Sonntag, 14. Januar 2018

Rechtfertigungslauf

Trotz Magendrücken will ich an meinem Vorhaben eines langen Laufs am Wochenende festhalten. Weiterer Motivationsfaktor: Am Abend steht Käsefondü auf dem Speiseplan, dafür muss doch Platz geschaffen werden!

Dennoch trabe ich eher unmotiviert los, der spürbare kalte Wind um die Nase steigert auch nicht gerade die Lauflaune.
Aber was muss, dass soll nun auch. Doch wie das manchmal so ist. Ich will ein Foto machen und stelle fest, dass der Akku der Kamera leer ist... also muss ein Archivfoto von Januar 2017 herhalten.
Ein Stück weiter will ich sicherheitshalber die Anwesenheit des Hausschlüssels überprüfen. Aber schon während ich in die leere Tasche greife besinne ich mich, dass ich mich nicht daran erinnern kann, den Schlüssel eingesteckt zu haben... Abgeschlossen hatte ich hingegen. Ergo: Der Schlüssel steckt nun auf dem Türschloss, als Einladung an jedermann. Doch wahrscheinlich ist mein Mann inzwischen von einer kurzen Einkaufsfahrt zurück und hat das Malheur beseitigt. Und wenn nicht ... es wird ja wohl nicht gerade am Samstagnachmittag eine Langfingerbande durchs Viertel ziehen.
Dennoch fährt mein Puls vorübergehend ein wenig höher.
Allerdings bin ich ohnehin 40 Minuten von daheim entfernt, dann kann ich meine Runde auch zu Ende laufen. Zumal es sich nach und nach dann doch besser läuft.
An einer relativ ruhigen Landstraße entlang, dann über Feldwege und unter neuen Stromleitungen hindurch, die seltsame Geräusche von sich geben. Hört sich an wie Vögel, kann aber nur von den  Leitungen herrühren.
2 Frauchen mit 3 putzigen Yorkshire-Terriern kommen mir entgegen. Schon von Weitem ruft mir eine zu "Aaachtung, Huuunde!" Jaja, nicht dass ich noch drauftrete auf die munteren Kerlchen. Was die mir aber auch zutraut!
Durch das neue Manheim geht es, wo ich immer wieder aufs neue staune, was Architekten ersinnen und dort das Bauamt alles zulässt (Fotos dann demnächst, wenn der Kameraakku wieder voll ist), dann durch das langweilige Kerpen.
Ich schwenke nordwärts, und staune, dass die Beine sich gut anfühlen. Hatte ich im Dezember ein Laufgefühl stark wie ein Baum, fühlte ich mich derzeit eher gerade zum Sojasprossenbiegen befähigt.
Nun ja, hat Gründe.
Dennoch sehne ich ein wenig die stark befahrene Autobahnüberquerung herbei. Weil man als Fußgänger dort 4 Ampeln zu queren hat, und meist bedeutet das mehrere Rotphasen, als Stehenbleibenalibi. Heute gibt es erstaunlicherweise nur eine Ruhebänkchenrotphase. Macht nichts, das eine Päuschen reicht.
Nach 14,6 km erreiche ich zufrieden das traute Heim.
Und damit war das Käsefondü gerechtfertigt. 😄

10 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    ach herrjeh! Manchmal will es aber auch einfach nicht... :O
    Fein, dass sich die Beine nach und nach gelockert haben und du sogar mit einer Rotphasenpause zurfrieden warst. Ich stelle immer wieder fest, dass Ampeln meistens nur dann rot sind, wenn ich gerade im Schwung bin und grün, wenn ich auf eine Pause hoffe! ;)
    Auf die Manheim Fotos bin ich schon gespannt! Gibt es neue Bausünden seit Juni? War den Schlüssel denn wirklich im Schloss? Ich hoffe es! :)
    Ich wünsche dir einen guten Wochenstart!

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    1. Liebe Doris,
      hihi, Du hast auch solch interessanten Rotphasenerlebnisse? Stimmt, Deine Feststellung kommt mir bekannt vor! ;-)
      Sünden würde ich das nicht nennen, nur die Zusammenstellung wird immer schräger. Mir fielen diesmal auf ein in englischem Landhausstil gehaltenes Mehrfamilienhaus, eigentlich sehr schön, aber so eng eingepfercht, und einen Blockhaus-Bungalow im kanadischen Stil mitten zwischen den "normalen" Häusern.
      Chris hatte den Schlüssel schon sichergestellt, wie erhofft.
      Dir auch einen guten Start in die 3. Woche des Jahres!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Käsefondue gegen Magendrücken, welch ungewöhnliche Therapie. Aber es scheint ja geholfen zu haben.
    Das lässt doch für künftige Marathon-Magenprobleme hoffen! Nimm einfach einen Käse mit! Mit einem würzigen Exemplar hältst du sogar die Konkurrenz auf Abstand.

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    1. Wenn Käsefondü da immer helfen würde, wäre die Therapie klar, aber das war nun reiner Zufall. Eher sollte mir der drückende Magen einfach nicht das leckere Fondü verhageln.
      Wobei das Argument mit dem Abstand halten hat was!
      Viele Grüße
      Elke

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  3. Und hatte der Mann den Schlüssel tatsächlich schon reingeholt oder steckte der noch?

    Gruß,
    Lizzy (die es liebt, wenn alle Erzählstränge aufgelöst werden ;)

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    1. Liebe Lizzy,
      ja, er war längst zurück und hatte den Schlüssel und damit unser Hab und Gut in Sicherheit gebracht.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,
    also bei dem Schlüssel dachte ich nur ... ach, das könnte ich gewesen sein :-)))
    Es ist ja alles gut gegangen, Chris hat Alles gerettet :-)
    Manchmal läuft es ganz einfach nicht so. Manchmal fehlt die Kraft, bei dir ist auch klar, woran es liegt. Gut, das du dich trotzdem aufgerafft hast und das die Beine dann ja auch ganz gut mitgemacht haben :-)
    Das wird wieder.
    Ich hoffe, du hast dir das Käsefondü so richtig schmecken lassen :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      DANKEEEEE! Dass ich da wohl nicht der/die/das einzige Schusel bin, tröstet mich! Normalerweise bin ich konzentrierter, aber gerade ist halt nicht ganz normal.
      Ja, im Nachhinein war es gut, sich überwunden zu haben, wirklich gut. Und das Fondü war super lecker, von schweizer Fachpersonal gerührt :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,

    Magendrücken und Käsefondue in einem Absatz zu bringen ist schon witzig. Aber da das Magendrücken vor dem Käsefondue steht, scheint diesbezüglich ja alles in Ordnung zu sein.

    Ansonsten ist es doch immer wieder schön, wenn sich eine Aneinanderreihung von kleinen Unzulänglichkeiten in einen schönen Lauf auflösen :-)

    LG Volker

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    1. Lieber Volker,
      echt, findest Du? Das Fondü war ja nicht die Ursache des Drückens und nach der ausführlicheren Runde war der Magen auch gewillt, selbiges entgegenzunehmen :-)
      Ja, Laufen rückt manchmal die Prioritäten wieder in die richtige Reihenfolge, und gestern war es ja auch eigentlich klar, dass nichts schlimmes drohte wegen dem Schlüssel. Wiederholung muss aber nicht sein.
      Liebe Grüße
      Elke

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