Dienstag, 5. April 2016

Von Schwung und Schlauch

Nach unser samstäglichen Teilnahme am Benrather Volkslauf stand auch der Sonntag im Zeichen des Laufsports:
Am Morgen die Sessel vor den Fernseher gerückt und den Marathon de Paris live verfolgt.
Welch ein Miterleben, wenn man doch die Strecke selber schon gelaufen ist!
In unserem Fall zudem als persönliche Marathon-Premiere.
57.000 machen sich 2016 von der Champs Elysées auf den Weg. Bei  manchem gezeigten Bild kommen Erinnerungen hoch. Place de la Concorde, Louvre, Place de la Bastille, Seineufer, Eiffelturm... Im Bois de Vincennes steht sogar die gleiche Jagdhorngruppe wie 2012. Und dann die nicht enden wollende Passage durch den Bois de Boulogne, man kämpft, kaum unterstüzendes Publikum und man traut der Kurssetzung nicht mehr, gleich muss doch das Ziel kommen, doch nichts ist zu sehen! Hätte ich damals nicht vorher genau die Strecke studiert, ich wäre verzweifelt. Erst kurz vor Schluss kommt man unvermittelt aus dem Wald und steht plötzlich auf der Avenue Foch, den Triumphbogen in der Ferne und das Ziel greifbar nahe.
Es wird ein packendes Finale der Rennrollstuhlfahrer geboten. Der Schweizer Frei und ein Spanier führen dicht an dicht in ihren Spezialrollis. Sie kämpfen und fighten, mal ist der eine vorn, mal der andere, keiner kann sich absetzen, keiner will sich geschlagen geben. Sie holen das letzte aus sich heraus, man möchte am liebsten eingreifen und mit anschieben ...
Am Ende liegt der Spanier ganz knapp vorn und holt sich den Sieg. Allerdings: Heinz Frei, der damit den 2. Platz erringt, ist Jahrgang 58 und damit gut 20 Jahre älter als der Sieger!

Nach soviel vorbildhaftem Sportlertum bekommt natürlich die noch zu absolvierende eigene Laufrunde richtig Schwung. Auch wenn die Beine noch ein wenig müde sind vom 10'er am Tag zuvor und die fast schon schwülen 20 Grad sich etwas seltsam anfühlen.

Etwas schwer sind sie auch heute noch, beim nächsten Stundenlauf. Aber es macht schon deutlich mehr Spaß, bei 12 Grad zu laufen, als noch zuvor bei nasskaltem Wetter.

Und nun noch zur Erklärung des komischen Dingsdas im oberen Bild.
Mich nervte ein wenig, dass der Taillengurt des Trinkrucksacks und auch der eines anderen Bauchbeutels dazu neigen, den darunter liegenden Stoff der Laufkleidung anzuscheuern. Je nach Material mögen das Shirts überhaupt nicht.

Was also tun? aus einem ausrangierten Laufshirt einfach ein Stück Stoff genommen, zur Wurst genäht und über den scheuernden Gurt gezogen. Vor dem Anlegen des Rucksacks alles auf die eine Hälfte des Gurts schieben, selbigen schließen, und dann den Schlauch gleichmäßig verteilen. Öffnen kein Problem, geht umgekehrt.
:-)


Sonntag:
20 Grad, 10,8 km, 1:10:01, (6:27 Min/km), HF 134

Heute:
12 Grad, 9,6 km, 1:02:23, (6:27 Min/km), HF 136

10 Kommentare:

  1. Ui, hast Du das schon zum Patent angemeldet? Damit kannst Du reich werden und ich neidisch :-))

    Gute Idee, aber nimmst Du Dir damit nicht die Chance auf neue Klamotten? Die gehen doch sonst nie kaputt :-((

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      nee, der Ärger um sonst verunstaltete Shirts wiegt höher als die Begründung, neue zu shoppen. Das kommt von selber, wenn ich so sehe, was da plötzlich an bunten Klamotten jede Saison neu angeboten wird ...
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    oh, du bist "deinen ersten" in Paris gelaufen!? Nicht schlecht! :) Wenn man die Strecke kennt, ist ein zusehen am Fernseher natürlich noch spannender, als "nur" die Läufer zu beobachten.
    Dein Schlauchteil sieht toll aus! Ich dachte schon, du hättest den Laufgurtherstellern Konkurrenz gemacht. ;)

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    1. Liebe Doris,
      für den ersten wünschte ich mir eine besonders reizvolle Umgebung. Und das ist Paris in der Tat, ein tolles Ambiente und man sieht soooo viel unterwegs.
      Danke für das Schlauchteil-Lob. Aber Konkurrenz will ich niemand machen.
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    nicht schlecht! Frau weiß sich einfach zu helfen. Ich habe mir mal mit einem Trinkgurt den nagelneuen Einteiler von Skinfit ruiniert. Weil dieser Stoff mochte es gar nicht, das da was reibt. Falls ich irgendwann nochmal auf den Gedanken komme mit Gurt zu laufen, weiß ich ja jetzt, was ich tun kann :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      genau so etwas war auch mein Auslöser. Und so ein einfaches Ding schafft Abhilfe.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Tja, da stand ich erst auf dem Schlauch, bevor ich deine Erklärung las. Bin mal gespannt auf den Langzeittest, ob das Abhilfe bringt oder jetzt der Schlauch statt des Gurtes scheuert.

    Den Zieleinlauf des Paris-Siegers habe ich auch angesehen. Da kann man sich - sogar nur sitzend vorm TV - einer Gänsehaut einfach nicht erwehren!

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    1. Also die ersten Bewährungen hat der Schlauch bestanden, ich denke, das klappt.
      Tja, Paris... Ich hätte spaßeshalber den Puls messen sollen, der war definitiv erhöht. Ich glaube, wenn man so etwas selber läuft, kann man sich dem Mitfiebern nicht entziehen!
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Gute Idee, das mit dem Schlauch! Paris im TV haben wir diesmal ausgelassen, dafür sind Hamburg und New York immer Pflichtprogramm. Und meist auch London ;-)
    Gruß aus Nürnberg

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    1. Hallo Iwan,
      leider verpasse ich oft solche Übertragungen, aber wenn's klappt, ist es immer total spannend!
      Liebe Grüße
      Elke

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