gipfel der Stockhornkette liegen vor unserem Balkon). Man könnte sagen Region Thuner See. Die Gemeinde betrachtet sich dem Zulgtal zugehörig. Seit nun 16 Jahren haben wir hier ein dauerhaftes Standbein und schätzen das sehr. :-)
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen
    2. Lizzy!!! 😱 Natürlich kommt der Emmentaler aus dem Emmental! Und der Appenzeller aus dem Appenzell! Und der Gruyère (bzw. Greyerzer) aus Gruyère! 😄

      Übrigens gab’s erst letzte Woche eine grosse politische Debatte darüber, wie klein die Löcher im Emmentaler eigentlich sein dürfen. Dank moderner Produktionstechnik sind sie heute nämlich kleiner als früher – und das geht natürlich gar nicht. Wo kämen wir denn hin ohne anständige Käselöcher? 😅

      Löschen
  2. Liebe Elke
    Ach natürlich hast du das mit den Emmentaler-Löchern auch mitgekriegt – hätte ich vorher deinen Kommentar bei Lizzy genauer lesen sollen! Aber meine eidgenössische Entrüstung war wohl schon im vollen Galopp… 🤣
    Gut zu hören, dass dein Puls sich wieder beruhigt hat! Faszinierend, wie klar der Körper kommuniziert, wenn ihm was zu viel wird.
    Der Beat-Feuz-Themenweg klingt spannend – ich hatte keine Ahnung, dass es sowas gibt! Stell dir mal vor, es würde einen Schwinger Parcours geben: 100-Kilo-Sandsäcke heben und so. 😄
    Wie lange bleibt ihr noch in Fahrni?

    Liebe Grüsse aus dem halbsonnigen Zürich!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Catrina,
      lol, ja die Löcher im Emmentaler Käse... Chris hatte das herausgefunden. Und klar, das ist durchaus eine wichtige Sache für das Emmental!
      Diese Pulskurve habe ich so extrem noch nie erlebt und es hat mich durchaus ein wenig beängstigt. Zumal ich mich ja eigentlich schon wieder ganz gut fühlte. Sonst kenne ich das, aber viel gemäßigter, eher vor einem Infekt als hinterher.
      Der Themenweg war ganz nett. Aber die Mitmachaktionen waren überwiegend nichts für mich. Diese Balance-Strecke ... uiuiui, wie man DAS schaffen kann! Ich glaube, du würdest das hinbekommen!
      Haha, ein Schwinger-Parcours. Ok, sofern man sich auf Sägespäne werfen darf, wäre ich dabei. ;-) Ein entfernter Verwandter von Chris aus dem Wallis war Schwinger und sogar 2x beim Eidgenössischen dabei.
      Werfen mit dem Unspunnen-Stein wäre auch noch nett ;-)
      Leider geht es heute Abend wieder zurück.
      Liebe Grüße aus dem auch halbsonnigen Thunerseegebiet!
      Elke

      Löschen
  3. Die Kühe wieder auf der Weide, mein Herz lacht :-) Für mich einer der entspannensten Anblicke überhaupt, ich könnte da stundenlang sitzen und "glotzen" :-)
    Es könnte ja sein das der Puls von der Uhr nicht korrekt erfasst wird, aber falls doch, dann sagt dir dein Körper eindeutig dass du noch längst nicht fertig mit dem Infekt bist. Damit ist ja nicht zu spaßen, bitte aufpassen.
    Und die Mitmachstationen sind ja mal klasse! Hier gibts sowas zwar auch im Wald, aber überhaupt kein Vergleich zu dem was Chris da tapfer ausprobiert.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Oliver,
      diesen Anblick der Kühe, wie sie ruhig und gemütlich auf der Weide stehen oder liegen, womöglich noch mit prächtigen Hörnern (geschätzt ca. 50%) mag ich auch sehr. Wenn dann noch ihre Glocken dazu bimmeln (ok, als Kuh würde mich das nerven) und oben drüber Rotmilane oder Mäusebussarde kreisen, ist das richtig Seelenbalsam. Es gab auch noch Schafe und eine neue putzige Ziegenherde zu sehen, aber da hatte ich Wilson nicht dabei.
      Die Erfassung der Uhr an dem Tag war korrekt, wie der Griff an die Halsschlagader zeigte. :-( Ja, ich bleibe vorsichtig, im eigenen Interesse. Hoffe aber dennoch, das ist nu n endlich erledigt.
      Bei den Mitmachstationen hat mich diese Balancesache total überfordert. Ich bekam noch nichtmal ein einziges der Bretter austariert. Und dann noch springen? Bei den Ski war interessant, wie breitbeinig die Abfahrer anscheinend unterwegs sind. Klar, die fahren teils über 100 km/h, da braucht es stabilen Bodenkontakt. Direkt dabei war auch ein sehr gepflegter Grillplatz, mit Brennholz, regengeschütztem Sitzplatz und großem stabilen Grill - typisch Schweiz.
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  4. Liebe Elke,
    uiuiui, dein Puls spricht ja sehr deutlich zu dir!
    Hat gar dein Körper angespornt durch die gute schweizer Bergluft noch einmal einen Bazillenabwehrschub geleistet und war deshalb schon so ausgelastet, dass ihm dein Läufchen zu viel wurde? Gut, dass du gleich einen Gang zurückgeschaltet hast.
    Der Themenpark im Wald ist toll, gerade die Balanceübungen hätte ich gerne ausprobiert, ich bin darin ja gar nicht gut und sollte viel mehr üben! Aber Chris ist eindeutig in seinem Element in der Schihocke! :D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Doris,
      ja, das war so deutlich wie noch nie. Komisch, obwohl ich mich gar nicht so laufunfähig gefühlt hatte. Die Laufpause war in der Woche zuvor.
      Du hast auch Herausforderungen bei der Balance...? Ich habe da auch sehr zu kämpfen und merke, dass es zunehmend schwieriger wird. Ja klar, Chris und Ski, das passt! ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen
  5. Liebe Elke,

    wahrscheinlich seid ihr schon zurück, aber schön war es auch für ein paar Tage. Ich blühe ja schon auf, wenn ich nur deine Bilder sehe!

    Gut zu lesen, dass es dir beim Lauf 2 Tage später deutlich besser ging. Damit hast du zuvor nichts falsch gemacht! Ohne Fieber und Gliederschmerzen kann man auch los und du warst sehr vernünftig und hast runtergeschaltet, aber der Puls war schon extrem hoch!

    Vom Beat Feuz hatte ich sogar schon gehört, bzw. seine Goldene mitbekommen! Die Stationen sind nicht ohne. Da hätte ich inzwischen auch bei der einen oder anderen so meine Herausforderung! ;-)

    Emmentaler, lecker! Mir ist, als Deutscher halt, die Diskussion um die Löcher sowas von egal! - LOL

    Liebe Grüße Manfred

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Manfred,
      ja, wir blühen auch jedesmal auf, wenn wir dort sind. Und sei es nur für wenige Tage. Man ist sofort geerdet. :-)
      Genau, Fieber oder Gliederschmerzen hatte ich gar nicht, und nicht den kleinsten Husten. Also schien mir laufen möglich, wohl meinem Körper nicht.
      Chris fühlte sich beim Feuz-Weg gleich in Versuchung geführt und testete alles. Ich habe natürlich auch probiert, musste aber gleich mein Unvermögen eingestehen, vor allem bei den Balance-Brettern. Und Slackline mit Wanderschuhen ist glaube ich wohl auch keine gute Kombination...
      Aber wenn ich mir manchmal so die Abfahrtsrennen anschaue, muss das alles und sicher weitere Quälereien wohl sein. Die Lauberhornpiste kennen wir ja und sind sie schon selber (langsam!) gefahren. Dann kann man erst ermessen was es braucht, um das im Profi-Tempo zu bestehen!
      Mich wundert fast, dass noch niemand auf den Gedanken verfiel, den Emmentaler Käse als Mogelpackung zu deklarieren: Außen fest und innen Luft!!! ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

      Löschen