Samstag, 28. März 2015

Test - Laufen mit Trinkblase


Die einen laufen sich eine, meine habe ich gekauft: Eine Blase. Nun ja, es gibt dann doch einen Unterschied: Meine gehört ab nun zur Ausrüstung.
Da ich beim Laufen nicht so gern einen Gurt tragen mag und aus noch weiteren Gründen habe ich mir nun so ein Teil für lange Läufe zugelegt. Es ist eine 2-Kammer-Blase. 2 Liter Wasser fasst die eine Kammer, die andere 1 Liter einer weiteren Flüssigkeit, ich möchte darin flüssige Kohlenhydrate transportieren.

So wird mein heutiger 30-km-Lauf zur Testaktion, einerseits dieser Blase, zudem will ich noch statt verdünntem Gel einen selbstgemixten Sporttrank auf der Basis von Maltodextrin anhand dieser Publikation ausprobieren.

Nachdem ich ja schon mit meinem Laufrucksack den Getränketransport mit Erfolg ausprobiert hatte (Link), habe ich mir den Luxus einer Doppelkammertrinkblase gegönnt. Ist zwar eine eigenartige Zusammensetzung, dieses Teuer-Teil in meinem Billig-Rucksack, aber beide passen sehr gut zusammen.

Die Blase macht einen sehr hochwertigen Eindruck und ist durchdacht konstruiert. So sind beide Kammern und die zugehörigen Schläuche farblich unterschiedlich (Wasser: klar, 2. Kammer für Energietrank o.ä.: orange) Die Wasserkammer hat einen tankähnlichen Drehverschluss und eine Füllmengenanzeige. Die zweite kleinere Kammer lässt sich dagegen in voller Breite öffnen, was dem zu erwartenden höheren Reinigungsaufwand zugute kommt.

Nach Einlegen der Blase in meinen Rucksack lassen sich die beiden Schläuche im Schultergurt aus dem Rucksack hinausführen. Sie laufen dann in einem Kopplerstücke mit "Zapfhahn" zusammen, so dass man schlussendlich beides aus einem Mundstück trinkt. So kann man unterwegs jederzeit wählen, was man trinken möchte und sogar Mischen ist möglich.

Ich fülle mir einen Dreiviertelliter Wasser ein und einen halben Liter Maltodextrin-Salz-Wasser-Gemisch.

Wie schon beim ersten Test trägt sich der Rucksack allerbestens. Obwohl ich gute 1,5 kg auf dem Rücken trage, habe ich keinerlei Schweregefühl. Der Rucksack liegt gut an, nichts wackelt oder hoppelt. Es gluckert nur munter, aber das ist auch alles. Das Trinken geht prima. Man muss zunächst die Schläuche füllen, indem man die Luft heraussaugt, aber dann ist die Zuleitung "geflutet" und man hat jederzeit Flüssigkeit.

Zwar hatte ich mir Sorgen um einen wippenden und störenden Schlauch vorn gemacht, doch auch das war unnötig. Mein Rucksack hat eine Führungsschlaufe und das Mundstück lässt sich im oberen Vordergurt einklemmen. Das Umschalten am Zapfhahn funktioniert reibungslos.

Fazit: Klasse, für lange Läufe nur noch mit Blase!

Zum Maltodextrin-Trank:
Riesenvorteil, der schmeckt nach nichts, endlich nicht mehr diese Süße, die ich bei Gels so gar nicht beim Laufen mag. Allerdings habe ich das Gefühl, der Energiegehalt war noch nicht optimal. Da muss ich nochmals experimentieren.

Eine weitere Nebenwirkung hat der Rucksacklauf auch: Mich grüßen plötzlich viele andere Läufer, vor allem die sportlicheren Typen. Anscheinend vermittelt das den Eindruck, ich trainiere gerade für eine ganz große Sache... ;-)

Auch wenn im letzten Drittel die Beine schwer werden, gehen die 3 Stunden schnell herum. So vieles geht mir durch den Kopf, das dieser Tage die Welt berührt, rund um den Absturz der Germanwings-Maschine und vor allem die Ursache. Einfach nur entsetzlich.

24.3.:
11 Grad, 9,2 km, 1:00:00, (6:30 Min/km), HF 135

26.3.:
7 Grad, 10,8 km, 1:10:01, (6:27 Min/km), HF 134

Heute:
11 Grad, 29,6 km, 3:15:26, (6:36 Min/km), HF 137

22 Kommentare:

  1. Liebe Elke,

    die Trinkblase sieht ja schon etwas nach Krankenhaus aus. Näher möchte ich das nicht erläutern ;-)))

    Die Katastrophe in den französischen Alpen macht mir auch zu schaffen. Ein Trauma!

    Liebe Grüße
    Volker
    Aber sie erfüllt ihren Zweck in Zusammenspiel mit dem günstigen Rucksack. Das kann ich von meinem Teuerteil nur bedingt behaupten.

    Es läuft gut bei Dir, das freut mich zu lesen.

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  2. Ähhh, in dieser Reihenfolge habe ich den Kommentar nicht geschrieben, ich weiß nicht was da passiert ist. Also nochmal:

    Liebe Elke,

    die Trinkblase sieht ja schon etwas nach Krankenhaus aus. Näher möchte ich das nicht erläutern ;-)))

    Aber sie erfüllt ihren Zweck in Zusammenspiel mit dem günstigen Rucksack. Das kann ich von meinem Teuerteil nur bedingt behaupten.

    Es läuft gut bei Dir, das freut mich zu lesen.

    Die Katastrophe in den französischen Alpen macht mir auch zu schaffen. Ein Trauma!

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      ja die Technik spielt uns manchmal Streiche...
      Stimmt, die Blase hat etwas Krankenhausartiges, doch der Zweck heiligt die Mitte, sag ich mir mal. Oh, aber dass Dein teures Teil da nicht so den Dienst erfüllt, ist ja ärgerlich.
      Und ja, es läuft gut, ommmmmm ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,

    ich finde nicht, dass es nur so aussieht, als ob Du für eine große Sache trainierst, Du tust es. Und wenn ich den Schnitt in Verbindung mit HF sehe, mit der Du 30km läufst, dann find ich Dich ziemlich gut trainiert, wenn ich das mal sagen darf.

    Zum Flugzeugunglück und dem Umgang damit hab ich ja auch schon meine Meinung geäußert - grausam, einfach grausam.

    Viel Spaß mit Deiner Trinkblase..schön, dass es direkt so gut klappt.

    Gruß
    Anja

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    1. Liebe Anja,
      nun ja, ich trainiere für etwas Großes, ja "ganz groß" liegt für mich jenseits der 42 km, da ist ja noch viel Spielraum...
      Und mit dem Trainingseffekt, das stimmt, ich habe deutlich das Gefühl, dass der Körper auf das Training anspricht. Bestätigt mir einmal mehr, dass die Pläne von Herbert Steffny für mich die richtigen sind. Und ich bin froh, dass ich den Blasentest gemacht habe, das ist "meine" Methode nun.
      Und ja, das Unglück, da fehlen einem die Worte.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Willkommen im Club der Blasenläufer ;)
    Das Gluckern kannst du noch ein bißchen reduzieren, wenn du die Luft möglichst komplett "raussaugst", dazu die Blase am besten auf den Kopf drehen (haben Blasen Köpfe?) und versuchen, die Luftblase zum Schlauch zu dirigieren und wegzusaugen.
    Hm. Das war jetzt eher so mittel-klar ausgedrückt, eh?

    Naja - Luft raus! So ;)

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    1. Hallo Daniela,
      aha, Du auch mit Blase... ? Du sprichst in puncto Gluckern meine Gedanken an. Ich dachte unterwegs, dass man die Luft noch entfernen sollte. Aber dann kam der Gedanke, ob das nicht das Trinken erschwert, weil man dann ja quasi ein Vakuum erzeugt...? Klar ausgedrückt... ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Im Gegenteil - wenn du keine Luftbläschen "mittrinkst", musste auch seltener Bäuerchen machen ;)

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  5. Liebe Elke,
    das ist ja ein Wunderteil! Ich überlege ja auch schon seit (mindestens) letztem Jahr, ob ich mir mal einen Trinkrucksack kaufen soll. Wäre gerade für längere Laufpläne nicht verkehrt...
    Den "sportlicheren" Eindruck, wenn man mit Rucksack läuft kenne ich auch - manchmal lauf ich ja im Sommer noch schnell zum See (knappe 3km - hihihi) und habe dafür natürlich mein Badezeug im Laufrucksack. :D
    Deine Vorbereitung läuft super und ich bin auch sehr von deinem Tempo/Dauer/Puls-Verhältnis beeindruckt!
    Schönen Sonntag!

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    1. Liebe Doris,
      also ich bin von diesem Doppelkammersystem total begeistert! Kein Gewurstel mehr mit Flasche, Geltütchen o.ä. Und vom Tragegefühl her für mich jedem Gurt überlegen, ich kann es einfach nicht gut haben, beim Laufen etwas um den Bauch geschnürt zu haben. Wenn Du so eine Rucksack kaufen willst wäre nur mein Tipp: Im Geschäft mit Gewicht drin tragen, springen und schauen, wie er sich verhält. Volker scheint da ja nicht ganz zufrieden mit seinem Modell. Mein Billigrucksack war von Lidl (10 EUR), die Blase Nathan (42 EUR).
      Und ja, das Training läuft gut, der Körper spricht gut drauf an. Mir fällt auch der niedrige Puls positiv auf :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Laufen mit Blutkonserve? :-O ... dachte ich spontan beim Anblick des Fotos *s*

    Aber nein, es handelt sich um HighTech-Trinkausrüstung. Alle Achtung, da hat sich jemand Gedanken gemacht und weiterhin drücke ich die Daumen, dass auch das die große Sache zur Riesenerfolg werden lässt!

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    1. Hallo Lizzy,
      also "klinisch" sieht die Blase ja aus, aber Blutkonserve ist schon eine verwegene Schlussfolgerung...
      Danke fürs Daumendrücken! Wie sieht es denn bei Dir aus, ich wünsche Dir ja auch nach wie vor einen schönen Lauf an der Elbe!
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Bei mir? Sagen wir so: ich bin manchmal froh, dass ich lebe. Alles weitere wird sich finden.

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    3. Ach, das liest sich aber nicht so gut. Wie auch immer, meine Daumen sind für Dich gedrückt!

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  7. Interessant, diese Trinkblase. So eine habe ich noch nicht gesehen. Aber warum nicht? Wenn Du dann noch die passende Mischung hinbekommst, läufst Du bald Ultrastrecken.

    Viel Spaß beim Experimentieren!

    Liebe Grüße
    Rainer

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    1. Lieber Rainer,
      ja, ein wirklich gutes Teil. Aber Ultra ..... da glaube ich nicht dran, 42 km sind ja schon reichlich...
      Liebe Grüße
      Elke

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  8. Laufen mit Zapfgarnitur - Klasse!

    Das Gluckern kriegst du weg, wenn du nach dem Füllen die Blase auf den Kopf stellst und die Luft dann absaugst.

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    1. Genau, Zapfhahn. Man könnte auch gleich den Finisher-Schampus einfüllen ;-)
      An das Thema Luft entfernen hatte ich auch unterwegs gedacht, hatte dann aber zugleich die Vermutung, dass dann u.U. das Trinken schwerer fällt. Scheint aber wohl nicht der Fall.
      Liebe Grüße
      Elke

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  9. Hallo Elke,

    schreib doch mal einen Langzeitbericht. Mit umkrempelbarer und nur Elektrolyten habe ich sehr Schwierigkeiten zu putzen und Schimmel zu vermeiden. Das Ventil plus Kohlenhydrate sieht da ja sehr anfällig aus. Würde mich interessieren , wie du das in den Griff bekommst.

    Gruß!

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    1. Hallo Roni,
      ja, da bin ich selber auch neugierig, wie sich das entwickeln wird. Ich werde berichten.
      Liebe Grüße
      Elke

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  10. Liebe Elke,

    auch ich bin auf den Langzeittest gespannt! Ich hab ja auch einen Trinkrucksack, aber nutze ihn nicht besonders gern, weil mich die Schwappgeräusche extrem nerven - ich bin da einfach empfindlich. Für dich scheint das Ding eine sehr gute Lösung zu sein. Und ja, man wird ganz anders wahrgenommen, wenn man "mit" läuft, die Erfahrung hab auch ich gemacht.

    Liebe Grüße,
    Anne

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    1. Liebe Anne,
      das Gluckern war mir nachher egal, aber ich werde mal die Tipps von Daniela und Pulsmesser ausprobieren und die Luft vorher rausbringen.
      Lustig, dass Du auch die "Mit-Rucksack"-Erfahrung gemacht hast;-)
      Für mich habe ich so die Lösung gefunden, wenn ich viel Getränk mitnehmen möchte. Ich denke, da muss jeder selber seine Methode finden.
      Ich bin auch neugierig, wie sich das Teil auf längere Sicht bewährt.
      Liebe Grüße
      Elke

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