Donnerstag, 28. April 2016

Rund um den Raps


Am Himmel braut sich was zusammen. Ich tue mich zugegeben schwer, zur vorgesehenen Intervalleinheit zu starten.
Den ersten Regenguss warte ich noch zu Hause ab.
Gerade als ich dann loswill, kommen schon wieder Tropfen.
Also rasch auf Regenjacke umdisponiert und dann eben raus.
Meine Route strotzt nicht gerade vor Kreativität heute. Ich renne einfach 7 Runden um ein Rapsfeld.


Über dem Nachbardorf gehen die "0 % Regenwahrscheinlichkeit", die der Wetterbericht noch am Mittag für 17 Uhr vermeldete, ziemlich drastisch herunter.

Ich habe zunächst Glück, es bleibt über mir trocken, und ich kann die 3x4000m in 6:10 Min/km angehen. Die ersten 4 km sind total locker.

Und werden garniert von betörendem, berauschendem, herzhaften Rapsduft.
Wenn es doch Duft-Internet gäbe...
Einige andere Radler, Gassigänger, Läufer genießen das auch.

Doch bald bin ich allein auf weiter Flur. Als nämlich die nächsten 0 % Regen genau über meinem Standort prasselnd herniedergehen. Alle anderen eilen heimwärts. Ich einige mich mit meinem Schweinehund-Ego, dass ich nun aber mal die zweiten 4 km brav zu Ende laufe. Wäre ja noch schöner, wozu bin ich denn hier?

Allerdings fällt das Durchhalten ein wenig schwer. Als nämlich infolge leichter Graupelanteile im kräftigen Regen Erinnerungen an den Düsseldorf-Marathon vor 4 Tagen geweckt werden. So hat es sich also für die Läufer angefühlt auf der Strecke...
Meine Hände mutieren zu Eisklumpen, denen der Aufprall jedes Graupelkorns biestig weh tut. Auf dem Weg bilden sich kleine Bäche und große Pfützen. Ich habe mich gerade durchgerungen, nach diesem zweiten Intervall mich dann doch auch heimwärts zu trollen, als schlagartig der Spuk aufhört. Umgehend steigt eine Feldlerche auf, singt ihr Lied über mir und einzelne Sonnenstrahlen kommen hervor.

Schnell tauchen auch wieder andere Läufer, Radler, etc. auf. Ts, das sind ja wohl Schönwetteraktivisten!
Bei Sonnenschein raus, das kann ja wohl jeder!
Der wahre Sportler trotz allen Widrigkeiten!


Da zeige ich doch stolz meine durch emsiges Sporteln heute ziemlich benetzte Läuferkleidung her!
Die Regenjacke hält wie immer gut dicht, auch wenn sie äußerlich anders erscheint.
Die neue Kappe ist nicht ganz so wasserabweisend, und auch die Ons zeigen, dass ihr sommerfreundliches leichtes Obermaterial nicht nur Luft, sondern auch Wasser an den Fuß lässt.











Klar laufe ich da nun auch das dritte Intervall!
Schließlich will ich in den Garten der Harten!

Naja, wäre aber nett, wenn es in dem Garten dann doch nicht so heftig regnen würde wie heute.
Und am liebsten auch nicht gerade beim Marathon... ;-)












6 Grad, 15,4 km, 1:38:24, darin 3x4000m in rd. 6:10 Min/km, HF 133

6 Kommentare:

  1. Liebe Elke,

    sehr brav, bei dem Wetter. Das lässt selbst Regenliebhaberinnen erschaudern.

    Du hast Dir den Platz im Garten der Harten redlich verdient und beim Marathon wird die Sonne scheinen... bei dem Lächeln.

    Gruß
    Anja

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    1. Liebe Anja,
      ich gebe ja zu, hätte es beim 2. Intervall noch länger geregnet, wäre das 3. glatt ins Wasser gefallen ;-)
      Ich habe gestern daher auch "Schönes-Wetter-herbeilächeln" trainiert ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    wow - also "deine" Wolken waren da wohl nicht nur zur Fotosession vorbeigekommen, so wie "meine"! ;)
    Tapfer, dass du durchgehalten hast! Und das Rapsfeld leuchtet in dem Grau gleich doppelt so schön! :)

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    1. Liebe Doris,
      nun weißt Du, warum ich so neidisch auf Deine schönen Wolken geschaut habe... Und genau, das Rapsfeld war im Original non viel viel gelber dank des Hintergrunds!
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Aha, Raps wächst also im Garten der Harten!
    Falls es in Prag hageln und regnen sollte, kannst du dich auf deinen Steffny berufen und dir beruhigt sagen: "Das hab ich trainiert, das kann ich!"

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    1. Danke für den Motivationstip. Ich hoffe, zwar, den brauche ich magels Schlechtwetter nicht, aber wenn dem so sein sollte, werde ich mit Freuden darauf zurückgreifen!
      Liebe Grüße
      Elke

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