Nach 4 Jahren klappt es endlich wieder einmal, beim lokalen Martinslauf anzutreten. Dabei findet der in unserem Ortsteil statt, wir umrunden auf der Strecke quasi unser eigenes Haus!
Die Startnummern holen wir uns am späten Nachmittag ab. Es lohnt noch nicht einmal, dafür die Räder aus der Garage zu schieben, zu Fuß sind wir schneller. 😂
So können wir später ohne lästige Umkleideaktion und Beutelabgabe zeitnah zum Start um 18.45 Uhr traben, und damit gleich das Aufwärmen absolvieren.
Am Start-/Zielgelände herrscht reges Treiben. In diesem Jahr nehmen allein am Hauptlauf knapp 600 Sportbegeisterte teil, hinzu kommen noch die Kinderläufe.
Der Vollmond erhellt uns noch ein wenig das Areal, später haben wir keine Zeit mehr, ihn zu bewundern.
Das Prinzip des Laufs ist Selbstmanagement. Man kann sich während des Rennens entscheiden, ob man eine, zwei oder drei Runden á 3,33 km läuft. Im Maximum also eine 10-km-Distanz. Für Chris und mich steht fest, dass es natürlich die 3 Runden sein werden!
So wartet dann bei 10° ein großes Starterfeld darauf, losgelassen zu werden.
Alle zählen laut herunter, und auf geht's .... erstmal nicht so ganz. Jedenfalls nicht, wenn man nicht ganz vorne steht. Denn um Gedränge auf der Strecke zu vermeiden, wurde ein "Flaschenhals" eingebaut, eine Barriere, durch die maximal 2 Läufer nebeneinander starten können. Und das dauert eben.
Nach 2 1/2 Minuten können wir dann aber doch auf die Piste. Da die ersten 10 Plätze m/w später nach Zieleinlauf vergeben werden (also Bruttozeit) wurde gebeten, dass sich alle etwa nach ihrem Leistungsvermögen einordnen sollen. Welch fromme Bitte... Lässt eine Naschkatze ein Leckerli liegen, nur weil noch nicht Fressenszeit ist...?
Ich merke schnell, dass ich mich mal wieder zu brav eingeordnet hatte. Auf den ersten Gassen ist noch Raum und ich kann einige Langsam-Tuckernden schon auf wenigen 100 m überholen. Aber dann folgen 2 km auf Spazierwegen im Grünstreifen unseres Viertels, und die sind schmal. Doch gerade hier laufen gemütliche Schnatter-Grüppchen nebeneinander und man kommt kaum vorbei. Außer, man riskiert übers Gras zu laufen, wo die vielen kleinen tierischen Tretminen lauern.😐
Also wird dieser Abschnitt auf der ersten Runde mein langsamster. Nicht weil ich nicht könnte, sondern weil ich muss. Immerhin gibt das Frust-Adrenalin zusätzlich Schub für die Beine! 😁 Den kann ich nutzen, als das Rennen wieder auf breitere Wege einmündet.
Ich bin "drin" und es läuft flott!
Der erste Zieldurchlauf. Die ersten 100 verlassen das Rennen. Da sich das Feld zudem auseinander gezogen hat, ist endlich mehr Freiraum.
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| Laternen vor dem Zieleinlauf |
Auf meinem km 4 kommt der Führende von hinten und überrundet uns. Ja die Jugend hat schon noch mehr drauf... bewundernswert. Aber ich gebe auch was ich kann, mein Puls ist längst am Anschlag.
Besonders auf den Spazierwegen im Grün ist die Beleuchtung sparsam und ich bin froh über meine lichtstarke Stirnlampe. Gottseidank liegt der letzte Regen länger zurück und das herumliegende Laub ist eher trocken, auch Matschpfützen bleiben uns erspart.
Ich überhole und überhole. Einmal taucht ein Mann in meinem Lichtkegel auf, dessen Longtight irgendwie seltsam sitzt, so tief... Ähm... Ok, da mag wohl der Gummi nicht mehr halten, jedenfalls muss er seine Hose mit den Händen immer wieder hochziehen. Auch eine Art der Beschäftigung beim Laufen. 😅
Zweiter Zieldurchlauf, nun gehen 150 raus und es bleiben noch 334 auf der Strecke. Also noch mehr freier Raum und nun einige Gehende, an denen ich locker vorbeirenne. Wobei das mit der Lockerheit sich allerdings auch relativiert. Ich muss ziemlich beißen, will das heute aber auch.
Ein vielleicht einige wenige Jahre jüngerer Läufer hängt schon eine Weile an mir. Bei km 9 schiebt er sich vorbei. Den nehme ich als Zugläufer, hänge mich nun meinerseits dran. Im Doppel überholen wir eine arg schnaufende Teilnehmerin. Nicht dass die uns nun als Zieher nutzt... Aber ihr Keuchen wird leiser. Wir passieren einen jungen, gehenden Mann, ca. 500 m vor dem Ziel. Das will er sich aber nicht bieten lassen, nimmt alle Kräfte zusammen und stürmt davon, uneinholbar.
Die letzte Kurve, noch knapp 150 m. Jetzt müsste ich ansetzen, will ich meinen Vordermann noch überholen. Ich gebe Gas, die Beine holen aus, und es gelingt! Ich fliege -gefühlt- an ihm vorbei, er kann nicht mithalten.
Im Ziel bin ich völlig außer Atem, alles gegeben, und es hat gut getan.😀
Im Gewusel suche ich die Weckmänner-Verteilstation und hole mir mein hart erarbeitetes Exemplar.
Meine AK habe ich mit 58:50 gewonnen (ok, wenn all die anderen Damen dieser AK daheim geblieben sind 😉), bin 35. von 104 Damen und noch im 2. Drittel des Gesamtfeldes. Das ist doch mal wieder was. Chris hat trotz Magenkrämpfen noch eine 52:40 erzielt und den 2. Platz seines AK-Podiums geholt.
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| Zielperspektive |
Herzliche Gratulation an euch beide!! Super gemacht!
AntwortenLöschenDer Start-Flaschenhals klingt ja nach einem perfekten Stimmungskiller, aber du hast das offenbar mit Adrenalin und Humor ausgebügelt. Die „tierischen Tretminen“ – grossartig beschrieben! 😂
Auf diesen Laufbericht habe ich richtig gewartet, denn gestern haben wir eine Folge von "Zu Tisch" geschaut. Diese spielte im Rheinland und drehte sich um den Martinstag, und natürlich wurden Weckmänner gebacken!
Wie schön, dass ihr dabei wart und dann erst noch so erfolgreich!
Interessante Fötelis, übrigens!! Sehr künstlerisch! 😅
Liebe Grüsse aus dem abendlichen Cape Town!
Liebe Catrina,
Löschendanke dir. :-)
Nu ja, den bremsenden Flaschenhals brauchte es schon, nur vielleicht nicht ganz so eng.
Dank Chris konnten wir "Zu Tisch" streamen. Oh die armen Gänse! Ich kenne das eher als Weihnachtsgans. Aber seit Jahren muss für uns keine Gans mehr sterben oder Federn lassen. Obwohl auch in unserer Ecke (Der Drehort liegt etwas näher zu Düsseldorf) die totgeweihten auf den Weiden auf ihr Schicksal warten.
Gestern war bei uns der Laternenumzug der Kinder (Nach dem sie ihre Weckmänner erhalten). Und hinterher kamen sogar welche an unserer Haustür klingeln, um ein Lied vorzutragen und ihre mitgebrachten Beutel mit Leckerlis füllen zu lassen. Ein schöner Brauch!
*lol*, ja bei Abendläufen wird die Kamera zwangsweise künstlerisch ;-)
Liebe Grüße aus dem nebligen Rheinland!
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenich gratuliere euch beiden zu euren wohlverdienten Treppchenplätzen! Wie schön, heuer wieder die Weckmänner zu sehen, auch wenn die beiden ein klein wenig verunfallt aussehen ... ;D
So ein Lauf vor der Haustüre ist doch einfach herrlich und wenn dann auch noch ein junger Zugläufer kurz vor den Ziel eingesammelt werden kann, umso besser!
Die Fotos sind wieder toll - Nachtläufe bieten einfach immer wieder Kunstpotential.
Upsi - ich wär's gewesen! ;)
LöschenLiebe Doris,
Löschenvielen lieben Dank! Ähm, nun ja, die Weckmänner waren klein, schrumpelig und vom Geschmack her war auch noch Luft nach oben. Aber was soll's, Spaß hat es gemacht, das ist die Hauptsache.
Habe ich vielleicht missverständlich ausgedrückt, mein "Zugläufer" war nur wenige Jahre jünger als ich...
Hihi, Kunstpotential zwangsweise, weil's nicht anders geht.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschennoch eine Gratulation von mir zum absolut tollen Platz mit beeindruckender Zeit und Rang in der Frauen- und Gesamtwertung.
Bei der Schilderung der Einzelduelle, Überhol-, An- und Abhängmanöver … werden Erinnerungen wach … blass nur noch … aber vorhanden ;)
Die Weckmänner oder - wie ich sie aus Münster kenne: Stutenkerle - sind immer wieder ein tolles Zielpräsent. Besonders der einäugige Stutenzyklop hat’s mir angetan 🌀
Liebe Lizzy,
Löschendanke dir! Ja, noch können wir mithalten, aber ich fürchte, unsere Läuferzeit ist dann auch bald erreicht. Zwar haben wir noch keine einschränkenden Erscheinungen, aber wir sind ja auch keine 20 mehr... daher erfreuen solch ein Lauf und Resultat das Herz!
Und wenn man weiß, was es im Ziel gibt, ist das ja auch ein kleiner Anreiz. Und wenn Zyklop, dann immerhin essbar :-)
Wobei in Kürze ja der nächste mit Weckmann gekrönte Lauf ansteht, wobei die dortigen "Kerle" von hervorragender Qualität sein werden, da der lokale Bäcker der Sponsor ist!
Liebe Grüße
Elke
Ein Rennen, der Startbogen so nah, dass es sich nichtmal lohnt die Räder rauszuholen, da muss man ja mitmachen, egal wie es dann wird. Und dann auch noch im Dunkeln bei gutem Wetter, mit Endbeschleunigungs-Battle, sehr gut gemacht!
AntwortenLöschenDie Weckmänner im Golem-Style als Siegesprämie, im Dunkeln sieht mans ja nicht so, einfach schnell vertilgen ;-)
Schöne Veranstaltung! Liebe Grüße, Oliver
Lieber Oliver,
Löschengenau, fanden wir auch, so direkt vor der Haustür da sollte man nicht lange überlegen. Zumal es weder eiskalt noch regnerisch war. Alles schon dagewesen!
Auch wenn die Zuschauer, abgesehen von Start/Ziel, ansonsten sehr überschaubar waren (Dafür viele Streckenposten), war wieder gute Stimmung unterwegs, da macht die Sache Spaß!
Liebe Grüße
Elke
Uups, liebe Elke,
AntwortenLöschenentweder ist mein Beitrag im Nirwana verschwunden, oder ich habe doch prompt den letzten Klick (Veröffentlichen) vergessen? *cry*
Gut habt ihr es gemacht und beide seid ihr auf dem Treppchen gelandet! Herzlichen Glückwunsch! - Aber wenn ein Wettkampf so nah liegt, dann muss doch ... oder?! - LOL - Nur der sooo enge 'Flaschenhals' der hätte mich wahrscheinlich genervt. Aber sich zu sehr zu ärgern, dass man sich zu weit hinten angestellt hat, das bringt es dann auch nicht!
Danke für die mal ganz andere Kunst!
Liebe Grüße Manfred
Lieber Manfred,
Löschengenau, so gleich vor der Haustür - bequemer kann man es nicht haben! Und wenn es dann noch so gut lief, was will man mehr? Da war der Flaschenhals auch schnell vergessen. Nächstes Mal stellen wir uns einfach auch weiter vorn an!
Dann gibt es auch neue Zufallskunst aus der Dunkelheit heraus ;-)
Liebe Grüße
Elke