Sonntag, 12. Februar 2017

Kein Training wegen Paradies

Das Training kam in der letzten Woche etwas kurz. Zum einen, weil mein Plan in jeder 4. Woche eine "ruhige Trainingskugel schiebt", zum anderen weil ich ich eine nette Dienstreise mit engem Zeitplan zum Paradies hatte. Jawoll, es gibt einen Bahnhof diesen Namens und nomen est omen, verlief meine An- und Abreise per Bahn ausnahmsweise pünktlich. Wir leben in Zeiten, in denen dies besonders erwähnenswert ist.
Beim Paradies war es nur ziemlich kalt, selbst tagsüber Minusgrade, brrr, da zwickt die Mütze nicht.

Und wenn man eine Reise tut, kann man was erleben, oder sehen.

Dieses Gebäude zum Beispiel. Ich finde es das schönste seiner Art.
Ohne die Bemalung wären nur glatte Betonwände zu sehen. Aber mit dieser irren Kunst am Bau wird daraus ein echter Hingucker.





Ich finde jedenfalls solche Art Parkhaus klasse.
Und klasse war auch die Verpflegung bei der Tagung. Am 2. Tag gab es eine richtig gute Soljanka. Eine Suppe, die man in den Altbundesländern kaum kennt, außer, man hat Familie "drüben" und die früher fleißig besucht.







Zurück vom Paradies war dann aber doch körperliche Betätigung angesagt.

Zunächst standen Bahnen an. 9 Stück hatte ich errechnet und den Samstag-Vormittag mit den nötigen Vorbereitungen verbracht. Und dann ging es los. Die erste Bahn wie vermutet, zäh, widerspenstig, will nicht so fluppen. Aber mit unbändiger Ausdauer und dem Ziel im Blick wird sie bewältigt. Die zweite geht schon besser, und ab da werde ich flinker und es geht voran. Schön auch, dass keine Ecken und Kanten drin sind, die ja immer Zeit kosten. Und so klebt jedenfalls am späten Nachmittag alles an der Wand, morgen kann der Schreiner den neuen Schrank aufbauen...


... und heute kann endlich wieder richtiges Training stattfinden Ein 10-km-Wettkampf oder ersatzweise ein Tempodauerlauf mit 55 Minuten sind angesagt. Wegen der kleinen Heimbaustelle entscheide ich mich für den TDL. Mein eidgenössischer Ehemann auch. Er läuft seit 2 Wochen erkältungsbedingt das erste Mal. Und möchte sich nicht allzusehr fordern und daher mit mir laufen, um -aus seiner Sicht- einen gemütlichen Lauf zu haben.

Nun ja, was für ihn gemütlich, bringt mich ganz schön zum Schnaufen. Aber erzeugt mir zumindest ein ganz klein wenig Wettkampfambiente, denn ich will mir ja keine Blöße geben!
So trotte ich mit Blick auf blanke Waden an rheinischen Feldrändern entlang.
Das Stück Mandarine-Käsekuchen grüßt nachhaltig aus der untersten Ecke des Magens und lässt anfangs nicht viel Raum für aufkommende Lauffreude.
Erst später kehrt Ruhe ein und ich versuche, das Tempo nicht über Schrittlänge, sondern Frequenz zu generieren. Ist ungewohnt, gelingt aber halbwegs.
Der stramme Südostwind kann uns zunächst egal sein, ich habe mir einen Kurs überlegt, der eine lange Partie mit Rückenwind beinhaltet. Doch die letzten ca 4 km führen uns unweigerlich dem Wind entgegen. Surfer wären damit happy, aber wenn es schnell sein soll, ist das läuferisch eher ein Handicap. Ein wenig können wir im Nachbarort Windschutz der Häuser nutzen. Auf den letzten 2 km gibt mir mein mit meinem Tempo unterforderter Mann großzügig Windschatten. Das nenne ich mal einen echten Mehrwert 😀

7°, 10 km, 54:46, (5:28 Min/km), HF 153, zzgl. Ein-/Auslaufen

19 Kommentare:

  1. Liebe Elke,

    das nenne ich mal ein Bahntraing, cool eingefädelt :-)))

    Blanke Waden wären heute auch wieder möglich gewesen, im Ostwestfälischen. Da war ich nämlich heute. Aber leider blieb zum Laufen keine Zeit.

    Dein Mann ist aber wirklich ein Guter.

    Liebe Grüße auch an ihn
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      hey, Du reist auch herum! Aber sicher wirst Du Deine Waden diese Woche noch ausführen können ;-)
      Ja, isser der Chris :-) Grüße werden gern ausgerichtet!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht "echtes" Bahntraining vorziehen würde! ;)
    Schön, dass du wieder aus dem Paradies zurück bist und das Training wieder aufgenommen hast. Obwohl ich diese zyklischen Trainings mit Wechsel zwischen Belastung und Erholung sehr gerne mag. :)
    Ich wollte mir ja sogar einen Trainingsplan von Dr.Marquart runterladen, aber leider "liefert" er nicht nach Österreich!?? Naja, ich werde einen anderen finden. :D
    Toll, dass du dem Wind (mit Hilfe von Chris) getrotzt hast!

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    1. Liebe Doris,
      nun ja, wenigstens ergibt die hier gezeigt Art Bahntraining hinterher ein lang andauerndes Ergebnis ;-).
      Runterladen ging nicht? Das ist ja schräg. Wenn ich Dir helfen kann (z.B. runterladen und Dir weiterleiten) melde Dich, mache ich gern.
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Danke für das Angebot, ich seh' mich jetzt mal um, ob ich ähnlich angelegte Pläne finde. Wenn nicht, komme ich gerne auf dein Angebot zurück! :)

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  3. Liebe Elke,
    also sowas. Eine Tagung im Paradies und da gab es gar keine nette Laufumgebung?
    Naja der 10er mit 55 Minuten hat das Training ja wieder reingeholt. So einen Windschattenvorläufer hätte ich da ja auch gerne.
    Die Natursteinwand erinnert mich an meine frühere Kirche - wahrscheinlich würde ich da immer draufstarren und vergeblich eine Unterhaltung in den Fugen suchen.
    Herzlichen Gruß!

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    1. Liebe Roni,
      die Zeit fehlte im Paradies, und es war echt bitter kalt.
      Die Steinwandtapete habe ich schon in einem anderen Raum und sie gefällt mir ausnehmend gut. Hihi, lustig, was man mit solch einem Anblick so verbinden kann an Erinnerungen.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Von Renovieren und dergleichen habe ich genug. Lieber wirklich ab auf die Bahn bis alles brennt und ich strahle :)

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    1. Lieber Markus,
      das glaube ich Dir gern, bei Deinem mega-Projekt. Dagegen ist meines ja eine Kleinigkeit.
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Wenn das schönste Gebäude im Paradies ein Parkhaus ist, dann fragt man sich, wie es in der Hölle aussehen mag ;)

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    1. Liebe Lizzy,
      nein nein, ich schrieb "das schönste seiner Art". Also für ein Parkhaus ist es echt schön. Ansonsten ist Jena leider im Krieg sehr zerstört worden, hier und da sieht man aber auch noch ein paar schöne alte Häuser. Und es gibt Schillers Gartenhäuschen dort!
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Na sowas! Nun hast du mir eine schöne Morgenlektion über Schillers Gartenhaus, von dem ich bisher nichts wusste, verpasst. Danke :)

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    3. Liebe Lizzy,
      ich vermutete, dass Dich das interessieren könnte. Ich habe es zwar von weitem gesehen, doch leider reichte auch zu einem Besuch die Zeit nicht.
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,
    na wegen Paradies würde ich auch ne Laufpause machen :-))). Und wenn du sowieso Ruhewoche hast ...
    Bei uns wird auch renoviert, zwar ohne Tapete, aber dafür mit viel Farbe.
    Naja, manchmal muss man sich eben auch um so Sachen kümmern :-). Da muss man durch.
    Schön, das dein Schatz dich begleitet hat und du nicht so ganz alleine mit der Uhr gegen die 10 km antreten musstest. Ich finde im Training läuft sich sowas irgendwie schwerer als im Wettkampf.
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      eine Farbaktion steht dann auch mittelfristig an. Tja, ist dann immer ziemlich viel Arbeit, aber wenn das Ergebnis stimmt, ist es ja gut.
      Stimmt, Allein-Wettkämpfe sind doch etwas öde, da war das zu zweit schon die bessere Variante.
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Aha, im Paradies wird also nicht trainiert ...

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    1. In dem Falle einmal nicht. laufen kann ich immer noch, aber wann ist man schonmal im Paradies...? ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  8. Liebe Elke,

    Du erlebst ja Sachen - das Paradies, bemalte Häuser (wer macht denn sowas heute noch), lustige Steine aufkleben und dann noch Windschatten einfordern. Ganz schön viel für eine Woche, oder? :-)

    Gruß
    Anja

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    1. Liebe Anja,
      ja, es war eine gut gefüllte Woche :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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