Heute steht ein planmäßiger Lauf mit 60 Min bei 70 % HF auf dem Programm, gestern wollte noch der ähnliche von letzter Woche nachgeholt sein, den ich Dienstreise-bedingt nicht schaffen konnte.
Eigentlich sollte letzterer am Sonntag stattfinden, doch erstens waren meine Beine von der Nachtaktivität am Samstagabend noch etwas schwer, und zweitens musste ich doch den Berlin-Marathon mitlaufen ... im Sessel und mit der Nase vor dem TV-Gerät ;-). Auch wenn ich schon das Ergebnis wusste, die Aufzeichnung anzusehen war dennoch ein solches Vergnügen und Motivation ohne gleichen!
Das ist dann zwar ein wenig unorthodox, 2 solcher Läufe gleich hintereinander zu absolvieren, aber ein Problem sollte es nicht sein.
Und nun ist auch noch ein wahrlich goldener Oktober eingekehrt! Der heutige Lauf führt mich geradewegs über die Felder, der untergehenden Sonne entgegen. Alles erstrahlt kitschig-golden, die Temperatur ist optimal. Fast zu schön um wahr zu sein! Wo noch im Sommer das Getreide wuchs, ist alles abgeerntet, auch das letzte Maisfeld ist blank. Es riecht sehr erdig, keine Pflanzendüfte mehr.
Das war vor langen, langen Jahren die Zeit, in der mein Vater mir immer einen Drachen baute, aus Holzleisten und mit dünnem, knisternden Buntpapier beklebt. So eine Raute, unten länger gezogen als über der Querachse, wenn die Zeit reichte, noch mit einem Gesicht darauf, und unten natürlich ein Schweif aus Schleifen dran. So stapften wir gemeinsam auf das Feld gleich hinter dem Garten. Doch leider, so sorgsam Vater jedesmal den Drachen baute, so wenig aeronautische Fähigkeiten hatten sie jeweils. Und es galt dann, vor Ort zu improvisieren und Gewichtsausgleiche zu schaffen, manchmal mussten sogar Teile von Zuckerrüben und deren Grün herhalten...
Da mögen heutige Synthetikobjekte ja wirkungsvoller sein, aber einen solchen selbstgebauten, einzigartigen Drachen würde ich immer noch vorziehen.
Das Laufen ist locker, sogar der Puls bleibt heute brav da, wo er bleiben soll. Schnell sinkt die Sonne, und obwohl ich ihr schon den Rücken zukehre, merke ich das an den schnell länger werdenden Schatten, sogar jeder kleine Kiesel auf dem Feldweg zeichnet sich so zentimeterlang ab. Noch sind einige Jogger unterwegs, aber die meisten werden sich bald in die warme Stube zurückziehen.
30.9.:
14 Grad, böiger Wind 7,4 km, 50:12 Min (6:44 Min/km), Puls 140
1.10.:
15 Grad, 8,1 km, 56:69 Min (7:03 Min/km), Puls 133
Dieser erdige Geruch zu dieser Zeit ist einzigartig. Dazu das Licht, die kitschigen Farben, bald auch vom Laub, die lauffreundlichen Temperaturen und frische Luft, gekrönt von Kindheitserinnerungen . Isset nich härrlisch?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Volker
Jenau! Kitsch as Kitsch can!
LöschenLiebe Grüße
Elke
Mit dem Kitsch ist es jetzt leider erst einmal vorbei ... Obwohl, wenn ich an den Sonnenaufgang heute Morgen denke ...
AntwortenLöschenDen Berlin-Marathon habe ich mir auch angesehen. Und jeden Meter genossen. Als ich vor zwei Jahren dort gelaufen bin, hat es in Strömen geregnet. Dennoch habe ich Vieles wieder erkannt.
Liebe Grüße aus Trier
Rainer 8-)
Hallo Rainer,
Löschenherzlich willkommen auf meinem Blog! Ja, auch hier tropft der gewesene Kitsch seit der Nacht gegen die Fensterscheiben... leider war hier nichts mit schönem Sonnenaufgang...
Du bist schon in Berlin gelaufen? Mein Neid, obwohl es im Regen sicherlich nicht ganz so schön ist. Ich werde mich dann wohl mal in die Lotterie begeben, wer weiß, ob es dann mal klappen wird... und bis dahin muss mein Sessel während der Berlin-Übertragung dann weiter herhalten... ;-)
Liebe Grüße aus dem Rheinland
Elke