Ein Tempodauerlauf (5:55 Min/km) am Dienstag kostet mich ziemliche Mühe.
Doch auch 14 km in 6:30 Min/km am Freitag sind nicht so locker wie sonst. Wenigstens nutze ich das vermeintliche Zockeltempo für ein wenig Recherche.
Was denn so aus der alten A4 geworden ist, die wegen des Braunkohletagebaus ja längst verlegt werden musste. Zuerst der Blick ostwärts, dort ist schon nur noch ein Kiesbett übrig.
Drehung um 180°, Blick westwärts. Noch liegt in dieser Richtung der Asphalt. Ach wie juckt es mich in den Beinen, hier nochmal zu laufen. Aber, wie ich es leider schon erleben durfte (Link), ist selbiges verboten. Und da hinten, unter der Brücke, steht auch schon wieder so ein Sheriff-Auto, keine Chance also.
Dennoch scheinen hier interessante Dinge zu passieren. Denn wie sonst sollte diese Tröte in die Pfütze gelangen, oder eine volle Limoflasche?
Begleitet von böigem Wind mache ich mich auf den Rückweg und sehe auf einem Feldweg dieses seltsame Stillleben. Keine Flaschen weit und breit, nur die Deckel und Ringe.
Ist das jetzt Kunst?
Heute nun steht der lange Lauf an. Es graut mich ein ganz klein wenig, ich traue meiner Form nicht. Da der Wetterbericht für den Nachmittag Regen ankündigt, mache ich mich am Morgen auf den Weg. Und wähle die Route taktisch: Erst 13 km dem böigen Wind entgegen, doch möglichst im Schutz von Häusern oder Wald, und dann mit Rückenwind zurück.
Für den Hinweg wähle ich eine schöne Route am Neffelbach, die ich letztes Jahr mit dem ElliptiGo entdeckt hatte. Viele Gassigänger spazieren herum. Mir bleibt ein molliger Schäferhund mit dem schönen Namen "Rudi" (bzw. "Rrudddi" op kölsch) in Erinnerung, der gnadenlos von seinem Herrchen zugetextet wird.
Linkerhand öffnet sich die Landschaft, und bietet zugleich dem Wind die volle Angriffsfläche. Ich tröste mich mit dem Gedanken an den angenehmeren Rückweg. Zudem ist ja wieder die Tempovorgabe 7:54 Min/km (siebenvierundfünfzig), so dass ich guten Gewissens die eine oder andere kleine Gehpause mache, um diesen Schnitt halbwegs zu erreichen.
Am Ufer des Neffelbachs...
... oder auch am Teich von Burg Bergerhausen.
Bald jedoch schwenkt der Weg und der Wind kommt genau von vorn. Doch nicht mehr weit und ich habe auch meinen Wendepunkt erreicht, und ab da habe ich gefühlt ein Rückenwind-PS mehr 😄.
Bewusst habe ich den Rückweg auf freie Feldflächen gelegt, ha, Ende mit Krebsen! Hier geht es endlich mal mit gutem Laufgefühl und gefühlt auch leichter zurück.
Ich hab' mal den Wind fotografiert, so kann die geneigte Leserschaft besser meine Freude über die Hinterrücks-Unterstützung teilen.
Schon wieder fast in Heimatnähe passiere ich ein abseits gelegenes Gehöft, wo Labradore gezüchtet werden. Ein ziemlich bulliges Exemplar sitzt gerade auf der Wiese beim Haus. Kaum sieht er mich, kommt er bellend angestürmt.
Ich denke, da wird ja wohl ein Zaun sein.
Der Hund braucht nicht zu denken, der weiß, dass es keinen Zaun gibt.
Kaum habe ich das ebenfalls realisiert, ist das braune Kraftpaket auch schon da. Ich entscheide mich für die Variante "Salzsäule" und gucke in die Luft, während ich eine feuchte Hundeschnauze ausgiebig erst am einen, dann am anderen Bein spüre. Meine Pulsuhr zeichnet einen ziemlichen Schläge-Schub auf. Doch so plötzlich, wie er kam, rennt er wieder zurück.
Uff, Erleichterung und nichts wie weg.
Insgesamt lief es dann doch etwas besser wie befürchtet. Wird aber auch Zeit, dass diese nervige Schlappheit ein Ende hat.
Der nächste Stopp am Wegesrand ist angenehmer. Beim Bäcker gibt es leckeres zum Kaffee. Da greift der Krebs gerne zu, und die Waage bekommt auch etwas ab.
8°, 25,5 km, 2:58 Std, (6:59 Min/km), HF 139
Liebe Elke,
AntwortenLöschenda bin ich wohl nicht der Einzige, der mit leichten Widrigkeiten auf dem langen Lauf zu kämpfen hatte.
Drücken wir uns mal die Daumen, dass es die nächsten Male wieder lockerer läuft :-)
Ist das Einhalten der Tempovorgabe durch Geheinlagen denn im Sinne des Trainingsplanerfinders?
Liebe Grüße
Volker
Moin Volker,
Löschenmusste ich bei Deinem Post gestern auch denken, dass Du ein wenig mehr Kamopf hattest. Genau, drücken wir uns die Daumen!
Da ich schlechterdings nicht 7:54 tatsächlich laufen kann (außer bergauf und bei Gegenwind, was ich aber nicht lange durchhalten würde), erlaube ich mir die Gehpausen einfach selber. Diese Läufe firmieren unter "Fettstoffwechseltraining, also es kommt auf die zeitliche Dauer der Belastung an. Habe an anderer Stelle gelesen, dass da kleine Gehpausen nicht abträglich sind, da der Kreislauf "unter Dampf" bleibt.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschennach meiner Verirrungswoche frage ich mich natürlich, wie es mir wohl in deinem Laufrevier gehen würde, wenn da die Straßen wirklich verschwinden!!! :D
Dass dieses Asphaltband so rigoros bewacht wird, finde ich immer noch etwas übertrieben. Aber gut, mir gehört es auch nicht!
Den Lauf bist du ja sehr taktisch angegangen und sie ging auf! Die volle Strecke absolviert und das trotz.. ja trotz was denn eigentlich? Ist das noch ein Rest deines Infekts? Ich drücke dir die Daumen, dass du bald wieder gesund und munter auch gegen den Wind läufst! :)
Liebe Doris,
Löschenverschwindende Straßen können echt ein Handiycap sein, aber dafür ist es hier ja flacher und man kann weiter schauen, meistens.
Die Bewachung ist Nervosität. Es gibt immer wieder Protestaktionen gegen den Tagebau und die Abholzung des Waldes.
Danke fürd Daumendrücken. Laufen ist derzeit irgendwie doppelt so anstrengend wie sonst, nach 10 km fühle ich mich wie nach 20 km, ich hoffe, das wird bald.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenwohl dem der das richtige Sternzeichen hat. Deines ist wohl zum Laufen weniger geeignet.
7:54 ist aber auch wirklich schluffig für das was du sonst so läufst. Wie hast du dass bloss mit Rückenwind noch eingehalten? Rudi hingegen sehe ich schon denken - ach nö nicht schon wieder bla bla. Kann der mich mal von der Leine lassen? War bestimmt lustig im Kölschen Dialekt :).
Herzlichen Gruß!
Liebe Roni,
Löschenna ich habs ja doch nicht ganz eingehalten und war zu "schnell". Aber knappe 3 Stunden unterwegs waren sicherlich ok.
Rudddi hat einfach innerlich die Ohren zugeklappt, weswegen Herrchen auch lamentierte "Rrudddi, haste wat an de Ohren?!" Ja, das sind so die lustigen Begegnungen.
Liebe Grüße
Elke
Der Wind zieht einem wirklich die Kraft aus den Beinen, ganz schlimm.
AntwortenLöschenAber noch schlimmer fände ich den Job auf einer leeren Straße stehen zu müssen und zu schauen da auch ja garkeiner diese betritt :D
Lieber Markus,
Löschender Wind ist echt nervig, finde ich auch.
Und die leere Straße wird aus Sorge vor Protestanten bewacht, die es hier durchaus gibt, gegen den Tagebau und gegen die Abholzung.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschendeine Schlappheit hält sich ja wirklich sehr hartnäckig. Aber wahrscheinlich wird die Erleichterung sehr plötzlich kommen.
Ich wünsche dir aber auf jeden Fall, das sie bald kommt und du wieder, dich als junges Reh fühlend, durch die Gegend rennst :-)
Liebe Grüße
Helge
Liebe Helge,
Löschenja, es nervt langsam, dass es immer noch nicht so rund läuft. Danke für Deine guten Wünsche, hach, "junges Reh", das hört sich gut an :-)
Liebe Grüße
Elke