Der Ansturm auf die alte Gondelbahn im Tal erfordert etwas Geduld, doch entgegen meiner Befürchtung verläuft sich oben alles und man hat viel Platz auf den Pisten.
Ich habe mich dummerweise überreden lassen, an einem spaßigen Skirennen teilzunehmen.
Eigentlich ist dieser Pistenabschnitt gut präpariert, wie wir bei einem ersten Test erkunden. Doch da bei einem Slalom ja alle um die gleichen Stangen herumfahren müssen, ist dieser Weg dann doch recht schnell ausgefahren und ich wünsche mir Spikes an den Brettern. Die Technik des gepflegten Kanteneinsatzes, wie man sie hier zur Anwendung bringen sollte, liegt mir einfach nicht so...
Der Rest ist daher schnell erzählt. Ich wähle eine sehr individuelle Linie, garniert mit speziellen Ruderbewegungen des Oberkörpers.
Heldenhaft erringe ich so mit meinem Einsatz den 13. Platz ... von 13 Teilnehmern.
Sonntag, langer Lauf der Woche steht auf dem Plan. Die Thuner Allmend ist unser Ziel, wo der Survival Run stattfindet und sich wieder viele, viele muntere Menschen über Stock und Stein und spezielle Hindernisse quälen möchten. Wir wählen die normale Piste, um dem Treiben ein wenig zuzusehen.
Das war der Plan.
Doch man muss auch flexibel sein im Leben. Und lernfähig. Ich lerne, dass man doch besser auch vor die eigenen Füße schauen und nicht nur laufend Fotomotive suchen sollte.
Jedenfalls gerate ich am Übergang von Gras zu Asphalt plötzlich ins Straucheln, versuche Ausfallschritte, die aber nicht gelingen. Dann kommt der Asphalt plötzlich ganz schnell näher, schneller, als ich die Arme nach vorne bringen kann. Als ich dann die Poren des Belags ganz groß vor Augen habe, stoppt auch schon selbiger recht unsanft den weiteren freien Fall meines Körpers und Kopfes. So dürfte es sich anfühlen, vom Vorschlaghammer getroffen zu werden. Ich muss mich erst eimal sortieren und entscheide spontan, am Boden zu bleiben. Das Karussell im Oberstübchen dreht sich ein wenig zu rasch für meinen Geschmack.
Passenderweise habe ich mir den Zielbereich dafür ausgesucht, direkt vor einem Erste-Hilfe-Zelt. So eilt dann auch eine hilfsbereite Sanitäterin herbei. Der Versuch, nach einer Weile aufzustehen gelingt zwar, aber der Pudding in den Knien ist mir noch zu dominant. So nutze ich die Möglichkeit einer Liege im Sanitätszelt noch für eine Weile. Das angeschürfte Knie wird versorgt und ich bekomme einen Becher Wasser. Nach einer Weile spüre ich Besserung und kann mich doch ohne weitere Schäden langsam erheben und den Weg fortsetzen.
Nur ein zartes Veilchen am Auge und die leichten Schürfungen an Knie, Schulter und Kinn erinnern noch an meine Slapstickeinlage.
Wie ich mir das ans Auge gezaubert habe, kann ich mir nicht ganz erklären. Vermutlich war das der Bügel der Sonnenbrille, der aber heil geblieben ist. Sieht schlimmer aus, als es ist.
Glück gehabt.
Nachdem wir vorsichtig antraben, geht es doch besser und besser und für den Rest des langen Laufs und ein paar Fotos reicht die Energie auch noch.
An dieses persönliche kleine Erlebnis werde ich mich noch länger erinnern, während die Survivalisten sicher auch noch länger an ihr kollektives Abenteuer zurückdenken werden.
Stau am Hindernis |
Möge die Macht mit ihnen sein... |
Das Gelbe waren vorher Bananenkostüme |
Liebe Elke,
AntwortenLöschenoh man, da haste aber ein ganz ordentliches Kunstück hingelegt.
Da sind wir aber froh, das die Schäden in ein paar Tagen wieder verheilt sind.
Ich finde es übrigens cool, das du auch an Ski-Abfahrtsrennen teilnimmst. Unglaublich. Da kommt die Elke aus dem platten Köln und belegt in der Schweiz gleich mal Platz 13!!!! Ich finde nicht, das die Teilnehmerzahl da eine Rolle spielt. 13. Platz ist ein Platz unter den ersten 20!
Gratulation :-)
Ich finde auch unglaublich, das du auf Ski die Schweizer Berge runter donnerst und dich dann beim Laufen auf Asphalt so verletzt.
Mit Skiern wäre das nicht passiert :-)))
Ich wünsche dir gute Besserung und solange das blaue Auge noch zu sehen ist, sag einfach, das dein Gegner sehr viel schlimmer aussieht :-)
Liebe Grüße
Helge
Liebe Helge,
Löschenstimmt, "unter den ersten 20" hört sich prima an! :-)
Warscheinlich fahre ich Ski viel zu vorsichtig, eben aus Sturzangst, weswegen da nichts passiert (außer Platz 13...)
eute erstmal noch Homeoffice und mal sehen, wie es dann morgen aussieht mit dem Veilchen, ggf. komme ich dann gern auf Deine Erklärung zurück ;-)
Danke und liebe Grüße
Elke
Mein Erklärungsvorschlag auf Fragen zum Veilchen wäre: „Wir sind Probanden für den experimentellen Feldversuch eines ganz neuen und innovativen Beziehungsmodells, den eine länderübergreifende Studie im Auftrag des Institut für Partnerschaft und Familie erforscht.“
AntwortenLöschenMöge es schnell komplett verblüht sein, das viel zu zeitige Veilchen. Noch ist der Frühling nicht da ... und wäre ich abergläubisch, dann könnte ich was von „Zahl und Platz 13 war ein schlechtes Omen“ fabuleren. Zum Glück ist hier ja niemand abergläubisch ;)
Liebe Lizzy,
Löschendanke für Deine kreativ-innovativen Erklärungsvorlage!:-) Ich könnte mir ja zum heutigen Veilchendienstag glatt ein selbiges schillernd bunt ums Auge malern, wie übr ein schlecht geratenes Tattoo.
Mit dem 13. Platz habe ich das noch gar nicht in Verbindung gebracht. Wobei aber, an unserer Treppe in der Schweiz hängt ein Hufeisen, das man aus Glücksgründen immer berühren sollte. DAS hatte ich nicht!!
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenauch ich staune darüber, dass Du das Skirennen schadlos überstanden hast um dann anschließend beim Laufen eine solche Piroutte mit unsanfter Landung hinzulegen.
Gut, dass Du Dir so einen strategisch guten Ort für die Bruchlandung ausgesucht hast. Es beruhigt ja doch sich in dem Moment in guter Obhut zu wissen.
Gut, dass nichts schlimmeres passiert ist! Gute Besserung für Auge und Knie und
liebe Grüße
Volker
Lieber Volker,
Löschentja, beim Skifahren schissig genug. um solches zu verhindern. Und dann beim Laufen zu sorglos. Et voilà, das Ergebnis! Ich bin auch sehr froh, dass nicht mehr passierte. Die alten Knochen halten wohl doch noch ganz gut ;-)
Danke und liebe Grüße
Elke
Liebe Elke, verrückte Welt, Skiabfahrt klappt, aber beim Laufen wird gestrauchelt?! Immerhin war der Zeitpunkt gut "gewählt", Erste-Hilfe garantiert, soviel Glück im Unglück hat man nicht immer :-) Gute Besserung, so ein Veilchen hat man dann ja leider mal ein paar Tage. Liebe Grüße, Oliver
AntwortenLöschenLieber Oliver,
Löschenja, Sachen gibts. Wahrscheinlich führt man Skifahren sorgsamer aus, weil man doch mehr Sorge vor Stürzen hat...
Aber Unkraut vergeht nicht, ich hatte wohl wirklich Glück.
Danke und liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenherzlichen Glückwunsch zum Glücksrang! Der 13. Platz ist immer ein ganz Besonderer. :)
Aber dass dich dieses Erfolgserlebnis am nächsten Tag so umhaut, hätte doch wirklich nicht sein müssen. :O (Ich bin ja selbst eine Bruchpilotin und weiß, wie schnell das oft gehen kann.) Gut, dass nicht mehr passiert ist und du deine Landebahn so klug mit Sanitäterbestückung gewählt hast. ;) Wie erklärst du denn dein blaues Auge den Arbeitskollegen? Karneval??? :D
Liebe Doris,
Löschenha, genau, ich mache die 13 zu meiner Glückszahl, schließlich wurde der Rang sturzfrei errungen!
Tja, nur der Stunt am Tag danach wäre entbehrlich gewesen... war aber wenigstens mit Glück verbunden.
Heute drücke ich mich noch vor den Kollegen mit Heimarbeit, aber morgen werde ich mich im Büro wappnen müssen...
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenso deutlich sah man das Veilchen gestern schon nicht mehr! ;-)
Wie viele Kölner, oder Rheinländer waren denn beim Skirennen dabei? ... und dann setz das mal in Relation! Da könnte ich sicherlich zu einem Platz sehr weit vorne gratulieren!
LG Manfred
Lieber Manfred,
Löschennun ja, das Veilchen war natürlich kosmetisch bearbeitet, und muss es noch weiter, denn diese Art Blume erblüht ja über mehrere Tage!
Also, ich war der komplette internationale Anteil am Skirennen, habe also so gesehen das Treppchen der besten Deutschen ganz oben erklommen ;-) Mein Mann hat dann die Familienehre auf dem 3. Gesamtrang noch bereichert ;-)
Liebe Grüße
Elke
Ich bin auch immer froh, mit gesunden Beinen aus dem Skiurlaub heimzukommen. Und diese Hindernisläufe mied ich bisher wegen der Verletzungsgefahr. Offenbar ist auch ein Platz neben der Strecke nicht ohne Gefahr. Gut Besserung!
AntwortenLöschenBeim Skilaufen blaue Flecken holen kann ja jeder...;-) Neben der Strecke ist es eigebtlich ungefährlich, wenn man sie genug im Auge behält beim Laufen...
LöschenDanke, das Veilchen hat bald alle Farben durch :-)
Liebe Grüße
Elke